Woran erkennt man, dass ein Haus "trocken" ist?

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  1. Sadek

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    Hallo,

    vor siebeneinhalb Monaten sind wir in unser neues Haus (Poroton+Dämmung) eingezogen. Während und nach der Bauphase hatten wir uns hier schon ein paarmal mit kleineren und größeren Problemen gemeldet, aber inzwischen ist - soweit wir Laien das beurteilen können - alles in Ordnung und wir fühlen uns wohl im neuen Heim.

    Dennoch haben wir wieder mal eine Frage an die Experten: Woran erkennen wir, wann unser Haus trocken ist? Mit "trocken" meine ich einen Status, bei dem wir so langsam etwas entspannter an das Thema Heizen-Lüften-Heizen-Lüften herangehen und das mehrmalige tägliche Lüften zumindest in den unbewohnten Räumen ruhigen Gewissens auch mal auslassen können.

    Gibt es irgendwelche Faustformeln, z. B. basierend darauf, wie schnell und wie hoch die Luftfeuchtigkeit in einem Raum nach dem Lüften wieder ansteigt?

    Schöne Grüße,
    Sadek
     
  2. #2 rainerS.punkt, 19.10.2009
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    Moin,

    ich meine mal irgendwo gelesen/gehört zu haben: Nach ca. drei Jahren ist ein Neubau halbwegs trocken. Mit Lüftungsanlage ggf. etwas schneller.

    Grüße
    Rainer
     
  3. #3 Pascal82, 20.10.2009
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    Hallo,

    am besten hängst du mal ein hygrometer, oder 2 oder 3 auf,
    dann kannst du sehen was mit der LF passiert wenn du so einen unbenutzen nebenraum mal ein zwei drei tage nicht lüftest.....

    wenn der wert steigt, ist wohl irgendwo noch feuchtigkeit da........:winken
     
  4. Sadek

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    Ist das nicht ein bisschen pauschal? Es zieht ja nicht in Betracht, wie feucht der Bau geworden ist, wie gut ich bisher gelüftet habe und welcher Fortschritt zudem mit Trocknungsgeräten erzielt wurde.

    Eins habe ich schon seit dem Bau in Betrieb und ich habe jetzt noch ein paar bestellt, um es nicht immer umstellen zu müssen, wenn ich mehrere Räume im Blick haben will. Die Frage ist aber dennoch, was mir die Werte sagen. Was mir wirklich weiterhelfen würde, wäre eine Faustformel nach dem Muster:

    Wenn die Luftfeuchtigkeit innerhalb von 24 Stunden nach dem Lüften nicht höher als x % bei x °C steigt, dann muss man sich um die Feuchte keine großen Sorgen mehr machen.
     
  5. Sadek

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    Um vielleicht doch noch die eine oder andere Antwort anzuregen, werfe ich mal etwas in die Runde, das ich über Google gefunden habe:

    http://www.bauwissen-online.de/Premium/Feu_in_Geb.pdf

    Dort heißt es, die relative Luftfeuchte solle immer zwischen 50 und 65 Prozent liegen, kritisch würden nur Werte über 70 Prozent oder über einen längeren Zeitraum hinweg auch Werte knapp darunter.

    Mir erscheint das ziemlich hoch gegriffen, denn über 65 Prozent steigen die Werte in unserem Haus schon lange nicht mehr, höchstens in Schlafzimmer und Badezimmer, die wir dann aber immer gleich ausführlich lüften. Heißt das, wir haben schon keine nennenswerte Feuchte mehr im Haus? Das kann doch nach nur einem guten halben Jahr noch gar nicht sein, oder doch?
     
  6. Sadek

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    Und noch was gefunden:

    http://www.kompetenzzentrum-bauen.d...te/Fachberichte/071217-feuchte-im-bauwerk.pdf

    Die greifen also noch höher. Ich bin wirklich erstaunt, bisher habe ich immer panikartig gelüftet, wenn das Hygrometer mal über 60% gestiegen ist. Wenn das, was die von mir gefundenen Quellen schreiben, halbwegs stimmt, kann ich tatsächlich viel seltener lüften als bisher und muss mir auch weniger Gedanken machen, wenn wir mal ein paar Tage nicht zu Hause sind. Aber wie gesagt, ich traue der ganzen Sache noch nicht und vielleicht verstehe ich da auch etwas völlig falsch.

