Durchstanzbewehrung fehlt!

Noch mal: die Quittung des Prüfstatikers ist ohne Bedeutung. Nur eine fehlende Unterschrift könnte auch bei ordnungsgemäßer Decke evtl. einen Mangel darstellen. Für den Prüfstatiker ist die maximale Konsequenz ein Rüffel von seinem Chef (nur wenn das laufend vorkommt, wird im der Status Prüfstatiker entzogen) - aber das ist alles unerheblich für die Mangelhaftigkeit der Werkleistung durch den BU.

Also noch mal: Mangel schriftlich!! anzeigen und zur schriftlichen!! Stellungnahme auffordern!

Und danach handeln. Eine genaue Einschätzung könnte dann immer noch schwer sein, wenn die statische Nachrechnung noch Stabilität ergibt - aber gerade so. Wenn nicht muß sowieso nachträgliche Vertragserfüllung gefordert werden.

 

Da irritiert mich das Nächste:

"... und von unten sichtbar, d. h. die eingebauten Dübelköpfe sind von unten auf der Filigranplatte erkennbar."

Fehlt da die Betondeckung? Das hat auch etwas mit Brandschutz zu tun. Oder sieht man nur Abdrücke im Schalöl?

Prinzipiell: die Fertigteile werden über das Ü-Zeichen abgehandelt, d.h. im Werk in der Verantwortung des Herstellers.

Wie vorher schon gesagt: Mangel anzeigen.

Nebenbei: hat der Prüfingenieur die Decke überwacht oder die Bewehrung abgenommen?

 

Hallo,
also ich sehe das ja ein wenig anders.
Wenn der BU die Filigrandecke im Angebot hat, das heist er bestellt und bezahlt, gibt er natürlich die bewehrungspläne mit der bestellung raus. Das Werk produziert die Decken, wenn dann etwas nicht eingebaut wurde, was eigendlich drin sein müsste, haben einige den Schwarzen Peter, aber sicher nicht der BU.
Zunächst mal hat sich der Bauleiter davon zu überzeugen, ob alles was rein muß auch drin ist! Natürlich vor dem Betonieren, dafür ist der da. Der Prüfstatiker ( bei uns vorgeschrieben ab zwei Familienhaus) hat vor jedem betonierabschnitt die ordnungsgemäße verlegung der Bewehrung und der einbauteile zu Prüfen. Hat er das getan bekommt der BU eine Abnahmebescheinigung, erst mit dieser Abnahmebescheinigung darf der BU erst betonieren.
Nachdem der Bauleiter und der Prüfstatiker ihre arbeit ordnungsgemäß erledigt haben, gibt es für den BU keinen grund anzunehmen, das mit der Decke etwas nicht in ordnung sein könnte.
Also ich weis ja nicht wie es bei euch ist, bei uns hätte der Prüfstatiker nun ein Problem. Einem BU mit Abnahmebescheinigung kann keiner mehr was. Aber die erfahrung lehrt, die Prüfstatiker rechnen das so lange bis alles wieder O.K ist, und die anderen Durchstanzbewehrungen nicht erforderlich sind.

TAMKAT

 

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TAMKAT ich sehe die Lage etwas anders. Der BH hat beim BU ein mängelfreies (und kein mängelbehaftetes) Werk bestellt. Wer Mist gebaut hat kann dem BH prinzipiell gleichgültig sein. Es ist für die Haftung unerheblich, wer den Mangel verursacht hat. Der BU hat für die Mangelfreiheit einzustehen. Es kann sein, daß mit der Änderung der Stellung des Prüfingenieurs (nicht mehr beliehener Staatsvertreter) er als Gesamtschuldner vom BU mit ins Boot geholt werden kann - aber vom BU und nicht vom BH.

 

Nochmals zum Prüfingenieur,

es gibt da ein prinzipielles Verständnisproblem: Abnahme oder Überwachung.

Die Baurechtsbehörde überwacht. Der Prüfingenieur beauftragt von der Behörde überwacht. Nun Prüfingenieur privatrechtlich beauftragt vom Bauherrn: steht da Überwachung oder Abnahme?

Wenn der Prüfingenieur oder dessen Adjudant eine Bescheinigung über eine Bewehrungsabnahme ausstellt, dann hat er abgenommen. Sonst ist er nur eine Kontrolle und die Abnahme erfolgt durch ...

Was hat der Prüfingenieur mit dem BU zu tun? Ist der Prüfingenieur vom BU beauftragt? In der Regel vom Bauherrn, also hat der BU zum Prüfer keine Rechtsbeziehung.

Dazu gehört auch, das alles was unter dem Ü-Zeichen läuft nicht nochmals abgenommen wird. -> Verantwortung des Herstellers. Man kann ja auch nicht mehr hineinsehen. So offensichtliche Dinge wie die Dübelleisten gehören zuerst vom Besteller kontrolliert, dem BU. Wurde das geliefert, was bestellt wurde.

Warum diese Pingeligkeit: Hier die wahren Verantwortlichen heraus zu filtern ist nicht ohne. Solange alle gutmütig und willig mitmachen ist's egal. Nur wenn keiner zahlen oder nachbessern will, dann wird's haarklein.

Sowas gibt vor Gericht die 2 Streiter und ne ganze Menge Streitverkündete.

 

Ganz gleich in welchen Verhältnis, der Bauherr muß sich nicht an den Prüfingenieur halten und der BU kann den Prüfingenieur nicht vorschieben. Wenn der BH den Prüfingenieur privatrechtlich beauftragt hat, kann er auch den Prüfingenieur allein, den BU allein oder beide gesamtschuldnerisch in die Haftung nehmen - das steht dem BH vollkommen frei. Weder Prüfingenieur noch BU haben Rechtsmittel gegen die Entscheidung des BH. Als Streitverkündende kommen nur die Subis des BU in Betracht, da ohne Streitverkündung der BU in einem neuen Prozeß seine Ansprüche gegen die Subis durchsetzen muß - und dieser neue Prozeß kann anders ausgehen, als wenn alles durch Streitverkündung in einem Abwasch geklärt wird.

 

moment mal, jochen: privatrechtlich beauftragt .. womit?
so wie schon geschrieben wurde: mit abnahme oder mit überwachung?
soweit ich auf die schnelle gelesen hab, wird
- die statik geprüft
- die baustelle überwacht
in: http://www.umwelt-online.de/recht/bau/laender/nrw/vbpr.htm
wenn ich mir dann noch die aufgaben des bauleiters http://www.umwelt-online.de/recht/bau/laender/nrw/bo7.htm anschau, wird die *richtige* praxis bestätigt, in der der bauleiter den ersteller der statik zur bewehrungsabnahme ruft.
ob die methode, dem prüfer, der ja "sowieso" (aber aus anderem grund) auf der baustelle ist, die arbeit/schuld in die schuhe zu schieben, funktioniert, darf bezweifelt werden.
eher könnte man an e. organisationsversagen der bauleitung glauben - aber ich bin kein jurist und nrw ist weit weg, da kenn ich mich nicht aus

 

... das habe ich daher mal als Hinweis eingebracht.

Der Bauherr kann jeden in die Haftung nehmen. Nur ist dies dann nicht richtig, man kontert, läuft's in's Leere.

Bauherr kann erst einmal nur an den BU herantreten, der dann ans Herstellwerk. Falsch geliefet, falsch eingebaut. Die nächste Verantwortung hat der Bauleiter (nach LBO). Wer dann noch welche Mitverantwortung trägt ...