Hilfe, es regnet über all rein; wat nu???

Diskutiere Hilfe, es regnet über all rein; wat nu??? im Dach Forum im Bereich Neubau; ...und ich frag mich bei solchen Bildern immer wieder, was war da eigentlich geplant ? Welche Vorgaben hatte der Handwerker, welche Standards...

  1. #21 Achim Kaiser, 21.10.2004
    Achim Kaiser

    Achim Kaiser Gast

    ...und ich frag mich bei solchen Bildern immer wieder, was war da eigentlich geplant ?

    Welche Vorgaben hatte der Handwerker, welche Standards wurden verlangt und welche Details wurden überhaupt *vor* der Ausführung festgelegt...ausser dass es nix kosten soll (Standardvorgabe).

    Wann dann auch noch die Dachneigung für zusätzlichen Aufwand sorgt, den natürlich auch keiner berücksichtigt ...dann frag ich mich zu was gibts ne Bauleitung....scheint wohl eher ne Bauleidung zu sein...der ganze Bau leidet unter den Vorgaben.....

    Gibts eigentlich auch noch ein paar wenige die noch Wissen was sie tun ?....so wie in den Asterixheften....ganz DE ist von einer Pfuschkultur überwuchert.....ganz DE ?...nein...es gibt da noch ein kleines Dorf, dass erbitterten Widerstand leistet....aber das muss wohl weit weg von dem Bauvorhaben sein....

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  2. matzi

    matzi

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    S 10 Latten müssen an einem Ende deutlich rot markiert sein.
    Und sie müssen mit Übermaß eingeschnitten sein. Das heißt 61 x 42 mm. Kann man gut nachmessen.
    Gruß Matzi
     
  3. sepp

    sepp Gast

    keine frage, dass die ausführung der unterspannbahn und lattung pfusch ist. aber das dach mit 22° unterschreitet noch lange nicht die zulässige dachneigung. vorausgesetzt die unterspannbahn funktioniert und der ziegel ist für diese dachneigung ausgelegt.
    unter o.g. homepage ist nachzulesen welche massnahmen bei geringeren massnahmen getroffen werden müssen.
    gruß
     
  4. sepp

    sepp Gast

    geringere dachneigung sollte das eigentlich heisen
     
  5. #25 Stiefelchen, 21.10.2004
    Stiefelchen

    Stiefelchen

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    >>> Erstmal Danke für die Antworten <<<

    Hallo alle miteinander,

    erst einmal Danke für Eure Antworten.

    Ich möchte hier aber noch zu ein paar Punkten Stellung nehmen.

    @Achim,
    als Vorgabe hatte der Dachdecker die...

    - detaillierte Beschreibung des Dachziegels vom Hersteller
    inklusive aller von ihm benötigten Vorgaben, Bildbeispiele, Berechnungen und Formeln.

    - Die klare Vorgabe nur S 10 Dachlatten zu verwenden (Habe ich aus einem Thread von Matzi gelernt!)
    Wie schon am Anfang dieses Threads erwähnt bin ich ein Laie und Genauigkeitsfanatiker.

    - Pläne vom Zimmermann mit mehreren Detailzeichnungen, die selbst ich als Laie verstanden habe.
    Der Zimmermann hat auch die Infos von den Ziegeln gehabt und hat die Sparren genau dem Verlegemaß angepaßt.

    - Pläne vom Architekten, aus denen klar die Dachneigung 22° für Hauptdach und Garagendach hervorgeht.

    - Vorgabe von mir, als Material für Regenrinne, Regenfallrohre, Traufblech, Kehlbleche, Schornsteinverkleidung u.s.w. ein hochwertiges (sprich dickes Material) Kupfer zu verwenden. Hierbei möchte ich mich auf seine Erfahrung verlassen.

    - Eine "WASSERDICHTE" Unterspannbahn wollte ich haben. Hier hat mich der Dachdecker erst einmal aufgeklärt, daß es keine wasserdichte sondern nur eine regendichte Unterspannbahn per Definition gibt.
    Nichts desto trotz erklärte ich dem Dachdecker, daß ich eigentlich eine Verbretterung (weiß nicht genau wie das heißt) unter den Ziegeln haben möchte, diese mit einer regendichten Bahn bezogen und dann erst die Ziegel.
    Der Dachdecker selber sagte mir, da die Regeldachneigung bei diesem Ziegel nicht unterschritten wird, würde eine Unterspannbahn völlig ausreichen.
    Da ich bei unserem jetzigen Haus Probleme mit Wasser und Feuchtigkeit habe, sagte ich ihm, daß er dann aber ein sehr Hochwertiges Material benutzen soll und daß ich mich da (weil er ja der Fachmann ist) ganz auf ihn verlassen möchte.

