Dauerfestigkeit Betondecke Baujahr 1965 (6,5x8m)

Diskutiere Dauerfestigkeit Betondecke Baujahr 1965 (6,5x8m) im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe vor kurzem das ehemalige Haus meiner Großeltern übernommen und versuche mir gerade etwas Überblick zu verschaffen, wie es um...

  1. #1 LaurenzB, 19.11.2010
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    Hallo,

    ich habe vor kurzem das ehemalige Haus meiner Großeltern übernommen und versuche mir gerade etwas Überblick zu verschaffen, wie es um das Haus bestellt ist und was ggf. an Renovierungsarbeiten notwendig wird.

    Eine Sache bringt mich etwas zum Nachdenken bzw. macht mir etwas Sorgen.

    Zwischen EG und OG sowie zwischen OG und DG erstrecket sich jeweils eine Betondecken auf eine recht große Fläche von etwa 6,50m x 8m. Getragen werden die Decken wohl überwiegend von drei Seiten, die andere Seite ist auf beidenen Etagen größtenteils Fensterfront. Im OG sind über die Decke mehrere dünne Zwischenwände verteilt. Diese sind vollständig rissfrei.

    Mich würde einmal so ganz allgemein interessieren, wie es um die Dauerfestigkeit von Betondecken bestellt ist.

    Das Haus wurde 1965 in massiver Bauweise errichtet. Sofern ich dies alten Fotos entnehmen kann, wurden die Decken "gegossen". Auf den Baufotos sind über die ganze Deckenfläche feine Stahlverstrebungen zu erkennen, die in Richtung der Tragsweite etwas stärker erscheinen. Optisch lässt sich der aktuelle Zustand leider kaum beurteilen, da die Decken vollständig abgehängt sind und überwiegend Teppich liegt. Lediglich im Dachgeschoss liegt der Estrich frei. Dieser macht einen guten Eindruck, also keine Risse oder Besonderheiten. Besondere Last liegt auf den Decken nicht auf. Nur die Trennwände und ein paar leichtere Möbelstücke.

    Habe gelesen, dass alte Betondecken durchhängen können und daraufhin mal eine Runde mit der Wasserwaage gemacht. Ein Durchhägen ist dabei trotz der großen Spannweite nicht messbar.

    Kann man, fachgerechte Ausführung vorausgesetzt, auch nach gut 45 Jahren noch von einer uneingeschränten Dauerfestigkeit dieser Decken ausgehen? Besteht die Gefahr, dass eine solche Decke plötzlich "herunterkommt" oder schützen die Stahlvertrebungen davor i.d.R. verlässlich?

    Vielen Dank vorab!
    MfG
    Laurenz Braun
     
  2. #2 gunther1948, 19.11.2010
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    hallo
    glaskugel in reparatur.
    mann/statiker vor ort holen d.h so wie deine beschreibung ist (bitte entschuldige den ausdruck ) fehlt dir das nötige wissen / sachverstand um das hier zu posten.
    wird sich auch kein kompetenter nutzer ein urteil, eine ausage erlauben mit der du was anfangen kannst. alles andere kannste eh in die tonne treten.

    gruss aus de pfalz
     
  3. Hansal

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    Wenn Du Gründe hast an der Dauerhaftigkeit zu zweifeln dann wie 2.

    Ansonsten wohnen Freunde von mir in einem Haus BJ 1928 mit Betondecken.
    Die haben keine Angst. Beide sind Bau.Ings.

    Grüße
     
  4. #4 LaurenzB, 20.11.2010
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    Zunächst Danke für die Antworten.

    Ich weiß, ich weiß .... bin absoluter Laie was das Thema angeht :o
    Bevor ich größere Renovierungsaktionen starte, werde ich auf jeden Fall einen Fachmann dazuholen.

    Aktuell sind diese Decken halt eine absolte "Blackbox" für mich und das beunruhigt mich. Von daher finde ich es allein schon interessant zu wissen bzw. zu verstehen, wie solche Decken aufgebaut sind.

