Anschluss GK/Mauerwerk nach DIN?

Diskutiere Anschluss GK/Mauerwerk nach DIN? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Es geht um den rechtwinkligen Anschluss einer GK-Wand an ein bestehendes, vereichts gesputztes Mauerwerk. Ich hab hier schon recherchiert und bin...

  1. #1 Esther80, 24.12.2010
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    Es geht um den rechtwinkligen Anschluss einer GK-Wand an ein bestehendes, vereichts gesputztes Mauerwerk. Ich hab hier schon recherchiert und bin auf die Lösungen Fugenband, anspachteln, Acrylfuge gestoßen. Alternativ ginge zur Not wohl auch ein Kellenschnitt, diese Fugendeckstreifen sollen zumindest an solchen Ecken nicht viel bringen.
    Das ist zumindest das, was ich hier auf die Schnelle finden konnte.

    Meine Frage nun: gibt es eine DIN, die beschreibt, wie das tatsächlich auszuführen ist? ARdT?
    Irgendetwas, was man den Trockenbauern unter die Nase halten kann, wenn die behaupten, dass man das ja IMMER so macht (rüberspachteln, Acryl drauf)?
     
  2. Peeder

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    Und Ausschreibung- woher soll der Trockenbauer wissen, wie er den Anschluss auszuführen hat ?

    Starrer Anschluss, Gleitenden Anschluss, Anschluss mit bewegungsfuge ect. ect.

    Diese Anschlüsse sind nicht zu verwechseln mit dem Übergang GK zu Massiv.
    Hier ist grundsätzlich zu trennen. (Herstellerrichtlinien,Merkblatt 3 )
    Diese Trennung ist aber ausschließlich zur Vermeidung von unkontrolierten Rissen da, und wenn nicht anders beschrieben als
    Kellenschnitt, Trennband, oder offene Fuge mit oder ohne Acryl auszuführen.

    Ganz einfach, die Auschreibung, Pech für dich, wenn da nix steht.

    Pech für den Trockenbauer, wenn eine Trennung mit Band gefordert ist, und er eine angespachtelte Fuge mit überschmierten Acryl ausgeführt hat.



    Peeder
     
  3. #3 Esther80, 25.12.2010
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    Hallo Peeder,

    vielen Dank für Deine Antwort. Es handelt sich um einen Trockenbauer, der durch einen Schlüsselfertigbauer beauftragt wurde und um ein relativ überschaubaren Dachgeschossausbau.
    Da es um einen Standard-Anschluss GK an MW geht, muss definitiv getrennt werden, das ist klar.
    Das Merkblatt ist super, zeigt genau die Details, die ich meine. Kann ich also auf Grundlage dieses Merkblattes auf so eine Umsetzung bestehen, bzw. ist es eine mangelhaft ausgeführte Arbeit, wenn es anders gemacht wurde? Oder ist das eine dieser "Richtlinien", an die man sich zwar gemeinhin halten soll, aber nicht muss?
    Die Variante Kellenschnitt its hierbei z.B. ja nicht erfasst, oder ist die in der Praxis auch nur Pfusch?
     
  4. KPS.EF

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    Gönne Dir ruhig die Freude, den Schlüsselfertiganbieter nach der geplanten Fugenausbildung an zu schreiben ... :D

    Beachte:

    "Grundsätzlich gilt auch, dass bei nichttragenden Trennwandkonstruktionen mit starr ausgeführten stumpfen Anschlüssen an begrenzende Bauteile Haarrisse auftreten können und nach ATV DIN 18340 " Trockenbauarbeiten " Abs. 3.1.8 zulässig sind.
    Das Einlegen von Trennstreifen aus Papier oder Kunststoff bzw. Ausführung von Kellenschnitten zwischen den begrenzenden Bauteilen und den Trockenbau-Bauteilen bewirken kontrollierte, gerade verlaufende Haarrissbildungen an den Anschlüssen und sind ggf. mit Fugendichtstoffen zu schließen."

    Quelle: Hier

    Zusatzbemerkung:

    Die genannte DIN-Vorschrift hat (wie allgemein üblich) empfehlenden Charakter und lässt "gleichwertige" Ausführungsvarianten zu.

