Murks bei der Dachdämmung?

Diskutiere Murks bei der Dachdämmung? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, Ich bin dabei ein Dach zu dämmen. Im Frühjahr 2009 habe ich damit begonnen, musste jedoch die Arbeiten knapp ein Jahr lang unterbrechen....

  1. #1 pracktiger, 19.02.2010
    pracktiger

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    Hallo,

    Ich bin dabei ein Dach zu dämmen. Im Frühjahr 2009 habe ich damit begonnen, musste jedoch die Arbeiten knapp ein Jahr lang unterbrechen. Im Sommer habe ich festgestellt das die Dampfsperre von außen nass ist. Also auf der Seite wo die Dämmung ist. Jetzt im Winter sieht es zumindest trocken aus.
    Zum Dach
    Dachfläche: 2 x 12m x 4m
    Isolierte Fläche: 2 x 4m x 4m
    Aufbau von Außen nach Innen: Bitumenschweißbahn, Dachpappe, Holzverschalung, Sparren 100/140, dazwischen 100 mm Mineralwolle, Dampfsperre, keine Öffnungen zwischen den Sparren in den Außenwänden.
    Unter dem Dach im EG befindet sich bewohnter Wohnraum. Die Decke besteht aus verputztem Streckmetall mit 100mm Mineralwolle.

    Ich suche jetzt einen Tipp um das Feuchteproblem zu lösen.

    Gruß pracktiger
     
  2. schubi

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    Hallo !

    nach deiner Beschreibung des Dachaufbaus hast du ein unbelüftetes Dach. Du hast auch geschrieben, dass du die Sanierung für eine längere Zeit unterbrochen hast.
    Die Frage stellt sich nun, hast du vor der Unterbrechung der Maßnahmen alle Stöße und Anschlüße der Dampfbremse / Dampfsperre verkleppt und hast du die deine Dampfsperre richtig dimensioniert? Wenn nicht ist Wasserdampf in die Konstuktion eingetrungen und kondensiert.
    Bei einem unbelüfteten Dach gibt es zwei Möglichkeiten nach DIN 4108:

    1. Einsatz einer „Dampfbremse“ mit einem sd-Wert von mindestens 100 m
    kein rechnerischer Nachweis des Tauwasserausfalls erforderlich

    2. Einsatz einer Dampfbremse mit einem sd-Wert von unter 100 m
    rechnerischer Nachweis des Tauwasserausfalls vorgeschrieben

    Hast du diese berücksichtigt?

    Wenn diene Dämmung jetzt feucht ist verliert sie Ihre Dämmwirkung.

    Bevor du deine Arbeiten fortsetzt überprüfe deine Konstruktion und die Dämmung auf Feuchtigkeit.
     
  3. #3 Gast360547, 19.02.2010
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    weitere ursachen

    Moin,

    wenn die Feuchtigkeit im Sommer auf der Außenseite der DS steht, ist das ein Zeichen, dass hier eine Umkehrdiffusion stattfinden will. Dann ist eine DS mit starrem Sperrwert u. U. kontraproduktiv. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, ist die Feuchtigkeit an der Unterseite der Abdichtung oder Schalung. Deshalb sieht das trocken aus.

    Ursache könnte sein:
    a) es ist zu feuchtes Holz eingebaut worden, das nun nach und nach versucht die Ausgleichfeuchte herzustellen,

    b) die DS ist nicht wirklich luftdicht.

    Hilfreich wärem Bilder und eine genauere Beschreibung des Aufabaus, denn ich komme mit dem Streckmetall und der zweiten Mifa nicht klar.
    Und wozu nur 100 mm WD wo doch der Sparren 140 mm Höhe hat?

    Grüße

    stefan ibold
     
  4. #4 pracktiger, 19.02.2010
    pracktiger

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    Hallo,

    Vielleicht habe ich mich zum Dachaufbau etwas unglücklich ausgedrückt.
    Das Gebäude war ursprünglich eine Lagerhalle. Die Decke besteht aus Holzbalken (in den Zwischenräumen liegt lose die Mifa) mit verputzten Streckmetall, darüber ist der Dachdoden mit 19mm Spanplatten begehbar gemacht.
    Die Dachschräge die ich isolieren will hat diesen Aufbau:
    Dachfläche: 2 x 12m x 4m
    Isolierte Fläche: 2 x 4m x 4m
    Aufbau von Außen nach Innen: Bitumenschweißbahn, Dachpappe, Holzverschalung, Sparren 100/140, dazwischen 100 mm Mineralwolle, Dampfsperre, keine Öffnungen zwischen den Sparren in den Außenwänden.

    Falls das Dach doch eine Hinterlüftung braucht habe ich dort bei 100er Dämmung und 140er Balken genügend Luft.

    Das die DS nicht zu 100% dicht ist kann gut sein. An den Tackerklammern ist die DS teilweise eingerissen.

    Ich hab einfach mal die Wandabschlüsse fotografiert und hochgeladen.


    [​IMG]

    Wandabschluss
    [​IMG]
    Firstabschluss
    [​IMG]
    Umlaufbalkenabschluss




    Gruß Uwe
     
  5. schubi

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    Bei denen Anschlüssen ist es nicht verwünderlich das du Kondensat in der Konstuktion hast. Du hast die Anschlüsse verklebt aber nich zusätzlich mit zugelassenen Klebebänder an die anschließenden Konstuktion verkebt.
    Es muss alles absolut Luftdicht verschlossen sein. Selbst kleine Risse an der Klammerung musst du verschließen.

