Finanzieren jetzt oder EK ansparen?

Diskutiere Finanzieren jetzt oder EK ansparen? im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Moin :) Wir überlegen momentan ein Haus zu bauen (dachtet ihr vermutlich schon :sleeping). Wir schlagen uns mit dem Thema jetzt seit knapp...

  1. #1 JuChriFe, 29.06.2010
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    Moin :)

    Wir überlegen momentan ein Haus zu bauen (dachtet ihr vermutlich schon :sleeping).

    Wir schlagen uns mit dem Thema jetzt seit knapp einem Jahr herum und irgendwie kommen wir nicht so recht zu dem Punkt wo wir komplett guten Gewissens Ja sagen können/ wollen.

    Folgende Situation bei uns:
    Verdienste: Ich 2200 Netto unbefristet angestellt.
    Meine Frau: Ab 1.9. 50% Stelle an der Uni als wissenschaftliche Mitarbeiterin und 50% Stelle als Grundschullehrerin in Berlin.
    Macht etwa ebenfalls 2200Netto.
    Allerdings beides befristet für 1 Jahr.
    Danach entweder Vollzeit Lehrerin in Berlin oder Beamtin in Brandenburg.
    Sind dann auf jeden Fall etwas weniger Netto bei ihr. 1600 oder 1900€/Monat.

    gehen wir also mal vom schlechtesten Fall aus: 3800€ Netto.

    Folgende Lebensunterhaltskosten: Autokredit 350€/ Monat. Ein Teil davon (80€) im nächsten Jahr weg oder könnten wir auch per Sondertilgung wegbekommen.
    Die anderen 260€ sind für 4 Jahre.
    EK etwa 6000€

    Lebensunterhalt haben wir mal incl. Versicherungen, Lebensmittel, Bargeld, bissl was nebenbei usw auf 1300-1400€ geschätzt. Wir sind momentan nur 2 und finden da 900€ von den Banken etwas arg knirsch :)
    Ein Kind ist ja schließlich auch noch geplant.

    Für die Finanzierung haben wir folgende Kosten:
    Haus (schlüsselfertig, KFW70) 170.000€
    Grundstück: 45.000€
    Notar, GrErwb, Grundbuch: 4000€
    Anschlusskosten: 13.000€
    Außenanlagen: 10.000€ (Dient quasi als Baureserve)
    Macht also etwa 242.000€ gesamt.

    Als Eigenleistungen bringen wir Bodenbeläge, Wandbeläge und Farben ein. Material ist bereits eingerechnet im Hauspreis.

    Nun zur Frage:
    Von unserem Finanzierer haben wir grünes Licht bekommen mit den Voraussetzungen bauen zu können.
    Er vertritt die Meinung dass bei den momentanen Bauzinsen es wenig Sinn macht zu warten um irgendwas um die 10.000€ EK anzusparen, weil man eventuell Gefahr läuft, die kaum besseren Konditionen bei der Bank durch gestiegene Zinsen wieder zu vernichten.
    Wir müssen also auf jeden Fall eine Vollfinanzierung machen.
    15Jahre Zinsfestschreibung ist klar.
    Das Grundstück wird von der Gemeinde gekauft. Also nicht über den Bauträger.

    Soweit klingt das ja alles ganz passabel.

    Wir beabsichtigen die KFW70 Förderung auf jeden Fall zu beantragen. Wohneigentumsprogramm sind wir unsicher. Maximal wenns durch die Bank rabattiert wird.
    Wir möchten eigentlich keinen BSV abschließen, obwohl uns der Berater dazu geraten hat.

    Unsere angestrebte Rate ist 1100€.
    Im Moment zahlen wir 500€ Miete.
    Da ist der Sprung auf 1100€ schon ordentlich...

    Sieht das von den groben Daten her machbar aus und wie stehen die Experten zum Thema EK ansparen oder nicht?
     
  2. R.B.

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    Das sehe ich ähnlich.
    Entweder jetzt finanzieren oder bleiben lassen (bzw. auf die sehr lange Bank schieben). Neben den Zinsen sollte man auch die steigenden Baupreise beachten, und was in 5 oder 10 Jahren sein wird, das weiß heute noch niemand.

    Ob die Bank jetzt 240T€ oder 230T€ finanzieren muss, das ist Jacke wie Hose. In beiden Fällen werden die Konditionen nicht berauschend sein. Aufgrund der Einkommenssituation und Lebensplanung dürfte es jedoch 3-5 Jahre oder mehr dauern, bis ein merkliches Eigenkapitalpolster aufgebaut ist.

