akkustik - schallschutz

Diskutiere akkustik - schallschutz im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; hi zemm! ich hab ja diese hütte, wie ihr wisst (mobilheim um genau zu sein). und da hab ich das große "glück", die gespräche meiner nachbarn...

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    hi zemm!

    ich hab ja diese hütte, wie ihr wisst (mobilheim um genau zu sein). und da hab ich das große "glück", die gespräche meiner nachbarn (wenn sie im garten sind) in meiner hütte verfolgen zu können. und das liegt nicht an den fenstern, die sind schon ausgetauscht.

    weil ich vermute, dass auch meine nachbarn jedes gespräch bzw. meine musik mitkriegen und da könnte es ärger geben. dem wollt ich gern mal vorbeugen.

    hab heute mit einem trocken- und akkustikbauer gesprochen. der sagte, man müsse innen eine vorsatzschale haben, wo drei cm steinwolle und dann 1.25cm gipskarton sind. ich hab gesagt, versteh ich nicht, müsste doch besser sein 3 mal 1,25 gipskarton übereinander zu machen. weil ich immer dachte, dass so was luftschall wär und der würde durch masse am besten abgefangen..... und gips is ja bekanntlich massiger als diese steinwolle......

    aber der mensch hat mir gesagt, nein, es gäb drei verschiedene arten von schall und blabla (hab ich vergessen) in jedem fall wär diese steinwolle besser, weil die irgendwelche "verwirbelungen" "fangen" würde. und das wär besser als drei lagen gips....

    hab ich mir dann so vorgestellt, wie bei diesen akkustikdämmplatten aus schaum, wo so waben drin sind, da wird ja der schall dann auch "gefangen". ich kann mir aber nicht richtig vorstellen, dass so steinwolle das genauso macht. und meine laienhafte vorstellung ist immer noch, dass wenn ich drei mal gips hätte, dann bräuchte ich nix für die verwirbelungen, weil die gar nicht durch den gips durch kommen würden......

    kann mir das mal jemand erklären? :confused:

    danke, sare
     
  2. KPS.EF

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    Hallo @Zeiten,

    derartige Vorwandkonstruktionen reduzieren den Durchgangsschall nach dem Masse-Feder-Prinzip. Damit die Wirkungsweise optimal zum Tragen kommt, werden biegeweiche Vorsatzschalen (z.B. Gipskartonplatten) verwendet. Die Luft zwischen Vorsatzschale und Aussenwand wirkt als Feder. Ohne Bedämpfung dieses Hohlraumes würde jedoch gegebenenfalls ein Resonanzkörper (wie z. B. beim Geigenkasten) entstehen, der eine Schallverstärkung verursacht. Deshalb ist es günstig, die Schallwellen durch einen offenporigen Dämmstoff zu schwächen. Die schalltechnisch angeregten Luftmoleküle werden an ihren Schwingungen durch die eingebrachte Faserschicht gebremst und durch Reibung (in Wärmeenergie) abgebaut.

    Es ist ein Trugschluss, anzunehmen, dass durch eine dreilagige GK-Beplankung
    keine Schallwellen in den Hohlraum gelangen.

    KPS.EF
     
  3. #3 Rigipser, 02.11.2009
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    Das Masse-Feder-System dient zur Verringerung des Körperschalls. (z.B.: schwimmender Estrich auf Dämmung)

    Luft als Feder ?

    Hier geht es um Luftschall und nur bei einschaligen Wänden ist die Masse entscheidend.

    Rigipser
     
  4. zeiten

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    hm, ich hatte es mir so vorgestellt, einfach nur drei lagen gipskarton und dann aber keinen hohlraum......... da wär ja dann nix mit geigenkasten - oder?


    :confused: kapier ich nicht. ich dachte, masse würde doch den luftschall auffangen, nicht den körperschall. ich habs mir immer daran erklärt, dass körperschall doch material mit hoher dichte viel besser transportiert wird, als wie von watte. wenn du an ein eisenrohr klopfst is doch der körperschall noch 20 meter weiter zu hören, da kann das doch nicht körperschall verringern.

    ich glaubte bisher masse verhindert luftschall. und das konnte ich mir auch immer irgendwie vorstellen....... und das stoll jetzt nicht mehr stimmen? :confused::confused: also ich weiß nicht


    also ich ging davon aus, dass bei mir es nur um den luftschall geht, der gemindert werden soll. ich mein körperschall wär ja, wenn jemand gegen meine hütte kopft und ich steh senkrecht im bett. das wär mir sogar ganz lieb, das muss nicht gedämmt werden. ich will ja nur, dass die nachbarn mich nicht hören. und das is doch dann im luftschallbereich - oder?
     
  5. #5 Bughandle, 02.11.2009
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    Dir Richtung "innen nach außen" kann akustisch ganz anders ausfallen (auch wesentlich günstiger).
     
  6. #6 Bughandle, 02.11.2009
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    Nö, auch hier macht sich Masse positiv bemerkbar, natürlich nicht in der Vorsatzschale.
     
