Dachdämmung

Diskutiere Dachdämmung im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, folgende Überlegungen stehen grade bei uns an. Der Dachboden soll ausgebaut und somit das Dach zwischen den Sparren gedämmt...

  1. Vigo

    Vigo

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    Hallo zusammen,

    folgende Überlegungen stehen grade bei uns an. Der Dachboden soll ausgebaut und somit das Dach zwischen den Sparren gedämmt werden (Sparren sind 24cm stark)
    Die Traufseite (lange Hausseite) steht komplett in Südrichtung, somit bekommt die eine Dachhälfte im Sommer viel Sonne ab. Durch die dunklen Dachpfannen wird es nicht weniger warm werden. Da ich dort häufig sitzen werde, lege ich auch auf einen recht guten Wärmeschutz wert.
    Folgende Optionen habe ich mir überlegt (geht nur ums Dämmmaterial):

    1.: 20-24cm Holzfaserdämmplatten (Sehr guter Wärmeschutz, guter Schallschutz, mittelmäßiger Wärmedämmung, hoher Preis)
    2.: 24cm Mineralwolle (Schlechter Wärmeschutz, schlechter Schallschutz, gute Wärmedämmung, niedriger Preis)
    3.: 4cm Holfasserdämmplatte + 20 cm Mineralwolle (? Wärmeschutz, ? Schallschutz, gute Wärmedämmung, relativ niedriger Preis) (Kann man das kombinieren, falls ja gibt es Vorteile das eine Material nach vorne oder hinten zu legen?)
    4.: Südseite wie unter Punkt 1, Nordseite wie Punkt 2

    p.s.: Kann man solch eine Kombination wie unter Punkt 3 beschrieben auch an der Außenwand als WDVS anbringen?


    Danke für sinnvolle Tipps
     
  2. #2 Chriskonzept, 08.07.2010
    Chriskonzept

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    Hallo Vigo

    Ich kann nicht all zu viel dazu sagen, weil es nicht mein Gebiet ist.
    Aber ich habe über Holzfaserdämmplatten bisher nur Gutes gehört
    Deinen Punkt 4 würde ich vielleicht außen vor lassen, aus dem einfachen Grund bei der Dämmung im System zu bleiben und so bei dem Baufachhändler deines Vertrauens vielleicht einen niedrigeren Einkaufspreis zu erzielen, wenn du eine größere Menge eines Produktes orderst, als das du dir etwas zusammenstückelst.
     
  3. #3 Gast943916, 08.07.2010
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    Gast943916 Gast

    bevor..

    ich mir über solche Konstellationen Gedanken mache würde ich das von einem Fachmann rechnen lassen und dann das Material bestimmen...

    Nein, es geht nicht nur um´s Dämmmaterial, es geht auch um die Qualität der Verarbeitung...
     
  4. RinH

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    > 35 mm HolzWeichFaser als Aufsparren
    Zwischensparren 24 cm Zellulose
    innen hohen Anteil mineralisch
     
  5. Vigo

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    ich auch, deswegen besteht die Überlegung

    was den Rechnen lassen? Den Preis und die Dämmwerte?
    Des Materials oder um die des Einbaus?

    @RinH
    Habe ich das richtig verstanden: zwischen die Sparren Zellulose und dann HolzWeichFaser oben drüber auf die Sparren? Muss ich mir die Dämm und Hitzeschutzwerte mal anschauen

    Danke für die Tipps
     
  6. Bautz

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    Kann mir doofem Laien mal jemand erklären, wo der Unterschied zwischen Wärmeschutz und Wärmedämmung besteht?
    Und warum hat angeblich Holzfaser einen so viel besseren sommerlichen Wärmeschutz als bspw. Mineralwolle, die aber dafür eine angeblich tolle winterliche Wärmedämmung besitzt?

    Meine laienhafte Sicht: ein Material, das im Winter gut verhindert, dass Wärme entweicht, sollte doch auch im Sommer ebenso gut verhindern können, dass Wärme ins Haus kommt?!

    Ich wollte ursprünglich auch Holzfaserdämmung unters Dach packen, bin davon aber mittlerweile wieder abgekommen. Es gibt übrigens einige aus meiner Sicht gute Seiten im Netz, die belegen, dass hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes keine Unterschiede zwischen Holzfaser und MiWo bestehen.
     
