Balkonabdichtung

Diskutiere Balkonabdichtung im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo Forum, bei meinem Neubau ist im EG ein Erker, der gleichzeitig im DG als Balkon dient. Ob es an der fehlenden Koordination der Bauleitung...

  1. #1 Markus Gräfe, 04.11.2002
    Markus Gräfe

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    Hallo Forum,

    bei meinem Neubau ist im EG ein Erker, der gleichzeitig im DG als Balkon dient. Ob es an der fehlenden Koordination der Bauleitung liegt, weiß ich nicht (wir haben im Mai mit dem Bau angefangen (!)), aber derzeit habe ich im Balkonbereich immer noch den Rohzustand, also keine Isolierung oder Estrich etc. . Als Begründung wurde mir genannt, daß es derzeit zu naß sei (was es in der Tat auch ist). Allerdings ist um diese Jahreszeit kaum zu befürchten, daß es nochmal längere Zeit trockener, geschweige denn wärmer wird. Von unten ist zwar (noch) alles trocken, aber durch die fehlende Isolierung kommt die Kälte an dieser Stelle natürlich schön ins Wohnzimmer. Da wir jetzt auch mit dem Heizen anfangen, könnte ich mir vorstellen, daß an dieser Stelle reichlich tauwasser anfällt. Habe ich überhaupt noch eine Chance, dieses Jahr das Gewerk fertig zu bekommen, bzw. was muß man machen (ggf. provisorisch???), damit hier ein besserer Zustand erreicht wird?

    Danke, Markus
     
  2. Gast

    Gast Gast

    Auf die Schnelle

    1. Dampfsperre draufkleben,dient vorübergehend auch als Notabdichtung. z.Bsp. G200-S4+AL.

    2.Styrodur als Dämmung. Je dicker umso besser!

    3.Abdichtung nach Wahl. Vieleicht gute Flachdachfolie oder Bituminöse Bahnen 2-fach.

    Damit kommst Du über den Winter.

    PS. Detailpunkte natürlich sauber lösen.

    Fossy Bär
     
  3. #3 Markus Gräfe, 04.11.2002
    Markus Gräfe

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    danke erstmal...

    kann man die Dampfsperre auch auf den "nassen" Untergrund kleben? Selbst wenn man das ganze vorsichtig abdeckt, daß es an der Oberfläche abtrocknet, so bleibt doch eine Restfeuchtigkeit. Oder ist die Sperre von innen nach außen diffusionsoffen, nicht aber umgekehrt?. Muß das alles theoretisch im Frühjahr / Sommer nächstens Jahr wieder runter? Wenn nicht, kann man auf die Flachdachfolie später auch Estrich auftragen oder muß / soll man die Fliesen später in Mörtel legen?

    Gruß, Markus
     
  4. Gast

    Gast Gast

    Schnellstens

    1. Wenn Betonfläche feucht , mit Brenner abtrocknen.

    2. Voranstrich drauf.

    3. G200-S4+Al punktweise draufpappen. Ist schon mal dicht.

    4. Konstruktion kann abtrocknen wenn auch langsam denn Dampfsperre ist ja nur jepunktet.

    5. Damit das Wasser nicht von der Decke trippst ,Dämmung drauf.

    6.Dämmung gegen wegfliegen sichern und mit Folie
    prov.abdecken.

    7. Im Frühjahr dann Belag drauf.

    8. Keine Fliesen denn aufbau zu kompliziert.

    9. Fliesen nur dann , wenn das Eheglück davon abhängt:-)

    10. Belag: Großformatplatten auf Troba-Stelz, Holzrost , Alu-oder verzinkte Gitter.

    Fossy Bär
     
  5. MAB

    MAB Gast

    Kein Widerspruch

    Aber ich hab noch ne teure Lösung :)
    Fast jeder Hersteller hat sogenannte "Therm-Bahnen" im Angebot. Da sind dann die Klebepunkte gleich vordefiniert (Streifen oder Punkte). Die werden zum Aufbringen nur warm (nicht heiß) gemacht. Für Selbstklebebahnen ist es schon zu kalt.

    Das soll nicht heißen, daß die "Therm-Bahnen" auch funktionieren. Aber der Hersteller ist in der Haftung :)
     
  6. #6 Markus Gräfe, 05.11.2002
    Markus Gräfe

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    Danke Euch beiden

    Sollte erstmal reichen.

