Ring- oder Fundamenerder

Diskutiere Ring- oder Fundamenerder im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Schon die Frage ist Unsinn: Denn Fundamenterder sind als Ringerder auszuführen. Meinst Du vielleicht, stattdessen einen Banderder außerhalb...

  1. Julius

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    Schon die Frage ist Unsinn:
    Denn Fundamenterder sind als Ringerder auszuführen.

    Meinst Du vielleicht, stattdessen einen Banderder außerhalb der Bodenplatte?
     
  2. Ludolf

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    Ein Fundamenterder ist als "geschlossener Ring" auszuführen.
    Der Unterschied Fundamenterder - Ringerder sollte eigentlich jedem Fachmann klar sein...

    Und dann gibts ja nicht nur Bandstahl, sondern auch noch Rundstahl.

    Warum du allerdings die "Baufirma" über einen Teil der elektrischen Anlage entscheiden lassen willst, verstehe ich auch nicht.
     
  3. #43 Ralf Dühlmeyer, 30.01.2013
    Ralf Dühlmeyer

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    Leute!
    1) Fragt hier eine Laiin, die die Fachbegriffe vermutlich so übernommen hat!
    2) Hlerfen ihr Eure Fachbegriffsvorträge alleine nicht weiter

    Nicht nur, dass die PE-Folie wohl ein Mangel sein wird, weil die Betonsauberkeitsschicht fehlt und bei einer 25er BoPla nicht die 5 cm Mehrstärke enthalten sein dürften, nein - sie isoliert und behindert die Durchfeuchtung (=Leitfähigkeit) des Betons noch mehr als es das WU allein schon macht.

    Euer SV hat recht, wenn er einen PE in der BoPla für falsch hält.

    Richtig, WU-Beton allein macht kein wasserundurchlässiges Bauteil, weil im Bereich von zulässigen Rissen Wasser/Feuchte eindringen kann, ABER diese geringe leitende Fläche reicht in aller Regel nicht aus, um die nierderohmige Ableitung sicherzustellen.

    Nun könnte man sagen - lasst den doch einen Erder in der BoPla versenken, dann macht man eine Messung des Ableitwiderstands und dann muss er eben den Ringerder im Erdreich nachlegen - mit allen Folgen.
    Das Problem dabei ist, dass die Messung des Ableitwiderstands zum Zeitpunkt der Zählermontage oder vorher durchaus einen ausreichend niedrigen Wert ergeben kann, weil die BoPla noch naß von Anmach- und Niederschlagswasser aus der Bauzeit ist und daher gut leitet.
    Später, wenn die Ausgleichsfeuchte erreicht ist, würde die Messung dann die Hürde reissen.

    Ob es dafür irgendwelche Umrechnungsformeln gibt, müssen unsre Eli-Experten mal sagen. Bekannt ist mir keine.
     
  4. Ludolf

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    Stimmt, bis auf den letzten Satz war mein Beitrag auch nicht an die TE gerichtet...

    Zur Sache ist hier schon so viel, so oft und mit so vielen Links geschrieben worden...

    Ich würde ihr empfehlen, den Fundamenterder wie ausgeschrieben ausführen zu lassen, vor Abnahme allerdings die
    vorgeschriebene Dokumentation incl. Messungen zu fordern.
    Den nötigen Ringerder von einer Fachfirma ausführen lassen, solange es möglich ist.
     
  5. nolu13

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    Jepp!Ludolf!:biggthumpup:
    Und den Maurer schön kontrollieren ob er den Banderder auch fachgerecht einbaut.:wowUnd alles was im erdreich liegt muß in V4A verlegt werden.Alles andere ist nicht nachhaltig
     
  6. #46 Juniper, 31.01.2013
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    Hey Ihr Lieben,

    vielen Dank schon mal für die Antworten! Ralf hat Recht. In Sachen Bauen bin ich noch blutige Laiin. Was ich vielleicht noch hätte schreiben sollen: Wir bauen ein Fertighaus (aus vorgefertigten Ziegelsteinwänden). Das heißt, wir unterschreiben einen Vertrag über ein Gesamtangebot und der Anbieter vergibt dann die Untersparten wie Elektronik.

