wieviel hat gefehlt bis schlüsselfertig?

Ja eben. Und genau die Dehnbarkeit würden Hausbaulaien (Erstbauer) sicherlich gerne besser einschätzen können. Ist doch toll, wenn sie deren Existenz schon realisiert haben und die erfahrenen befragen.

 

vielleicht ist es deswegen schwer, weil die Angebote sehr unterschiedlich sind?
Ich hab viel in diversen Hausbaublogs mitgelesen, meist wird noch Geld in Sachen Gründung/Erdarbeiten versenkt (Bodenaustausch, andere Fundamente, dickere Bodenplatte und was weiß ich was) und was noch anfällt, kommt häufig dadurch zustande, daß im "schlüsselfertig"-Angebot nur das Minimum drin ist, also kommen mehr Steckdosen dazu, andere Sanitärobjekte, bessere Fliesen, Türen usw.

 

@Eileen: Wenn in einem Angebot steht: 1 Steckdose pro Raum, im WZ 2, dann weiss ich, dass hier Aufpreis fällig wird. Wichtig sind die nicht erwähnten Dinge, die für den BT/GÜ ganz logisch nicht drin, für den BH aber eigentlich ganz logisch drin sind.

Damit ist eigentlich mindestens alles gemeint, was ein BT/GÜ in einem Standardangebot nicht berücksichtigen kann, wie eine vielleicht nötige Treppe zum Eingang. Aber auch das, was hinterlistig nicht aufgezählt wird.

 

um mal beim vergleich kfz zu bleiben.
"schlüsselfertig" sagt genauso viel aus wie "fahrbereit".
ob die karre ne zulassung zum straßenverkehr hat,
ich bei der nächsten ecke einen abschleppdienst benötige,
oder ganz entspannt 3000 kilometer in der urlaub fahre und wieder zurück,
who knows?

 

wieso, kannst dir auch einen altbau
"schlüsselfertig" übergeben lassen....

 

....schlüsselfertig kann bedeuten inkl. der Kanalanschlüsse (um bei diesem Bsp. zu bleiben), kann aber auch bedeuten ohne diese (=bauseitige Lesitung durch den BH). Solche Dinge stehen dann im Vertrag drin (oder eben nicht).

Hier gibt es keine "Grenzziehung", das ist eine höchst nebulöse Grauzone....

Grüße

Thomas

 

Dafür kann man als Anhaltspunkt die Muster-Bauleistungsbeschreibung nehmen, die hier im Forum herumgeistert.

Typisches Beispiel für Posten, die oft nicht "mit drin" (und daher vom BU/BT meistens unerwähnt) sind, sind meinetwegen Wasser-/Abwasserkanalanschlüsse außerhalb des Hauses, Abfahren/Entsorgen des Keller-Bodenaushubs, Bauwasser, Baustrom (jeweils Einrichtung und Verbrauch), Bauzaun, Bau-WC, Gehwegbefestigung, manchmal auch Kran oder Gerüst,........

Und natürlich die Küche.

 

schlüsselfertig (wie es in der vorstellung mancher BH
vorhanden sein mag) gibts nicht. punkt.

vertraglich vereinbarte leistungen sind geschuldet.
welcher unternehmer inwiefern sein "schlüsselfertig"
auslegt, mag vertraglich ihm überlassen sein.

 

...was nützt eine solche Musterbauschreibung, wenn sich diese nicht mit den Vorstellungen des BT deckt???

Ich hatte schon Baubeschreibungen in der Hand, da waren (natürlich) die Kanalanschlüsse nicht mit drin, Rollos (oder andere Verschattungen) gab es nicht bzw. nur gegen Aufpreis, Fliesenmaterial bis zu 20 EUR /m2 (inkl. MwSt.) war enthalten, die Minimalausführung bei Kellerabdichtungen usw. usf. Andere BB kamen hingenen mit kompletter Erschließung, Rollos, Fliesen für EUR 35 /m2 und WW daher. Beide Baubeschreibungen waren "schlüsselfertig" aber dennoch gänzlich unterschiedlich...und nu?

Das Wort "schlüsselfertzig" sagt nichts. Nothing. Nada.

Was zählt ist die Baubeschreibung. Und was die unterschiedlichen BT unter "schlüsselfertig" verstehen ist gänzlich unterschiedlich und läßt sich kaum greifen...oder begreifen...

Thomas

 

Müßte Schlüsselfertig nicht heißen: "ohne Einschränkungen bewohnbar"?

 

Nö. Nachdem der Begriff nicht definiert ist, kann jeder darunter subsumieren, was er mag...

Und genau das ist das Problem.
Also ist das einzig Sinnvolle, ihn zu vergessen bzw. zu ignorieren und stattdessen die Leistungsbeschreibung durch einen eigenen Fachmann auf Vollständigkeit prüfen zu lassen!

 

nein muß es nicht. selbst der BGH kann mit
dem begriff "schlüsselfertig" nichts anfangen.

es ist eine werbewirksame phrase, nix anderes...