    Gruß, Markus
     
  7. #7 Markus Gräfe, 05.11.2002
    Markus Gräfe

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    ähem....

    da fällt mir doch noch was ein:

    Das mit den Großformatplatten habe ich schonmal gesehen und gefällt mir auch ganz gut. Allerdings habe ich diese nicht hochgehoben. Wie muß denn eine vernünftige Unterkonstruktion von der Rohdecke her aussehen, wenn wie bei mir Isolierung/Dämmung notwendig ist. Natürlich soll auch eine Kastenrinne berücksichtigt werden, damit die Fassade nicht verdreckt.

    Dann wäre mir noch ein Hinweis, welche Dämmung (Styrodur war genannt) und vor allem in welcher Dicke genommen werden soll.

    Danke, Markus
     
  8. MAB

    MAB Gast

    Ähem

    Also zunächst bitte nicht den Standardfehler machen: die Anschlußhöhe!
    Anschlußhöhe muß 15 cm von OK Belag (!!!!!!!) gemessen betragen. NICHT von OK Abdichtung.

    Damit ist dann schon mal die Obergrenze der Dämmstoffdicke festgelegt (Dicke der Dampfsperre, Abdichtuzng und Belag nicht vergessen!).

    Die Dicke sollte eigentlich vom Wärmeschutznachweis bzw. vom Planer vorgegeben sein. Wenn nicht, empfiehlt sich, wenn möglich, etwa 140 mm zu wählen.

    Zum Dämmstoff (Vortragsunterlagen rauskram, ups, 96 Seiten):
    Außer PS 20 geht so ziemlich alles was WS bzw. WD als Druckfestigkeit hat. Das wären zum Beispiel Foamglas ( :) ), Mineralwolle als WD, PS 30 SE oder eben Extrudiertes PS (Styrodur).
    In der Reihenfolge der Kosten (ungefähr):
    Foamglas
    Mineralwolle / Styrodur
    PS 30 SE
    Hängt aber auch von der Druckverteilung ab (Kleinformatige Platten auf Stelzen oder eben Lastverteilende Schicht)
     
  9. AB

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    Hallo Markus

    was sagt Berechnung nach der Wärmeschutzverordnung, bzw.
    nach der EnEV zu diesem Bauteil (Dämmdicke)?
    Sonst wie MB. Türschwelle berücksichtigen!
    Maßvorgabe: Abdichtung von waagerechten o. schwach geneigten
    Flächen an die aufgehenden Bauteile sind mind. 15 cm über Schutzschicht, die Oberfläche des Belages oder die Überschüttung hochzuführen.

    Gruß AB
     
  10. #10 Markus Gräfe, 06.11.2002
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    @ MB: Anschlußhöhe heißt Differenz zwischen OK Belag und UK Fensterbank (ist zwar 'ne Tür, aber 'ne Granit(Fenster-)bank ist trotzdem da)?

    @AB: Guter Hinweis, da steht ja eigentlich alles drin :rolleyes: :

    Stahlbetondecke d=0,160 m
    Gefälleestrich d=0,030
    Dampfsperre d=0,003 (das sind ja 3mm??? - kan das sein? Alpha=0,2)
    Wärmedämmung WLG 035 d=0110
    Bitumendachbahn d=0,003
    Fliesenmörtelbett d=0,050
    Fliesen D=0,01

    Werte sind berechnet nach Wärmeschutzverordnung von 1995 (Bauantrag 31.01.02 :D ). Ich denke, daß man insbesondere dennoch die WLG 035 etwas dicker ausführen kann, wenn es die Anschlußhöhe zulässt (zugrunde gelegt, daß meine Annahme von oben stimmt). Wenn die Abdichtung 15cm über OK Fertigbelag hochgezogen werden muß, so wäre es doch sinnvoll, wenn man diese zunächst an die Wand angeschlossen und DANACH verputzt hätte, oder? Bei der derzeitigen Ausführung wurde der Außenputz bis auf die Rohdecke herunter gezogen (glaube ich, muß ich mir heute nochmal anschauen).