    @ Julius: Von einem Banderder hat weder der Sachverständige, noch der Vertreter der Baufirma gesprochen. Ist das eine dritte Option?

    @ Ralf: Ehrlich gesagt hat der Sachverständige den PE gar nicht bemängelt. Es ging lediglich um den Erder. Deiner Empfehlung nach müsste man also auch hier etwas am Vertrag ändern?

    Das war auch - wenn ich das richtig verstanden habe - die Aussage des sachverständigen Architekten. Er sagte, in den ersten Jahren würde ein Fundamenterder reichen, nach Austrocknung könnten wir aber ein Problem bekommen.
    Kann ich Deine Aussage so interpretieren, dass man, um auf Nummer Sicher zu gehen, von Anfang an einen Ringerder nehmen müsste? Oder könnte man damit auch etwas falsch machen? Und falls Ringerder: hältst Du einen Mehrpreis von über 1.000 Euro für berechtigt?

    @Ludolf: Ist Deine Empfehlung auch der Fundamenterder, wenn man das von Anfang an entscheiden muss?

    Tausend Dank und liebe Grüße!
     
  7. Ludolf

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    Hallo,

    OT EIN
    ich muss mich wohl doch irgendwie ungeschickt ausdrücken, da ich ständig missverstanden werde.

    Nochmal: In meinem Beitrag #42 wollte ich nur gesagt haben, dass deine Frage KEIN Unsinn ist,
    sondern absolut löblich und berechtigt. Mir kam nur die Antwort #41 etwas befremdlich vor...

    Und selbstverständlich ist die Erdungsanlage von einer zugelassenen Fachkraft oder unter Aufsicht dergleichen
    zu Erstellen. Dazu gehört eine vollständige Dokumentation UND auch Messungen, die teilweise nur während
    der Errichtung durchgeführt werden können.
    Ein verantwortungsvoller Elektriker wird eine vom Bauunternehmer erstellte, undokumentierte Anlage nicht abnehmen.
    Das solltest du als zukünftige Verantwortliche auch nicht machen.

    Wenn du nun schreibst, die Gewerke werden vom Bauunternehmer entsprechend vergeben, hoffe ich mal,
    das gilt auch für die Erdungsanlage als Teil der elektrischen Anlage.

    OT AUS

    Zu deiner Frage:
    Der Fundamenterder gehört in den unteren Teil der Frostschürze (Sreifenfundament) und muss mit der Bewehrung normgerecht
    verbunden werden. Die Betonüberdeckung muss mindestens 50mm betragen.

    Bei der Betongüte (für das Streifenfundament!) und bei nur aussenseitiger Perimeterdämmung (Dämmung Bodenplatte ist hier egal)
    KANN eine ausreichende Erdfühligkeit erreicht werden.
    Wenn du aber zB. ohne Keller baust, eher nicht... Und bei Verlegung in der Bodenplatte mit Sicherheit nicht!

    Ob ein Fundamenterder nun ausreicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich würde zu gegebener Zeit den
    beauftragten Fachmann darauf ansprechen...

    Nicht nur in diesem Zusammenhang wäre es geschickt, die ein oder andere Anschlussfahne (in V4A) nach außen setzen zu lassen.

    Vielleicht kannst du im Vertrag das Gefasel vom Fundamenterder in "normgerechte Erdungsanlage" ändern... ( wohl eher nicht)
     
  8. #48 Ralf Dühlmeyer, 01.02.2013
    Ralf Dühlmeyer

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    Juniper, ich hatte (dämlicherweise) die Buchstaben PE in zwei völlig unterschiedlichen Zusammenhängen gebraucht, auch wenn bei Dir beide falsch ausgeführt werden sollen

    1) Eine PE-Folie unter der BoPla ersetzt keine Betonsauberkeitsschicht (ersatzweise Erhöhung der Sohlplattendicke unten)!
    Da hat sich der BU einen Baumangel schon in der Baubeschreibung selbst bescheinigt!

