Begriffsklärung Druckkanal / Freispiegelkanal

Diskutiere Begriffsklärung Druckkanal / Freispiegelkanal im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir sind in den Vorbereitungen für unsere DHH. Mit Bauantrag musste auch ein Abwasserplan eingereicht werden. Dabei stellte...

  1. #1 StefanW, 08.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hallo zusammen,

    wir sind in den Vorbereitungen für unsere DHH. Mit Bauantrag musste auch ein Abwasserplan eingereicht werden. Dabei stellte sich nun heraus, dass wir mit dem Abwasser an einen Druckkanal (kleiner Querschnitt ?) angeschlossen sind und deswegen keinen "einfachen" Pumensumpf mit Tauchstation verbauen dürfen, sondern eine sehr kostspielige Hebeanlag speziell für diese Druckkanäle. Das Abwasser muss ein 40m weit und ein paar Höhenmeter gepumpt werden.

    Ich war/bin natürlich völlig überrascht und verärgert, da ich diese Information vorher nicht hatte. Nun meine Frage:

    Wo liegen die Unterschiede bei diesen Kanalarten ?
    Braucht es wirklich derart "aufwendige" Lösung ?
    Kann man wählen, ob ein Druckkanal oder ein Freispiegelkanal verbaut wird (die Erschließung der gesamten Baugrundstücke [25 Stück] wurden von einer Familie getragen, die auch die Grundstücke verkaufen) oder gibt es da entsprechende Kriterien ?

    Falls weitere Info's benötigt werden, kann ich diese gerne beschaffen.


    Danke und Gruss

    Stefan
     
  2. Uwe!

    Uwe!

    Dabei seit:
    04.01.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Industriekaufmann
    Ort:
    -
    Nein, ein Freispiegelkanal setzt ausreichend Gefälle in die richtige Richtung voraus. Wenn das Abwasser bei euch nach oben muss, kann eine Freispiegelkanal nciht funktionieren.
     
  3. #3 Manfred Abt, 08.10.2009
    Manfred Abt

    Manfred Abt

    Dabei seit:
    18.08.2005
    Beiträge:
    3.848
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Bauingenieur
    und damit abschließend geklärt, nichts mehr hinzuzufügen.
     
  4. Uwe!

    Uwe!

    Dabei seit:
    04.01.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Industriekaufmann
    Ort:
    -
    :konfusius

    ich hab mich halt bemüht aufzupassen und von Dir zu lernen! (eine ähnliche Frage hatte ich selbst mal gestellt...)
     
  5. #5 StefanW, 08.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hallo,

    danke, das ist schonmal geklärt.
    Aber sind die Hebeanlagen bzw. Druckpumpen für einen Druckkanal so teuer. Mir wurde hier ein Betrag um die 5000€ genannt und das nur für die Pumpe.
    Eingangs wurde mit einer einfachen Hebeanlage für 700€ kalkuliert. Da frage ich mich doch, warum die Grundstückseigentümer jetzt so tief in die Tasche greifen müssen ?


    Danke,

    Stefan
     
  6. #6 Olaf (†), 08.10.2009
    Olaf (†)

    Olaf (†)

    Dabei seit:
    28.04.2005
    Beiträge:
    4.519
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Fensterbauer
    Ort:
    Dresden
    Weil...

    sich der Grundstückseigentümer bzw. sein Planer nicht informiert hat?
     
  7. #7 StefanW, 08.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hauptsache mal was geschrieben haben, ohne das es was beiträgt.

    *PLONK*
     
  8. Terra

    Terra

    Dabei seit:
    18.09.2008
    Beiträge:
    566
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Vermesser
    Ort:
    NRW
    Hallo,

    ich habe für meine Hebeanlage (Jung) 3000 € bezahlt und selber eingebaut.

    5000€ mit Einbau ist schon sehr realistisch.

    PS: Meine Hebeanlage ist nicht oder nur bedingt befahrbar. Kunststoffschacht!
     
  9. Terra

    Terra

    Dabei seit:
    18.09.2008
    Beiträge:
    566
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Vermesser
    Ort:
    NRW
    Naja, so unrecht hat er nun nicht. Aber die Familie, also der Verkäufer, hätte das ja mal erwähnen sollen. Nee! MÜSSEN!
     
