Luftdichte Installationsdosen: Stress mit Elektriker

Diskutiere Luftdichte Installationsdosen: Stress mit Elektriker im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Leute, bei mir gibt es im Moment einen gewaltigen Stress mit den Vertrags-Elektriker des Fertighaus-Herstellers, der anscheinend nicht...

  1. #1 Synthie, 29.09.2010
    Synthie

    Synthie Gast

    Hallo Leute,

    bei mir gibt es im Moment einen gewaltigen Stress mit den Vertrags-Elektriker des Fertighaus-Herstellers, der anscheinend nicht weiß wie Luftdichte Dosen zu behandeln sind.

    Die Fertigbaufirma hat Leerrohre schön sauber durch die Dosen geführt, der Elektro-Installateur - man möge mir verzeihen, dass ich ihn jetzt als Pfuscher bezeichnen muss - hat die Leerrohre anscheinend in die Dämmung geschoben (hoffentlich nicht abgeschnitten) und nur die Leitungen durch die beschädigten Membrane gezogen. Der Blowerdoor Test, den ich mit 1,09 knapp nicht bestand (Ein Wert <=1.0 bei Niedrigenegie-Häuser mit einer Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist Vorschrift), lies den Wind schön durch die Dosen blasen.

    Die Luftdichten Dosen wurden an allen Wänden - auch Innenwänden verbaut.

    Meine Fragen:

    - Müssen auch die Dosen an den Innenwänden luftdicht sein?
    - Wenn die Dosen getauscht werden; wie sollen die dann die Dose selbst wieder dicht montiert werden.
    - Welche Möglichkeiten habe ich, wenn der Pfuscher die Leerrohre abgeschnitten hat, um diesen Mangel zu beheben. Denn werden die Leerrohre nicht durch die Abdichtung gesteckt, saugen sie die Luft hinter der Dampfbremse schön aus der Dämmung ab und leiten sie in den Verteiler im EG und OG und von dort wieder in die anderen Leerrohre.

    Der Bauleiter des Fertighaus-Herstellers war dementsprechend aufgebracht und hat sofort interveniert. Immerhin wird er weiter notwendige Blowerdoor Test vom Fertighaus-Hersteller übernommen.

    Synthie
     
  2. Jonny

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    1. eigentlich nicht, kommt darauf an ....
    2. Hohlwanddosen? Alte raus, neue rein.
    3. Man kann Rohre auch muffen wenn sie nicht mehr in die Dose reichen.

    Grüsse
    Jonny
     
  3. #3 Synthie, 30.09.2010
    Synthie

    Synthie Gast

    @Jonny,

    zu Frage 1: Auf was kann es ankommen ?

    In der Beilage ein paar Beispielbilder des Pfusches.

    Synthie
     
  4. KPS.EF

    KPS.EF

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    Was steht denn zur Höhe der Luftwechselrate im Vertrag?
     
  5. #5 Synthie, 30.09.2010
    Synthie

    Synthie Gast

    @KPS.EF,

    Ja es ist ein Haus in Holzbauweise. Die Dampfbremse ist aber nur bei den Außenwänden vorhanden, nicht bei den Innenwänden.

    Vorschrift:

    Es sind die Auflagen des Bundeslandes Vorarlberg (Österreich), wenn ein günstiges Dahrlehen des Landes für ein Eigenheim in Anspruch genommen werden soll. Da die gesamte Finanzierung auf dieses Dahrlehen (ca. 75.000) ausgelegt ist, muss dieser Wert eingehalten werden.

    Die OENORM schreibt einen Wert <=1,5 vor.

    Synthie
     
  6. KPS.EF

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    Wenn die Öffnungen in Innenwänden unter Druck stehen, wäre selbst die fachgerechte Montage von luftdichten Elekrodosen allein nicht ausreichend.
    Es müssten dann alle raumseitigen Öffnungen dauerhaft luftdicht hergestellt werden, die letztlich auch ein Holzhausleben lang sicher funktionieren sollten.
    Das betrifft z.B. auch die Fugenbereiche zwischen dem Estrich und allen aufgehenden Wänden ...

    Zwar erscheint es vordergründig durchaus noch möglich, die Luftwechselrate durch weitere Teilsanierungen unter den geforderten Grenzwert zu bringen, jedoch wurde dieser lediglich aus energetischer Sicht zur Begrenzung ungewollter Lüftungswärmeverluste in Kraft gesetzt und schützt nicht vor konvektivem Feuchteeintrag in die Dämmkonstruktionen. Also bliebe auch das Restrisiko für mögliche Feuchtschäden an konstruktiven Holzteilen erhalten.