    Die Kredite belasten die monatliche Liquidität, da sollte man sich etwas einfallen lassen, denn sonst wird das eine knappe Geschichte. Du hast Richtig erkannt, dass die Pauschalsätze der Banken zu den Lebenshaltungskosten, in den meisten Fällen daneben liegen. Mit Kind und Haus sind auch 1.500,- € im Monat schnell verbraten.

    Deine geplante Rate macht mir aber etwas Kopfzerbrechen. Die Zinsen sind aktuell zwar günstig, aber bei einer 100% Finanzierung gibt´s einen ordentlichen Aufschlag. Dann sollte man auch noch tilgen damit die Hütte vor der Rente bezahlt ist. Ich befürchte, da solltest Du bei der Rate noch etwas drauf satteln. Man kann zwar auch mit SoTi Vereinbarungen arbeiten, aber die Erfahrung zeigt, dass diese nur selten genutzt werden. Dann werden plötzlich Urlaub, Auto, Küche o.ä. wichtiger.

    Letztendlich bleibt das Risiko bei Dir, und niemand kann Euch die Entscheidung abnehmen. ICH würde mich, ohne Deine Lebensumstände etc. im Detail zu kennen, vermutlich für das Haus entscheiden. Bevor man jedoch so eine Entscheidung trifft, ist viel Planungsarbeit notwendig, und Du musst auch bereit sein ein gewisses Risiko zu tragen.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 JuChriFe, 29.06.2010
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    Danke erstmal für die Antwort.

    Im Prinzip sind wir uns ja schon klar, dass es im Moment der günstigste Zeitpunkt für ein Haus ist.

    Wir sind noch relativ jung (Anfang 30) und von daher sollte es auch gut möglich sein, bis zur Rente fertig zu werden mit dem Haus.
    Eine Altersvorsorge läuft nebenbei ebenfalls noch.

    Wir wollten SoTi auf jeden Fall ins Auge fassen, da wir beide ein 13. Monatsgehalt beispielsweise bekommen.
    Wir sind von etwa 3000€ jedes Jahr ausgegangen. Ist nicht viel, aber macht sich halt über die Zeit ebenfalls bemerkbar und wir denken, dass ist eine Summe die man auch regelmäßig bereit ist, in das Haus zu investieren.

    Die Anfangsrate von 1100€ wollen wir erstmal möglichst nicht überschreiten.
    Tilgunssatzänderungen sind Pflicht in unserer Finanzierung.

    Erst wenn wir uns etwas eingelebt haben und einfach besser abschätzen können, ob und wie viel mehr an Rate wir bezahlen können, wollen wir den Tilgungsatz von 1 oder 1,5% auf irgendwas im Bereich 2,x hochsetzen.
    Da wir ja mit einem kleinen Teil auch ein Nachhangdarlehen haben werden, versuchen wir erstmal das zu tilgen in den ersten 2 Jahren und dann ist auch Luft für eine Tilgunssatzänderung.

    Die gesamte Laufzeit wird irgendwo zwischen 20-25 Jahren liegen. Je kürzer, desto besser.

    So der Plan.

    Irgendwelche Denkfehler meinerseits?

    Die Kreditsumme fürs Auto lassen wir absichtlich drin, weil irgendwie braucht man sowieso immer ein Auto und wer weiß, wie lange dann die jeweiligen Autos halten.
    Beide sind zwar noch relativ jung und wir hoffen beide noch mind. 6-7 Jahre zu fahren. Aber besser dann schon etwas Geld zurück zu legen für was Neues.

    Auch ist die Chance auf eine Verbeamtung meiner Frau sehr, sehr groß und damit wären wir auch noch mal bei knapp 400€ mehr im Monat.
     
  4. WolfB

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    Eigenkapital....

    ....ist nötig, vielleicht tun´s auch 10-15000 €, aber auch bei gewisser Zukunft wird Geld während des Bauens gebraucht, die Notarkosten, Grunderwerbssteuer, Ausgaben für Vermesser oder oder sollten schon vorhanden sein.

    Wenn Ihr bisher nichts gespart habt, woher wollt Ihr wissen, daß Ihr´s könnt ?

    gruß wolf
     
  5. #5 JuChriFe, 29.06.2010
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    Ich schrieb ja, dass wir im Moment bei 6000€ EK sind. Für die weichsten Kosten reicht das erstmal.

