Gas+zentrale KWL - ergänzend Solarthermie oder PV?

Diskutiere Gas+zentrale KWL - ergänzend Solarthermie oder PV? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, wir planen, ein Massivhaus (KS+WDVS) zu bauen und sind aktuell dabei, uns über Heizkonzepte zu informieren. Ziel ist es, KfW-Standard 70...

  1. #1 Behauserin, 15.09.2010
    Behauserin

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    Hallo,

    wir planen, ein Massivhaus (KS+WDVS) zu bauen und sind aktuell dabei, uns über Heizkonzepte zu informieren. Ziel ist es, KfW-Standard 70 zu erreichen.

    Nach Inanspruchnahme einer Energieberatung haben wir uns nun für eine Gastherme und eine zentrale KWL mit WRG entschieden. Zur Erreichung des KfW70-Standards benötigen wir nun aber entweder noch Solarthermie oder eine Photovoltaikanlage (mit mehr Dämmung ist laut Energieberater nichts mehr zu machen). Und hier sind wir noch unentschlossen.

    Die Solarthermie scheint uns besser ins Gesamtkonzept zu passen (wegen Unterstützung der Wassererwärmung/Heizung und dadurch weniger Gasverbrauch). Allerdings denken wir, dass die PV-Lösung günstiger in der Anschaffung wäre, da die PV sich ja anscheinend selbst trägt/abbezahlt. Wobei die PV ja aber "für sich" zu betrachten wäre, da sie ja überhaupt nichts zur Beheizung beiträgt (könnten wir uns irgendwie besser in Kombination mit einer WP vorstellen, die von der PV teilweise profitiert).

    Hat jemand eine der beiden Kombinationen und kann berichten, ob er damit zufrieden ist? Was spricht für, was gegen die jeweilige Kombination? Wir sind gerade absolut unentschlossen und planlos und würden uns über Erfahrungsberichte und Denkanstöße sehr freuen :-)
     
  2. R.B.

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    Hast Du bereits ein Angebot für die PV eingeholt? Die Investitionskosten werden deutlich über denen einer Solarthermie-Anlage liegen. Müssen diese Kosten finanziert werden, dann verdient die nächsten 10 Jahre primär mal die Bank an Deiner Anlage. Ein bischen bleibt auch als Tilgung für die Anlage übrig.

    Eine Solarthermie-Anlage macht sich ab dem ersten Tag in Form von geringeren Heizkosten bemerkbar. Sie verursacht auch geringere Investitionskosten, muss sich aber über den Heizkostenvorteil amortisieren. Das ist der Knackpunkt, denn je nach Anlagenkonstellation wird der Heizkostenvorteil nur moderat ausfallen.

    Da muss man schon genau rechnen.

    Wenn es nur darum geht die Haustechnik schönzurechnen, dann erreichst Du mit einer Solarthermie-Anlage schneller und einfacher Dein Ziel.

    Das war natürlich nur eine ganz grobe Betrachtung. Geht man in´s Detail, dann wird´s komplizierter. Was ist wenn man den erzeugten Strom selbst verbraucht, zumindest dann wenn die Anlage Erträge liefert? Hat man zu diesen Zeiten überhaupt entsprechenden Strombedarf? usw. usw.

    Wenn es nur um die KfW geht, dann wird sehr wahrscheinlich die Solarthermie das Rennen machen.

    Gruß
    Ralf
     
  3. Bautz

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    Vielleicht macht es auch Sinn, darüber nachzudenken, ob/warum formal Eff70 erreicht werden soll. Wenn es nur um die bessere Dämmung bzw. niedrige Transmissionswärmeverluste geht, die kriegt man auch so hin. :biggthumpup:
    Um den Zinsvorteil kanns ja wohl bei den heutigen Konditionen auch nicht gehen.

    Warum nicht einfach (sehr) ordentlich dämmen und auf das ganze Solargedöns verzichten?
     
  4. #4 Behauserin, 15.09.2010
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    Danke für die ersten Rückmeldungen.

    Eigentlich müssten die preislichen Unterschiede doch egal sein:

    Die PV ist in der Anschaffung teurer als die Solarthermie. Das dürfte aber im Prinzip ja keine Rolle spielen, da ja immer davon ausgegangen wird, dass die PV mindestens die Erträge bringt, die sie an Investition+Zinsen kostet (sie sich also komplett selbst abbezahlt). So gesehen hätte man zwar die ersten 10-15 Jahre keine Erträge aus der PV, aber auch keine Kosten. KfW70 wäre ohne Mehraufwand erreicht und nach 10-15 Jahren gehört einem die Anlage. Oder anders gesagt: Das wäre meinem Verständnis nach so, als würde ich mein Dach 10-15 Jahre kostenlos jemandem zur Verfügung stellen, bekäme damit den KfW70-Standard hin und nach Ablauf der 10-15 Jahre noch eine gebrauchte PV geschenkt.

    Bei der Solarthermie hätten wir die Anschaffungskosten (wurden mit 10.000 Euro angesetzt inkl. Mehrkosten für größeren Wasserspeicher), die sich über die Einsparung an Gas amortisieren. Die Höhe der Ersparnis muss der Tilgungsrate+Zins entsprechen, so dass sich die Solarthermie sozusagen ebenfalls - wenn auch auf Umwegen - "selbst abbezahlt".