    Mir ist bewusst, dass man den konkreten Einzelfall anhand der paar Angaben hier im Forum nicht wirklich beurteilen kann.

    Danke und Gruß
     
  5. #5 Viethps, 24.11.2010
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Da gibt es doch so einige Jahreszahlen mit Hintergrund.....

    Baujahr - Betondecken - Trümmerlast 1928? Wohl kaum so tragfähig wie die Decken der Gebäude, die nach und mit den Erfahrungen der Ereignisse aus dem WK II geplant und gerechnet wurden.

    Diese Kellerdecken sind oft so gerechnet, daß sie die Trümmerlast des gesamten Aufbaus tragen können.

    In diesem Falle sollte man die damaligen Baupläne einsehen um festzustellen, ob Bauteile verändert wurden.

    Dafür holt man am Besten einen Archi dazu, der einem auch schnell sagen kann, was geht, was sollte und wovon man die Finger lassen sollte......

    Joe
     
  6. Gast

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    wenn es irgendwie mal möglich wäre die Stärke der Decke zu ermitteln und auf die Unterseite sehen , dann wäre bestimmt eine "Diagnose" möglich.

    zu der Zeit wurden auch viel diese Hohlkörper-Decken verbaut.
    mal nachsehen und evtl ein Foto einstellen
     
  7. #7 gunther1948, 24.11.2010
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    hallo
    für eine hohlkörper-steindecke sehr grenzwertig.
    vielleicht hohlkörper-rippendecke.

    gruss aus de pfalz
     
  8. Gast

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    ja, hast Recht,ein wenig viel für Einschubdecke,
    er sollte mal Fotos machen, dann sehen wir weiter.
     
  9. #9 gunther1948, 24.11.2010
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    hallo werner
    den begriff einschubdecke kenn ich nicht in diesen zusammenhang aber gitterträgerdecke.
    oder meinst du eine hourdisdecke? = stahlträger mit eingeschobenen flachplatten.
    für die steindecken wäre bei 6,5m stützweite die erforderliche statische höhe (mit trennwänden im geschoß drüber) ca. 31cm >>>> deckendicke 35-36 cm. ich glaub die steindecken gingen bis 24 cm deckendicke.

    gruss aus de pfalz
    bei den decken kommen jugenderinnerungen auf.
     
  10. Gast

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    die hab ich zur genüge auch selbst verlegt, ist schon was her !!

    kann mir kaum vorstellen das in dem Haus keine tragenden Wände sind,
    2 leere Etagen in der Größe??

    soll er mal erklären
     
  11. #11 LaurenzB, 28.11.2010
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    Oh, da sind ja doch noch einige Antworten aufgelaufen. Danke dafür.

    Beim weiteren Recherchieren ist mir auch bewusster geworden, dass eine Fachmann hier vor Ort wohl wirklich die beste Lösung ist.

    Dennoch hab ich mal ein paar Bilder hochgeladen. Ich hoffe das Anschauen funktioniert über diese GMX Diashow.
    http://www.gmx.de/mc/GuetblW2N4ajuDoVgo90DfDYhl0H2K

    Die Deckenstärke beträgt übrigens ca. 30cm, abzüglich ein paar Zentimetern für die Abhängung.

    Auf dem Grundrissbild sieht man in der Mitte so etwas, was ich als Pfeiler interpretieren würde. Dieser wurde aber nicht gebaut.

    Freue mich über weitere Informationen zur Deckenbauweise.
     
  12. Gast

    Gast Gast

    hallo,
    da hab ich ja nicht verkehrt gelegen mit meiner Vermutung,
    diese Art der Decken (es gab verschiedene Systeme) wurden viel in Einfamilienhäuser speziell für die Selberbauer verwendet. Diese waren preiswert und konnten ohne viel
    Einschalerei mit 2 Mann verlegt werden.
    in meiner Gegend war dies Art vorrangig vertreten, heut sieht man die eher nicht mehr.

    http://www.schau-malrein.de/Hohlsteindecke.JPG


    Haltbarkeit : keine Probleme, auch nach der langen Zeit, leider die ohne Aufbeton etwas hellhörig.
     