    Letztlich hat eventuell nicht nur der Elektriker geschlampt, sondern man muss schon hinterfragenfragen dürfen, ob auch Planer, Montagetrupp und Bauüberwacher auf der auf der Höhe ihrer Aufgaben waren ...
     
  7. #7 Synthie, 01.10.2010
    Synthie

    Synthie Gast

    @KPS.EF,

    nun es gab noch weiter Undichtheiten nebst den Dosen. Z.B. die Abdeckungen der Rolladenkästen und eine absolut nicht anliegende Wohnungstür, die unsauber eingestellte Dachbodentreppe, einige Fenster die nicht sauber eingestellt waren und eine Öffnung beim Kamin sowie 1 Abflussrohr, das noch offen war.

    Diese Punkte werden aber kommende Woche durch einen Monteur behoben.

    Ob die Monteure geschlampt haben, kann ich nicht sagen. Es war jedenfalls ein erfahrener Bautrupp, mit einem Obermonteuer, der schon seit 20 Jahren Fertigteilhäuser baut.
    Nur die Außenwände haben zw. Gipskarton und Spanplatte eine PE-Folie als Dampfbremse. Bei den Innenwände ist diese bei diesem Fertighaus-Bauer nicht vorhanden.

    Synthie
     
  8. KPS.EF

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    Das ist die Standard-Variante, wahrscheinlich wurde auch den Außenwänden keine Installationsebene spendiert ...

    Eine der Eingangsfragen war, ob die E-Dosen in den Innenwänden luftdicht ausgeführt sein müssen. Daraus habe ich geschlussfolgert, dass es beim Blowerdoortest auch dort Zugerscheinungen gab. Wenn ja, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwelche Innenbauteile in den Anschlussbereichen zur wärmetauschende Gebäudehülle die Folienebene durchdrungen, ohne dass diese Stellen (wieder) luftdicht verklebt wurden. Die diesbezüglich vermuteten Verantwortlichen habe ich schon gepostet ...
     
  9. #9 Synthie, 01.10.2010
    Synthie

    Synthie Gast

    So ist es, wenngleich die Installationsebene auch nicht ganz unumstritten ist.

    Während dem Blowerdoor Test wurde nicht alle Dosen abgeprüft, nachdem im EG mit den Außendosen begonnen wurde und quasi alle gepfiffen haben. Jene an den Innenwänden wurde nicht geprüft.

    Nach der Auskunft des Bauleiters kann das nur im OG und zwar im Deckenbereich passieren.

    Anyway, mal sehen wie der Blowerdoor Test nach den Nachbesserungen ausfällt. Ich rechne mit einem Wert < 0.9, was für ein Niedrigenergiehaus ein guter Wert ist.

    Synthie
     
  10. H.PF

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    es interessiert nicht nur die Gesamtsumme sondern es interessiert auch an wie vielen Stellen es rauspfeift. Wenn an einer/Gesamtsumme Stellen die warme Luft raus
    kann kann es katastrophale Folgen haben...
     
  11. #11 Synthie, 01.10.2010
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    Synthie Gast

    Das klingt logisch. Deshalb wird auch ein Blowerdoor-Test gemacht, um Leckagen zu finden. Beim B-Test wurden einige grobe Leckagen (z.B. Türe, Dachbodentreppe, Freiraum zw. Kamin und Gipskartonverkleidung) gefunden.
    Den Kamin habe ich inzwischen im Dachboden beim Deckendurchbruch, wo er mit 3lagigen Gipskartonplatten fixiert wurde, mit Siga Wigluv winddicht gemacht.

    Synthie
     
  12. KPS.EF

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    An allen kritischen Stellen sollten Null-Leckagen das Ziel sein!
     
  13. #13 Synthie, 02.10.2010
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    @KPS.EF,

    Danke für die wertvollen Informationen.

    Synthie
     
  14. #14 Synthie, 05.10.2010
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    Synthie Gast

    Hallo Leute,

    inzwischen war der Elektriker zur Nachbesserung da. Er kam mit einem Karton voller neuer Dosen. Warum er diese aber mitgenommen hat, ist mir ein Rätsel, weil er max. 2 Dosen gewechselt hat und die restlichen nur mit reichlich Silikonmasse vollgestopft hat.

    Ich habe ca. 30 Minuten auf diesen Idioten eingeredet, damit er die Dosen nach den allgemein anerkannten Stand der Technik / Regel instandsetzt. D.h., eine lückenlose Durchführung des Leerrohrs bzw. Drahtes durch die Dichtung. Zur weiteren Absicherung wird das Leerrohr zw. Draht und Rohr zusätzlich mit Silikon ausgefüllt.

