Herangehen an die Finanzierung

Diskutiere Herangehen an die Finanzierung im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo liebe Bauexperten, wir plagen uns seit langem mit der Hausfrage und deshalb auch mit Finanzierungsfragen herum. Hierzu habe ich eine...

  1. #1 Hinkelstein, 27.08.2009
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    Hallo liebe Bauexperten,
    wir plagen uns seit langem mit der Hausfrage und deshalb auch mit Finanzierungsfragen herum. Hierzu habe ich eine generelle selbige.
    Wenn ich mir jetzt also eine Finanzierung zusammenbastle (bzw. zusammenbasteln lasse), sagen wir aus Eigenkapital, Bausparer, KfW- und Bankenkredit, dann komme ich auf irgendeine Summe, die innerhalb der Zinsbindung Gültigkeit hat. Danach steigen die Zinsen dann an und im Endeffekt ändert sich auch mein monatlicher Finanzierungsbetrag.
    Wenn ich das von vornherein mit angenommenen Prozentsätzen, die dann nach der Zinsbindung gelten, rechne, dann kann ich ja die Parameter (also Tilgung innerhalb der ersten zehn Jahre, Tilgung danach, Sondertilgungen etc.) so anpassen, dass sich über einen Zeitraum von 30 Jahren eine konstante Summe einstellt, die dann aber eben natürlich höher ist als das, was sich ursprünglich innerhalb der ersten zehn Jahre eingestellt hätte.
    Ist das alles Unsinn oder eine realistische Herangehensweise?
    Müsste man da irgendwie Inflation oder so mit einrechnen?
    Mit welchen Zinssätzen nach der Zinsbindung liegt man auf der sicheren Seite? Ich hab hier 8% angenommen.
    Vielen Dank im Voraus schonmal für die Empfehlung, einen Finanzexperten zu Rate zu ziehen, das ist natürlich geplant.
    Danke und Gruß
    Claus
     
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    Wenn du dich hier durchliest, wirst du feststellen, dass Bausparer hier zu 99% für Besch... gehalten werden.
     
  3. #3 Hinkelstein, 27.08.2009
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    Du meinst der Bausparer als Person? Damit kann ich leben, danke.
    Mir ging es aber bitte eher darum, ob meine Überlegungen irgendwie Sinn machen oder nicht und wenn nicht, dann bitte warum. Danke.
     
  4. Quelle

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    oh gott, haha, du hast doch Bausparer gesagt! das gibts ja wohl nicht. EK + annuitätendarlehen. ggf. zweigeteilt wegen kfw, wenn es denn lohnt.
     
  5. #5 sk8goat, 28.08.2009
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    Deine Heranehensweise finde ich sehr gut. So kannst du mal abschätzen wie sich die Rate und damit die monatliche Belastung im worst care verändern könnte.

    Wenn das Zinsänderungsrisiko für dich ein wichtiges Thema ist, dann solltest du nach einem Annuitätendarlehen mit entsprechend langer Zinsbindung schauen. Oder gleich nach einem Volltilgerdarlehen mit 15 o. 20 Jahren - da gibt's dann oft einen Zinsrabatt von 0,5%

    Hast du schon geschaut welche Landesförderungen in Frage kommen würden?
    In vielen Städten gibt es auch Zuschüsse oder Förderkredite von der Gemeinde.
     
  6. #6 baufibemu, 28.08.2009
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    Könntest Du das in einfachen Worten noch einmal genauer erklären.
    Ich habe nicht so ganz verstanden, wo Dein Problem liegt.
    Geht es Dir nur darum, eine konstante Rate hinzukriegen, oder darum, nach Ablauf der Zinsbindung nicht von höheren Zinsen überrascht zu werden?
    Und möchtest Du die Rate bereits jetzt auf die Zeit der Anschlussfinanzierung hochsetzen?
    Und was möchtest Du mit der Inflation bei dieser Rechnung?
    Strickst Du Dir wirklich eine Finanzierung, oder schreibst Du eine Diplomarbeit darüber ?

    Beste Grüße
     
  7. R.B.

    R.B.

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    In der Theorie ist das korrekt.
    Eine Schwierigkeit besteht darin, die Zinssätze in der Zukunft zu schätzen. Sollten diese stark steigen, dann müsste man um die monatliche Rate konstant zu halten, den Tilgungsanteil senken. Das geht aber auch nur in Grenzen, sonst spielt die Bank nicht mehr mit bzw. das Darlehen wird gar nicht mehr getilgt.