 

Schlüsselfertig bedeutete bei uns auch: Bodenbeläge und Malerarbeiten selbst. Haben wir in Eigenleistung erbracht, also "nur" Materialkosten.

Regenfallrohre gingen bei uns bis auf den Boden: Wie von da weiter, war unsere Sache (bei uns darf das Wasser aber nicht in die kanalisation, sondern muss aufgefangen werden bzw. versickern)

Von außen sah es so aus innen so.

Was natürlich von uns komplett selbst zu machen war bzw. immer noch ist, sind die Außenanlagen. Aber die gehören ja auch nur bedingt zum Haus selbst ;-)


Viele Grüße
Rainer

 

Dem Begriff "Schlüsselfertig" haftet leider irrtümlich das Image der vollumfänglichen Leistungserbringung an. Wenn nicht sogar dem höchst zu erwartenden oder zu beauftragenden Umfang.

Die Begriffe "bezugsfertig" oder "wohnfertig", die ja auch immer öfter zu lesen sind, halte ich da schon für konkreter. Zumindest was den mindestens zu erbringenden Standard -um wirklich wohnen zu können- anbelangt.

Und wenn es dann soweit ist, wird dem Bauherren ganz freundlich mitgeteilt, dass sich das beim Gewerk "Innentüren" aber nur auf die WC- und Badtüren beziehen muss. Weil wohnen kann man auch bei offener Schlafzimmertüre.

Es gibt ja auch noch frei verwendbare Begriffe wie "fast fertig" oder "malerfertig"..... die Spielraum für fehlende Leistungen zulassen.

Ne ne, m.M.n. alles Mallefiz.... die Baubeschreibung weiß es, und nur die.

 

Siehste - stimmt so auch wieder nicht.
Zu unserem Neuen gabs vom Händler für die Abholung Verbandskasten und Warndreieck in die Hand, bei der Abholung war beides dann aber im Seitenkasten ab Werk vorhanden - also doppelt. Und getankt waren rd 25 Liter. Nur eben nicht voll.

Hier mal Lesestoff
http://www.kompetenzzentrum-bauen.d...n.html?cHash=0a35b53980&tx_ttnews[backPid]=83
oder
http://www.caspers-mock.de/publikationen/schluesselfertig.htm

 

Daran sieht man, dass nicht einmal die Verkäufer wissen, ob das Zeug drin ist oder nicht. Da Ihr es von ihm jedoch zusätzlich in die Hand gedrückt bekommen habt, ist der Dealer ganz offensichtlich davon ausgegangen, dass es - wie allermeistens - NICHT serienmäßig bei Neuauslieferung mit an Bord ist.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Ununmstößlicher Fakt ist, dass allein die vertraglich beschriebenen und vereinbarten Leistungen maßgeblich sind.

Leider sind selbst die für den Bauherrenlaien oft nicht einschätzbar, eben weil er nicht weiß, was bestimmte Phrasen in den Verträgen zu bedeuten haben.

Kann man sich darauf einigen, dass es aber eigentlich nebenvertragliche Aufklärungspflicht des BU/BT ist, den meist in Bausachen ziemlich ahnungslosen Bauherren darüber zu informieren, was konkret in seiner Leistungsbeschreibung fehlt bis zum Merkmal "schlüsselfertig" (so wie dieser Begriff vom Laienhorizont des Bauherren in der Regel verstanden wird)??? In dem Fall kann sich der - dann aufgeklärte - BH nämlich noch entscheiden, ob er dieses oder jenes noch in den Vertrag mit aufnehmen lässt. Ansonsten guckt er dann dumm aus der Wäsche, wenn seine Erwartungen nicht erfüllt werden, es kommt zu Streits und Gerichtsverfahren.

Dass dieser Begriff dehnbar ist wie Gummi mag sein (aus der Sicht des BT/BU), für den BH bedeutet er jedoch, dass sein Haus dann fertig (d.h. fix und fertig) ist.

Man muss dabei bedenken, dass der BT/BU FACHMANN auf dem Gebiet Errichtung von Häusern ..... ist und sich der unwissende BH in seine Hände begibt, wie der Patient, der zum Arzt kommt auch Anspruch auf umfassende Aufklärung hat.

 

weshalb?
es ist ihr geschäft ihre ware an den mann/frau zu bringen.
dies mit werbewirksamen schlagwörten, wie "schlüsselfertig".

klärt dich dein waschmittelhersteller darüber auf, warum
sein produkt im gegensatz zu anderen weißer als weiß wäscht?

 

Bei Waschmittel und Klamotten geht es aber nicht um solche exorbitanten Summen, wie regelmäßig im Baugewerbe.

Mir scheint, die BT/BU vergessen dies gern geflissentlich, für sie ist es regelmäßig nur der Job.

Für den BH aber stellt die EFH-Realisierung zumeist die Erfüllung eines immens teuren Lebenstraumes dar, für die er sich oft in höchstem Maße verschuldet. Da geht es nicht um Kleingeld, sondern um die ganz große Kohle, aus Otto-Normalverdiener-Sicht.