Architektensuche - Wie die Spreu vom Weizen trennen?

Architektensuche

Wenn wir gebaut haben, dann immer mit einem Archi, der vor Ort schon sowas gebaut hat:

- Hat schon erkennbar und real nachvollziehbar eine Leistung erbracht

- Kennt die örtlich zuständigen `Brüder ´ des Bauamtes: Wichtig!

- Hat auch meist gute Kontakte zu den pol. Verantwortlichen. Braucht man auch schon mal.....

- Kann dann auch eher die Bauleitung mit übernehmen

Joe

 

Ich hab bezüglich Architekt noch ne Frage. Wann sollte man das erste Gespräch mit dem Architekten vereinbaren, erst wenn das Grundstück da ist oder bereits vorab schon mal? Mir kam die Frage auf, weil es ja immer wieder heißt das es a) lange dauert jemanden zu finden wo die Chemie stimmt und b) es lange Zeit braucht bis man sich über solche Dinge wie Grundriss klar. Natürlich kann man noch keinen Grundriss zeichen ohne Grundstück, aber es interessieren trotzdem Dinge wie welche Aufteilung des Hauses ist möglich, wo liegt das ca. preislich (nur grob).

 

...wenn man schon vorher einen Planer zur Hand hat, ist es natürlich kein Nachteil, da er natürlich auch darüber etwas sagen kann, wie gut ein Grundstück zu bebauen ist.

 

Vorab hat bei einem engagierten Kollegen den möglichen Vorteil bereits vor dem Grunderwerb überprüfen lassen zu können, ob die gewünschte Bebauung jeweils überhaupt umsetzbar bar ist. Damit ließe sich manche spätere Enttäuschung ersparen. Allerdings dürften je nach Aufwand und Freundlichkeit des Kollegen so ab dem 2. bis 4. Grundstück zusätzliche berechtigte Honoraransprüche des Kollegen entstehen. Manche Kollegen bieten für solche "Voruntersuchungen" auch überschaubare "Fallpauschalen" pro Grundstück mit klar definierten Leistungen unabhängig von späterer Beauftragung an. Das sollte für beide Seiten eine faire Lösung sein.

 

Oh, ich glaub ich hab mich falsch ausgedrückt. In unserem Fall ist es so, das wir wenn in 1-2 Jahren überlegen zu bauen.
Wir haben aber noch kein Grundstück, auch noch keins in Aussicht. Wir suchen ja momentan nach a) einem gebrauchten Haus und b) nach einem Grundstück, währenddessen wird fleißig gespart und sollten wir bis in 2 Jahren kein Haus haben, dann wird definitiv gebaut.

Nur mir stellt sich halt die Frage, wie man das Ganze angeht. Denn wenn wir jetzt ein Grundstück finden, müsste man dies ja auch gleich bezahlen, somit möglichst zeitig mit bauen anfangen. Aber wenn man noch so garkeine Vorstellung hat, würd sich das (Gespräch mit Archi etc.) ja sicherlich wieder über ein Jahr ziehen wobei dann das Problem auftaucht das man das Grundstück erstmal finanzieren muss und dann ist man vielleicht an die Bank gebunden. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine.

 

a. es dauert nicht sehr lange in einem persönlichen telefongespräch
die lage zu sondieren, ob die chemie stimmt. ist übrigens für beide
seiten gültig. (..)

b. stimmt die chemie, brauchts seine zeit einen grundriss auf einen
"gemeinsamen nenner" zu bringen.

c. ihr habt den vorteil, mit jemandem zu kommunizieren, der nicht
kaufmann gelernt hat, sondern architektur studierte.

d. in hamburg sind mit sicherheit viele fähige architekturbüros vorhanden.
einfach mal anrufen, die beissen nicht.

e. ich möchte mich natürlich hier nicht unbeliebt machen.

es gibt nicht nur die architekten, sondern auch gute
GU/GÜ´s ( BT). aber achtung, nicht überall wo architekt
draufsteht, ist auch architekt drin....

viel erfolg...

 

Es ist doch egal, ob Du mit dem Architekten schon mögliche Grundstücke ansiehst oder 2 Minuten nach dem Kauf bei ihm anrufst. Das Procedere ab Auftragsbeginn für den Architekten bleibt gleich.
Und ohne ein konkretes Grundstück wird kein seriöser Kollege in mehr als ein paar Skizzen einsteigen.
Wenn Ihr den Architekten jetzt schon ins Boot holt, kann es sogar schneller gehen. Wenn Ihr das "schneller" nicht wollt, ist das ja auch nicht schlimm - der Kollege muss ja nicht gleich anfangen. wenn der Notarvertrag zum Grundstück unterschrieben ist

 

Ich will ja auch keinen genauen, bemaßten Grundriss, mich würd nur interessieren ob mein "Wunschhaus" wie es in meinem Kopf existiert überhaupt möglich und finanzierbar ist.