    Sicherheitshalber sollte man ein gewünschtes einer DIN XYZ konkret im Bauvertrag festschreiben. :deal

    Ausnahme: Ausgewählte DIN-Vorschriften (bzw. Teile davon) werden durch die jeweiligen Bundesländer als "Technische Baubestimmungen" bauordnungsrechtlich eingeführt. Dann muss im Bauvertrag zwar nicht zwingend auf das Mitgelten des DIN-Inhalts verwiesen werden, jedoch ist es auch hier sinnvoll, in der DIN aufgeführte Alternativen vertraglich zu kokretisieren.
     
  5. #5 Esther80, 26.12.2010
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    Danke, das hilft mir schon ma, ein wenig weiter. Den Schlüsselfertigbauer werde ich morgen gleich mal nach seiner Vorgehensweise fragen, hab einen Termin vor Ort mit ihm.

    In Deiner Quelle ist auch geschrieben, dass man ggf. zusätzlich mit Papierfugeneckstreifen arbeiten soll. Mal ganz doof gefragt, wie wäre der korrekte Ablauf, wenn die Trennstreifen nicht gesetzt wurden:

    Papierfugeneckstreifen, dann rüberspachteln, Kellenschnitt und dann Acryl drauf? Kommt das Acryl erst, wenn sich bereits ein Haarriss gebildet hat oder gleich nach dem Trocknen auf die "Kellenschnittfuge"?
     
  6. KPS.EF

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    Das Verspachteln und Verfugen sollte erst dann erfolgen, wenn die hygro-thermischen Baustelleneinflüsse sich weitestgehend an die zu erwartenden späteren Nutzungsbedingungen angeglichen haben, um daraus resultierendes Materialschrumpfverhalten zu minimieren.

    Materialausdehnungen werden von GK-Platten relativ gut verkraftet. Dadurch bedingte Spannungen/Entspannungen allein führen kaum zu sichtbaren Veränderungen an den Wandoberflächen.

    "Dauerelastische" Füllstoffe unterliegen selbst deutlichen Schwunverlusten und müssen gegebenenfalls nach ihrem "Einfallen" nachgebessert werden.

    Das Dehnungsvermögen beschränkt sich dabei i.A. auf 10 %, bezogen auf die Fugenbreite.

    Durch den permanenten Verlust an Lösungsmitteln verspröden die Füllungen und sind deshalb als Wartungsfugen zu betrachten.

    Oftmals kann man auch feststellen, dass bei gestrichenen Wandoberflächen zwar die Fugenelastizität wie gewünscht funktioniert, jedoch die Farbschicht auf der Acrylfuge (meist unkontrolliert) reißt.

    Haarrisse treten eher bei trennbandbedingten Sollbruchstellen auf und werden dann "dauerelastisch" verschlossen.
     
  7. Peeder

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    nur mal am Rande

    Ist im Trockenbau nicht üblich, der TB hat keine Kelle !

    Kellenschnitt wird gemacht, wenn eine Wand verputzt wird, die an eine GK Wand/Decke anschließt. Meiner Meinung nach, eine mittelalterliche Methode, ein Trennstreifen ist sicherlich besser.


    Peeder
     
  8. #8 Esther80, 29.12.2010
    Esther80

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    Schon klar, dass der TB das nicht selbst machen würde, aber da ein Schlüsselfertigbauer beauftragt wurde, kommt ja quasi eh alles aus einer Hand.

    Ich hatte bloß gesehen, dass der TB keinen Trennstreifen eingelegt hat. Bevor ich ein riesiges Fass aufmache, dass der seine ganz Platten wieder abmontieren darf, wollte ich mich bloß nach Alternativen erkundigen. Der Typ ist nämlich ne ziemlich faule Socke gewesen und hat eh unzuverlässig und schlampig gearbeitet.

    Der Nervkram hat aber jetzt hoffentlich ein Ende, der Schlüsselfertigbauer hat ihn rausgekickt, im neuen Jahr kommt ein neues und hoffentlich kompetenteres und engagierteres Team...
     
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