Nachträgliche Baumängel-bis wann, wie reklamieren?

Diskutiere Nachträgliche Baumängel-bis wann, wie reklamieren? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Unser EFH wurde im November 2002 fertig, abgenommen und bezogen. Es wurde klassisch mit Architekt gebaut. Da es nun schon einige Dinge gibt,...

  1. MaRo

    MaRo Gast

    Unser EFH wurde im November 2002 fertig, abgenommen und bezogen. Es wurde klassisch mit Architekt gebaut.

    Da es nun schon einige Dinge gibt, mit denen wir nicht ganz zufrieden sind, meine Frage:

    -Bis wann (Fristen) sollte ich die "Mängel","Probleme" meinem Architekten mitteilen, da seh ich ihn nämlich nochmals in der Pflicht? Wie teile ich diese wirksam mit?

    -Was hat man zu erwarten, bringt das was?

    -Wie verhalte ich mich, wenn ich "abgewimmelt" werde?

    -Was gibt es in diesem Themenkomplex zu beachten bzw. nicht zu vergessen?

    Wenn ich im Nachhinein gezahlte Preise als zu hoch empfinde, lässt sich da noch was machen?

    Je nachdem wie der Response ist, kann ich gerne noch Details erklären.

    Danke schonmal, denke das Thema sollte allgemein interessant sein. Vielleicht gibt es ja einen Link, der genau dieses Thema aufnimmt.

    Grüsse MaRo
     
  2. Bruno

    Bruno

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    Der Architekt ist sicher in der Pflicht, sich zu kümmern, wenn Leistungsphase 9 beauftragt ist. Standard-Leistungsbild nach HOAI (soll kein LV für Architektenleistung sein, das genau Geschuldete ergibt sich aus dem Architektenvertrag):

    "Überwachen der Beseitigung von Mängeln, die innerhalb der Verjährungsfristen der Gewährleistungsansprüche ... auftreten"

    Auch ohne Beauftragung der LPh 9 kann der Architekt in der Pflicht sein, nämlich wenn es sich um "seine" Mängel während der Objektüberwachung handelt, z.B. Fehler bei der Überwachung und Koordination, die sich in Baumängeln manifestieren, von Planungsfehlern mal ganz abgesehen.

    Da der Architekt außerdem gesamtschuldnerisch für Baumängel mithaftet, sollte er sich aus Eigeninteresse kümmern, egal wie weit seine Beauftragung reicht. Vorteil der gesamtschuldnerischen Haftung für den Bauherrn: er kann sich den Haftenden aussuchen, also global auch den Architekten. Der müsste dann intern den Schuldigen suchen um Regress nehmen zu können. Besser (auch für den Architekten) ist natürlich, den wirklichen Verursacher von Mängeln im Vorfeld zu suchen. Ein Grund mehr für den Architekten, nicht auf Tauchstation zu gehen, den Bauherrn zu unterstützen und dort Ansprüche geltend zu machen.

    Mitteilungen an den Architekten erfolgen zweckmäßigerweise innerhalb der Gewährleistungsfristen der Firmen und schriftlich. Hier sehe ich eine Mitwirkungspflicht des Bauherrn. Kümmert sich der Architekt nicht und kommt es deswegen zu Verjährung von Ansprüchen gegen die Firmen, ist das wiederum riskant für ihn.

    Details wären interessant.
     
  3. MaRo

    MaRo Gast

    Zunächst danke für die Antwort!

    Kurze Info, ich weiss heute, dass ich im Vorfeld mehr hätte selbst recherchieren müssen. Habe dieses Forum z.B. erst kurz vor Bezug entdeckt. Habe meinem Architekten bedingungslos vertraut, im Nachhinein hat er, glaube ich, einiges jedoch nicht beachtet bzw. nicht beanstandet. Thema war oft: "..ist kein echtes Problem, wir wollen doch termingerecht fertigwerden - oder?". Nun ja. Kurz gesagt das Haus ist ok, wir sind schon zufrieden - jedoch einige Unsauberkeiten...

