Folie zwischen DG und DS bei Aufsparrendämmung

Diskutiere Folie zwischen DG und DS bei Aufsparrendämmung im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen im Forum, ich habe da als Neu-Bauherr eine technische Frage. Unser Haus (E+D) wurde mit einer Aufsparrendämmung (Pavatex)...

  1. Hilli

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    Hallo zusammen im Forum,

    ich habe da als Neu-Bauherr eine technische Frage. Unser Haus (E+D) wurde mit einer Aufsparrendämmung (Pavatex) versehen (folgender Aufbau: Dachplatten, Lattung, Isolair 22 mm, Pavatex 120 mm, BauderTOP
    TS 40 NSK, Nut- und Federbretter).

    Nun meine Frage: Muss ich die Decke zwischen DG und unbeheizten Dachspitz unter der Rigipsabdeckung mit einer luftdichten oder diffusionsoffenen Folie abdichten? Oder muss ich gar keine Folie anbringen, da ja eigentlich das Dach von außen luftdicht sein müsste?

    Über das Isolationsmaterial zwischen Decke DG und Dachspitz ist noch nichts entschieden, bin also für jeden Tipp offen und dankbar. Der Boden vom Dachspitz wird aus 25 mm starken Sperrholzplatten gefertigt.

    Wenn eine Folie angebracht werden muss, soll sie dann vor den Putz- und Estricharbeiten verlegt werden (wegen der Feuchtigkeit) oder kann man
    das dann mal bei Gelegenheit machen?

    Vielen Dank für jede Auskunft und einen schönen Tag.

    Es grüßt mit verschwielten Fingern und gebeugtem Kreuz ganz herzlich der

    Hilli
     
  2. matzi

    matzi

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    Also bei einer Aufsparrendämmung gehe ich erstmal davon aus.das ich einen sichtbaren Dachstuhl habe. Die Nut und Federbretter sind denn ja von innen zu sehen.Gehen die dann nur bis zur Kehlbalkendecke? Und was ist dann über der Kehlbalkendecke an der Dachschräge ?

    Ich mache die Aufsparrendämmung immer bis in den First,und die Kehlbalkenlage ist nicht gedämmt , und dann gibt es auch keine Probleme.
    Gruß Matzi
     
  3. Hilli

    Hilli

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    Servus Matzi,

    richtig, die Nut- und Federbretter gehen bis zum Dachfirst. Bei den Kehlbalken ist noch nichts gedämmt. Also kann ich mir die Folie sparen? Oder doch eine, um die Isolierung zwischen Dachgeschoss und Dachspitz vor Feuchtigkeit zu schützen? Danke für die Antwort.

    Hilli
     
  4. #4 NBasque, 17.09.2004
    NBasque

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    Maßgeblich

    ist das Temperaturgefälle zwischen Spitzboden und dem unterhalb der Kehlbalkenlage liegenden Wohnräumen.

    Sollte der Spitzboden nicht geheizt sein, ist eine Dampfbremse (Sd-Wert gemäß Nachweis nach Glaser) unterhalb der Dämmebene in der Kehlbalkenlage luftdicht auszubilden; d.h. die Dampfbremse muß zumindest an der Nut-Feder-Schalung des Daches mit einem geeigneten Kleber oder Klebeband angeschlossen werden.
     
  5. matzi

    matzi

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    Ich gehe davon aus das die Kehlbalken sichtbar sind,und auf den Kehlbalken auch Profilbretter sind. Und bei einer Lage Bretter als Bodenbelag ist es im Spitzboden genau so warm wie im DG.
    Die Luftdichtigkeitsebene sollte bei dem System ja auch bis in den First gehen. Und dann gibt es keine Tauwasserprobleme.
     
  6. NB

    NB Gast

    Hallo

    mich würde auch interessieren, wenn der Spitzboden geheizt wird, ob man da auch eine Dampfsperre braucht? Balken etc nicht sichtbar. Wohnraum darunter sind Schlafzimmer und Bad. Im Bad is klar muss was rein aber bei den anderen Zimmern?

