Deckenauflager Sperrbahn

Diskutiere Deckenauflager Sperrbahn im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo, Ich vermute, dass mein BL als Deckenauflager für EG-Decke auf Poroton-Ziegelsteine SX11 eine "DELTA-MAUERWERKSPERRE" der Fa. Ewald...

  1. #1 BauherrNaiv, 06.09.2004
    BauherrNaiv

    BauherrNaiv Gast

    Hallo,

    Ich vermute, dass mein BL als Deckenauflager für EG-Decke auf Poroton-Ziegelsteine SX11 eine
    "DELTA-MAUERWERKSPERRE" der Fa. Ewald Dörken AG
    verwendet.
    Reicht das? Ist das äquivalent zu R500?

    Wozu ist das Deckenauflager denn nun hauptsächlich da?
    Welches wird für Kellerdecke verwendet?
    In welcher DIN ist das beschrieben?

    Dank,
    Euer naiver Bauherr
     
  2. #2 BauherrNaiv, 06.09.2004
    BauherrNaiv

    BauherrNaiv Gast

    Da es eilt, habe ich mal selbst recherchiert.

    Die DELTA-Mauerwerkssperre ist aus POLYOLEFIN.

    Dazu habe ich in einem Fachartikel über Deckenauflager folgendes gefunden:

    ---------------------------------------------------------------
    Zur Bewertung eines Deckenauflagers ist die Kenntnis der Verbundeigenschaften Haftscherfestigkeit und Reibungsbeiwert der Materialien erforderlich.

    Eine ideale Trennschicht sollte sich durch geringe Haftverbundfestigkeiten und ausreichend hohe Reibungsbeiwerte auszeichnen. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften würde dazu führen, daß bereits bei geringen Deckenverformungen ein mässiges Herausziehen der Decke aus dem Wand-Decken-Knoten möglich wäre.
    Durch einen ausreichenden, jedoch nicht zu hohen Reibungsbeiwert würden weitere Verformungen, d. h. ein Gleiten der Decke auf dem Wandkopf behindert, ohne zu große zusätzliche Verformungen in den Wandkopf einzutragen.

    Untersuchungen zu Haftscherfestigkeiten und Reibungsbeiwerten von Verbundprüfkörpern mit und ohne Feuchtesperrschichten im Mauerwerk liegen vor /3,4/. Untersucht wurden u.a. Prüfkörper aus Hochlochziegeln.

    Die Ergebnisse der Haftscherfestigkeitsprüfungen in /3/ ohne Auflast sowie die aus Versuchen mit unterschiedlichen Auflasten abgeleiteten "Reibungsbeiwerte" sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt

    Tabelle 1: Haftscherfestigkeiten und Reibungsbeiwerte für Hochlochziegel und Normalmörtel mit verschiedenen Trennschichten /3/ Trennschicht Haftscherfestigkeit N/mm² Reibungsbeiwert1)
    HLz/MG II HLz/MG III HLz/MG II HLz/MG III
    Ohne 0,23 0,32 1,1 bis 1,5 -
    Zementgebundene
    Dichtungsschlämme 0,18 0,23 1,0 bis 1,4 0,5 bis 1,2
    Bitumendachbahn
    DIN 52128-R500 0,27 0,38 0,6 bis 1,0 0,4 bis 0,5
    PVC-Dichtungsbahn 0,05 0,07 0,4 bis 0,7 0,8 bis 0,9
    1) ermittelt aus Regressionsrechnungen mit unterschiedlichen Annahmen

    Der Haftverbund wird durch Dichtungsschlämmen oder die Einlage von Bitumendachbahnen DIN 52128 - R 500 offenbar nicht nennenswert beeinflußt, der Reibungsbeiwert wird jedoch z. T. deutlich reduziert.

    In /4/ wurden Vergleichsversuche zwischen einer 0,4 mm dicken POLYOLEFIN-Kunststoffbahn und einer Bitumendachbahn R 500 durchgeführt. Die Prüfkörper wurden aus Kalksandsteinen mit MG IIa hergestellt. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Produkten, insbesondere im Hinblick auf den Reibungsbeiwert. Für Trennschichten aus einer Dachdichtungsbahn R 500 bzw. einer Polyolefin-Bahn liegen die ermittelten Reibungsbeiwerte zwischen 0,4 und 1,0. Damit ist ein Gleiten der Decke auf einer solchen Trennschicht sehr unwahrscheinlich, wenn eine ausreichend große Auflast vorhanden ist.

    Daher sind beide Trennlagen auch für die horizontale Abdichtung des Wandquerschnitts im Kellermauerwerk grundsätzlich geeignet.

    Diese Abdichtung sollte standardmäßig in der Mörtelausgleichsschicht unter der 1. Steinlage erfolgen.
    --------------------------------------------------------------------------


    Kann ich jetzt als Laie daraus schliessen, dass das OK ist?