  13. #13 gunther1948, 28.11.2010
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    hallo
    und wo sind jetzt die 6,5m spannweite her?
    sieht aber fast aus wie eine rippendecke wenn die durchlaufend ( zweifelddecke ) ist gehen die 30 cm deckendicke.

    gruss aus de pfalz
     
  14. Gast

    Gast Gast

    @Günther,
    ist ja nicht, sieh Dir die Bilder an.
    ist ein ganz normales EFH.
     
  15. #15 LaurenzB, 05.12.2010
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    Nochmal vielen Dank für die Informationen. Man mag es kaum glauben aber zu verstehen wie etwas funktioniert, beruhigt doch ungemein. Zumindet wusste ich jetzt nach was ich googlen musste.

    Ich habe zudem tatsächlich noch einige Bauunterlagen gefunden und bin darin über eine Notiz gestolpert, die mich sehr zum Schmunzeln brachte. Dort heißt es
    "Nach Äußerungen verschiedener "Fachleute" sollen die Decken zu dick und mit überhöhtem Stahlbedarf berechnet worden sein. Es wird von Decken gesprochen, die mit einem Panzer befahren werden könnten. Dies trifft so nicht zu. Die Decken wurden gem. DIN-Vorschriften berechnet und von der Baubehörde geprüft" ;)

    Falls das von Interesse ist. In den statischen Berechnungen ist die Rede von einer "Zweifelddecke" in Bauweise "Ripppendecke, System Fessen" bzw. "Fessendecken".

    Bezüglich "Fessendecken" hatte Google jedoch leider keine Information parat.

    Gruß
     
  16. #16 gunther1948, 05.12.2010
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    hallo
    fessen war vor dem internet. bei uns war das landläufig die sommerrock-decke gibts auch nicht mehr.
    zweifeld-rippendecke dürfte okay sein.
    schau da mal rein
    gruss aus de pfalz
     
  17. Hfrik

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    Lese ich zweifelddecke so richtig, dass in der Mitte ein Auflager existieren muss?
    Bei meinem Haus - nach bisheriger Analyse Hohlsteindecke, ca. 27cm inkl Estrich, also vergleichbar, liegt wohl alles jeweils auf einer tragenden 11,5 cm HLZ-Wand auf (4,4m / 4m / 2,6m Spannweite, die 4m mit Auflast 10cm Bimswände), 2,5 Geschosse, dank diverser Aussteifender Wände müsste das nach meiner Nachrechnung nach Din gerade so halten, im Flrbereich mit 2 eng beienanderliegenden Türöffnungen + Kachelofen (Türoffnung beim Bau gegenüber Planung etwas versetzt) aber auch nur bei Einschlucc der Tragfähigkeit direkt angrenzender Wandteile.
    Könnte es sein, dass sich hier im EG auch solche dünnen tragenden Wände verbergen?
     
  18. #18 LaurenzB, 08.11.2011
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    Was ist denn unter einer "Zweifelddecke" zu verstehen? Existiert da zusätzlich zu den Längsrippen ein Querträger, der die Decke in zwei Felder aufteilt?
     
  19. PeterB

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    Zweifelddecke bedeutet, daß in Spannrichtung der Decke ein Zwischenauflager da ist und somit die Decke in zwei Felder geteilt ist! Also in Richtung der Längsrippen, da gibt es keine Querträger. Eine Zweifelddecke hat statische Vorteile gegenüber zwei Einfelddecken. Und ja, da muß es dann eine tragende Wand darunter geben, die üblicherweise weitgehend in der Mitte des kürzeren Abstandes verläuft. In älteren Häusern gibt es meist einen Mittelflur, wovon dann eine Wand tragend ist.
     
Thema: Dauerfestigkeit Betondecke Baujahr 1965 (6,5x8m)
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