    Also: Alle Risse, Stöße und Anschlüsse mit zugelassenen Klebebändern verkleben.

    Ich hoffe ich habe es Ihm richtig erklärt stefan ibold.
    Oder was sagst du?
     
  6. #6 Gast360547, 22.02.2010
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    ich fürchte,...

    Moin,

    ... da wird es an der Fußpfette Probleme geben. Wenn ich das so richtig einschätze, dann wird die feucht-warme Luft an deren Unterseite einströmen können. Mir behagt der Belag da irgendwie nciht und ich weiß auch nicht, wie das unterhalb der Pfette aussieht.

    Grüße

    stefan ibold
     
  7. #7 pracktiger, 23.02.2010
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    Na denn!

    Mahlzeit,

    Ich habe mir folgendes überlegt.

    1. Ich entferne die Isolierung und lasse das Dach ablüften.(sofern möglich und nötig)

    2. Ich fülle die Sparrenzwischenräume mit 140mm Mineralwolle (kann man die alte Wolle problemlos entsorgen?)

    3. Ich besorge mir beim Fachhändler die notwendigen Klebe- und Dichtstoffe. Das bringt mich zur Dampfsperre. Welchen sd-Wert sollte diese haben?

    4. Ich führe die Arbeiten gewissenhaft aus.

    Ist das der richtige Weg?


    Gruß pracktiger
     
  8. schubi

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    Also die Dampfbremse sollte einem sd-Wert von mindestens 100 m haben
    - kein rechnerischer Nachweis des Tauwasserausfalls erforderlich -
    Die alte Mineralwolle wirst du beim Recyclinghof los. Wird aber was kosten, bitte dort erkundigen !!!
     
  9. #9 Rigipser, 24.02.2010
  10. #10 pracktiger, 25.02.2010
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    Der Schnee..

    ...ist weg, und ich habe noch etwas auf dem Dach entdeckt.
    Vor etwa 20 Jahren hat mein Schwiegervater auf die Dachpappe noch Bitumenbahnen legen lassen. Bei der Gelegenheit hat der Dachdecker direkt noch 8 von diesen Belüftungshutzen

    [​IMG]

    mit aufgebracht. Unter den Hutzen ist die Holzverschalung geöffnet worden. Muss ich diese Stellen wieder verschließen?


    Gruß pracktiger
     
  11. #11 pracktiger, 05.03.2010
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    Es besteht..

    Guten Morgen,

    .. ein erheblicher Preisunterschied zwischen einer Dampfsperre mit variabler und >100m Dichtigkeit. Welche sollte ich denn nun verarbeiten? Und was mache ich mit den Belüftungshutzen, die sind ungefähr alle 5-6 Sparren aufgebracht?
    [​IMG]

    Gruß pracktiger
     
  12. #12 pracktiger, 10.03.2010
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    Ich...

    Guten Morgen,

    ...kom`da jetzt nicht weiter.
    Hat nicht vielleicht doch noch Jemand eine Meinung zu der Problematik?
    Soll ich die Hutzen Luftdicht verschließen oder nicht, so ein Dach ist doch bestimmt nicht zu 100% diffusionsdicht.
    Wenn das Dach im Frühjahr/Sommer trocken ist reicht dann eine Dampfsperre mit Dichtigkeit >100m oder auf jeden Fall eine variable Sperre, weil das Dach vielleicht nicht vollkommen diffusionsdicht ist? Oder braucht das Gebälk eine gewisse Feuchte?

    Gruß pracktiger
     
  13. #13 pracktiger, 24.03.2010
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    Sonne

    Hallo,
    Die Sonne scheint und schon geht`s los. Auf der äußeren Seite schwitzt es schon. Also, bevor Ihr alle in den Osterferien seid, was soll ich tun? Dachhutzen zu oder nich?


    pracktiger
     
  14. Eric

    Eric

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    Problem ist das dampfdichte Bitumendach und die bereits vorhandene Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion.

    Insofern Geld in die Hand nehmen und einen Fachmann als Planer hinzuziehen.

    Das Dach ist eingedeckt mit Bitumendachbahnen und hat " Hutzen ", weil der Schwiegervater offenbar wußte, daß durch die Bitumendachbahnen die Difussion behindert ist. Ob das Ganze nach dem Foto als hinterlüftete Konstruktion funktionieren würde ?? Käme wahrscheinlich darauf an, ob eine Zuluft an der Traufe vorhanden ist ( warum dann aber die Hutzen ? ) und auf den Übergang zum höher liegenden Ziegeldach.

    Von Künzel, dem " Erfinder " der feuchteadaptiven Folien, Frauenhofer Institut, gibt es eine Untersuchung dazu, ob feuchteadaptive Folien auch bei Bitumeneindeckungen funktionieren. Künzel hat es bejaht.

    Bei Dir ist allerdings bereits Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion. Dann ??

    Die angebrachte " Dampfbremse " ist eine gewöhnliche Bauabdeckfolie ?

    Luftdicht muß es übrigens auf der Raumseite vor der Dämmung sein. Außen sollte es diffusionsoffner sein als an der innensitigen Dampfbremse.

    Bei Dir ist es genau umgekehrt. Ob die Hutzen da die erforderliche Besserung bringen ???
     
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