Perimeterdämmung: extrudiertes oder expandiertes Polystyrol ?

Diskutiere Perimeterdämmung: extrudiertes oder expandiertes Polystyrol ? im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo Bauexperten ! ich bin immer wieder von diesem Forum begeistert uns so hat auch uns nun die Bauwut gepackt. Wir ziehen mit dem vollen Team...

  1. #1 Baumekker, 10.08.2009
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    Hallo Bauexperten !

    ich bin immer wieder von diesem Forum begeistert uns so hat auch uns nun die Bauwut gepackt. Wir ziehen mit dem vollen Team Architekt/Statiker/Rohbauer...) nach fast einem Jahr Plaung ans Werk. Nun kommen Planung und Realität zusammen und der Deteilteufel lässt grüßen.

    Unser Vorhaben ganz kurz:
    - EFH mit Garage, als kfw 70 (EnEV2007), Baufenster 12*7m
    - Keller, keine Hanglage o.ä. : Beton + Dreinage, mit Lichthof, da zT. als Büro genutzt
    - EG+OG in 17,5 er KS + 18cm WDVS
    - DG (vorerst nicht ausgebaut): Giebel in Holzständer mit 18er Zellulose ggf. Steinwolle, Ortgang KS/Beton mit 10cm WDVS, Dach mit 22er Zellulose ggf. Steinwolle
    - Fenster: Uw=1,0
    - A/V=0,63 1/qm
    - Brennwert, Lüftungsanlage, Kaminofen

    Die Frage zum ersten Bauabschnitt, dem Keller:
    wir gehen vom Lastfall nichtdrückendes Wasser mit funktionsfähiger Dränung aus, siehe DIN 18195 Teil 5: bindiger Boden, mittel bis schwach durchlässig und planen Drainage und Verfüllung mit Füllboden aus Sand/Kies-Gemisch.
    Keller Konstruktion:
    + Boden: 10cm Polystyrol Extruderschaum 035 / 30cm Beton / 5cm PS Partikelschaum 035 / 3,5cm PUR/PIR Hartschaum/Fussbodenheizum in 6,5cm Zementestrich - ergibt U=0,17
    + Kellerwände: 24cm Beton / Dickschichtbeschichtung mit einer Fläche von ca 100qm, wovon ca 5,5 qm Glasfläche sind.

    Als Bodenberührung der Kellerwände waren geplant: 12cm Perimeterdämmung mit Drainkanälen von der Fa. DOW (Perimate DI), die eine extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatte ist. Dieses Material kann auch bei ständig anstehendem Grundwasser eingesetzt werden.
    Der resultierende U-Wert wäre: U=0,27.

    Versehentlich berechnet und ausgeschrieben wurden aber 14cm, die es aber wohl nicht mit Drainkanälen und Filterflies zu einem "vernünftigen" Preis gibt. Das vom Rohbauer vorgeschlagene Produkt ist eine Perimeterdämmung von der Fa. Brohlburg (WIBRO Perfekt plus Vlies), die eine expandierte Polystyrol-Hartschaumplatte mit Drainkanälen und Flies ist. Der Hersteller verlagt dabei eine vorhandene und funktionierende Drainageleitung, da dieses Material bei ständig anstehendem Grundwasser nicht einsetzbar ist.
    Der resultierende U-Wert wäre: U=0,23.

    Mit erscheint die "12cm DOW-Variante" als stabiler und langfristig sicherer. Aus energietechnischer Sicht stört micht aber der 0,04 schlechtere U-Wertes des Kellers. Ist dieser im Bodenbereich vernachlässigbar, da Fenster, Nutzerverhalten und konstantere Bodentemeratur diesen vernachlässigbar machen oder könnte sich dieser doch negativ bemerkbar machen ?
    Was meit hier die Expertengemeinde ?