    Danke schon mal
    NB
     
  7. Hilli

    Hilli

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    Vielen Dank für die Antworten. Also Matzi, Du würdest keine Folie einbringen und NBasque würdest schon eine anbringen; sehe ich das richtig?

    Das Temperaturgefälle sollte nicht groß unterschiedlich sein, da ja Dachgeschoss und Dachspitz gleichermaßen von außen mit der Aufsparrendämmung gedämmt sind. Wie sieht's denn mit Nassräumen wie WC oder Bad aus? Muss hier eine Folie rein - ich denke mal eher schon, oder?

    Beim nächsten Haus weiß ich dann bestimmt alles ;-)

    Viele Grüße

    Hilli
     
  8. matzi

    matzi

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    Maßgeblich
    ist das Temperaturgefälle zwischen Spitzboden und dem unterhalb der Kehlbalkenlage liegenden Wohnräumen
    Dieses meint NBasque. Das ist ja auch richtig.
    Wenn die Temp.im Spitzboden 2 Grad weniger ist brauche ich keine Folie. Immer vorausgesetzt Dampfsperre und Dämmung gehen bis in den First. Auch beim Bad habe ich noch nie eine Folie eingebaut und bis jetzt noch keine Probleme. (ca 120 Häuser mit Aufsparrendämmung) Aber warum hast du denn die Kehlbalkenlage nicht sichbar gelassen ?
     
  9. #9 NBasque, 17.09.2004
    NBasque

    NBasque

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    Vorsicht !!!

    Zu unterscheiden sind geheizte und ungeheizte Räume.

    Ein ungeheizter Raum mit Aufsparrendämmung wird mit zeitlicher Verzögerung Außentemperatur annehmen; er wird ja allenfalls durch den Wärmedurchgang durch die Kehlbalkendämmung "geheizt".

    Wenn die Räume des Spitzbodens nicht beheizt werden, ist eine Dampfbremse zwingend anzuordnen.
     
  10. Eric

    Eric

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    Nachfrage an NBasque: Und wie solle er die Dampfbremse an der Kehlbalkenlage zu den Dachschrägen luftdicht anschließen? Das DG unter dem Spitzboden also komplett luftdicht einpacken?

    Der Fragesteller hat eine Aufdachdämmung und dementsprechend die Dampfbremse über den Sparren.

    Ich behaupte mal, er braucht keine weitere Dampfbremse unter den Kehlbalken. Wäre es anders, wäre die ganze Planung für den Papiekorb ( zwei luftdichte Ebenen: auf und unter den Sparren. Wer soll das bezahlen?

    Ich würde die Frage mal in www.dach-info.de einstellen.
     
  11. #11 NBasque, 17.09.2004
    NBasque

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    @Eric

    wo soll das Problem sein, die Luftdichtheitsebene handwerklich zu erstellen?

    Einige Detailüberlegungen muß man sich schon machen. Das gleiche gilt übrigens auch für den Anschluß der Dampfbremse (auf der Schalung) an die Drempelwand.

    Mach mal eine Tauwasserberechnung nach Glaser - ist auf jeden Fall besser als eine Live-Untersuchung nach einem kalten Winter.
     
  12. Eric

    Eric

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    Das Problem:

    Ist die Herstellung der Luftdichtheit am Übergang von der Kehlbalkenlage in die Sparrenlage. Die von der Kehlbalkenlage kommende Folie muß ( 1. ) an die Dampfbremse der Aufsparrendämmung angeschlossen werden und ( 2. - 4. ) zusätzlich vorne und 2 x seitlich an jedem ( ! ) Sparren. Das sind 5 luftdicht auszuführende Befestigungen pro Sparrenfeld. Da kann ich nur sagen, viel Spaß.

    Im übrigen bin ich immer noch skeptisch, ob Hilli tatsächlich die Dampfbremse braucht. Wenn zwischen dem unbeheizten Spitzboden und DG nur eine Holzverkleidung und oberseitige Spanplatte oder ähnliches kommt, dürfte Hilli in beiden Bereiche annäherd die gleiche Temperatur haben, ergo wäre auch die Situation gleich. Die Aufsparrendämmung mit Dampfbremse im Spitzboden könnte dann nicht auskühlen und dementsprechd kann dort auch kein Kondensat ausfallen. Hilli hätte ein ganz anders Problem. Er beheizt im Winter den wohnraumäßig nicht genutzten Spitzboden.