    Ich führe nun einfach mal Dinge auf, die uns nicht ganz zufriedenstellend erscheinen:

    -Rohbau aus Ziegel 36,5cm/Delta 12 ("Krümelkeks")(LM21 Mittelbett), ein tiefes Fenster wurde zunächst als normales ausgebildet, dann wurde der Ziegel in 3 Lagen "rausgesägt", an zwei fenstern wurde versehentlich eine Steinreihe zuviel eingebaut ebenfalls rausgesägt. Heute leichte Putzrisse an besagten Stellen diagonal bzw. horizontal weglaufend. Vermutlich nicht schädlich aber unschön. Hätte man vorher armieren müssen?

    -Im treppenhaus wurde ein rundes Fenster mit einem quadratischen Betoneinguss in den Ziegel eingesetzt. Heute ein Putzriss (schon ca. 1 mm dick) im Treppenhaus innen, an der Oberkannte des besagten betonierten Einsatzes. Das einbetonierte Element hat sich wohl gesetzt. Hier wurde auch ein Fehler in der Mauerausführung gemacht, zu spät gemerkt, per Schreiben 10-Jährige Garantie auf Risse vereinbart. Rohbauer gibt es jedoch heute nicht mehr!

    -WC EG riecht leicht aus Duschablauf, Dusche jedoch selten genutzt. Siphon erscheint schwach ausgeprägt (?).

    -Keller als weisse wanne mit 8 cm Perimeterdämmung. Putz darauf mit Armierung (ähnlich WVDS). Einige Risse im Kellerfensterbereich zweier Fenster. Hier wurde quasi nur überputzt (sehr dicker Putzaufbau zur Modellierung der Fensterbrüstung) und angestrichen. Keine Fensterbänke. Wollte ich zwar so. Aber hätte der Archi damals nicht sagen können, das das nicht hält-bzw. Risse zieht? An dem besagten runden Fenster im Treppenhaus sind keine Abdeckungen der Scharnierlager mehr dran, da die sich immer verklemmen und "wegfliegen". Bereits 1x von fensterbauer repariert, war jedoch gleich wieder defekt....

    -Der Ringanker OG wurde an zwei Ablaufrohren/Entlüftungen ca. bis zur Hälfte von innen abgetragen, um die Rohre in die wand einzusetzen. Da ist sicher nichts mehr zu machen, besteht da massive statische Gefahr? Oberhalb des Ringankers nur noch Holzdecke zum Dach, keine Betondecke!

    -Aussensteckdose nicht stabil in Sockel befestigt (kann man fast rausziehen), offenbar Probleme diese stabil in der 8 cm XPS-Perimeterdämmung zu montieren. Schrauben gehen wohl nicht bis in Beton!

    -Eine Innentüre im Keller kann man nicht mehr abschliessen, hat sich wohl etwas verzogen. Einige Innentüren müssten nachjustiert werden. Ist das bereits Wartung?

    -sichtbarer Dachüberhang/Dachsparren (weiss) und Bretter offenbar nicht oft genug gestrichen (glaube 2x), tw. leichter Harzdurchschein - d.h. weiss verfärbt sich tw. leicht gelblich. Holzschutzproblem?

    -Elektrische Schalter mit Farbindikator: Indikatorlämpchen kommen mit starker Verzögerung (ca. 30 sek) nachdem Schalter betätigt!

    So das müsste das gröbste sein! Mal eine ganz einfache Frage: kann man zur Einschätzung dieser Thematik einen bezahlbaren "Gutachter" finden, der sich das ganze unvoreingenommen anschaut und einem ein gefühl gibt, wo wirklich Bedarf ist und was eher "überzogen" d.h. tolerierbar ist. Quasi eine ca. 1-stündige "Begehung" mit anschliessender Feststellung/Kommentierung. Bis ich das hier alles gut genug beschrieben habe, wäre ein Vor-Ort Beurteilung sicher besser!