    Der eine oder andere Expertentipp von euch wäre wirklich super!
     
  7. Sadek

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    Keiner?:(
     
  8. Uwe!

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    meine rein persönliche Meinung:
    1.) rel. LF zwischen 40-60% halte ich für ok, unter 40 passiert dem Gebäude zwar nichts (außer vielleicht dem Parkett etc.) aber es wird langsam für die Bewohner unangenehm. Über 60% fühlt sich weder das Haus noch die Bewohner wohl, wenn ich das mal so sagen darf.

    2) rel. LF ist aber nicht alles. Mit guter Lüftung kann man die immer schön niedrig halten udn die Wände sind trotzdem feucht. Da ist die Bauteilfeuchte wichtiger. Die kann man auch messen und die wäre für Deine Ausgangsfrage die entscheidende Größe.
     
  9. Sadek

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    (Wie) Kann ich die selbst messen oder braucht man dazu aufwändige Gerätschaften?
     
  10. Uwe!

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    da gibt's verschiedene Methoden und Meßgeräte dazu. Für den privaten Einsatz kommt aus finanzieller Sicht wohl nur die Widerstandsfeuchtemessung in Betracht. Da kannst Du mal "baufeuchtemesser" bei Google versuchen. Gibt's so ab 50-60€ was einigermaßen brauchbares. Mit Sicherheit nicht serh genau und nur oberflächliche Messung, aber besser als Luftfeuchte.

    Alternativ gibt es die kapazitive Feuchtemessung. So ein Gerät hatte unser Fliesenleger. Damit kann man mehrere cm in die Tiefe messen, aber die Geräte liegen wohl eher im 4stelligen Bereich.
     
  11. #11 Carden. Mark, 27.10.2009
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    Sone Geräte habe ich auch.
    Wer aber glaubt damit ungeübt loslegen zu können ........

    Die unterstützen nur den Sachverstand - mehr nicht.
     
  12. Uwe!

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    Auch unser Fliesenleger hat erst mal noch bei einem Kollegen telefonisch nachgefragt, weil er mit dem gerät und den angezeigetn Werten nicht so recht klar kam....
     
  13. #13 rainerS.punkt, 28.10.2009
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    Hi Sadek,

    Die Frage ist, ob du nicht langsam mit Kanonen auf Spatzen schießt: Ich glaube, viele Häuslebauer bekommen ihr Haus trocken, ohne die LF mit High-Tech zu überwachen und ohne am Ende zu verschimmeln ;-)
    Auch bei eine LF von 80% für ein paar Stunden fängt dein Haus sicher nicht gleich an zu gammeln. Also: Puls runterfahren! :konfusius

    Viele Grüße von Neubauer zu Neubauer.
    Rainer
     
  14. #14 Carden. Mark, 28.10.2009
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    Fliesenleger?
    Also hat er die Belegereife gemessen?
    Die Ermittelten Werte sind aber sehr abhängig von der Zusammensetzung und Dichte des Materials.
    Ergo - dort wo der Estrichleger mit den Füßen gestanden hat - zeigt es andere Werte an, als dort wo weniger verdichtet wurde.

    Wie soll das also funktionieren?
     
  15. Uwe!

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    neee, die Belegreife hat er ganz "ordentlich" mit einer CM-Messung festgestellt. Das Feuchtemessgerät kam bei einem Wasserschaden zum Einsatz.
     
  16. Sadek

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    Danke, das beruhigt mich. Ich habe mich zugegebenermaßen ein bisschen verrückt machen lassen davon, dass man oft liest, 3-5-maliges Lüften pro Tag sei in den ersten Jahren unbedingt erforderlich, sonst hätte man ganz schnell Schimmel. Das scheint ein bisschen übertrieben zu sein, denn ich habe mal getestet: Auch nach ca. 30 Stunden Lüftungspause habe ich nirgends eine LF über 60%.
     
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