Warum können 99,9% der Architekten keine Versorgungsleitungen???

Diskutiere Warum können 99,9% der Architekten keine Versorgungsleitungen??? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Aloha! Mich würde es mal brennend interessieren, warum es fast keine Architekten gibt, die sich auch nur einmal Gedanken über die...

  1. #1 meisterLars, 28.09.2010
    meisterLars

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    Aloha!
    Mich würde es mal brennend interessieren, warum es fast keine Architekten gibt, die sich auch nur einmal Gedanken über die Versorgungsleitungen machen, die ja bekanntlich jedes Haus benötigt???

    Am Freitag wars bei uns mal wieder so weit:

    Hausanschlüsse für Wasser, Strom, Telekom an einem Neubau ohne Keller:

    [​IMG]

    Unter dem Carport waren gerade mal 2,50m Höhe, war ganz schön knapp mitm 5,5t- Bagger. :motz

    Die Betonbauer haben beim Gießen der Bopla der Garage mit Beton rumgeaast. In der ecke, wo die Anschlüsse hinsollten, war ein 15cm dicker, unförmiger Betonklotz. Also mussten wir stemmen... :hammer:

    Während wir den Graben ausbaggerten, kam der Garagentorlieferant. Die Architektin hatte ihm gesagt, dass er unbedingt heute das Garagentor liefern und einbauen soll. Denn am Montag kämen die Versorger. :respekt Und wer kommt vor den Versorgern? Richtig! Der Tiefbauer.

    Der Platz, den wir zur Verfügung hatten (30cm) war lächerlich. Wir mussten nämlich von innen diagonal durch bewehrte Schalsteine kernbohren, weil die werte Architekteuse nicht wusste, dass eine Wasserleitung eine gewisse Deckung benötigt...:mauer

    Alles in allem wäre es für alle Beteiligten einfacher gewesen, wenn von Anfang an die Versorger mit im Boot gewesen wären. So hätten die Hochbauer direkt passende Rohre in ihr Fundament einbetonieren können und diese Rohre hätten dann direkt bis zur Grundstücksgrenze oder zumindest bis Ende Carport verlegt werden können...

    Habe fertig.
     
  2. Yilmaz

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    Die Architekten sollen sich lieber heute abend hier nicht blicken lassen ;)
    Das problem liegt meistens daran das bei schlüsselfertigbau die BT/GÜ mit dem versorger nicht direkt zu tun haben und sich auch gerne (unverständlicher weise) raushalten.
     
  3. #3 Ralf Dühlmeyer, 28.09.2010
    Ralf Dühlmeyer

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    1) Ver- und Entsorgungsleitungsplanung ist nicht Aufgabe von Hochbauarchitekten, sondern von Fachplanern TGA!

    2) Ruf mal als Planer in der LP 2 oder 3 (also noch vor dem Bauantrag) an und erbitte von einem Versorger Auskunft :mega_lol:.
    Erstmal teleklingelste einen halben Tag je Versorger, bis Du einen Zuständigen am Rohr hast
    V - Haben wir schon ein Angebot geschrieben?
    A - Nee natürlich nicht, weil ja noch gar nix feststeht. Wir planen ja noch.
    V - Ja - dann schicken Sie uns doch mal einen Plan, in dem der HAR und das Grundstück bezeichnet sind, dann machen wir Ihnen ein Angebot (wieso mir - ich bin Planer) und dann....................
    A - Ne geht nicht, weil die Planung noch nicht abgeschlossen ist. Ich möchte ja nur Ihre Anforderungen berücksichtigen
    V - Anforderungen - eben so, wie es die Anschlußbedingungen fordern.
    A - :wow

    So - wenn man dann endlich irgendeine Auskunft bekommen hat und nach der plant, stehen die Erdmännchen auf der Baustelle und schimpfen wie die Rohrspatzen, weil das, was der Versorger "vorgegeben" hat, mal wieder der Stad von Vorvorgestern war.
    :mauer

    Oder - Weisse Wanne. Versorger bietet aber beim Antrag nicht mal an, dieses kenntlich zu machen und die Erdmännchen stehen mit nem Kübel KMB auf der Baustelle.
    Doyma-Dichtung??? Ne, machen wir nicht. Muss der Bauherr selber machen. Ja, wie denn, wenn die Leitung schon ins Haus gelegt ist???? :motz

    Oder die Fernmelder. Wir graben bis ans Haus, bohren und abdichten muss der Bauherr. :mauer

    So - und jetzt motz nochmal über die Architekten.

    Ach ja - 5,5 to Bagger. Da war dann wohl der Vorarbeiter nicht vorher vor Ort, um statt des 5,5to nen kleinen Kubota loszuschicken.
    Aber klar - böse Architektöse :mauer
     
  4. #4 Baufuchs, 28.09.2010
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    Yilmaz, das ist falsch.

    Die Anträge an die Versorger sind von den Fachunternehmen (Elektriker/Sanitärinst.) zu unterschreiben. Da ein GU/GÜ die ja selbst stellt, leiten z.B. wir die Anträge an die Versorger kurz nach dem Bauantrag bzw. Freistellungsantrag.

    Den Versorgeranträgen liegen immer die Fundamentplatten oder Kellerpläne bei, in denen die Lage der Versorgungsleitungen eingezeichnet werden.

    Manche Versorger stellen auch die Wanddurchführungen, die dann von uns rechtzeitig vor Baubeginn beim Versorger abgeholt werden, damit diese eingebaut werden können.

    So ein Tohuwabohu wie von MeisterLars beschrieben gibts da nicht.

    @Ralf
    Solche Probleme wie von dir beschrieben "keiner erreichbar, nix weiss man etc." gibts i.d.R. hier auch nicht. Die Jungs geben sogar Merkblätter über ihre Anforderungen raus.
     
  5. face76

    face76

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    Warum steht denn schon zu diesem Zeitpunkt ein Carport im Weg???

    Damit hätte ich aber gewartet bis das Haus steht!
     
  6. Yilmaz

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    @Baufuchs, wie es läuft und laufen soll ist mir bekannt, aber es läuft meistens anders. Nicht jeder heißt halt GU-Baufuchs :).
    Schonmal fälle gehabt das dem bauherren 3 tage vor inbetriebnahme des heizungs (um Estrich anzuheizen) nach gas gefragt wurde. Da lagen nicht mal anträge dem versorger vor :) ca. 4 wochen ist der bauherr später eingezogen :mauer
     
  7. #7 Ralf Dühlmeyer, 28.09.2010
    Ralf Dühlmeyer

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    Freu Dich - ganz ehrlich.
     
  8. sepp

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    son theater kenn ich auch nicht,
    ich bin meist selbst zum hauptversorger gefahren und habe das futterrohr für die doyma abgeholt.
    (meistens mit denen über die richtige dichtungsvariante gestritten :cool:)
     
  9. #9 Schwarz, 29.09.2010
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    das passt ziemlich gut.

    schwarz
     
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