    Grüsse aus Hessen
     
  4. #4 bau.de-tu, 21.10.2004
    bau.de-tu

    bau.de-tu

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    ohne Gutachter erklär- und abstellbar:

    -WC EG riecht leicht aus Duschablauf, Dusche jedoch selten genutzt. Siphon erscheint schwach ausgeprägt (?).
    Das riecht, weil die Dusche selten genutzt wird. Regelmäßig sowohl in Waschbecken als auch WC Wasser laufen lassen, damit sich der Geruchsverschluss wieder füllt.

    -Eine Innentüre im Keller kann man nicht mehr abschliessen, hat sich wohl etwas verzogen. Einige Innentüren müssten nachjustiert werden. Ist das bereits Wartung?
    Was ist vertraglich vereinbart? Können Sie selbst an den Bändern nachstellen? Falls nicht, mit Schreiner (oder wer auch immer die Türen montiert hat) Absprache treffen.

    Das waren die Punkte, zu denen ich was sagen kann.
    Allgemein: was ist denn Ihre Intention? Möchten Sie, dass die Mängel abgestellt werden? Oder möchten Sie einen monetären Ausgleich in irgendeiner Form?
     
  5. Bruno

    Bruno

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    Ich hatte jetzt kapitale Mängel erwartet ;)

    Ohne ins Detail zugehen:

    "Bis ich das hier alles gut genug beschrieben habe, wäre ein Vor-Ort Beurteilung sicher besser!"

    Dem müsste man noch hinzufügen: Bis alles aufgeschrieben und besichtigt ist, wäre es längst selbst behoben. Mehr als eine Handvoll Farbe, Gips, einen Schraubenzieher und einem gelegentlichen Liter Wasser in den Ablauf braucht man dafür nicht.

    Natürlich kann und will nicht jeder Bauherr selbst Hand anlegen. Aber wenn ich mir bez. des riechenden Ablaufs vorstelle, dass zunächst ein Brief an den Architekten geht, dann ein Gutachter kommt, der Handwerker dazu, der auf- und wieder zuschraubt und am Ende kommt der Rat dabei raus, ab und zu mal das Wasser aufzudrehen, dann ist der Aufwand ziemlich übertrieben.

    Ok, einen Sammelbrief an den Architekten kann ich mir vorstellen. Vielleicht nimmt er es mit Humor, kommt mit der nötigen Ausrüstung vorbei und beseitigt die Mängel selbst bei einem Kaffeeplausch.

    Die Türen sehe ich als Wartungssache, wie bei Küchenmöbeln auch. Tür aushängen, Einbohrband ein- oder zweimal in die richtige Richtung drehen, wieder einhängen.
     
  6. MaRo

    MaRo Gast

    Zunächst danke!

    Na ja - Sie haben sicher Punkte aufgegriffen, die "machbar" sind. Die anderen Punkte sind das nicht so leicht!

    Tja - ich möchte halt das, was einem nach Klärung der obigen Punkte eben zusteht! Habe dafür ja viel Geld ausgegeben. Andere haben ihr Geld absolut pünktlich bekommen. Ich möchte natürlich niemand unrecht tun, deshalb frage ich ja hier.

    Vielleicht zum letzten Teil meines vorigen Beitrages: gibt es besagte kompetente Berater, die bezahlbar sind und einfach mal unvoreingenommen "drüberschauen" und einen zumindest auf wirklich kritisches hinweisen können?

    Vielleicht äussert sich ja noch wer über die Punkte, die bisher noch nicht von Ihnen aufgegriffen wurden.


    Grüsse :shades
     
  7. MaRo

    MaRo Gast

    Es beruhigt mich zumindest, daß bisher keine Rückmeldungen kamen, die wirklich nach "Alarm" klingen.

    Ansonsten ist klar: ich bin da relativ unsicher.....aber deshalb frage ich.....
     
  8. #8 Achim Kaiser, 21.10.2004
    Achim Kaiser

    Achim Kaiser Gast

    Wie wäre es denn, wenn zuerst mal versucht wird diese Dinge vor Ort zu besprechen...bevor so ganz offizielle Briefe geschrieben werden ?

    Es liest sich nicht unbedingt nach *dramatischen* Dingen, sonderen in weiten Bereichen um *Kleinigkeiten*...und die regelt man üblicherweise am schnellsten und einfachsten auf dem *kleinen Dienstweg*.