    Die Zeit drängt, Decke kommt heute nachmittag!
     
  3. #3 Carden. Mark, 06.09.2004
    Carden. Mark

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    ähnliches habe ich auch in meinen Unterlagen.
    Allerdings gehen die in Ihrer Prüfungen davon aus, das die Sperrbahn in einem Mörtelbett eingelegt wird. Dieses wird aber bei einem Deckenlager eher selten so ausgeführt.

    Nenne mir bitte Deine Bezugsquelle
     
  4. #4 BauherrNaiv, 06.09.2004
    BauherrNaiv

    BauherrNaiv Gast

    einfach in google

    "deckenauflager"

    und

    "polyoefin"

    eingeben
     
  5. #5 BauherrNaiv, 06.09.2004
    BauherrNaiv

    BauherrNaiv Gast

    Wo steht denn das von der Mörtelschicht?

    Falls Du den abschließenden Satz meinst... DEN verstehe ich anders.

    Wie ist das denn eigentlich bei einem Stahlbeton-Keller. Da schauen doch die Bewehrungsstäbe heraus und werden mit einbetoniert, d.h. Kellerwände bilden mit Kellerdecke einen festen Verbund? Da braucht man kein Deckenauflager, oder???
     
  6. #6 Carden. Mark, 06.09.2004
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    Ein Deckenauflager ist im Prinzip das Ding – wo die Decke aufliegt. Somit hat erst einmal jede Decke ein Deckenauflager – egal wie.
    Die Probleme beim Deckenauflager auf Mauerwerk:
    1. Aufschlüsseln der Decke
    2. Exentriesche Deckenauflager und dadurch ev., Verwölbungen der Unplanmäßig Belasteten Wände.
    3. Thermische- und Hygrischelängenänderungen (Schwinden / quellen und kriechen)

    Nein die Angaben zur Abgleichung der Mauerkrone unter Delta Dörken habe ich einen Fachsammlung für Sachverständige entnommen.
    - aber vielleicht einfach mal googlen ;-)

    Ich halte die Lösung ein R500 trotzdem für besser. Die biete noch immer mehr Widerstand gegen das verschieben der Sperrbahn beim verlegen der Deckenplatten.
    Die Decken-Wandkopfverklebung behindern beide Ausreichen. Den zu erwartenden Reibungswiderstand auf Ziegel halte ich persönlich für höher als auf KS.

    Ihr Planer ist hier der Ansprechpartner – eventuell nach Rücksprache mit dem Tragwerksplaner.

    Handelt es sich um monolithisches Mauerwerk??
     
  7. #7 BauherrNaiv, 06.09.2004
    BauherrNaiv

    BauherrNaiv Gast

    Monolithisch.

    obiger Link ist:
    http://www.thermopor.de/html/amz27.htm

    Habe mit Fachberater der Fa. Doerken gesprochen. Der meinte, dass die Mauersperrbahn das bessere Produkt sei, auch als Deckenauflager.

    Ich sehe (als physikalisch gebildeter Laie) den einzigen Unterschied zwischen beiden Produkten in der Dicke. Mit steigender Dicke findet sicher eine bessere Druckverteilung auf die Kante des Steines statt. Aber ob das auch rechnerisch soviel ausmacht, ist die Frage.
     
  8. #8 Carden. Mark, 06.09.2004
    Carden. Mark

    Carden. Mark

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    Hätte mich auch gewundert, wenn die Freunde von Dörken Ihr Produkt nicht als das bessere ansehen würden.
    Fakt ist leider, in einem anderem Streitfall, versuche ich Info von denen zu erhalten – aber stille ruht der See.
    Ich sehe die Größte Gefahr unter anderen durch die Zerstörung der Folie infolge mechanischer Beschädigungen. Eine am Bau nicht auszuschließende Möglichkeit. Ferner erkenne ich Probleme hinsichtlich des Reibungsverhaltens auf Glatten Untergründen, wenn hier nicht im Mörtelbett verlegt wird. Im Bereich des Fußpunktes verlangt die DIN 1053-1: Mauerwerk - Teil 1: Berechnung und Ausführung ganz eindeutig eine besandete Dichtungsbahn in ausreichen Mörtel verlegt – warum wohl = Durchstanzsicherheit (Verlust der Abdichtungsfunktion) aber auch – umso wichtiger, das Reibungsverhalten (Erddruck).

    Wenn ich nun im Altbau auf Bitumenbahnen treffe, kann ich erkennen, wie die Bahn sich unter dem Gewichtsdruck mit dem Mörtel und / oder dem Stein verbunden (verschmolzen) hat. Dieses erwarte ich von einer Kunststoffbahn nicht.

    Ich hoffe dass Sie wissen dass da noch ein bisschen mehr zugehört für ein Richtiges Deckenauflager als eine Sperrbahn.
     
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