    Inzwischen hat dieser Pfuscher Hausverbot. Mit dem Bauleiter des Fertigteilhauses wurde vereinbart, dass mein Elektriker des Vertrauens, diese Instandsetzung durchführen wird und die Kosten an die Fertigteilfirma in Rechnung gestellt werden können.

    Synthie
     
  15. sunday

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    Hm, scheint so, als ob wir die gleiche Fertigbaufirma haben/hatten. Hört sich irgendwie so vertraut an. :mauer

    Gruß
    Frank
     
  16. #16 Synthie, 05.10.2010
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    @Sunday,

    Tja, die Fertigteilfirma hat ihre Arbeit schon gut gemacht und sämtliche Mängel wurden anstandslos und ordentlich behoben.
    Nur dieser sturre, arrogante Elektriker kostete mir den letzten Nerv. Der hat quasi die saubere Ausführung der Fertigteilfirma ruiniert.

    Den Vogel hat er aber damit abgeschossen, indem er das TV- und Netzwerkkabel gemeinsam in einem Leerrohr gezogen hat. Auf die Frage, wie ich hier jetzt eine TV/Radio Dose und Ethernet-Dose installieren sollte, war er nicht einmal verlegen diese Ausrede zu finden: Tja, wenn ein Leerohr oben abgeknickt ist, dann kann eventuell ein starres Ethernetkabel nicht durchgezogen werden, dann kann es nur so gemacht werden. Klar, gleich in 3 Räumen waren demnach die Rohre abgeknickt. Ich meine, für wie blöd halten die einen. :mauer .

    Ich habe inzwischen auch eine Beschwerde an den Innungsmeister der Elektriker geschrieben.

    Synthie
     
  17. #17 Synthie, 22.11.2010
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    Synthie Gast

    Inzwischen hat ein Elektriker, den ich sehr gut kenne, den Auftrag bekommen, den Pfusch des Vertrags-Elektrikers zu beheben.

    Er hat in Summe 38 Dosen gewechselt. Leider hat der Vertrags-Elektriker die Installationsrohre so abgeschnitten, dass diese nicht mehr durch die Dosen gezogen werden konnten.

    Nun ist der Elektriker so vorgegangen, dass er die Dosen ausgebaut, die Installstionsrohre an den Enden abgeklebt (ich hatte noch ein hochelastisches Siga Wigluv herumliegen) und dann nur noch das Kabel durch die Dichtungen mit entsprechendem Durchmesser der neuen Dose gezogen hat.

    Meine einzige Sorge ist jetzt nur noch das andere Ende des Installationsrohres, das durch die Dampfbremse in der Decke des EGs mündet. Von dort gehen die Kabel zum Verteiler -> Zählerkasten.

    D.h. Ein Ende ist hinter, das andere vor der Dampfbremse. Wir wollten zurerst die Rohre hinter den Dosen mit einem PE Dichtband abkleben, das aber zu wenige dehnbar, flexibel war. Ich hoffe aber, dass auch das Siga Wigluv für genügend Luftdichtheit sorgt.

    Das Ziel sollte sein, dass über die Installationsrohre keine Luft von Außen nach Innen angesaugt bzw. nach Außen geblasen werden kann.

    Synthie
     
  18. #18 Baldbauherr, 22.11.2010
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    Fachgerecht wäre zwar anders, aber "ich" würde ein bischen blaues Pri... auch von Si.. in die Rohre reinspritzen und dann von mir aus noch das Klebeband (dann aber eher Riss..) drüber.
    Bin aber kein Fachmann und darf das nur bei mir Zuhause so machen ;)
    Die Kaiser Luftdichteinsätze bringen Dich wahrscheinlich nicht weiter, wenn ich Dein Problem richtig verstanden habe
    [​IMG]
     
  19. #19 Synthie, 23.11.2010
    Synthie

    Synthie Gast

    @Baldbauherr,

    der Einsatz nützt mir nichts, da ja die Dose bis zur Dampfbremse dicht ist.

    Das Problem das ich habe ist, dass ein Ende des Installationsrohres hinter der Dampfbremse liegt und das andere Ende in der Decke vor der Dampfbremse. D.h., jedes Installationsrohr bildet einen schönen Luftkanal, wenn es nicht abgeklebt wird.

    Synthie
     
  20. R.B.

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    Es gibt ja Verschlussstopfen, auch mit Membran zum Durchstoßen, aber wie man die nachträglich sauber drauf bringt ohne die Leitungen noch einmal neu ziehen zu müssen....das kann je nach Verlegung ziemlich stressig werden.....:sleeping

    Gruß
    Ralf
     
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