    2) Ein PE (landläufig Erde genannt) als Teil Eltanlage muss mit dem Erder verbunden werden.
    Der Erder muss dauerhaft funktionieren.
    Das ist bei einer Platte aus WU-Beton zumindest nicht sichergestellt, sogar höchst fraglich nach Erreichen der Ausgleichsfeuchte.

    Ich würde daher raten (so noch möglich)
    a) Betonsauberkeitsschicht und Bodenplatte aus NICHT-WU-Beton (bringt alleine eh nichts), dann kann der Erder in die BoPla (auch die PE-Folie wirkt als Isolator!)
    b) Normalen (nicht Edelstahl)-Erder in einer dickeren Sauberkeitsschicht verlegen und durch die BoPla (dann gerne auch WU-Beton) durchführen - ggf mit entsprechenden Übergangsstücken mit Dichtmanschette!
    c) Erder aus Edelstahl im Erdreich ausserhalb der Bodenplatte verlegen und mit entsprechenden Bauteilen nach innen führen.

    a) dürfte keine Mehrkosten erzeugen, weil die Bodenplatte:
    1) ohne Betonsauberkeitsschicht zu 99%+ mangelhaft ist
    2) Nicht-WU-Beton preiswerter als WU-Beton sein dürfte
    3) die Verlegung des Erders dem entspricht, was derzeit vorgesehen ist

    b) und c) werden Mehrkosten in beliebiger Höhe erzeugen, denn der BT/GÜ sitzt am längeren Hebel, Ihr habt ja den Vertrag mit ihm unterschrieben.

    Ich denke, insgesamt wird das der Beginn einer wunderbaren Feindschaft werden, denn wenn so ein Ärger schon bei der BoPLa (oder noch davor) schon ansteht, was kommt dann erst, wenns ans Eingemachte geht??
     
  9. #49 Donnerknall, 06.04.2014
    Donnerknall

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    Beim Durchsuchen des Forums bin ich auf diesen Thread gestoßen, auch wenn er schon über ein Jahr alt ist.

    Kurze Hintergrundinfo:
    Geplant ist ein Keller mit ELW am Hang, teilweise betoniert, gemauert wo nicht erdberührend. Beton als WU, keine WU Wanne. Begründung, Mehrkosten für Drainage bei nicht WU Beton kompensieren den Mehraufwand für WU Beton bei gleichzeitiger höherer Reserve in der Betonkonstruktion. Bodenplatte will ich nicht dämmen lassen.

    Meine Frage zur Erdung, ich habe jetzt gelesen, dass Fundamenterder im WU Beton u.U. nicht ausreichend ist. Wenn man jetzt für die BoPl keine WU Beton nimmt hat man ja immernoch die PE Folie darunter die isoliert. Kann man die Folie weglassen wenn man C8/10 als Sauberkeitsschicht hat? Oder blutet der Beton darauf trotzdem zu stark aus? Evtl höherwertigeren Beton als Sauberkeitsschicht?
    Bedeutet die PE Folie unter BoPla, dass man zwingend noch eine Erdung außerhalb der BoPla braucht?
     
  10. Dipol

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    Holzauge sei wachsam! Es gilt die neue DIN 18014:2014-03 mit teilweise gravierenden Änderungen, die in den Beiträgen zwangsläufig nicht enthalten sein können.

    Nicht unbedingt, siehe DEHN Blitzplaner Kapitel 5.5.2 und Folien bei Fundamentplatten auf Seite 135.

    Sofern die Folien die Bodenplatte nicht wasserdicht abschotten, wäre auch die erdfühlig und bei hohen Streifenfundamenten evtl. auch der Einbau des geschlossenen Rings wie bei einer Fundamentplatte in der Bodenplatte möglich. Ansonsten ist insbesondere bei unbewehrten Streifenfundamenten die Verbindung des Fundamenterders alle 2 m mit der Bewehrung aufwändiger.

    Dass seit 2007 feuerverzinkter Stahl für Ringerder und auch Anschlussfahnen an Fundamenterder nicht mehr zulässig ist, setze ich als bekannt voraus. Ich werde in Kürze zu den Änderungen der DIN 18014:2014-03 und den offenkundigen Fehlern die sich in die neue Normausgabe eingeschlichen haben, einen Beitrag mit Grafiken einstellen.
     
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