Architekt oder freier Bauträger

Diskutiere Architekt oder freier Bauträger im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; @Bautz Was glaubst Du, welches Interesse ein GU/GÜ hat, allzu viel Aufwand in den Planungsprozess zu stecken!? Der kriegt ja nicht mal explizit...

  1. #41 Baufuchs, 03.11.2010
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    @Bautz

    Der GÜ wird nicht für "Stück Haus" bezahlt.

    Für aufwändig zu planende/geplante Häuser kalkuliert auch der GÜ ein höheres Honorar ein und kann dafür die entsprechende Leistung liefern.
     
  2. #42 Skeptiker, 03.11.2010
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    Der "Trick"der gestuften Beauftragung ist in meiner beruflichen Umgebung mittlerweile Alltag. Komplettbeauftragungen sind die Ausnahme. Und als Architekt lebe ich tatsächlich vor allem darüber, im Qualiätswettbewerb zu bestehen. Im Preiswettbewerb kann ich mit anständiger Leistung nur verlieren. Nur wenige andere Berufsstände stecken im Mittel immer wieder derartig viel Engagement in mager bezahlte Arbeit.

    Eben, und ausgewählt wird beim GU/GÜ halt vor allem nach dem Kriterium der dicken Zahl "unten rechts" und da ist nun 'mal nur ganz wenig Architekt drin.
     
  3. #43 ChristianMa, 03.11.2010
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    Hmm, hört sich an wie aus dem Werbeprospekt der Architektenkammer ;-))

    Ich glaube, dass ich meine Wünsche relativ klar formulieren kann (zumal ich sie auch ausführlich schriftlich mit Gewichtungen etc. fixiert habe). Deine impliziten Unterstellungen gehen daher m.E. an der Sache vorbei. Ich bin auch nicht der Typ Mensch, der die Fehler immer nur bei anderen sucht, sondern bin mir durchaus bewusst, dass es auf beiden Seiten (Architekt und Bauherr) Fehleinschätzungen geben kann.

    Die Lehre daraus ist aber, dass es auch im Verhältnis zum Architekten darauf ankommt auch für den Fall des Scheiterns (nämlich, dass die Entwürfte bspw. nicht gefallen - ganz gleich aus welchen Gründen) entsprechende Vorkehrungen zu treffen, denn insbesondere dann stehen sich die Interessenslagen von Bauherr und Architekt diametral entgegen. "Erfolg" eines Werkvertrages im rechtlichen Sinne ist eben nicht gleichbedeutend mit einem (gewünschten) Ergebnis (und da kommt es eben auch auf gefallen oder nicht gefallen an). Wer dann mehrere LPs beauftragt hat zahlt dann auch die nicht erfüllten teilweise (rd. 50%).

    Ich sehe im übrigen auch nicht, wo ein erfolgreicher und in der Sache engagierter Architekt etwas gegen diese Beauftragung jeweils bis zur nächsten LP haben sollte - denn wer gute Leistung abliefert wird in der Regel wohl weiterbeauftragt.
     
  4. #44 Skeptiker, 03.11.2010
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    Und das konfrontiert dann manchen Bauherren in spe mit so merkwürdigen Bitten und Fragen wie bspw.:

    "Zeigen Sie mir doch bitte 'mal, wie Sie sich zuhause eingerichtet haben"
    "wie wichtig ist Ihnen denn Energieeffizienz?"
    "wie verbringen Sie Ihre gemeinsamen Abend zuhause?"
    "... und wenn Sie alleine sind?"
    "laden Sie häufiger Gäste zum Kochen / Essen oder für andere gemeinsame Aktivitäten ein und was machen Sie dann genau?"
    "wollen Sie Ihr Auto zeigen oder trocken abstellen?"
    "haben Sie Hobbys, die zu wachsenden Sammlungen führen?"
    und so weiter
     
  5. sepp

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    das liest sich so als hätte dein architekt deine (vielleicht schon mit "meinhausdesigner") vorgelegten wünsche wegen geschmacklosigkeit abgelehnt.
    hier würde wirklich entgegen der pflicht des "bauherrenvertreter" agiert, denn er hat auch per definition eine gestalterische pflicht seiner umgebung gegenüber. :Brille
    aber was solls, du hast für etwas bezahlt was du nicht wolltest - pech oder dein anwalt war ne pfeife ?
     