    NBasque: Wenn Du Recht haben solltest ( kann leider keinen " Glaser ", las ich meinen Architekten machen ), dann war die Aufsparrendämmung ein Planungsfehler. Denn die Kehlbalkenlage bekommt der Hilli nie im Leben luftdicht . Einzige sichere Lösung wäre, daß im DG eine zusätzliche innenliegende Folie über Sparren und Kehlbalken von dem linken zum rechten gemauerten und verputzen Drempel verlegt wird. Wollen wir wetten, daß das nicht mehr geht?

    Dazu Frage an Hilli: Wie sieht derzeit die Unterseite des Dachs im DG aus ( Aufbau ab Sparren zum Innenraum ) ?

    Bin zwar nur Jurist. Habe das aber selbst alles schon mehrere Male mit eigenen Händen mitgemacht. Schult zum Mitdenken und führt dazu, daß einem keiner was " vom Pferd " erzählen kann.
     
  13. Hilli

    Hilli

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    Vielen Dank an die Experten. Ich kann noch folgenden "Input" liefern:

    1. Zwischen DG und Dachspitz soll noch isoliert werden (siehe erste Anfrage oben). Welche Isolierung ich nehme (Rockwool Mineralwolle, Isolair, Pavatex Klemmfilz...) ist noch nicht entschieden.

    2. Der technische Beratung des Herstellers sagte mir, ich bräuchte keine Folie.

    3. Aufbau Dach DG innen: Nut- und Federbretter und die gehobelten Sparren.

    Hoffe, das mein "Input" dienlich ist. ;-)

    Herzliche Grüße

    Hilli
     
  14. Eric

    Eric

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    Wenn Du die Kehlbalkenlage zwischen DG und Spitzboden zu stark dämmst ( nicht: isolierst, das macht nur der Elektriker mit seinen Leitungen ), dann könnte es bei einem zu hohen Temperaturunterschied zum ungeheizten Spitzboden ein Problem geben. Insoweit stimme ich NBasque zu.

    Die mündliche Anfrage beim Hersteller ( BT ? ) ist, wenn´s schief gehen sollte, unbrauchbar, weil nicht beweisbar ( oder soll der BT das mit machen ? ). Daher ist es richtig, daß Du jetzt Klarheit haben möchtest.

    Ich würde einen Bauphysiker ( Fachmann für Wärmeschutz ) befragen und mir gegebenenfalls von diesem den genauen Schichtenaufbau vorgeben lassen. Alternativ käme eine Anfrage bei der Anwendungstechnik des Herstellers der Aufdachdämmung in Betracht. Dem müßtest Du den genauen Schichtenaufbau auf dem Dach und in der Kehlbalkenlage ( wie geplant ? ) mitteilen. Nachfrage bei der Anwendungstechnik ist aber nicht immer sicher, daher Einschaltung eines Bauphysikers mit Termin vor Ort in jedem Fall der sicherere Weg. An den EUROS für den Fachmann würde ich es nicht scheitern lassen.

    Ergebnis würde mich interessieren!
     
  15. Hilli

    Hilli

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    Hallo,

    hab' jetzt mal einen Ingenieur für Klimatechnik vor Ort gebracht. Ergo:
    Wie NBasque sagt: Dampfbremse luftdicht unter den Sparren.

    Laut Dach-Info müsste ich den ganzen Dachstuhl wieder einreißen (und @matzi nicht die Aufsparrendämmung bis zum First machen ;-) ; ich denke, dass da aber ein Verständigungsfehler vorliegt (es dringen keine Sparren durch und die Schalungsbahn unterhalb der Dämmung ist luftdicht).

    Ich bedanke mich recht herzlich für alle antworten - super Forum!

    Viele Grüße (fast)
    direkt vom Münchner Oktoberfest

    Hilli
     
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Folie zwischen DG und DS bei Aufsparrendämmung

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