Ist es ungewöhnlich schon ein Beratungsgespräch zu machen, bevor man überhaupt ein Grundstück in Aussicht hat? Nicht dass der Architekt uns für Zeitdiebe hält.

Außerdem würd so ein Gespräch meinen Mann eventuell auch überzeugen mal über die Möglichkeit "Bau mit Archi, nicht mit GU" nachzudenken. Denn der ist davon nicht überzeugt, da er es für zu teuer und stressiger hält.

Und dann nochmal zu den Referenzen: da bleibt einem doch nur übrig zu den Adressen zu fahren die einem der Archi gegeben hat, wie soll man denn andere Bauherren finden, steht ja nicht außen am Haus wer der Archi war?!?

 

zeitdiebe ... , noch nie gehört.klasse.

ruf doch mal einen architekten an, der
sich auf zeitbasis eure ideen anhört und das grundstück
anschaut. das kostet wirklich nicht die welt...

 

Ja und die Grundstückskosten werden wir wohl finanzieren, da wir das komplette Geld nicht haben, von daher wäre ne lange Zwischenfinanzierung etc. eher supoptimal. Ok, vielleicht zuviel bedenken schon jetzt, aber der frühe Vogel....

Wir würden ja wenn erstmal ein kostenloses Gespräch haben wollen. Ohne überhaupt über sowas wie Grundstück zu reden.

 

öhhhmmm,

über was soll der architekt mit euch
reden, wenn kein grundstück vorhanden ist?

du verstehst schon, dass ein grundriss passend für das
jeweilige grundstück entworfen wird?

grundrisse gibt es nicht, wie bei otto- versand
(socken in schuhgröße 43, passen immer), zu kaufen....

 

Es ist schon i.O. (oder besser - sollte i.O. sein), schon VOR Kauf eines Grundstücks über solche Dinge mit einem Architekten zu reden. Muss ja kein Entwurf werden.

Aber 12 * 12 m mit Erdwärmepumpe, KWL mit WRG, Passivhaus, Tiefgarage, Regenwassernutzung, Zinkblecheindeckung und -fassade, Holz-Alu Fenstern und das ganze für 134.000 € - da kann der Kollege dann schon mal sagen - geht nicht
Vielleicht auch nach 2 Skizzen sagen, wohin denn die Reise geht. usw usw.

Referenzen:
Nehmt doch erstmal die "Guten". Die "Schlechten" werden motzen - klar. Nur warum motzen sie? Dazu müsste man beide Seiten hören.
Da reichen die Gründe von echten Mängeln über behauptete Mängel, weil am Ende vom Geld noch soviel Haus über war bis hin zu beleidigtem Ego der Bauherrin.

 

Ich finde das mit den Zeitdieben trifft es schon. Im Moment seit Ihr aus meiner Sicht in "Phase 1": Zeitschriften wälzen und Seiten markieren, Internetrecherche, mal durch ein Musterhaus laufen, bei Freunden mit Neubau schauen, HPs regionaler Makler und IScout regelmäßig durchforsten, Architekten HPs besuchen....

Wir haben einen Architekt von dem wir ein Haus (von außen) kannten, und dessen HP im Gegensatz zu sehr vielen seiner Kollegen recht aktuell war, angerufen als zwei Grundstück konkret angeboten wurden.
Der Herr ist dann mit uns zu den Grundstücken gefahren und hat uns vor Ort über seine Sicht, insbesondere zur Ausrichtung, Hangneigung usw. informiert. Da die Chemie schnell gestimmt hat, haben wir uns dann gemeinsam noch ein paar weitere interessante Neubauten angeschaut und daran unsere "Schnittmenge" grob abgeglichen. VORHER habe ich telefonisch gefragt wie wir das mit dem Honorar regeln wollen, er meinte bei ihm gehört ein solches Gespräch schon mal zur Akquise. Mehr würde ich ohne Cash auf den Tisch zu legen nicht verlange wollen.

Ich bin zwar kein Architekt aber auch selbstständig. Wenn bei mir jemand kommt und sich mal so ganz allgemein über meine Arbeitsweise, Möglichkeiten, Kosten, Chancen und Risiken usw. informieren will, und dann durchblicken ließe dass er so in zwei drei Jahren möglicherweise zu Potte kommt, ja dann würde ich Ihn schon als "Zeitdieb" bezeichnen. Und sicher das Gespräch höflich aber bestimmt auf einen Zeitpunkt 24-36 Monate später vertagen.