    Danke schon im Vorraus / Baumekker
     
  2. #2 sk8goat, 10.08.2009
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    wieviel cm Perimeterdämmung steht denn in deinem EnEV-KFW70 Nachweis?
    wenn dort 14cm steht, dann musst du auch 14cm machen.

    Generell würde ich XPS immer vorziehen, es ist einfach in jeder Hinsicht besser als EPS.
    Ob es die wesentlich teurere Variante mit Vlies und Drainagekanälen sein muss, das sollte dein Archi mit dem Bodengutachter abklären.
    Wieder mal ein Punkt warum sich ein Bodengutachten fast immer lohnt. Denn der Mehrpreis für die Drainageplatten sollte mehr sein als ein Baurgrunddutachten kostet.
     
  3. #3 Baumekker, 11.08.2009
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    Hallo,
    danke für die schnelle Antwort - auch ich tendiere mehr zum XPS.
    Wenn es um den Nachweis geht, so haben wir noch Parameter, die wir beeinflussen können um die geforderten KFW70 Werte zu erreichen.
    Die Frage ist nun, ob eine Verschlechterung um 0,04 im Alltag Auswirkungen hat, gerade da dies ein vom Boden überdeckter Bereich ist, der durch ca 5,5 qm Fensterfläche mit U=1,0 "durchbrochen" wird ?
    Grüße / BM
     
  4. #4 divisek, 12.08.2009
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    Dämmung

    Hallo,

    wegen dem U-Wert würde ich mir keinen Kopf machen. Richtig ist, dass du dir den Wärmeschutznachweis anschauen solltest. Darin ist die Dämmstärke und Qualität (035 oder 040) für deinen Keller vorgegeben.
    Wenn du wissen willst, ob und welche Dämmung für deinen Keller geeignet ist - insbesondere auch für welchen Lastfall Wasser - dann solltest du dir im Vorfeld die bauaufsichtliche Zulassung des Produkts besorgen. Die gibt es bei den gänigen Herstellern auf der Webseite als .pdf download.

    Gruß Martin.
     
  5. #5 Schnorbel, 12.08.2009
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    Warum diese teure Dow-Variante?
    Die Platte muss auf der Abdichtung (Dickbeschichtung!) verklebt werden - ist also mechanisch mit ihr verbunden und zählt somit nicht als Schutzschicht! Bei Erdsetzung (Verdichtung) kann die Platte von der Abdichtung abreißen und die Abdichtung beschädigen. Es fehlt bei dieser Variante die Gleitschicht (siehe auch DIN 18195).
    Besser wäre, die beiden Funktionen zu trennen. Also Perimeterdämmplatte (z.B. Styrodur oder Jackodur mit Stufenfalz) und Dränageelement separat vor der Dämmung angeordnet. z.B. dreischichtige Dränmatte (Vlies,Noppenbahn,Gleitfolie). Damit bist du auf der sicheren Seite, erfüllst alle Anforderungen und bist in der Regel noch preisgünstiger!

    Gruß schnorbel
     
  6. #6 Baumekker, 12.08.2009
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    Hallo,
    besten Dank für die Info !!!
    Zulassung ist von beiden Produkten gegeben, eine ohne Einschränkungen, die andere nur mit Drainageleitung, und beide werden vom Archi und Rohbauer zur Auswahl vorgegeben, da schon vielfach im EFH-Bereich von ihnen verbaut. Die "Kombiplatte" wird verwendet, da alles in einem Arbeitsgang erledigt werden kann, mit entsprechender Kosteneinsparung.
    Ein guter Punkt ist die Gleitschicht - werde beim Verfüllen egnau hinschauen. Danke !
     
  7. #7 sk8goat, 12.08.2009
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    Wenn keine Gleitschicht eingebaut wird, dann wirst du auch durch genaues hinschauen keine zu sehen bekommen.
     
  8. Robby

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    Brauchen wir eine Gleitschicht? DAs liegt an der Art des Verfüllmaterials und somit nicht zwingend. Was wir immer brauchen ist eine Schutzschicht der Abdichtung!
     
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