Solnhofener Kalksteinplatten falsch verfugt ? (Zementschleier)

Diskutiere Solnhofener Kalksteinplatten falsch verfugt ? (Zementschleier) im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo liebe Terrassenbauer und Naturstein-Experten, ich habe mir von einer Baufirma eine Terrasse aus polygonalen, bruchrauhen Solnhofener...

  1. #1 Hansa007, 22.11.2010
    Hansa007

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    Hallo liebe Terrassenbauer und Naturstein-Experten,

    ich habe mir von einer Baufirma eine Terrasse aus polygonalen, bruchrauhen Solnhofener Kalksteinplatten legen lassen. Bis zum Verfugen war alles bestens. Ich hatte von einem befreundeten GaLa-Architekten gehört, dass man beim Verfugen extrem aufpassen müsse. Die Oberfläche sei offenporig, man dürfe den Fugenmörtel deshalb keinesfalls einschlämmen, weil er nie wieder ganz zu entfernen sei und die Plattenoberfläche grau bliebe. Das habe ich der Baufirma auch so gesagt, die meinten aber, Einschlämmen sei Stand der Technik und im Übrigen lasse sich alles wieder abwaschen. "Nach dem nächsten Regen ist alles ab!" Ich habe dann selbst noch eine sog. "Fughilfe" besorgt, ein hochalkalisches Mittel, das das Abwaschen des Fugenmörtels erleichtern soll. Dieses wurde von der Firma im Vorhinein aufgetragen und anschließend per Einschlämmen verfugt.

    Es passierte genau das, was ich befürchtet hatte. Nach dem Abtrocknen blieb ein hässlicher weißlich-grauer Schleier auf den Platten. Auch die Fugen sind weißlich-fleckig (siehe Fotos).

    Nun frage ich mich:

    1. Ist das Einschlämmen tatsächlich Stand der Technik? Muss ich das Ergebnis also akzeptieren? Mein GaLa-Freund meinte, er verfuge grundsätzlich durch vorsichtiges Einbringen der Fugenmasse mit der Fugenkelle.

    2. Kann ich die Platten noch retten? Wird ein Zementschleier-Entferner evtl. helfen? Auf Kalk darf man ja auf keinen Fall mit Säure arbeiten. Wie sieht es mit alkalischen Reinigern aus, bringen die überhaupt was? Oder soll ich evtl. abschleifen? Dann ist die schöne ockergelbe Bruchfläche doch wohl auch hinüber, oder? Wie sieht's mit kärchern aus? Vom Kärchern zur Reinigung hatte mir dieselbe Baufirma schon vehement abgeraten.

    Ich bin ziemlich verzweifelt und ratlos und würde mich SEHR über Ihre Hilfe freuen.

    Besten Dank und freundliche Grüße,
    Hansa007

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  2. #2 Hansa007, 22.11.2010
    Hansa007

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    Noch eine Ergänzung vom Verfasser dieses Themas:
    Alle Baumaterialien entstammen dem Programm der Firma Sopro.
    Sopro TRB 421 Trassbinder
    Sopro HSF 748 Haftschlämme Flex
    Sopro Pflaster-Fughilfe
    Sopro TrassNatursteinfuge TNF
     
  3. #3 wasweissich, 22.11.2010
    wasweissich

    wasweissich Gast

    erstens kann ich kein "kanten bruchrauh polygon" erkennen , da hat einer geschnitzt (so sieht es wenigstens aus ), wie ein weltmeister...:mauer

    einschlämmen ist durchaus der stand der technik , muss nur der passende mörtel her und der muss richtig verarbeitet werden .

    welcher fugenmörtel war das denn ? weisst du es ?
     
  4. Eric

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    Da sich auch in Berlin der Klimawandel noch nicht eingestellt hat, ist zu befürchten, daß sich das Problem mit der Verfugung bis zur langwierigen Klärung durch Sachverständige und Gericht eh von selbst erledigt hat. Denn laut Steinbruch gilt:

     
  5. #5 wasweissich, 22.11.2010
    wasweissich

    wasweissich Gast

    tja , dann ist die beschichtung der platten gewollt , und der verleger hat vergessen , diese massnahme zur erhöhung der frostsicherheit der platten zu berechnen ....:mega_lol::shades
     
  6. #6 planfix, 23.11.2010
    planfix

    planfix Gast

    @hansa007
    das zeug kommt hier aus der region, da würde keiner auf die idee kommen, das im außenbereich einzusetzen.
    siehe auch beitrag von eric.
    eventuell könntest du auch über falsche beratung nachdenken?
     