    Ebenfalls sicher ist, dass wir in der Zeit des Bauens verbindlich jeden Monat 4400€ Einkommen haben + Sonderzahlungen. D.h. auch dass wir einiges, was wir im Moment in der Finanzierung vereinbart haben, vom laufenden Gehalt bezahlen werden. Also einfach hoffen können, dass die Finanzierungssumme auch tatsächlich ausreichend ist.
    Dinge wie Mehrgründung, Mehrbemusterung etc. sind alle schon integriert.

    Die Rechnung orientiert sich jetzt erstmal auf den "worst case" nach der Bauphase.

    Das wir sparen können, wissen wir. Allerdings ist meine Frau ja gerade erst mit dem Studium fertig geworden und während des Studiums war nun mal nichts mit 1000€ pro Monat sparen oder ähnliches. Trotzdem haben wir "gut" gelebt und konnten schon etwas ansparen.
    Darum war ja auch unsere Frage, ob man jetzt halt direkt die gute Zinslage nutzt oder eben noch mehr EK anspart.
     
  6. WolfB

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    Ja, habe ich schon verstanden, deutlicher: 6000€ halte ich für Zuwenig, aus eigener Erfahrung brauchten wir in Brandenburg ca. 12000€ für "Sonstiges und unvorhersehbares", solltet Ihr das mit 6k€ schaffen; Hut ab, und meldet Euch noch mal nach Vollzug.....

    Meine Prognose: das Zinstief bleibt....bis zur Inflation

    Es gab hier im Forum schon Hilferufe wegen 7000 € Nachfinanzierung, ich gehe natürlich davon aus, daß die 6000€ Eigenkapital sind und nicht die Höhe der Zahl auf dem Girokonto kurz nach Gehaltseingang;)

    Denkt auch an die kaputte Waschmaschine und das Auto......

    gruß wolf
     
  7. #7 JuChriFe, 29.06.2010
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    Das ist natürlich etwas, was wir nicht wissen können.
    Im Moment haben 15.000€ an Puffer in der Finanzierung. Also Dinge wie Mehrgründung und Außenanlagen.
    Sollten sich also unvorhergesehene Dinge auf dem Bau ereignen, würden die während der Bauphase erst mal davon bezahlt werden. Auch die weichen Kosten gehen davon erstmal weg.

    Wir möchten versuchen auch nach der Finanzierung noch ein Polster von 3-4t € auf dem Tagesgeldkonto zu haben. Also jeden Abend beten, dass eben nichts kaputt geht :)

    Obs klappt... Keine Ahnung.
    Aber wie gesagt, die frage ist ja viel mehr, ob wir uns durch das Ansparen des EKs nicht einen guten Teil der Zinsen zunichte machen.
     
  8. R.B.

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    Wer soll das beantworten? Kein Mensch kann in die Zukunft sehen.
    ICH glaube nicht, dass die Zinssätze drastisch steigen werden. Wie hoch der Zinsaufschlag ist den DU heute bei einer 100% Finanzierung bezahlen musst, kannst Du einfach über Deine Bank herausfinden. Aktuell dürfte das wohl min. 0,5% ausmachen (100% anstatt 80%, 10 Jahre LZ).

    Aber die Sache mit 1% Tilgung würde ich mir aus dem Kopf schlagen. Rechne mal durch wieviel Restschuld nach 10 Jahre übrig bleibt. Du wirst staunen. Etwas überspitzt formuliert, da verliert die Hütte schneller an Wert wie Du Dein Darlehen tilgen kannst.

    Gruß
    Ralf
     
  9. Julius

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  10. #10 Bankmensch, 29.06.2010
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    Generell schon mal über eine längere Zinsfestschreibung als 15 Jahre nachgedacht?

    Ich würde lieber noch einen kleinen Aufschlag in Kauf nehmen und über 20/25 Jahre den Zins fest zurren (mit kostenlosem Tilgunssatzwechsel, das später mehr getilgt werden kann und mind 5 Prozent Sondertilgung)

    Glaube bei einer 100 Prozent Finanzierung kann so das Zinsänderungsrisiko deutlich verringert werden ?
     
  11. #11 greentux, 29.06.2010
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    Macht die Baugrunduntersuchung vor Finanzierung... Dann ist das Risiko schon mal aussen vor.
     
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