  7. RinH

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    Ja hst du.


    Ist aber nicht so.
    Entscheiden hierfür sind Wärmespeicherzahl/Kapazität und Dichte des Materials.
    Holz/Zellulose hat eine 2-3 fach höhere als Mineralfaser.
    http://schulen.eduhi.at/riedgym/physik/10/waerme/kapazitaet/start_kapazitaet.htm

    Gruß
     
  8. #8 biertrinker, 08.07.2010
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    Nabend,

    vielleicht ist das hier ja die richtige Stelle, ich habe neulich etwas gelesen über einen kleinen Hersteller aus Niedersachsen der Dämmplatten - ich glaube aus Gips herstellt die angeblich besonders Herauswagend sein sollen wegen Ihrer hohen Wärmespeicherkapazität.
    Bevor ich mich jetzt aber mit einem Link auf den Hersteller unbeliebt mache, weiß jemand wo von ich rede?
    Was kann man dazu Sagen? Wenn die was tagen sollten wären die Platten hier ja wohl eine echte Alternative, oder?

    viele Grüße

    Biertrinker
     
  9. Bautz

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    Ganz so einfach scheint es aber nicht zu sein. Siehe z.B. diesen Beitrag oder auch die Diskussion hier.
    Auch Ökotest hat herausgefunden: "In Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Dämmstoffen minimal, auch wenn die Hersteller das oft anders darstellen." Den ganzen Artikel gibts hier. Und dann fand ich auch noch diesen Artikel von Stefan Ibold recht erhellend.
     
  10. #10 Bolanger, 10.07.2010
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    Hallo,

    für den sommerlichen Wärmeschutz lässt mir seit einigen Tagen eine Idee keine Ruhe.

    Eine wichtige Besonderheit beim Hitzeschutz im Dach scheint ja die Aufheizung der Dachpfannen zu sein, welche ungeschützt und teilweise im rechten Winkel von der Sonne beschienen werden. Die Pfannen werden also sehr heiss. Damit muss die Dämmung zum einen gegen einen deutlich höheren temperaturunterschied ankämpfen, als es bei eienr Fassade der Fall ist, zum anderen haben die Pfannen nach unten noch eine Wärmestrahlung.

    Wäre denn nicht die wirkungsvollste Lösung die Anbringung einer Aufdach-Solaranlage, oder Solarmodul-Atrappen oder von mir aus irgendwelche anderen (ggf. helle) Platten auf dem Dach?

    Dann wären die Pfannen weitgehend im Schatten und würden sich nicht mehr so weit aufheizen und der Hitzeschutz sollte ein Klacks sein, wenn man nicht noch ungünstige Fenster hat.

    Kann mich in dieser Überlegung jemand bestärken?

    Grüße,

    Bolanger
     
  11. R.B.

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    Das kann tatsächlich sinnvoll sein, vor allen Dingen wenn die Verschattung die einfallende Sonnenenergie reflektiert und nicht selbst absorbiert und sich somit aufheizt. Dann spielt auch der Abstand zwischen dieser Verschattung und den Dachpfannen eine Rolle (Stichwort: Belüftung)

    Gruß
    Ralf
     
  12. Vigo

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    Wenn ich mir die Artikel die BAUTZ verlinkt hat so anschaue, wäre ein Sinnvoller (recht unüblicher ;) ) Dachaufbau so:
    Aufsparrendämmung von ~200mm Polyurethan Hartschaumstoff und innen zwischen die Dachsparren Mauerwerk zur Wärmespeicherung zu setzten, zusätlich Stahlbeton Decke, Estrich und Fliesen als Fußbodenaufbau des Dachgeschosses.
     
  13. H.PF

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    Die Spagettiplatten (und ich glaube bei Josef im Haus) waren schon sinnvoll dafür...
     
  14. Vigo

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    was sind bitte Spagettiplatten?
     
  15. H.PF

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    Holzspäne mit Zement gebunden
     
  16. carpe

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    @ bautz #9

    Wenn ich lese, dass Herr Schellenberger Geschäftsführer des Industriebverbandes Polyurethan-Hartschaum (IVPU) ist wundert mich der Bericht aus link 1 überhaupt nicht.
    Mit Stefan Ibold verkehre ich gerne auch mal telefonisch, schätze sehr seine Ansichten und Fachartikel, stehe bezgl. des sommerlichen Wärmeschutzes aber auf einem etwas anderen Standpunkt.