    Wenn der nicht funktioniert, dann kann immer noch die offizielle Keule mit allen Förmlichkeiten ausgepackt werden.

    Komischerweise kennen *meine Kunden* meine Telefonnummer wenn irgendwo mal ne Kleinigkeit anliegt...und dann kann man das oftmals auch schnell unbürokratisch und problemlos beheben.

    Wenn ich *unberechtigte* Mängelrügen lesen muss...dann krieg ich meistens ganz schnell nen *Hals*...und reagiere manchmal auch ganz anders, als wenn das Telefon geht ... komm mal vorbei...da funzt was nicht ganz so wies soll.....

    Manchmal ist es auch die Art wie miteinander umgegangen wird, die es ausmacht (wenns um Kleinigkeiten geht).

    Tip zu dem Stinkesiphon....
    Es ist *normal*, dass die austrocknen, wenn sie längere Zeit nicht benutzt werden...kein Mangel. Ich füll sowas mit Glyzerin, dann ist für lange Zeit Ruhe.


    Gruß
    Achim Kaiser
     
  9. MaRo

    MaRo Gast

    Ein Moment mal:

    -Ich kann hier nicht alles im Detail wiedergeben, was gelaufen ist und was läuft. Irgendwie geht hier bereits die Phantasie einiger durch....

    -Fakt ist, dass mir von verschiedenen Handwerkern noch Dinge versprochen wurden, die nicht eingehalten wurden......

    -Nur als Beispiel: Den ersten Austausch der Scharnierabdeckungen des runden Fensters war eine Tortur. Da musste ich mich mehrmals rechtfertigen, warum ich die Dinger nicht wieder selbst reinfummeln kann. Irgendwann kam dann der Chef mit Chauffeur und hat nur gemeint "...so etwas hab ich an unseren Produkten noch nie gesehen....". Ein Monteur klemmte die Dinger in zwei Minuten rein, war weg, am nächsten Tag flog die Abdeckung beim Öffnen des Fensters wieder raus und war verbogen und damit unbrauchbar! Um es klar zu sagen: das sehe ich einige Wochen nach Einzug in mein Haus nicht als meine Aufgabe hier was selbst zu machen. Da sollte sich der Fensterbauer mal mit seinem Lieferanten unterhalten nicht mit mir. Und wenn sich jemand nicht mehr meldet oder verleugnen lässt, dann hat man ganz schlechte Karten. Ich kann die Hilfe/Beratung doch nicht erzwingen. Und dies war leider häufig Praxis! Man muss auch sagen, es gab auch sehr korrekte Leute, die einfach ein gutes Gefühl hinterließen.

    Was ich nun nicht verstehe, ich habe hier eine Nachfrage, in sachlicher Form geäussert, und nun mutiere ich schrittweise zum perfiden, handwerklich völlig unfähigen Nörgler...usw, das passt mir nicht so übermässig, wenns auch sehr diplomatisch verpackt wird ! Vor allem stürzen sich alle auf die Türen und den Siphon!

    Ich hab auch "keinen offiziellen Brief" geschrieben, sondern vorsichtig angefragt, wie ich in der (möglichen) Gewährleistung vorgehe! Ausserdem Herr Kaiser, ich denke, hier bereits nach einigen Beiträgen *unberechtigte* Mängelrügen zu unterstellen ist nicht objektiv.
    Und eines können Sie mir glauben, auf alle höflichen Nachfragen zu Problemen und Lösungen habe ich bisher nur Vertröstungen und telefonische Abwimmelungen erhalten. Wer hat denn in dieser Zeit noch Platz Kunden zu pflegen? Wobei ich die Probleme des Handwerks verstehe!Service ist doch bald ein Fremdwort!

    Aber lassen Sie uns diesen Thread beenden, er bringt nicht das, was ich mir erhoffte. Ich finde, es gibt hier zu viele die irgendwelche Launen abreagieren.....