  10. #10 StefanW, 08.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hi,

    danke für deine Antworten.
    Klar hat er Recht, weiss ich ja selbst. Aber wenn nur das Aussage seines Posts ist, kann er sich das doch sparen. Hilfe und drauf rumreiten is ja ok :p

    Stefan
     
  11. Terra

    Terra

    Dabei seit:
    18.09.2008
    Beiträge:
    566
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Vermesser
    Ort:
    NRW
    Manchmal musst du sowas halt überlesen.

    Mir wurde auch schon vorgeworfen, dass ich von meinem Beruf keine Ahnung habe. Naja, was soll ich sagen. Ich kenne diese Menschen hier im Forum nicht, bei manchen ist´s wohl auch besser so.

    Zum Thema Planer sag ich mal nix, der hat sich bei dem Thema Druckleitung mal ganz schön rausgehalten!

    Also hab ich mich um Erwerb und Einbau mal selber drum gekümmert. Andere haben auch so an die 5000 gezahlt.

    Mit den paar KG Rohren etc. hat es mich dann 3200 € gekostet.
     
  12. #12 Manfred Abt, 08.10.2009
    Manfred Abt

    Manfred Abt

    Dabei seit:
    18.08.2005
    Beiträge:
    3.848
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Bauingenieur
    Ob die 5.000 gerechtfertigt, zu hoch oder zu niedrig sind kann ich so nicht beurteilen, dass wäre dann Planungsarbeit.

    Aber fürs Verständnis:
    • die landläufigen Hebeanlagen drücken das Wasser ja nur etwas hoch, damit es wieder von oben in einen Freispiegelkanal reinlaufen kann.
    • Hier ist es etwas anders: es geht um eine Einspeisung in eine gemeinsame Druckleitung, d.h. ein System, was wie eine Trinkwasserleitung unter einem eigenen Innendruck steht. Dieser Druck schwankt zudem, jenachdem wieviel Anwohner gerade auf dem Pott waren.
    Solche Anlagen sind teurer als normale Hebeanlagen, weil:
    • sie mit einem höheren Druck arbeiten müssen
    • sie meist auch mit einem Schneidrad ausgestattet sind, da die Druckleitungen relativ klein dimensioniert sind
    • eine Rückflusssicherung mit hohem Anspruch an die Funktionsfähigkeit bzw. Ausfallsicherheit notwendig ist, denn sonst gibt es halt die Soße der Anderen mit Überdruck in das eigene Heim.
    Persönlich hätte ich eine solche Anlage ungern: Wartungsaufwand, Restrisiko, ständige Stromkosten.
     
  13. #13 StefanW, 08.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hallo Manfred,

    danke für deine Erläuterungen!

    Zudem sollen Sie wohl relativ laut sein. Das vorgeschlagene Modell wäre wohl im Außenbereich zu montieren bzw. eingelassen.

    Das mit der Wartung käst mich auch an, Stromkosten habe ich keine Übersicht.

    Genrell noch einmal gefragt. Die Grundstücke liegen alle in Hanglage. Nur zum Verständnis: hätte man das Kanalsystem auch planerisch als Freispiegelkanal planen können ?

    Drum herum können werden wir jetzt eh nicht mehr, ich versuche nur zu verstehen. Alternativen gibt es wahrscheinlich auch keine. Morgen habe ich ein Telefonat mit einem Herren von der Abwasserzweckgemeinschaft.


    Danke und viele Grüße

    Stefan

     
  14. #14 susannede, 08.10.2009
    susannede

    susannede

    Dabei seit:
    15.06.2005
    Beiträge:
    5.345
    Zustimmungen:
    2
    Beruf:
    Baufrau
    Ort:
    Bayern
    Benutzertitelzusatz:
    dipl.- ing. architekt
    Ergänzend kann man noch zu den negativen Aspekten hinzufügen, dass im Falle eines Stromausfalls die Pumpe ja nicht mehr pumpt, sondern der Rückstauverschluss zu machen muss.

    Das heißt dann aber auch, dass man eben mal die Produktion eigenen Abwasser im Haus vermeiden sollte, sonst kommt es irgendwo wieder raus.