    Bsp.:
    Annuitätendarlehen, du finanzierst 100T€ mit 4% Zins und 1%Tilgung, ergibt eine Rate von etwa 416,- €/Monat. Nach 10 Jahren ist die Restschuld noch 87,7T€.
    Jetzt benötigst Du eine Anschlußfinanzierung für die 87,7T€, der Zinssatz liegt jedoch bei 6%. Die Rate bei 1% Tilgung wäre dann 511,-€. Allein der Zinsanteil wäre höher als Deine ursprüngliche Rate. Selbst bei 0,- € Tilgung wäre die Rate höher als zuvor.

    Bei einer Finanzierung die auf Kante genäht ist, wird es unter Umständen unmöglich in Zukunft die Rate trotz höherem Zinssatz konstant zu halten.

    Anders sieht es aus, wenn bereits zu Beginn eine höhere Tilgung angesetzt wird. Dadurch reduziert sich nicht nur die Restschuld, sondern man hat auch einen Puffer um steigende Zinsen durch Anpassung des Tilgungsanteils zu kompensieren.

    Hat man diese Logik verinnerlicht, dann kann man sich Gedanken darüber machen, wie die Finanzierung zusammengesetzt wird. KfW, BSV, Annuitätendarlehen usw., es gibt viele Möglichkeiten, aber nicht alle Möglichkeiten sind sinnvoll. Das hängt auch von den persönlichen (finanziellen) Voraussetzungen ab.

    Als Beispiel.
    Ein pauschales "BSV lohnt nicht", wie hier im Forum oft geschrieben, lasse ich nicht gelten. Es gibt Konstellationen, wenn auch selten, in denen ein BSV sehr wohl sinnvoll eingebunden werden kann. Dazu muss man sich jedoch näher mit den Tarifen befassen, von denen es eine Unmenge gibt.

    Es bleibt dabei, eine Finanzierung ist eine höchst persönliche Angelegenheit. Eine gute Finanzierung unterscheidet sich von einer schlechte Finanzierung darin, dass sie auf den Kreditnehmer passt und auch gegenüber Eventualitäten in der Zukunft robust ist.

    Gruß
    Ralf
     
  8. #8 baufibemu, 28.08.2009
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    Zumal Deine Tilgung dann auch nicht bei 1%, sondern wesentlich höher ist.

    Ich würde so herangehen:
    Du ermittelst Dein persönliches Budget.
    Passe die Tilgungshöhe entsprechend an, dass Du noch gut damit leben kannst.
    Errechne die Restschuld bei Ablauf der Zinsbindung und unterstelle für die Anschlussfinanzierung einen Zinssatz x. Meinetwegen 8 oder 9 Prozent.
    Entscheide aus jetziger Sicht, ob Du damit leben kannst.

    Eine Finanzierung bleibt immer ein Risiko. Je stärker die Bauchschmerzen dabei, desto mehr muß man sich absichern, z.B. durch längere Zinsbindungen.
    Gazn ohne Risiko, geht es aber nicht.

    Beste Grüße
     
  9. #9 JensDecker, 28.08.2009
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    Dem kann ich nur zustimmen, bzw. etwas erweitern, soweit das
    so pauschal möglich ist:

    Bei den heutigen Zinsen sollte eine
    Finanzierung deutlich mehr als 1% Tilgung zulassen, da die Abzahlung
    bei konstanter Rate sonst einfach viel zu lange dauert. Und eine längere Zinsbindung als 10 Jahre muß auch drin sein (auch wenn es etwas mehr Zins kostet).
    Mit 3% Anfangstilgung und sagen wir 4.8% Zinsen sind nach 15 Jahren schon 66% abbezahlt und verliert ein höherer Anschlußzins deutlich an Schrecken. Man hat dann incl. Forward-Darlehen auch etwa 7 Jahre Zeit, eine Anschlußfinanzierung zu machen und so lange sollten die Zinsen hoffentlich nicht bei 8% bleiben.
    Mit 10 Jahren Zinsbindung für das Hauptdarlehen und 1% Tilgung ist man
    nach Ablauf der Zinsbindung noch fast da, wo man angefangen hat und
    hat nur einen engen Zeitraum für die Anschlußfinanzierung.
     
  10. #10 Hinkelstein, 28.08.2009
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    Na dann sieht das, was ich mir da zusammengedacht habe, ja ganz gut aus. Vielen Dank für die Kommentare.
    Zinsbindung so lange wie es geht ist klar, nur ist das bei KfW ja z.B. nicht möglich, oder? Na gut, das wäre ja aber auch nur ein Baustein.
    Beste Grüße
    Claus
     
  11. R.B.

    R.B.

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    So isses.

    Wie die für DICH passende Finanzierung aussieht, kann man aus der Ferne nicht sagen. Annuitätendarlehen, oder Annuitätendarlehen+KfW, oder.....es gibt viele Wege nach Rom.

    Gruß
    Ralf
     
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