Dämmung Kellerboden: Innenmauern als Kältebrücke?

Diskutiere Dämmung Kellerboden: Innenmauern als Kältebrücke? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, möglicherweise doofe Frage eines Laien: Für unser KfW70-Haus ist Kellerdämmung wie folgt vereinbart: - Dämmung unter Kellerboden...

  1. #1 linuxer, 14.07.2010
    linuxer

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    Hallo,

    möglicherweise doofe Frage eines Laien:

    Für unser KfW70-Haus ist Kellerdämmung wie folgt vereinbart:

    - Dämmung unter Kellerboden jedoch über Bodenplatte mit 10 cm Stärke in WLG 025
    - Dämmung der Kelleraußenwände in 120 mm Dicke WLG 035

    --> Heisst das, dass die Innen-Wände der Kellerräume (Heizraum, Waschküche, Keller, Hobbyraum etc.), die in 17,5cm Hochloch-Ziegel, SFK12 in MG II geschuldet sind, AUF der Dämmung zu stehen haben, diese also durchgängig auf der gesamten Bodenplatte erfolgt?

    Oder werden erst die Innen-Wände auf dem nackten Beton der Bodenplatte hochgezogen und nur die Fussböden der Kellerräume werden mit Dämmplatten belegt? Letzteres erscheint mir sehr grenzwertig - die Innenwände wären dann doch Kältebrücken? So steht es aber in unserer Baubeschreibung, die ich abnicken soll.

    Ist das in Ordnung so?

    Danke für jeden Tipp!
     
  2. baubau

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    Entweder man macht die Dämmung unter oder über der Bopla.

    Die Innenwände stehen natürlich immer auf dem Rohboden.
    Dämmung unter Bopla (mittels XPS etc.) ist teurer.


    Sollte in der Praxis aber keinen nennenswerten Unterschied machen.
     
  3. #3 homerjaysimpson, 18.07.2010
    homerjaysimpson

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    Hallo,

    man kann die Innen- und Außenwände auch auf so genannte ISO-Kimmsteine stellen.
    Das sind isolierende Steine, die die Wärmebrücke teilw. schließen. Die Wäremisolierung dieser Steine in vertikale Richtung ist aber auch nicht so toll.
    Wenn man z.B. mit KS im Keller arbeitet (bei Rohdichte 1,4 hat man Lamda von 0,7) dann reduzieren die Kimmsteine die Wärmebrücke um etwas mejhr als die Hälfte (Lamda 0,33), das ist nicht die Welt und rechtwertigt i.d.R. nicht die Mehrkosten.
    Es gibt Simulationen vom Foren-Architekt Bruno, die zeigen, dass es effizienter sein kann, die Primeterdämmung bis Unterkante BoPla runterzuziehen.
    Man muss auch bedenken, dass wenn der Keller voll im Boden steht, ganzjährig Temperaturen von ca. 8°C herrschen und der Wärmeübergang an Erdreich wesentlich schlechter ist als an Luft.
    Meiner Meinung nach lebt man entweder mt der Wärmebrücke und verwendet keine Kimmsteine (wenn der Keller nicht als vollwertiger Wohnraum genutzt wird) und zieht die Perimeterdämmung so weit wie möglich runter, oder aber man macht das große Fass auf (wenn der Keller als Wohnraum genutzt wird) und dämmt mit Schaumglasschotter unter der BoPla. Das ist dann aber gleich einige k€ teurer und erfordert in anderen Bereichen auch größere Sorgfalt (z.B. Fundamenterder ist dann nicht mehr --> Edelstahlerder mit Revisionsaufwand)
     
  4. #4 fmw6502, 18.07.2010
    fmw6502

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    Wohnkeller mit Mauern direkt auf BoPla ist ohne Probleme möglich.

    In unserem Wohnkeller (Eff-55 Haus) sind eh die Außenwände der WW der kühlste Bereich. Die Porotoninnenwände stehen direkt auf der BoPla.
    Eine Unter-BoPla-Dämmung wäre wg. Hangdruck bei uns noch aufwendiger geworden, daher haben wir nach sorgfältiger Abwägung darauf verzichtet.

    Gruß
    Frank Martin
     
  5. #5 homerjaysimpson, 18.07.2010
    homerjaysimpson

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    Hallo Frank,

    meine Ausführungen/Meinungen gelten uneingeschränkt natürlich nur für gemauerte Keller aus schweren Steinen (KS, Betonsteine etc.). Gemauerte Keller aus Isoliersteinen sind hier bzgl. Wärmebrücken unkritisher, obwohl auch hier ein Unterschied zwischen vertikaler und horizntaler Isolierung besteht.
    Der T9 ist hier aber wohl in vertikaler Richtung ziemlich gut.
     
  6. #6 fmw6502, 18.07.2010
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    einverstanden, wobei der vertikale Dämmwert von Steinen i.allg. nicht spezifiziert ist. Den muß der Planer beim Hersteller erfragen.

    Gruß
    Frank Martin
     
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