  7. #7 Hansa007, 23.11.2010
    Hansa007

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    Das mit der bedingten Frostsicherheit ist mir bekannt. Allerdings lässt sich die Gefahr des Auffrierens nach Angaben des Natursteinhändlers durch einen Unterboden aus Dränagemörtel minimieren. Das habe ich ja auch so machen lassen, alle Produkte vom Hersteller "Sopro" (s. 2. Beitrag oben).

    Interessanterweise verlangt die Berliner Denkmalschutzbehörde in unserer Siedlung (30er Jahre) Solnhofener Platten als Terrassenbelag!

    Mein Problem ist aber nicht die Frostsicherheit, sondern die versaute Oberfläche. Seid ihr alle der Meinung, ich muss das hinnehmen?
     
  8. #8 daniel1985, 23.11.2010
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    Was ewig hält bringt uns kein Geld :-)
    Hallo

    Warte mal ein wenig ab ein zwei Winter und der Schleier kann schon verschwunden sein.

    Denn kein STEIN blüht ewig.

    Ich habe schon Porphyrplatten nur in normalen Estrich verlegt mit norm. Portland Zement ohne Trasszement und es gab überhaupt keinen Schleier oder Ausblühungen.
    Aber auch schon mit beidem!!:(
    Oft klärt sich das Problem mit dem ersten... zweiten Winter wenn mal ein richtig starker Winter kam. Also so war es schon öfter bei mir der Fall. Wenn unbedingt gelegt werden musste und mal kein Trasszement zur Hand war.
     
  9. #9 wasweissich, 23.11.2010
    wasweissich

    wasweissich Gast

    ein (sonnen/albino)quarzit hätte eine ähnliche optik und wäre besser zu reinigen.....

    auf dem kalkzeug kann man noch nichtmal richtig mit einem schleierentferner dran ....

    @daniel , sorry , aber geschichten , die mal eben noch gutgegangen sind , trotz gepfuscht ,und die eigentlich nach rückbau schreien , eignen sich nicht für dieses forum ..........
     
  10. #10 Steinmetz, 26.11.2010
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    :bef1011: Wieso wird immer auf die Produkte zurückgegriffen die möglichst viel chemie beinhalten ?
    Gerade bei diesen stark saugenden Gesteinen wie z.B. Solnhofer kann der Kunststoffanteil den ganzen Stein versauen .
    Vor 2000 Jahren hat man nur mit Kalk und einem Vorgänger unseres heutigen Zementes gearbeitet und das Zeug liegt / steht heute noch .
    Was für ein Widerspruch : Unterbau = Drainmörtel , Fugmörtel = Flexibel und möglichst Dicht :bef1015: .
     
  11. operis

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    Absolut korrekt erkannt, Unterbau drainfähig und flexible, wasserabweisende Fuge passt nicht.

    Hier wäre Muschelkalk die bessere Alternative gewesen. Ein Verlege- bzw Verfugmörtel, der zum Material passt.


    operis
     
  12. Tombek

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    Solnhofener Platten waren durchaus auch im Aussenbereich gebräuchlich....
    Die Frostfestigkeit bei Kalkstein bezieht sich in der Regel auf den Stein selbst
    da ein Abfrieren der Platten eher bei der falschen Verlegung zu suchen ist.
    Falls es zu Frostschäden am Material kommt dann kann es sein das hauchdünne Scherben von der Oberfläche abplatzen.

    Der meiner Meinung nach beste Kalkstein für den Aussenbereich ist "Travertin" ungespachtelt. Durch die vielen Löcher im Material kann er schneller austrocknen.....


    Beispielsweise ist Jura-Kalkstein völlig ungeeignet da es großflächige Ausplatzungen auf der Oberfläche geben wird.... (Ein Schweitzer Kollege hat aus Mangel an Erfahrung einen wunderschönen Handgehauenen Familiengrabstein nach der ersten Frostperiode wieder abbauen können) :mauer

    Übrigends ist es wirklich totaler Blödsinn eine durch Einkorn.-oder Dränmörtel erzeugte untere Entwässerungsebene mit einem Wasserundurchlässigen Fugenmörtel unwirksam zu machen. Schwitzwasser(Quasi destiliertes Wasser) kann dann nämlich nicht entweichen und löst sogar noch Mineralien aus den Mörteln...... Ergebnis kann eine Flankenverfärbung des Belags sein ,weil es sowieso irgendwann zu Haarrissen an den Fugenflanken kommt durch die diese Mineralienlösung mit Hilfe der Kapillarwirkung nach oben wandert.

    Über den richtigen Fugenmörtel zur Entwässerung kann hier bestimmt jeder Pflasterer/GaLaBauer näheres sagen.:winken


    Das Abkärchern der Fläche könnte übrigends zu einem Effekt führen der absolut Wünschenwert ist..... Wahrscheinlich werden sich die Fugen auflösen und weg fliegen.... :bierchen:
     
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