guter Luftdichtheitswert vorgeben?

Diskutiere guter Luftdichtheitswert vorgeben? im Spezialthema: Wind- und Luftdicht Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, ist es sinnvoll / notwendig, wenn ich meinen Architekten mit dem den Bau eines KfW40-Hauses beauftragt habe, einen bestimmten...

  1. Seev

    Seev

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    Hallo,

    ist es sinnvoll / notwendig, wenn ich meinen Architekten mit dem den Bau eines KfW40-Hauses beauftragt habe, einen bestimmten Luftdichtheitswert als "zugesicherte Eigenschaft" vorzugeben? Wenn ja, bei wem und wie? Es sind ja quasi alle Gewerke betroffen. Oder ist dies über Normen, ... hinreichend vorgegeben?

    Es wird mit T8 gebaut und auch eine KWL eingeplant und ich möchte einen möglichst guten BDT-Wert erreichen, vermute, daß dafür 0,8... 0,6 anzustreben wäre. (Der ENEV-Nachweis geht nur von <=1,5 aus, was m.E. deutlich zu schlecht wäre.)

    Ist diese Größenordnung sinnvoll / richtig / realistisch erreichbar (bzw. mit welchem Aufwand / welchen Folgen) und wie sollte ich hier genau vorgehen?

    Gruß
    Seev
     
  2. #2 fmw6502, 12.07.2009
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    reinschreiben hilft sicherlich es klarzustellen und ggfs. daran erinnern zu können, wichtiger ist es Qualität permanent zu planen, bauen, und überwachen.

    Wir haben 0.49 erreicht, obwohl wir ein kleines Löchlein unter einer Außentür übersehen haben und die Fenstergummis teilweise noch vom Baustaub dreckig waren. Lt. Aussage des Durchführenden wären wir bei den besten 5% :D

    M.E. sollte ein Effizienzhaus 55 genauso gut geplant und gebaut werden wie ein Passivhaus, daher könntest Du die 0.6 als Ziel nehmen.

    Gruß
    Frank Martin
     
  3. KPS.EF

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    Hallo @Seev,

    die Grenzwerte für Luftwechselraten sollen im Prinzip lediglich den Energieverbrauch eines Gebäudes reglementieren (sind natürlich auch Grundlage fürdie zu Grunde zu legenden Heizlastberechnungen, etc.).

    Die wärmetauschende Hülle, namentlich alle Flächen, Fugen/Durchdringungen sind in jedem Fall mit dafür geeigneten Materialien dauerhaft (man geht von ca. 50 Jahren aus) luftdicht auszubilden.

    Das erfordert eine detaillierte Planung der gesamten Luftdichtheitsebene, eine fachgerechte Montage und deren ständige akribische Überwachung.

    Die Forderung einer Luftwechselrate unter dem EnEV-Grenzwert ist legitim und sinnvoll. Sie sollte deshalb Vertragsbestandteil (für alle Gewerke) werden.

    Die Realisierung dieser qualitativen Gesamtzielstellung erfordert bereits im Vorfeld eine planerische Abstimmung mit allen am Bau Beteligten, eine strenge Regelung des gewerkebezogenen Bauablaufes und in der Montagephase auch gewerkeübergreifende Kooperationsbereitschaft. Insbesondere erhält auch die Bauüberwachung einen hohen Stellenwert für die Erreichung des Gesamt-Bau-Solls.

    Ein ständiger Soll-Ist-Abgleich der für den Erfolg notwendigen Rahmenbedingungen (Temperatur, Luft- und Materialfeuchte, Regen, Staub etc.) ist vorzunehmen und zu protokollieren. Vorarbeiten anderer Gewerke sind gründlich bzgl. Vollständigkeit und Ausführungsqualität zu prüfen und zu dokumentieren ...:think

    Baubegleitende Luftdichtheitsprüfungen sind dringend anzuraten ... :28:

    Für die abschließende EnEV-konforme Ermittlung der Luftwechselrate ist die DIN EN 13829 exakt einzuhalten!:deal

    Auch für den Fall des Nichterreichens des n50-Vorgabewertes sollten bereits im Vertrag Regelungen enthalten sein ... :p

    Mit freundlichem Gruß aus Erfurt:winken

    KPS.EF

    P.S.: Im Umfeld der ständig wachsenden Bedeutung energetisch fachgerechter Planungen, Baubegleitungen, Ausführungen und Konrollen wird insbesondere für die Luftdichtheitsproblematik auf der Internetseite http://www.luftdicht.de bzw.http://www.luftdicht-karte.de in hervorragender Weise "eine Lanze gebrochen" ...
     
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