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    bingo! auf so was hab ich gewartet. bevor ich also überhaupt irgendwas dämme, werd ich erst nochmal prüfen, ob überhaupt was nach außen dringt. :biggthumpup: sehr guter ansatz. das muss ich dann auch nicht unbedingt genau verstehen. :D sehr praxistauglich!! DANKE
     
  8. #8 susannede, 02.11.2009
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    Ähm, beim Masse-Feder-Prinzip wirkt die biegeweiche Schale als Schalltilger.

    Schall ist nun mal eine Welle, die im Transportmedium (vulgo: Luft) eine Druckschwankung transportiert, die am Ohr/Trommelfell körperlich wahrgenommen (vulgo: "gehört") wird.

    Wie oft die Welle "schwankt" hört das menschliche Ohr in einem bestimmten Bereich, Frequenzbereich - Frequenz = Zahl der Schwingungen pro Sekunde.

    Trifft die Luftwelle auf Masse, regt sie diese zum "mitschwingen" an, wird von der Masse als "Körperschall" weitergeleitet und beim Austritt wieder in "Luftschall" umgewandelt und wandert so dann als Luftwelle weiter.

    Tiefe Frequenzen kann man nur mit viel Masse dämpfen, denn die ist träge und "verweigert" sich damit der Weiterleitung.

    Hohe Frequenzen kann man nur mit weichen Materialien absorbieren.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schallabsorption

    Zu harte Materialien leiten den Schall ungebremst weiter (Metallrohr-Beispiel).
    Zu weiche Materialien ebenso (hindern den Durchgang nicht, die Welle ignoriert sie sozusagen).

    Schall kann sogar (Stichwort: Resonanz) über bestimmte Konstruktionen verstärkt werden (Beispiel Geigenkasten).

    Für Deinen Fall (Dein Schall soll nicht die Nachbar belästigen) heißt das:

    passende Absorber innerhalb suchen (Wiki-Link-Tabelle Absorber).

    Für Deine Abschirmung von Nachbars Geplapper wären andere Maßnahmen erforderlich, je nachdem, in welchem Frequenzbereich die Störung auftritt.

    Grüßle!

    Susanne
     
  9. KPS.EF

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    Wenn es lediglich um Störfrequenzen im menschlichen Sprachbereich geht ...

    reicht gegebenenfalls eine doppelt mit Gipskarton beplankte, schallentkoppelt montierte und hohlraumbedämpfte Vorsatzschale aus, um den Durchgangsschall durch die Wohnungstrennwand hinreichend wirksam zu reduzieren.

    Zu beachten ist dabei jedoch, dass der Schall auch über flankierende Bauteile der Trennwand (Fußboden, Decke, Längswände) sowie über Durchdringungen (z.B. Heizungsrohre etc.) geleitet wird.

    Auch der Nachhall im eigenen Wohnbereich kann durch geeignete absorptionsfähige Materialien und Diffusoren gesenkt werden, was sich wiederum positiv auf das Hörempfinden auswirkt.

    Gegebenenfalls trägt darüber hinaus schon eine geringfügige Erhöhung des Ruhepegels (z. B. leise Radiomusik) im eigenen Wohnbereich dazu bei, die Fremdstörgeräusche "unhörbar zu machen ;).

    Im Allgemeinen rate ich immer zu einer Ortsbegehung durch einen Bauakustiker, der in krassen Fällen auch mittels einer Frequenzganganalyse die
    schalltechnischen Schwachstellen ermitteln und gegebenen Falls auch Planungsvorschläge für die schalltechnische Sanierung unterbreiten kann.

    Das dürfte jedoch für den hier besprochenen Fall nicht unbedingt erforderlich sein.
     
  10. #10 Bughandle, 03.11.2009
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    Jepp.
    Und das sowas von sowas kommt...

    Schönes Beispiel wie sich aus einer eher exotischen Urpsrungsfrage eine interessante Info für die Forums-Reisenden entwickeln kann!
    Und das Ganze auch noch sprachlich schön verpackt.
    klick, und nun Lobhudelei *aus*.
     
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    hallo zusammen,
    ich kanns euch nicht näher erklären. und ob jetzt masse-feder oder biegeweich, hab ich auch nicht verstanden. aber es funktioniert. :D

    hab meinen wohnraum nun mit mineralwolle und gipsplatten schallgedämmt. und es macht total viel aus! total klasse. ich hab den direkten vergleich, weil ja der andere raum noch "roh" ist. also jedenfalls von außen dringt von normalen geräuschen und gesprächen nix mehr nach innen. bin sehr zufrieden, großer unterschied.

    also, an alle mobilheimbesitzerinnen und –besitzer: test bestanden - schalldämmung empfehlenswert! :bounce:

    und an alle anderen: schönes wochenende!

    gruß, sare



    ps. und da ich ja auch die fenserlaibungen nun nochmal neu machen muss, werd ich dann diesmal auch diese schienen mit einspachteln. und dann werd ich meine signatur ändern und schreiben "das perfelte mobilheim" :D
     
  12. #12 Shai Hulud, 22.11.2009
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    Das ist ja nicht nur eine Schalldämmung. Die bessere Wärmedämmung solltest du genauso fühlen und später an den Heizkosten messen können.
     
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