    @Achim, und hier eine Vorgabe, die bei meinem BV jeder Handwerksbetrieb NACHWEISLICH von mir bekommt.

    Ich will nicht billig, ich will Qualität.

    Die Kosten sind absolut sekundär und ich möchte immer das beste Material und die professionellste Ausführung angeboten bekommen.
    Wofür wir uns dann letztendlich entscheiden bzw. welche Vor- und Nachteile mir der Handwerker für das jeweilige Material oder die jeweilige Ausführung beschreibt, wird bei uns in der Regel (und jetzt kommt der bestimmt schon erwartete Knackpunkt) bei einem Samstagstermin (welcher meist 2 - 3 Stunden dauert) klar definiert und verabschiedet. (Ich kann mich immer nur Samstags oder Sonntags um den Bau kümmern.)

    Bei mir auf der Baustelle gibt es auch KEINEN Zeitdruck.

    Die Handwerker und mein Bauleiter sind eine Wucht, auf die ich nichts kommen lassen würde und die ich jederzeit weiterempfehlen kann.
    --- Bis auf eine Ausnahme halt. ---

    @Matzi, was heißt denn bitte: "Und sie müssen mit Übermaß eingeschnitten sein."
    Kann'ste mir das bitte mal erklären.

    @Sepp, was heißt: "vorausgesetzt die Unterspannbahn funktioniert"?

    Laut meinem Dachdecker muß das Dach erst dann regendicht sein, wenn auch die Ziegel komplett gedeckt sind.
    Er ist der Meinung, wäre nicht das Problem mit der falschen Ziegelfarbe gewesen, so wäre niemals auch nur 1 Tropfen in das Haus bzw. in den Gesimskasten gekommen.

    Kann mir eventl. einer von Euch etwas über die DIN ???? in Bezug auf die "RICHTIGE AUSFÜHRUNG EINER REGENDICHTEN UNTERSPANNBAHN" sagen / zeigen (Bilder) / schreiben?

    Vielen Dank für Eure Hilfe
    Stefan

    Zusatzfrage nebenbei: Wie wird das hier im Forum eigentlich mit der Anrede "DU" oder "Sie" gehalten?

    Hier ein Bild, wie das Haus fertig aussehen soll.
     
  6. matzi

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    Ganz einfach. Die Dachlatten müssen wenn sie trocken sind,also nach 1 bis 2 Jahren das Maß 4 x 6 cm haben. deshalb werden sie mit Übermaß eingeschnitten,das heißt 4,2 x 6,1 mm. wenn Holz dann trocknet werden die 4 x 6 dann eingehalten.
    gruß Matzi
     
  7. #27 NBasque, 22.10.2004
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    Dachlatten

    hier will ich mich doch einmal in den Disput einmischen.

    Die Aussage von Matzi ist lediglich eine der Möglichkeiten, die die neue DIN 4074 anbietet.

    Zunächst einmal ist die Stärke der Dachlatten abhängig von der Unterstützungsweite (Abstand der Sparren). Bei Sparrenabständen bis 80 cm sind Dachlatten 30/50 ausreichend.

    Darüberhinaus müssen Sie der Sortierklasse S10 genügen. Die Sortierklasse S10 kann jederzeit auch durch manuelle Sortierung erreicht werden. Allerdings ergeben sich dabei unwirtschaftliche Ausbeuten von nur etwa 28 %.

    Der Verband der Säger sowie des Holzhandels haben eine Übereinkunft über Kennzeichnung der Dachlatten (Ü-Zeichen) vereinbart. Danach werden Dachlatten S10 mit einer roten Markierung an der Stirnseite, solche mit S13 mit einer blauen Kennzeichnung versehen.

    http://www.wjung-schulung.de/din4074/html/download/dokumente/VDSKennzeichnungBauholzprodukte.pdf

    http://www.wjung-schulung.de/din4074/html/download/dokumente/S7_Latte_S10.pdf
     
  8. PeMu

    PeMu

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    Also Matzi mach die Bauherren nicht zu verrückt mit den dicken Latten. Die lassen sonst alle Ihr Dach wieder abreissen. :lock
     
  9. matzi

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    PeMu hast ja recht. Nur meine ich wenn ich jetzt neu latte dann kann man darauf achten. Und 150 bis 200 € kann ich als Unternehmer mal schnell verdienen.
     
