Ladenfront über 10 m

Ich habe gerade über 200 Bilder angesehen.
Da sind Bilder über:
Kratzer / Löcher in der Rahmen - beschichtung (Pulverbeschichtung)
Beschädigungen am Glas
Mängel an der Abdichtung nach RAL oder allgemein nach der ENEV und da sind Bilder, wo ich statische Bedenken habe.

Ich will Euch aber nur mit jeweils einem oder zwei Bildern je nach "Art" beglücken und gehe davon aus, dass weitere Schäden nicht extra dokumentiert werden müssen, da es den Rahmen hier sprengen würde.

Ich bin aber im Moment noch auf: Wochenende und nur extrem langsam im Netz.

Und ich habe eine Frage:
Sollte ich jetzt einen neuen Thread aufmachen oder es hier anfügen?

Vielen Dank für die bisherige Unterstützung.

 

Der Einbau der Fensterfront war ein durchgehendes Chaos von Beginn an.

Morgens um 06:00 Uhr waren reichlich Handwerker da und begannen um 06:15 mit drei Stemmhämmern die alte Ladenfront weg zu stemmen. Es gab entsprechenden Ärger mit Mietern aus dem Haus und aus angrenzenden Häusern. Gegen 08:00 kamen einige Glaser einerGlaserfirma und Zerteilten und Entsorgten die alten Scheiben. Dann wurde bis ca. 10:00 weiter gestemmt. Die Rahmenteile kamen und wurden vor Ort montiert. Alles sah gut aus.

Die Front wurde aufgestellt, ausgerichtet und Alles war gut, bis der Architekt kam und sah, daß die Schaufensteranlage ca. 7 cm vor der Front vor stand. Weiter rein ging nicht, da Pfeiler im Weg waren. Der Archtekt sagte: „Rein“! Die Schlosser:????? Der Architekt: „Rein“!! und ging.

Es wurde gemessen und dann wurde die Front angepasst.




Ist das statisch noch in Ordnung? Kann man einfach 35% vom Rahmen oben und unten entfernen?


Es kam ein LKW mit den Scheiben und der Terminplan war nicht mehr aktuell. Eigentlich sollten die großen Scheiben mit einem Stückgewicht von 486 kg mit dem Kran / Sauger vom LKW eingesetzt werden, der hatte aber weitere Termine und lud die Scheiben ab und fuhr weiter. Die Elemente wurden provisorisch befestigt, am späten Nachmittag kamen 11 Glaser und setzten die Scheiben ein. Das war natürlich nur provisorisch und daher kam der geplante Wachmann um das Objekt zu bewachen.

Soweit war Alles gut und Alle waren zufrieden.

Am nächsten Morgen ging es weiter:
Die Front wurde jetzt ausgerichtet und jeweils mit weiteren 4 Bolzen pro Element (oben lks/rechts unten lks/re befestigt.

Da wunderte ich mich schon, warum gebohrt aber nichts abgedeckt wurde. Nicht nur Bohrstaub, auch größere Brocken vom Mauerwerk knallten auf die Elemente.



Dann kam der Architekt, sah die Bolzen, die zu weit in den Raum ragten (Decke und Fußboden paßten nicht) und sagte: „Abflexen und anschweißen“ und ging.



Erneut wurde nichts abgedeckt und ein Schlosser wollte gerade die Flex ansetzen als ich „Stop“ schrie. Ich war gerade dabei die OWA-Deckenkonstuktion zu beginnen.
Es waren reichlich fast deckenhohe Spanplatten im Raum, die sich hervorragend zum Abdecken der Scheiben und Elemente geeignet hätten und die zur Verfügung standen. Der Schlosser entschied sich für ein Stück Teppich, welches auch vom Abbruch übrig war und flexte den ersten Bolzen ab.

Das ging gut und nun wollte er über Kopf den ersten Bolzen anschweißen. Von mir erneut: „Stop“. Er wunderte sich und sagte, dass er wieder den Teppich nehmen werde.

Ein paar Sekunden später viel ein Schweißbrocken auf das Element und spritze nach oben. Ich rief meinen Bruder und sagte Ihm, daß er jetzt eine neue Scheibe bekommen würde.