    Gruß, Markus
     
  11. Gast

    Gast Gast

    Anschlusshöhe

    Die Anschlusshöhe beträgt 15 cm und zwar von OK-Plattenbelag bis UK. Auslauföffnung Türprofil. Diese höhe ist geringer als UK Fenster-Türbank.

    Die Abdichtung muss hochgezogen werden und zwar an der Wand mit Abschlussschiene gesichert.

    Am Türelement mit Abschlussschiene und Fugenabspritzung.

    Wenn die Abdichtung auf der Wand hochgezogen wurde,müssen spezielle Sockeldämmplatten für das WDVS verwendet werden.

    Wird die Abdichtung auf der Wärmedämmung hochgezogen,was schwierig ist,so muss diese nachher mit einem Sockelschutz (Blech,Sockelplatte usw. ) geschützt werden.

    Fossy Bär
     
  12. #12 Markus Gräfe, 06.11.2002
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    DIN gerecht?

    Ich gehe davon aus, daß dies der DIN entspricht und man (ich) somit einen Anspruch auf die Ausführung hat, oder? Dann gibbet wieder Klärungsbedarf mit dem Bauträger. Denke, der Putz muß an dieser Stelle nochmal ab...

    Gruß, Markus
     
  13. MAB

    MAB Gast

    VORSICHT

    Wir kenne ja alle so unsere Pappenheimer. Damit meine beileibe nicht ALLE Bauträger! Mir sind ein paar sehr positive Beispiele bekannt.

    Ich meine jetzt die speziellen Pappenheimer. Hier kann man nämlich als Laie schön auf die Nase fallen. Ich kam wegen des Stichwortes "DIN" drauf:

    Nicht verwirren lassen, denn hier sind im Prinzip zwei Regeln zur Auswahl:
    DIN 18195
    - Flachdachrichtlinien -
    BEIDE schreiben aber 15 cm Anschlußhöhe vor. Bei der Flachdachrichtlinie gibt es noch Ausnahmen:
    1. Gefälle > 3°, dann 10 statt 15 cm
    2. Drainroste, da gilt der Boden des Rostes als OK

    Also nicht breitlabern lassen, notfalls schriftlich geben lassen.
     
  14. #14 Markus Gräfe, 06.11.2002
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    Naja, ich habe ja auch schon positive BT-Beispiele kennen gelernt - ist schon eine gute Referenz, wenn AB hier Tipp's gibt okk . Ich lasse mir mal von meinem Bauträger erläutern, was er jetzt in meinem Fall zu tun gedenkt ...

    Gruß, Markus
     
  15. AB

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    Hallo Markus

    Danke für die Blumen. Wir profitieren durch viele Themen des Forums (eine Art Weiterbildung).
    Einige sogenannte Selbstverständlichkeiten lassen auch uns die Schamesröte in`s Gesicht treiben. Man wird betriebsblind. Doch wir sind auch nach 50-jährigem Betriebsbestehen weiterhin lernfähig.
    Geben daher auch gerne unsere Erfahrung weiter.

    Gruß AB.
     
  16. MAB

    MAB Gast

    Heee!

    Ich hab doch extra geschrieben, daß es eben nicht nur Negativ-Beispiele gibt!
    Im Gegenteil, ich hab so drei oder vier GU's mit denen ich immer wieder gerne zusammenarbeite. Ich will hier gar nicht verschweigen, daß wir schon vor Ausführung bei einem Bier zusammensitzen und uns durch die Pläne ackern.

    Die meisten Verbesserungen kommen übrigens von den Praktikern. Ich selbst prüfe nur nach, ob es geltenden Normen, Vorschriften und/oder Richtlinien entspricht.
     
  17. #17 Markus Gräfe, 08.11.2002
    Markus Gräfe

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    Eben,

    deswegen habe ich ja gesagt, daß ich AUCH (wie DU, Martin) gerad hier im Forum die guten Erfahrungen gemacht habe.

    Verdammt, ein Forum müßte Pflicht für alle am Bau beteiligten sein. Wie AB schon richtig geschrieben hat: "Doch wir sind auch nach 50-jährigem Betriebsbestehen weiterhin lernfähig." Dieser Einstellung ist nichts mehr hinzuzufügen... Weiter so!

    Gruß, Markus
     
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