Kaufvertrag mit Bauträger

So wird's wohl sein. Würde ich auch!

Jein. So was kann man leichthin sagen, wenn alles gepaßt hat. Wenn aber nicht....

Ob es was bringt, wenn man nur einmal ein paar Wochen vor der Fertigstellung durch den Bau humpelt ist aber ohnehin farglich.

 

Nach meinen Erfahrungen ist externe Bauüberwachung absolut notwendig. Und diese begleitend während der gesamten Bauphase!

Der Bauträge will ausschließlcih Euer Geld und Eure Unterschrift unter dem Abnahmeprotokoll. Ein guter Bauträger wird Euch zwar ein möglichst hochwertiges Haus hinstellen wollen um hinterher wenig Probleme zu haben, dennoch braucht Ihr m.E. Gutachter für:

1. Die Bausubstanz: Keller, Dämmung, Rohbau, Fenster, Trockenbau, Dach, Treppen, Elektro....

2. Für alle Gewerke, an denen Euch zusätzlich besonders viel liegt und Mängel die Bausubstanz eher selten gefährden, optischer Natur sind oder in der Verursachung schwer zu beweisen sind: Maler, Fliesen, Fußböden, ...

Ein Bau-Ing., der den Rohbau perfekt prüfen kann, wird Euch u.U. nicht sagen können, ob der Farbauftrag durch den Maler oder die Oberflächenversiegelung des Parketts in Ordnung sind.

Alles, was nicht offensichtlich defekt ist, wird der BT hinterher nicht mehr als Mangel anerkennen bzw. müsst Ihr beweisen, das ihr es nicht kaputt gemacht habt. (Uns geschehen: Bei der Endreinigung durch den BT wurde die Ölschicht des Parketts vernichtet, was wir bei der Endabnahme übersehen haben. Jetzt übernimmt der BT immerhin aus Kulanz die Hälfte der Kosten von 800,00 - ist aber eben Kulanz.)

Zum Vertrag:
Achtet auf die Rechte die Ihr zum Betreten der Baustelle habt. Ihr müsst jederzeit Gutachtertermine vereinbaren dürfen!

Nochwas: Mir kommen ein paar Dinge bei Dir bekannt vor. Wenn Dein BT aus Holland kommt, dann melde Dich gerne mal bei mir.

Gruß,
Martin

 

Hallo scheitenweg,

über Vertäge mit BT könnte ich mich immer wieder aufs neue aufregen
Das Grundproblem Kräfteverhältniss:
- Du bist ein einzelner und wirst nur bis zur problemlosen Vertragsunterschrift kundenwürdig behandelt
- Der BT ist i.d.R. ein großes Unternehmen. Kunden die zwei mal bei Ihm Kaufen gibt es so gut wie nie.

Die Hauskäufer sind i.d.R. sehr schlecht informiert und werden aber auch nicht informiert. Z.B. die vermeintliche "Abnahme" beschränkt sich doch nur auf Peanuts. Die Abnahme dient nur dem rechtlichen Vollzug und Deinem guten Gewissen bei Vertragsunterschrift. Kein BT würde Dir offen sagen: Du hast hier nix zu melden sobald Du unterschrieben hast bauen wir wie wir wollen und Du hast schön fleißig zu zahlen, frage mich bloß nicht nach einem Fertigstellungstermin oder gar Änderungswünschen im Detail; Hinweise auf Mängel akzeptieren wir generell erstmal nicht und lassen Dich damit auflaufen. Das ganze Vertragswerk und Verkaufsgebahren ist seit jahrzehnten durch die BT weiter "optimiert" worden und jede Lücke geschlossen worden...

So jetzt denke ich ist Dir klar in welcher Konstellation und Kräfteverhältnis Du zu dem BT stehst...
Jetzt wird Dir sicherlich schnell klar warum Du prof. Unterstützung vor, während und nach dem Bau benötigst. Andererseits ist Dir jetzt auch bewusst dass Du bei Überstrapazierung Deiner "Maßnahmen" Dir mit dem BT nicht einig wirst => kein Haus in dem Baugebiet.

Ich denke es ist gut dass Du jetzt bereits eine Ahnung davon hast worauf Du Dich einlässt. Keinesfalls möchte ich Dir von einem BT-Vertrag explizit abraten, doch die rechtlichen Konsequenzen sollten Dir zu 110% bekannt sein.