    Trotzdem einen schönen Tag an alle :(
     
  10. #10 bauhexe, 21.10.2004
    bauhexe

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    Ok. ich verpack es nicht diplomatisch.
    Ein Haus ist eine HANDWERKLICHE Leistung, auch wenn es am PC entwickelt wurde.
    Kleine Risse (z. B. an Materialübergängen) die nicht durch Unterdimensionierung oder Überbelastung entstehen sind Schönheitsfehler und keine Mängel. Manche davon hätten sogar bei sorgfältiger Ausführung (und Aufpreis fürs Gewebe im Putz) vermieden werden können.
    Natürliche Baustoffe aus Holz arbeiten und verändern sich.
    Außensteckdosen in XPS halten nicht dauerhaft. Der Elektriker hätte diese dort auch verweigern können.
    Und das Indikatorlämpchen kommt doch, ich glaube nicht, daß der Hersteller hier einen Mangel erkennt.
    In diesem Sinne,
    Hexe.
     
  11. MaRo

    MaRo Gast

    Ok -
    wie gesagt, es war eine orientierende Anfrage. Ich kann mit den konstruktiven Beiträgen gut leben, habe dann wohl eher einiges zu eng gesehen. Es ist nicht leicht, die Gratwanderung der Bewertung zwischen Schönheitsfehlern und echten Mängeln hinzubekommen. Da ist man sehr befangen. Aber besser so...wie gesagt, so tue ich auch niemandem Unrecht!

    Manchmal glaub ich, man muss auch aufpassen, wenn man sich zuviel in diesem Forum bewegt. Zeitweise hört man dann nämlich im neuen Haus die Flöhe husten bzw. die Ziegel knirschen.

    Werde die Sache sich nochmal setzen lassen und dann selbst das eine oder andere, "machbare" Projekt angehen.
    Da ich an sich gerne was handwerkliches ausarbeite und durchführe, hab ich nun einige neue Projekte.

    :D :D :D Ich glaube, zuerst reisse ich die Treppenhauswand ein, Mauer neu auf und mach das runde Fenster auch gleich neu! :D :D :D

    Grüsse
     
  12. #12 bauhexe, 21.10.2004
    bauhexe

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    Ich wollt Dir nicht auf die Füße treten, zumindest nicht schmerzhaft.

    mal aus dem Nähkästchen...
    ...Mein schlimmster Bauherr war Inhaber eines Autohauses(Edelmarke). Und um genau diesen Neubau ging es. Der feinste Haarriss hat ihm Sorgen bereitet.
    Der Mann hatte auch ein Magengeschwür!
    Er ging mit jedem Handwerker hart her (... seine Autos durften ja nicht einmal Staub auf dem Lack haben, verglich das Gebäude mit Lackkratzen und Beulen im Blech, bis hin zum Getriebeschaden!) und machte bei vielen Rechnungen Abzüge, oftmals wegen Schönheitsfehlern. Der Bau verzögerte sich um Monate und das Magengeschwür bereitete immer mehr Schmerzen.

    Ich sehe da einen Zusammenhang!

    Vielleicht hast Du einen handwerklich begaben Freund, der die Putzrisse mit Acryl und Farbe repariert, und wenn Ihr anschließend noch auf ein Bier in der Kneipe sitzt, ist das eine gute Medizin gegen Magengeschwüre.

    Hexe
     
  13. MaRo

    MaRo Gast

    Hi Bauhexe,

    Du bist mir sicher am wenigsten auf die Füsse getreten! Hast die Lage eher wieder etwas entspannt :winken.

    Aber im Zusammenhang: die Investitionssummen, die Komplexität und die Vielfalt der Kompetenzen beim Bauen sind sicher ein Maximalfall im Leben eines Durchschnittsbürgers. Als nächstes kommt dann gleich das erste Kind! Das sind extrem nervenaufreibende "Projekte".

    Da man eben typischerweise nur einmal baut, weiß man erst danach "wie der Hase läuft". Da ich leider etwas perfektionistisch veranlagt bin, war ich dem Magengeschwür auch so manchmal nahe! Hab mich nach nun zwei Jahren aber wieder wieder im Griff - weil auch alles soweit im Haus klappt. Da gibt es ja wirklich viel Schlimmeres, was man hier so alles im Forum liest.