Eine halbe Stunde später ging der Schosser nach draußen und wollte mit einem Stemmhammer teile der Fassade abstemmen. Natürlich wieder ohne Abdeckung.
Und ich rief wieder: „Stop“ und bot erneut die großen Spanplatten an. Es ging aber ohne diese Platten weiter, ein Stück Malerabdeckfolie war ausreichend. Oder auch nicht. Jetzt hatte die zweite Scheibe auch Beschädigungen, da Brocken hinter der Plane gegen die Scheibe geknallt waren. Es gibt Bilder, die Beschädigungen sind da aber kaum drauf zu sehen.
Außerdem fing er an, die Rahmenteile mit Schaum von Außen abzuschäumen. Ich sagte Ihm, ich sei zertifizierter RAL Fenstereinbauer und so mache man es wohl eher nicht. Er sagte mir, es sei ein gravierender Unterschied zwischen Fenstereinbau im Hausbereich und Ladenfront im Ladenbereich. Ich verteidigte meine Meinung, da die ENEV wohl in Häusern und nicht in Einfamilienhäusern gelten würde, wurde aber vehement abgeschmettert. So kam es zu diesen Thread.

Dritter Tag:
Man denkt nichts Böses und dann kommt der Schlosser.
Mitlerweile war mein Bruder in engem Kontakt mit dem Firmeninhaber und man machte sich Gedanken um eine Minderung und dann kommt der Schlosser (Angestellter) und setzt die Flex erneut an.
Er bohrte auch wieder und in beiden Fällen natürlich ohne Abdeckung.

Kommentar: Die Front kommt ja sowieso neu.

Da die Situation sich zuspitzte, wurden erneut Bilder gemacht, Faxe aufgesetzt und am vierten Tag wurde die Front gereinigt.
198 Lackfehler, davon über 50 so tief, dass sie eher nicht nachgebessert werden können.



2 Panzerglasscheiben defekt, 3 FSG Scheiben in der Türfront (kommt ein Rolladen vor) defekt, alle Rahmenteile beschädigt. Und dann versucht der Firmeninhaber, der so gut wie nie auf der Baustelle war, darüber zu diskutieren, daß es Tolleranzen gibt.

Meine Meinung: Klar gibt es fertigungsbedingte Tolleranzen. Nur Schäden, die immer wieder, auch nach mehrfacher Belehrung, wärend der Bauphase entstehen, fallen meiner Meinung nach nicht unter Tolleranzen. Das sind Einbau und Montagefehler, die der Endkunde nicht tollerien muss.

Die momentane Frage ist:

Totalschaden?
Ja, es ist ein Totalschaden oder seht Ihr es anders?

Alles ausbauen und wieder einbauen kostet richtig viel Material, Arbeit und Entsorgung, sowie Betriebsausfall.

Unter Berücksichtigung von Schadensverminderung könnte man sich vergleichen.
Gibt es da schon entsprechende Erfahrungen?
Wie hoch könnte eine Minderung ausfallen?

Und zu den thermischen Problemen und dem Einbau:

Bilder sagen mehr als Worte, daher

von Außen:




und von Innen Fußpunkt Tür:




und die Seitenabdichtung fehlt:



Da ist noch Alles möglich, aber nicht mehr lange.

Die Bilder sind nicht auf eurem Server.

Ich danke schon jetzt für eure Antworten.

 

Ich habe da mal ein wenig zusammen geschrieben und mit Bildern hinterlegt.
Teilweise sieht man auf den einzelnen Bildern mehr als einen Mangel.
Aber das habe ich nur wegen der Übersicht zusammengestellt.

Die Situation ist die:
Der Hausbesitzer hat einen Architekt, der dien Auftrag vergeben hat und überwacht.
Mein Bruder ist der Mieter und bezahlt indirekt über die Miete diese Umbaumaßnahme.
Er ist letztendlich auch derjenige, der das Objekt abnehmen muss.

Zur Zeit sind Verhandlungen wegen Austausch oder Minderung in Gange.

Damit bei eben diesen Verhandlungen nicht immer nur steht: Das hat "Falko" festgestellt sondern etwas mehr hinter den Argumenten ist, sind Antworten für mich wichtig.

1. Die Front, d.h. die Elemete sind für Sicherheitsglas der höchsten Sicherheitsstufe ausgelegt. (Davon gehe ich aus) Nun wurde jeweils an den Pfeilern großflächig was weggeschnitten. Beeinträchtigt das die Statik oder spielt das bei Glas keine Rolle, weil es sich selbst trägt wenn es an zwei Punkten fest aufliegt?

2. Einige Eckpunkte und die unteren uns oberen Rahmenteile haben sich gesetzt. Die Eckpunkte sind nicht mehr buündig und weisen einen Spalt auf. Die Rahmenteile sind in der Mitte mehrere Millimeter aus der Waage.
Ich glaube, dass ist erst nach dem Einbau passiert. Um die Eckpunkte wieder bündig zu bekommen hat der Schlosser einen Keil zwischen Mauerwerk und Rahmen eingetrieben. Da sich das Problem damit erledigt hatte, gehe ich davon aus, dass die Eckpunkte nicht korrekt befestigt sind.