Tipp hierzu: Suche andere Häuser die auch von exakt diesem BT sind und frage die Eigentümer nach den individuellen Erfahrungen mit dem BT. Da werden Dir sicherlich hunderte Geschichten aufgetischt werden und Du kannst Dir die für Dich relevanten Dinge zur Änderung dem BT vorschlagen. Wenn es an vermeintlichen "Selbstverständlichkeiten" schon schwierig werden sollte dann weißt Du woran Du bist.

Tipp wegen wirtschaftlicher Situation des BT:
Ein kleiner Blick in die Bilanz verrät häufig schon viel. In der Bilanz steht zwar nicht ob der BT gut wirtschaftet, sehr wohl aber ob der BT Anlagevermögen (Sicherheit für Dich) hat oder eher nicht. e-bundesanzeiger ist da sehr schnell sehr hilfreich.

Letzter Tipp:
Kennst Du deine zukünftigen Nachbarn? Das kann nur Vorteile haben...

Beste Grüße

 

@scheitenweg,
ich hab mal ein wenig recherchiert im Netz, und weiß wo das Baugebiet ist und wer da der Bauträger ist.
so wie es aussieht ist die Fa. W...a Bau ein doch recht solides Unternehmen das bundesweit tätig ist.
negatives hab ich eigentlich nicht gefunden.

 

Aus dem Katalog der MaBV von 13 Raten sind durch Zusammenlegung max. 7 Raten zu bilden. Anderenfalls ist die Ratenzahlungsverreinbarung unwirksam.

Der BT wird einen sog. Hausnotar haben, der die Verträge aufgesetzt hat. Dann sind das Formularverträge und die Klauseln unterliegen der Inhaltskontrolle nach §§ 307 ff BGB.

Am vorformulierten Vertragsinhalt wird der BT erfahrungsgemäß kein Komma ändern: Bringt Unruhe bei den Erwerbern und führt auch für den BT zur Unübersichtlichkeit bei der Gesamtabwicklung.

Für wesentlich halte ich: Alle Sonderwünsche sollten vor Kaufvertragsabschluß festgelegt und im Vertrag aufgenommen werden. Danach sollte es keine Sonderwünsche mehr geben. Das setzt voraus, daß man sich vorher zeigen läßt, was der BT an Materialien einzubauen gedenkt ( z.B. Bodenbeläge, Badeinrichtung usw. ).

Was ich in die Verträge reinschreiben lasse und womit ich bislang auch immer durchgekommen bin: Standards festlegen, z.B. das erhöhter Schallschutz zu erbringen ist.

 

Das ist aber nicht das Modell aller BT. Und ich weiß auch nicht, ob ich das als Käufer so haben wollte.

Viele Dinge fallen einem erst später ein oder sie fallen einem erst auf, wenn man den Rohbau sieht. Oder wenn man Sonderwünsche in Nachbarhäusern sieht, die den Haben-Wollen-Reflex auslösen.

Deswegen finde ich es besser, wenn man auch nachträglich noch Änderungen und Sonderwünsche einbringen kann.

Das muss natürlich schriftlich in Form von zu unterschreibenden Angeboten erfolgen. Gute Preise wird man natürlich nicht bekommen.

Auch gibt es das Modell, dass der BT sagt, dass alle Sonderwünsche (zumindest für die Ausbaugewerke) direkt mit den jeweiligen Gewerknehmern ausgehandelt werden. (So war es bei uns)
Das ist toll für die Gewerknehmer: So können sie bei den Käufern das Geld abzocken, das sie vom BT nicht erhalten, da dieser ihnen nur einen Hungerlohn zahlt.
Und der BT kann sich die Hände immer in Unschuld waschen. Dieses Modell ist echt Kacke!

Gruß,
Martin

 

Hallo Scheitenweg,
was hast du denn erreicht bzw. was hat Dein RA an dem Vertrag ausgesetzt?

Wir haben im III.BA ein Haus gekauft, welches Mitte Dezember fertig werden soll. Witzig, dass sie im IV. BA schon im Juni anfangen wollen, wo sie gerade erst den dritten ausheben und die Keller machen...

Ich bin gespannt.

Werdet ihr unsere Nachbarn?

 

Nochwas: Mir kommen ein paar Dinge bei Dir bekannt vor. Wenn Dein BT aus Holland kommt, dann melde Dich gerne mal bei mir.

Kannst Du mir bitte sagen, was Du über den Bauträger weist? Ich bin zufällig auch Bauherr im dritten BA.

 

hallo,
darf man fragen, wie der stand der dinge bei ihnen jetzt ist??