    Die Risse mache ich selbst mit Acryl zu und die Aussensteckdose werde ich eben tiefer im Beton fixieren. Bin schon motivierter Heimwerker mit guter Ausrüstung.

    Ein schönes Wochenende! Wetter soll ja super werden! :winken
     
  14. #14 bau.de-tu, 22.10.2004
    bau.de-tu

    bau.de-tu

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    Kompliment an Bauhexe für die einzig richtige Reaktion. Hast du ganz toll gemacht und ich werde künftig genau das vor Augen haben (zumindest versuchen), wenns wieder mal hoch her geht.
    ...
    @MaRo gehört aber mindestens genauso viel Schultergeklopft, weil er sich drauf eingelassen hat.
    Alles Gute noch für den Bau und die notwendige Gelassenheit!!!!!
    Lotte
     
  15. Bruno

    Bruno

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    Obwohl ich nicht zu Magengeschwüren neige, habe ich bei meinem eigenen Hausbau Veränderungen an mir gespürt und Sensibilität für Kleinigkeiten entwickelt, die ich jetzt - mit gehörigem Abstand - fast als krankhaft bezeichnen könnte. Wenn ein Haus erst mal richtig bewohnt wird und überall Möbel und Pflanzen stehen, relativieren sich die kleinen Mängelchen wieder.

    Fast alle von MaRos Mängeln kommen mir übrigens bekannt vor. Auch ich musste eine Tür nachstellen, hatte mit einem manchmal klemmenden Oberlichtbeschlag zu kämpfen, eine Steckdose saß locker, aus dem Bodenablauf im Bad kamen manchmal Gerüche und ich habe so manches Risschen überpinselt. Und ein Indikatorlämpchen zum Schmunzeln habe ich auch: am Lichtschalter für den Abstellraum, unnütz, weil die Tür ein Oberlicht hat :)
     
  16. MaRo

    MaRo Gast

    Ich finde es jetzt wirklich gut, dass auch gerade Dinge um das Bauen diskutiert werden, die sich im Kopf abspielen! Die Belastung ist diesbzgl. sehr gross, das kam in den letzten Beiträgen raus. Manche werden diese Themen sicher nicht gerne hier sehen, da sie auch Platz beanspruchen und am eigentlichen Thema vorbeigehen. Habe hier aber gerade gelernt, das ich Dinge zu eng gesehen habe....damit schliesst sich der Kreis zum Thema Bau/Hausstress.

    Manchmal glaube ich fast, man könnte auch eine Forumskategorie "Dem Wahnsinn nahe..." oder "Nervensanatorium" oder so ähnlich einrichten, wo man sich auch mal melden kann, wenn nicht die Mauer, die Fliese oder die weisse Wanne sondern das Gemüt oder das persönliche Umfeld einen "Riss" bekommen hat, der nun saniert werden muss. Da könnt ich z.B. so manchem gerade durchdrehenden Bauherr/-Frau sagen, sich auf die Sache zu konzentrieren und eben nicht "abzudrehen" - gepaart mit den thematischen Beiträgen der Profis wäre dies sicher eine "ganzheitliche " Lösung!

    Im Ernst, ich konnte unser Häuschen erst relativ spät wirklich geniessen, hab mich immer wieder beim Rumschleichen und nach Fehlern suchen erwischt. Das kann soweit gehen, daß man ein Kompliment zum Haus zunächst als zynisch beurteilt oder gar denkt "...wenn der wüsste..." was da noch so klemmt.

    Bruno hat absolut recht, zusehen, daß so schnell es geht die Einrichtung und die normale Routine reinkommt. Und vor allem: bei allen Sparereien auch etwas "Luxuriöses" leisten, so hat zum Bsp. meine Frau auf einen sehr schönen, auch teuren Schwedenofen bestanden, der im ersten Winter dann wirklich Abends mit einem tiefen "Ahhhhhhhhhhh" und einem Glas guten Rotwein genossen wurde. Da kam das Leben langsam zurück.......
     
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