    Die nächste Frage, die mich bewegen könnte, ist, bei welcher Wetterlage längere Stromausfälle passieren ? Und die Hoffnung, dass der Regen sicher in irgendeinem anderen Kanal oder schon auf der Straße, äh, Rückstauebene rumdümpelt.
     
  15. Terra

    Terra

    Dabei seit:
    18.09.2008
    Beiträge:
    566
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Vermesser
    Ort:
    NRW
    Ach, wir leben schon 1 Jahr damit ohne Probleme. Hat die Stadt halt so vorgegeben.

    Auch bei Stromausfall (mehrere Std.) gab es keine Probleme.

    Ok, die Wartung! Aber was muss man nicht warten?!

    Nimm es so hin, ändern kann man es eh nicht.
     
  16. #16 Manfred Abt, 09.10.2009
    Manfred Abt

    Manfred Abt

    Dabei seit:
    18.08.2005
    Beiträge:
    3.848
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Bauingenieur
    Um hierauf eine Antwort zu geben müssten die ersten beiden Leistungsphasen der HOAI abgearbeitet werden. Keine Online-Aussage möglich.

    Durch Susannes Einwurf angeregt: es wird ja wohl hoffentlich nur ums Schmutzwasser gehen. Für mich war das in diesem Kontext selbstverständlich und nicht der Nachfrage wert.
     
  17. #17 StefanW, 09.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hallo zusammen,

    so, ein Telefonat mit dem zuständigen Mann vom Abwasserzweckverband hat ergeben, dass ein Druckkanal notwendig war. Selbst bei einem Freispiegelkanal hätte ich (der Kanal liegt auch da über dem EG) eine Fäkalienhebeanlage gebraucht. Naja, sei's drum. Umwerfend finde ich das mit der Druckpumpe auch nicht, gibt's da Erhebungswerte was den Stromverbrauch angeht ? Ich denke eher nein.
    Zur Wartung: die Dinger werden ja z.T. redundant ausgelegt, d.h. zwei Motoren, etc. Um genau den Fall a la "Heilig Abend und die Anlage funktioniert nicht" vorzubeugen. Ein Kommentar vom Herrn aus dem Abwasserzweckverband war:"Wäre toll, wenn sich die Grundstückseigentümer zusammentun und gleiches Fabrikat/Wartungsvertrag machen..". Wäre es in der Tat, ist halt nur nicht wirklich realisitisch.

    Nun zu deinen Fragen Manfred:

    Mit Planung des Kanals meinte ich eher das gesamte Kanalnetz in unserem Gebiet, nicht nur für den Anschluss meines Grundstückes.

    Im Keller befindet sich nur Schmutzwasser, Fäkalien gibt's ab dem EG.


    Danke und viele Grüße

    Stefan
     
  18. Uwe!

    Uwe!

    Dabei seit:
    04.01.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Industriekaufmann
    Ort:
    -
    Manfred wollte wissen, ob hoffentlich nicht auch das Regenwasser über die Druckleitung entsorgt werden muss. Falls sie doch mal ausfällt oder eben STrom weg ist, kann man sich das ein oder andere Bedürfnis verkneifen oder im Garten erledigen....
    Den Wolkenbruch, der evtl gerade zu diesem Zeitpunkt runter kommt, kann man aber nciht aufhalten...
     
  19. #19 RMartin, 09.10.2009
    RMartin

    RMartin

    Dabei seit:
    16.09.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl.-Ing
    Ort:
    Offenbach
    Wenn das Regenwasser noch gepumpt werden muss, dann wirst Du der beste Kunde bei Deinem Stromversorger; oder Du baust direkt noch ein kleines Kraftwerk in Deinem Garten :)
     
  20. #20 StefanW, 09.10.2009
    StefanW

    StefanW

    Dabei seit:
    20.06.2009
    Beiträge:
    67
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    IT
    Ort:
    München
    Hallo,

    Niederschlagswasser ist großflächig zu versickern. Aus diesem Grund ist eine Rygole geplant.


    viele Grüße

    Stefan
     
Thema: Begriffsklärung Druckkanal / Freispiegelkanal
Besucher kamen mit folgenden Suchen
  1. Freispiegelkanal

    ,
  2. druckkanal

    ,
  3. freispiegelkanäle