Viel Erfolg,

swing

 

...und Dich wundern, warum der sich dann nicht meldet - ne wahr. Würde ich auch nicht tun, wenn man mir so deutlich zu verstehen gibt, dass man an mir kein gesteigertes Interesse als Kunde hat.

Aber vielleicht hat das auch was mit (meiner) Berufsauffassung zu tun. Ich denke, es ist egal, ob der in 4 Wochen, 4 Monaten oder 4 Jahren mit der Planung beginnen will.
Er braucht jetzt eine bestimmte Leistung, die bekommt er. Wo da Aquise endet und Vergütung beginnt, muss jeder für sich entscheiden.
Wenn der Kunde aber zufrieden war, meldet der sich dann eher bei mir als wenn ich ihm zu verstehen gegeben habe, er würde mir derzeit nur die Zeit stehlen.
Wenn ich also zum angepeilten Termin nicht im Ruhestand sein will, ........

 

Es liegt halt auch an meiner Ungeduld. Ich würd so gern ein Haus haben, aber das Haus lässt sich nicht finden und Grundstücke gibts nur wenig und davon auch keine die uns gefallen. Würd am liebsten schon Grundrisse zeichen etc. aber natürlich geht das alles noch nicht. Aber vielleicht sollten wir tatsächlich erstmal weiter die HP´s der Archi´s im Auge behalten und weiter allgemein informieren.

Hat man wenn man mit einem Architekten baut mehr "Arbeit" als wenn man alles an einen GU abgibt? Doch eigentlich nicht oder? Weil das auch noch so das Vorurteil in meinem Kopf ist.

Darf ich mal ne Offtopic Frage stellen? - Wie macht man es für gewöhnlich mit der Finanzierung des Grundstücks, wenn man dies erst 6-18 Monate später bebauen will, weil z.B. man im Sommer bauen möchte und nicht im Winter oder die Planung noch nicht steht (Grundrisse, Statik etc.)? Das Grundstück kann nicht komplett aus Eigenmitteln finanziert werden.

 

@NaMa2010
Ich denke, es macht schon Sinn sich im Vorfeld zu überlegen, was man in etwa möchte...z.B. Raumgrößen, Raumformen etc. und mal zu sehen auf wieviel m2 man das ungefähr unterbringt und möbliert. Und auch zu schauen, was einem so gefällt und das zu sammeln. Auch laienhafte Grundriss finde ich sinnig (auch wenn es das konkret dann am Ende nicht wird), wenn man sich was dazu gedacht hat....das kann man ja später dann auch erklären was man wie warum gemalt hat.
Ich denke, das hilft dem Architekten zu erfassen wohin sein Kunde möchte baulich und rauszufinden wie der Kunde tickt und dann den Anfangsentwurf
schon individuell passender zu "basteln".
Zudem ist es nicht unwichtig für die Grundstücksauswahl...mag man z.B. 2 Vollgeschosse haben, sollte man kein Grundstück mit Bebauungsplan für 1 Vollgeschoss und 45Grad Dach kaufen...bzw. sich das gut überlegen, weil Kompromiss...oder kubische Flachdachgeschichten sind nicht in jedem Baugebiet erlaubt usw. ...bei Bungalow sollte das Grundstück entsprechend größer sein usw.

 

Ehrlich gesagt, hab ich schon einen Grundriss selber "gezeichnet". So und nun nicht lachen, den hab ich mit Paint erstellt (war garnicht so einfach). Die Raumgrößen hab ich bei uns Zuhaus abgemessen um eine bessere Vorstellung von den Raumverhältnissen zu bekommen. Als Grundmaß hab 8x10 Meter genommen und versucht alles unterzubringen, sowie versucht zu beachten: Schonsteinunten - wie sieht der dann oben aus (der Schacht), Bäder/Küche möglichst neben/untereinander. Und in meinem Kopf sind auch schon "Pläne" für Fussböden, Klinkerfarben, Fensterarten.

 

Ich würde mich nur halt noch nicht 100% dran festbeißen...zum einen kann eine andere Raumausrichtung nötig sein, wenn man dann ein konkretes Grundstück hat, zum anderen kann einem später ein Architekt noch Tips geben, was warum so nicht oder anders besser funktioniert oder schöner wäre. Aber so als Grundlage finde ich das schon sinnig (und Spaß macht es ja auch). Auch um abzuklären was Haus und Grundstück kosten darf...da ist die Hausgröße einer der Faktoren.

Aber auch hier: Laiensicht...die Fachleute mögen das anders sehen.