    Vielleict sollte man bei den derzeitigen Temperaturen mal selbst versuchen durchführen, auf der Rückseite welchen Dämmstoffes tatsächlich die geringeren Temperaturen ankommen. Ich bin mir sicher dass die Holzfaser wesentlich besser abschneiden wird als Mifa und Pur.
    Habe selbst schon mal einen Test miterleben dürfen bei welchem verputzte Platten mit einem Brenner bestrahlt wurden. Zum einen EPS 4 cm dick, zum anderen Steinwolle und zum dritten Holzfaser. Die Termeraturunterschiede auf der Rückseite waren eklatant. Davon abgesehen dass vom EPS nichts mehr über blieb, und die Steinwolle auch schon an Ihre Grenzen kam.
     
  17. #17 Gast360547, 12.07.2010
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    und warum haben die...

    Moin,

    ... dann wohl nur 40 mm dicke Platten verwendet?

    Je nach dem wer solche Versuchsreihen durchführt oder beauftragt, erhält die "passenden" Ergebnisse, wobei oftmals durch einschlägige Versuche vor der Präsentation die Ergebnisse im Umkehrschluss erreicht werden (müssen), Stichwort: Versuchsaufbau.

    si
     
  18. Bautz

    Bautz

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    Ich tendiere in solchen Fällen zu der für mich preiswertesten Lösung (= MiWo). :biggthumpup:
     
  19. #19 Bolanger, 12.07.2010
    Bolanger

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    Hallo,

    bei den ganzen Tests und Überlegungen zur Qualität von Dämmstoffen gegen sommerlicher Überhitzung gibt es ja nun tatsächlich viele Versuchsaufbauten. Jede Argumentation ist in sich schlüssig.

    Bisher ist mir aber keine Erklärung bekannt, die das nächtliche Auskühlen nach außen mit einbezieht.

    Ich denke an zwei theoretische Aufbauten, welche den gleichen U-Wert haben sollen. Einmal habe ich einen homogenen Dämmstoff aus z.B. Holzfaser mit einer Wärmespeicherfähigkeit, einmal habe ich einen Dämstoff ohne Speicherfähigkeit und eine entsprechende Innenbeplankung mit selber Speicherfähigkeit wie die der Holzfaserdämmung.

    Nach den mir bekannten Tests würde sich nach einem Tag Sonnenstrahlung die Raumseite des Dachaufbaus gleich erwärmen, da der U-Wert gleich ist und die Speichermasse auch.

    Ein wesentlicher Unterschied wird sich allerdings im Auskühlverhalten zeigen. Im zweiten Fall findet eine Auskühlung bevorzugt zur Raumseite durch nächtliches Lüften statt, und das sehr effektiv, da die gespeicherte Wärme in direktem Kontakt mit der Raumluft steht. Ein Abkühlen nach außen findet nur wenig statt, da die Wärme wieder den kompletten Weg zurück durch die Dämmung finden müsste.
    Im ersten Fall ist die Wärme aber in der Dämmung gespeichert. Daher wird ein Abkühlen des Dachaufbaus in den äußeren Schichten eher nach außen stattfinden und in den inneren Schichten eher nach innen. Die gesamte Menge an Wärme, die an den Raum abgegeben wird, ist also geringer. dafür ist die Auskühlung aber auch langsamer, da die Wärme der mittleren Schichten zum Auskühlen noch durch die halbe Dämmung durchmuss.

    Ich glaube daher, dass man bei Beurteilung der Qualität der Wärmedämmung gegen sommerliche Überhitzung seine eigenen Lüftungsgewohnheiten berücksichtigen sollte, denn die wirkt sich direkt auf die "Entladung" der gespeicherten Wärme aus.

    Kann meine Überlegungen jemand bestätigen?

    Und gibt es schon fertige Platten, die man auf das Dach schrauben könnte, damit die Dacheindeckung nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist?

    Grüße,

    Bolanger
     
  20. RinH

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    Die Wärme fließt stets in die Richtung der niedrigeren Temperatur.
     
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