  10. #30 Stiefelchen, 22.10.2004
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    @NBasque,

    vielen Dank für die Antwort und das Infomaterial.
    Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe,
    müßen die Latten nicht mit Übermaß eingeschnitten werden.
    > Ist das so ? <

    Ich hätte zu diesem Punkt aber doch noch 3 Fragen.

    1.) Wie kann ich nun konkret feststellen ob bei mir nun S 10 Latten verbaut wurden oder nicht. :confused:

    2.) Was ist der wirkliche Hintergrund für die S 10 Lattung.....

    a. Sicherheit der Dachdecker beim decken? Bruchgefahr?
    b. Qualitätsverbesserung der Unterkonstruktion?
    c. ???


    ...und wie schlimm ist es, wenn der Dachdecker keine S 10 verwendet hat.
    (Ist es richtig; Die DIN ist eine Empfehlung und keine Vorschrift?)

    3.) Wenn ich die Ausführung in S 10 Latten haben möchte,
    gilt dies dann nur für die Dachlatten oder auch für die Konterlattung.
    Die Konterlattung wurde nämlich mit anderen Latten hergestellt.

    @Matzi, @PeMu,

    hallo Ihr beiden. Vielen Dank für Eure Ausführungen.
    Matzi, wie ist das zu verstehen?

    ------------------------------------
    PeMu hast ja recht. Nur meine ich wenn ich jetzt neu latte dann kann man darauf achten.
    Und 150 bis 200 € kann ich als Unternehmer mal schnell verdienen.
    ------------------------------------


    Da es sich bei dem Dachproblem nur ums Hauptdach und die Garage handelt
    und die Seitendächer alle noch garnicht angefangen sind und zudem höchst-
    wahrscheinlich zumindest das Hauptdach neu gemacht wird, werden bei mir ja
    noch einige Dachlatten verschafft werden.

    - Also worauf muß ich hier konkret achten?
    - Sollten es 4 x 6cm sein oder ist 3 x 5cm bei 59cm Sparrenabstand OK?
    - 150 bis 200 €? Ist das die ungefähre Differenz?


    Vielen Dank :konfusius für die Antworten,
    Stefan

    Bildbeschreibung:
    Wie soll ich denn von oben, beim festnageln, durch die Folie den Sparren sehen :mauer
     
  11. #31 NBasque, 22.10.2004
    NBasque

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    Antworten !!

    Nein, die Latten müssen nicht mit Übermass eingeschnitten werden. Wichtiger ist die Holzfeuchte beim Einbau. Diese darf - da statisches Bauteil - 20% Holzfeuchte nicht übersteigen.

    Lediglich Holzteile, die diese Feuchte überschreiten, müssen mit Übermaß eingeschnitten werden, um - nach Schwund - die erlaubten Toleranzen +1 -3 mm nicht zu überschreiten.

    Ob die Latten die Sortierklasse S10 haben oder nicht, können Sie anhand einer Sichtkontrolle (Astigkeit, Drehwuchs) mit den Sortierkriterien der S10 überprüfen.

    Der "gewichtigste" Hintergrund zur Neufassung der Dachlattenformate sind die Gespräche zwischen Dachdecker- resp. Zimmererhandwerk und den Berufsgenossenschaften. Da das eingelattete Dach auch Arbeitsplatz ist sind die arbeitsschutzrechtlichen Voraussetzungen schon erheblich länger in Kraft als die "neue" DIN 4074; über die entsprechenden Regelungen sind die jetzt verbindlichen Regeln schon länger Bestandteil der Fachregeln.

    Für die Dachsteine ist es vollkommen gleich, ob sie auf einer S10 Dachlattung mit 40/60 oder einer bislang üblichen Dachlatte mit 24/48 liegen. Daher sieht die derzeitige Rechtsprechung in der Verwendung dünnerer Dachlatten auch lediglich dann einen Sachmangel, wenn expressis verbis eine stärkere Lattung mit speziellen Eigenschaften gefordert war. Diese Mängel werden durch einen relativ geringen Geldbetrag "geheiligt".

    Für die Konterlattung gibt es keine weitergehenden Qualitätsmerkmale; es sei denn, sie werden als Konterlattung für eine Aufsparrendämmung eingesetzt. Dann unterliegen Sie regelmäßig den Zulassungsvoraussetzungen für das Gesamtsystem.
     
Thema: Hilfe, es regnet über all rein; wat nu???
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