3. Ich weiß dass es Toleranzen sowohl mit Dellen oder Einschlüssen bei Glas und auch bei Pulverbeschichtung gibt. Die hier aufgeführten und bemängelten Schäden sind allerdings erst durch den Einbau entstanden. Gibt es auch für Beschädigungen durch den Einbau Toleranzen?

4. Die Eingangstür dichtet nicht an einer Schwelle ab sondern hat einen starren Kältefeind, der auf der Schwelle abdichten soll. Angeblich ist das bauartbedingt. Ich geh davon aus, dass es ein Konstruktionfehler ist.

5. ENEV:
Da mache ich mir die geringsten Sorgen.
Nach einer Einigung über Minderung werde ich die äußere Abdichtung nachbessern, den Bauschaum ergänzen und die innere Abdichtung herstellen.
Im äußeren Bereich muss dann das Pflaster wieder aufgenommen werden und entsprechende Maßnahmen für eine thermische Trennung sowie eine korrekte Abdichtung an das Mauerwerk hergestellt werden.


Und nun die Frage aller Fragen:

Die Front kostet 25.000 €. Wenn nicht ausgetauscht wird, wieviel % sind eine angemessene Minderung?

Danke schon vorab. Bisher habt Ihr schon super geholfen.

 

Ich kann ausschließen dass beschädigte Rahmen und Scheiben bestellt wurden.

 

Es sind schon Verhandlungen in Gange und der Sachverständige kommt erst, wenn eine Einigung nicht möglich ist.

Der Stahlbauer hat sich mit 25% Minderung abgefunden, das ist sein Angebot.
Ich gehe von 50% aus.

Ich kenne das Spiel ja von der anderen Seite.
Mängelrüge, Zeitvorgabe, usw.....(meine Jungs hatten auch mal den einen oder anderen Fehler gemacht.)

Daher:
Die Beschädigungen sind festgehalten, der gesamte Einbau ist auf Video festgehalten, alle Arbeiten sind auf Video festgehalten, teilweise mit Ton.
(als Erklärung: Es hat in der Vergangenheit diverse Anschläge gegeben. Das Objekt ist konstant videoüberwacht und daher auch mit der höchsten Sicherheitsstufe an Glas ausgerüstet)

Wievile % sind realistisch und nicht vermessen?
Man sollte sich danach auch wieder in die Augen schauen können.
Sind 50 % angemessen?
Es könnte danach noch einen Folgeauftrag über 11.000 € für eine Werbeanlage geben.

Wenn es hier nicht rein paßt, auch gerne als PN.

 

Kann ich verstehen, würde mich da auch nicht unbedingt aus dem Fenster legen.

Nur was liegt zwischen Totalschaden mit Neueinbau und "damit kann ich ggf. leben" zumal demnächst weitere Beschädigungen an den Scheiben und Rahmen sein werden. Peta - Leute haben ein Hobby und daher auch die Kameraüberwachung in Hochauflösung.

Eines der ersten Dinge, das den Einbauern erzählt wurde:

Bitte lächeln, hier wird Alles video überwacht. 24 Std.

 

Ich bedanke mich wirklich für die Antworten.
Es ist damit etwas Diskussionsgrundlage geschaffen worden.

Nur damit es hier nicht Langweilig wird, ein aktueller Bericht von heute:

Der Geselle, der beste Mann, kam heute und wollte mit PVC Folie von Außen dicht machen.

Der Fliesenleger, der die Front fliesen soll, hätte sich "gefreut".

Dann habe ich, ich glaube zum 10 ten Mal gesagt: Innen - dampfdicht, außen Diffusions - offen.

Und dann, endlich endlich kam es:
Der Monteur kam mit einem "Buch", eher ein Werbekatalog von einer Firma und hatte eine Zeichnung. Einen Schnitt.

Und dann:

Die eingezeichnete Dämmung: Ich sagte, DA!!! Er: Das haben die nur gezeichnet, weil das Blatt sonst leer wäre.
Dann: Die Dampfsperre: ER: Wie, die kann man machen.


Na, egal, er hat heute nachgebessert und von Innen dampfdicht abgedichtet. Als Dichtmasse hat er Sikaflex gewählt. ( hätte schlimmer kommen können)

Von Außen wird der Fliesenleger Kompriband einlegen und dann paßt es.

 

Die Bilder werden ggf. demnächst vom Server genommen.

Bitte nicht böse sein.