  6. #46 Skeptiker, 03.11.2010
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    Ja, aber im Vordergrund steht doch ganz klar die vom Bauherrn gewünschte NUtzung an diesem Ort umsetzbar, also genehmigungsfähig zu machen. Und natürlich ist es im beiderseitigen Interesse, bereits in der LP 1 wirklich alle Grundlagen, also bspw. die rechtlichen Rahmenbedingungen der Umgebung, aber auch das Anforderungsprofil des BH exakt zu ermitteln, denn sonst kann ja schon der Vorentwurf garnicht in die richtige Richtung gehen. Und weder einen nicht genehmigungsfähigen noch einen nicht gefallenden Bauantrag sollte ich dem Bauherrn zur Unterschrift vorlegen: Ersteren muß ich nach Ablehnung noch 'mal machen, letzteren unterschreibt der Bauherr garnicht erst. Der Fall scheint mir eher etwas konstruiert, ist aber natürlich trotzdem denkbar - wenn auch einfach dumm von den Kollegen.
     
  7. R.B.

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    Keine Ahnung ob es da ein Prospekt gibt.

    Konflikte entstehen erst dann, wenn man LP1 beauftragt, aber gleichzeitig LP1-4 haben möchte, oder wenn die eigene Meinung so festgefahren ist, dass man für Argumente der Gegenseite kein offenes Ohr mehr hat.

    Gruß
    Ralf
     
  8. #48 greentux, 03.11.2010
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    Ich persönlich kann mir derzeit nicht vorstellen, ohne Planer zu bauen. Konnte ich aber auch vorher nicht. Das Haus wird trotzdem keine "Villa".
     
  9. #49 ChristianMa, 03.11.2010
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    Hmm, ist es nötig so ausfallend zu werden? "meinhausdesigner" habe ich nicht und die Wünsche habe ich in einem Raumprogramm zusammengefasst.
     
  10. #50 Thomas B, 03.11.2010
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    ich schweife ein wenig ab....

    ..aber das Thema ist ja nun auch schon gut totgeritten....

    Genau HIER sehe ich das echte Wirken eines architekten gefordert. Seine aufgabe ist es natürlich nicht einfach unkritisch 1:1 das umzusetzen, was sich der werte BH vorstellt. Klingt hart (arrogant? überheblich?), ist aber so!

    Natürlich ist der A. erstmal Sachwalter und Planer und Sklave des BH. Aber wenn dieser mit abstrusen oder einfach unhübschen Ideen ums Eck kommt ("Türmchen" Krüppelwalmdach,...), so sehe ich seine Aufgabe auch darin durchaus mal "NEIN" zu sagen...wobei dies natürlich so kommuniziert werden muß, daß es weder verletzend, noch ehrabscheidend ist...und er sollte bessere Ideen in petto haben.

    Für weitere gestalterische Heldentaten (ironisch!), wie wir sie in vielen Neubaugebieten erleben dürfen, bedarf es keines versierten/ engagierten/ talentierten/ motivierten Gestalters. Das ist das reine Aneinanderfügen verscheidener Versatzstücke. Genau dafür brauche ich einen Architekten NICHT.

    Thomas
     
  11. R.B.

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    Dann muss er den BH davon überzeugen, dass dessen Vorstellungen hirnrissig sind (hatte ich ja auch geschrieben) und dass es eine bessere Lösung gibt. Überzeugen heisst aber nicht gegen den Willen des BH handeln.

    Gruß
    Ralf
     
  12. #52 TraurigerBauher, 07.11.2010
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    Hallo,

    da ich umfangreiche persönliche Erfahrungen mit genau diesem Thema habe, erlaube ich mir, das kurz darzustellen.

    Mein Beitrag beginnt mit etwas Polemik, um dann später etwas objektiver zu werden.