    Im Prinzip kostenmäßig eigentlich kein Unterschied, oder sind wir hier auf dem Holzweg?

    Sollten wir dann nicht auf jeden Fall eine der beiden Lösungen nehmen (da ja "eigentlich umsonst")? Damit bekommen wir den KfW70-Standard hin (bessere Kreditkonditionen) und nach einigen Jahren gehört uns die Anlage.

    Oder ist das völliger Blödsinn? Wir sind echt verunsichert :-(

    Falls sich keine der beiden Lösungen wirklich rechnet, müssten wir nicht unbedingt KfW70 haben (ursprünglich ging es uns tatsächlich überwiegend um eine gute Dämmung).
     
  5. R.B.

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    Im Prinzip liegst Du richtig. Rechne doch einfach mal die beiden Optionen durch.

    Ach ja, der Preis für Deine Solarthermie-Anlage erscheint mir ein wenig hoch, oder es handelt sich tatsächlich um eine etwas aufwendigere Anlage.

    Wieviel Dachfläche steht zur Verfügung? Ausrichtung? Heizlast? WW-Bedarf?

    Dann kann man ja ein bischen mit den Zahlen jonglieren.

    Gruß
    Ralf
     
  6. #6 Bau und Fragen, 16.09.2010
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    Hallo Behauserin,

    würde hier auch gerne mal zu dem Thema meinen Kommentar dazugeben...

    Ähnliche Fragen haben mich auch schon beschäftigt. Was ich rausgefunden ist folgendes:

    Eine Standardsolarthermieanlage für ein EFH hat so um die 5qm Kollektorfläche und kostet rund 5000 Euro in der Anschaffung. Damit kannst du in einem 4 Personenhaushalt ca. 60% (bitte nicht festnageln drauf) des jährlichen Warmwasserbedarfs decken, wohlgemerkt Brauchwasser und KEINE Heizungsunterstützung.

    Ohne diese Solaranlage machst du das Wasser mit deiner Gastherme warm. Dann brauchst du, bei den heutigen Gaspreisen, in etwa ca. 100 - 150 Euro mehr an Gas pro Jahr.

    Wenn man nun die Anschaffungskosten der Solarthermieanlage (ca. 5000 Euro) gegenüber der Einsparung von rund 100 - 150 Euro jährlich betrachtet, dann muss man kein Finanzfachmann sein um zu sehen, dass die Anschaffung einer Solarthermieanlage zur Brauchwassererwärmung rein WIRTSCHAFTLICH bestenfalls eine Nullnummer ist....

    Das ist meine Meinung, aber Energiesparen beginnt bekanntlich beim Geld ausgeben....:biggthumpup:
     
  7. #7 Behauserin, 16.09.2010
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    Die Ausrichtung ist Süd-West, Dachneigung 32°, Dachfläche auf der Süd-West-Seite liegt bei 70 m². Die Heizlast beträgt 10,2 kW.

    In der Energieberechnung des Energiebüros wurde die Annahme getroffen, dass bei Solarthermie 10% des Heizbedarfs und 50% des Warmwasserbedarfs über die Anlage gedeckt wird.

    Im Moment sind wir ein 2 Personenhaushalt, 3 bis maximal 4 Personen sind mittelfristig geplant.

    Irgendwie bin ich aber nicht in der Lage, jetzt damit zu jonglieren und das Engergiebüro hat mir diesbezüglich auch nicht weitergeholfen :-(

    Gefühlsmäßig tendiere ich ja im Moment mehr zur PV...
     
  8. #8 Pascal82, 17.09.2010
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    Hallo behauserin,

    eine PV würd ich nicht zum heizsystem zählen, das ist eher eine geldanlage.

    solarthermie dagegen schon, wie schon geschrieben wurde sind reine brauchwasseranlagen eher nicht der bringer, im sommer sind sie super, aber im winter erreichen die meisten anlagen nur 35-40° was nicht ganz ausreicht um genügend warmwasser zu machen- deshalm sind m.e. heizungsunterstützende anlagen ( mit kombispeicher mit frischwasserstation) die bessere wahl, da dort die niedrigeren erträge im Fußbodenheizungsbereich vernünftig verwertet werden können. allerdings sind da 5m2 anlagen devinitiv zu klein, ich denke da brauchst du unter 10-15 m2 nicht anfangen- demnach auch speichergrößen von ca 800-1500L
    aber bedenke im sommer hast du zuviel erträge und im winter wenn du viel brauchst recht wenig....
    also wenn du im sommer keinen sinnvollen verbrauch (kellerheizung weil wohnraum, pool ect hast verpuffen die erträge ungenützt)
    im winter kannst du deine heizkosten dagegen senken aber nicht komplett über solar decken....

    die 10 000€ sind auch weit überzogen!!
    es giebt angebote ( gasbrennwerter, speicher, frischwasserstation, solar, steuerung ,pumpen ect komplett für ca 10 000€ , ohne einbau)

    da du 70 m2 dach hast kannst du dir ja wenn du noch geld übrig hast den rest mit PV volllegen.
     
  9. #9 driver55, 17.09.2010
    driver55

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    Das ist die Theorie, wie die Praxis (in 20 Jahren) aussieht, werden wir dann sehen...
    Und zur Solaranlage hat Bau und Fragen die Zahlen ja schon genannt.
     
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