    Mein Vater sagte mir vor unserem Bauvorhaben auf Grundlage seiner eigenen Erfahrungen: "100 Jahre Fegefeuer für alle Architekten!". Nach meinen eigenen Erfahrungen stimme ich ihm nun zu.

    Unserem Architekten sind schon während der Planungsphase jede Menge Fehler passiert, und die Kosten sind schon, bevor ein Stein gesetzt wurde, völlig jenseits des Kostenrahmens gegangen.

    Die Kosten aber sind für den privaten Bauherren ein äußerst sensibler Bereich: Während der Staat es locker abkann, wenn ein Bauprojekt statt 800 mio dann mal eben 1,5 Mrd kostet (für ein prominentes BEispiel siehe z.B. hier:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php...monie_Kosten.png&filetimestamp=20081220134454
    ), bedeutet dies für den privaten Bauherren den Ruin.

    Hier hat ein GÜ - wenn er denn seriös ist! - einfach entscheidende Vorteile mit einem Festpreisangebot. Bei einem Festpreis kann der Bh auch viel näher an sein persönliches finanzielles Limit herangehen als bei einem Architekten, wo er immer noch ein Sicherheitspolster einplanen muss.

    Mir ist klar, dass es offenbar sehr viele Bauunternehmen gibt (siehe hunderte andere Threads hier), die trotz Festpreis auf jeden Euro Extraausgaben noch 10 Euro Bearbeitungsgebühr draufschlagen. Das ist aber bei einem guten GÜ nicht so (bei unserem zum Beispiel).

    Ein Nachteil des GÜ dürfte sein, dass er sich (auch hier mag es Ausnahmen geben) eher weniger Zeit nimmt für die Planung des Hauses zusammen mit dem Bauherrn als ein Architekt, da die Planungsleistung beim GÜ ja im Paket "mit drin" ist. Wenn man also ein "normales" Haus ohne viel Schickschnack will und selbst schon sehr genau weiß, was man möchte, macht das nichts. Im anderen Fall ist man beim Architekten evtl. besser dran.

    Abschließend objektivierend möchte ich dazu raten, mit beiden Seiten Gespräche zu führen und insbesondere die Referenzen gründlich zu prüfen. Bei einem Architekten mit vielen zufriedenen Bauherren wird man sicher wenig falsch machen, genau so wie bei einem GÜ, bei dem das so ist.

    Hat der Architekt hingegen keine Referenzen (oder rückt diese nicht raus), so ist das ein Warnsignal, das man keinesfalls missachten sollte.

    Viele Grüße,

    TraurigerBauherr (der mittlerweile nicht mehr traurig ist :-) )
     
  13. mls

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    deine essenz überspitzt:

    architekten können keine kosten,
    generäle können keine planung.

    ich behaupte vollumfänglich das gegenteil :p

    wenn wir aus deiner und meiner meinung den durchschnitt nehmen,
    nähern wir uns wieder in der realität :)
     
  14. #54 TraurigerBauher, 07.11.2010
    TraurigerBauher

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    Ja, das ist natürlich immer höchst gefährlich, die eigenen Erfahrungen zu verallgemeinern.

    Daher vielleicht nochmal mein Fazit, das richtig bleibt:
     
  15. #55 C. Schwarze, 07.11.2010
    C. Schwarze

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    Na, die Namen und Adressen der unzufriedenen wird wohl keiner rausrücken.
    Und was nützt dir der Rest im Vergleich? NIX

    Da kannste lieber (Bau)Firmen fragen...ist so als wenn man den Fliesenleger fragen würde, welcher Estrichleger man nehmen könnte. Weil der andere aus dessen Arbeit weiterbaut.

    und haste so einen http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?t=49176 hättest die Firmen auch selbst beauftragen können...den da isser sein Geld auch nicht wert.


    Als Bauherr sollte man sich eben bewußt sein, das ihn jeder betuppen will, und wenn man will, auch kann.
    Nur als Bauträger/GU gehts noch leichter....am Ende macht die GmBh zu, und das Auto und Haus gehört der BTs Frau.
     
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