Wasserschaden im (Wohn-)keller - was tun?

Diskutiere Wasserschaden im (Wohn-)keller - was tun? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, das Tauwetter und ein verstopfter Regenwasserabfluss haben uns die Tage eine Überschwemmung in unserem Keller beschert -...

  1. dwoe

    dwoe

    Dabei seit:
    14.11.2008
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Bauingenieur - Hydrologie
    Ort:
    Neunkirchen-Seelscheid
    Hallo zusammen,

    das Tauwetter und ein verstopfter Regenwasserabfluss haben uns die Tage eine Überschwemmung in unserem Keller beschert - flächig standen ca 2 cm Wasser im Keller.

    Da es sich um einen vollständig bewohnten Keller handelt ist der Bodenaufbau wie folgt:
    • Dämmung unter der Bodenplatte
    • Betonplatte
    • Feuchtigkeitssperre (Gefitas)
    • Dämmung als Verbundplatte zur Aufnahme der Fußbodenheizrohre (Tackersystem)
    • ca. 6 cm Estrich

    Teilweise sind die Räume verfliest - das Laminat aus den restlichen Räumen habe ich schon rausgerissen.

    Das stehende Wasser ist natürlich raus - zusätzlich habe ich die Vorlauftemperaturen der Fußbodenheizung massiv erhöht und die Kellerstränge voll aufgerissen, so dass es dort jetzt schön mollig warm ist.

    Was ist den bei diesem Bodenaufbau noch zu tun? Müssen wir noch trocknen oder einfach nur warten? Was müsste Eurer Meinung nach getan werden für die Trocknung?

    Vielen Dank für Eure Hilfe,

    Dirk
     
  2. Vossi

    Vossi

    Dabei seit:
    30.11.2008
    Beiträge:
    1.413
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Wohnraumgestalter
    Ort:
    Wolfenbüttel
    Benutzertitelzusatz:
    Freigeist und Erfinder
    Ich gehe davon aus das das Wasser auch den Estrich und die darunterliegende Dämmung durchnässt hat und jetzt auch unter der Verbundplatte ist. Und da bekommst Du es mit Heizen der FB nicht weg.
    Der Ablauf wäre mMn jetzt eine Firma damit zu beauftragen, die sich mit technischen Trocknungen beschäftigt. Bitte nicht den Klempnerbetrieb von uimme Ecke, sondern einen ausgewiesenen Wasserschadenbeseitiger. Alles weitere von denen...
     
  3. dwoe

    dwoe

    Dabei seit:
    14.11.2008
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Bauingenieur - Hydrologie
    Ort:
    Neunkirchen-Seelscheid
    Danke für die Antwort!

    Mittlerweile habe ich mal in ein paar Ecken den Estrich aufgekloppt und auch die Verbundplatte darunter entfernt und es stimmt: zwischen den Schichten ist auch Wasser (also auch zwischen Verbundplatte und Feuchtigkeitssperre).

    Was genau wird denn jetzt bei einer technischen Trocknung gemacht? Mit welchen Verfahren wird erreicht, dass zwischen den Schichten das Wasser trocknet. Worauf sollte ich bei Angeboten von Fachfirmen achten?

    Vielen Dank,

    Dirk
     
  4. Vossi

    Vossi

    Dabei seit:
    30.11.2008
    Beiträge:
    1.413
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Wohnraumgestalter
    Ort:
    Wolfenbüttel
    Benutzertitelzusatz:
    Freigeist und Erfinder
    Da die Feuchtigkeit unter eine gesperrte Schicht eingedrungen ist, bleibt wohl nichts, als Warme Luft in diesen Zwischenraum zu blasen und an Austrittslöchern mit Hilfe von Kondensatentfeuchtern die ausströmende Luft zu trocknen.
    Dauert aus Erfahrung zwischen 2 und 8 Wochen, je nach Größe, Grad der Durchfeuchtung und Machbarkeit.
    Es gibt bestimmt auch andere Lösungen, mit aber soweit bei dem Schadenbild nicht bekannt...
     
  5. wall

    wall

    Dabei seit:
    18.10.2010
    Beiträge:
    588
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Werbung
    Ort:
    Hamburg
    Über welchen Weg ist das Wasser denn rein gekommen?
     
  6. dwoe

    dwoe

    Dabei seit:
    14.11.2008
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Bauingenieur - Hydrologie
    Ort:
    Neunkirchen-Seelscheid
    Durch die Kellereingangstür - vor der Tür hat sich Regenwasser gesammelt, das nicht abgeflossen ist. Das ist dann durch die Tür eingedrungen...
     
  7. #7 gunther1948, 10.01.2011
    gunther1948

    gunther1948

    Dabei seit:
    05.11.2006
    Beiträge:
    6.917
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    architekt/statiker
    Ort:
    67685 weilerbach
    dazu kann ich nur sagen das element hat seinem meister gezeigt zu was es fähig ist.

    hallo
    da gibts firmen die das durch einblasen von warmer luft trocknen können.

    gruss aus de pfalz
     
  8. dwoe

    dwoe

    Dabei seit:
    14.11.2008
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Bauingenieur - Hydrologie
    Ort:
    Neunkirchen-Seelscheid
    Haha - die Art von Humor, die gerade noch brauchen kann. :( Aber irgendwie lustig ist's schon, wenn man sich ansonsten um Hochwasserschutz von Talsperren und Flüssen kümmert...

    Zu den Firmen: ich habe gehört, dass sich in dem Segment reichlich viele Scharlatane tummeln. Drum wollte ich vorher genau wissen wie es geht und worauf ich achten muss.

    Vielen Dank,

    Dirk
     
  9. #9 BauherrinM, 11.01.2011
    BauherrinM

    BauherrinM

    Dabei seit:
    01.12.2009
    Beiträge:
    57
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Angestellte
    Ort:
    NRW
    frag am besten bei deiner Versicherung nach .. (kommt evtl. auch für die Kosten auf?, Elementarschaden)
    Bei unserem Wasserschaden 2008 hat die Versicherung/ bzw. der Sachverständige die Firma ausgesucht und vermittelt. Sämtliche Kosten der Firma wurden dann direkt an die Versicherung geschickt und auch bezahlt.
     
  10. Vossi

    Vossi

    Dabei seit:
    30.11.2008
    Beiträge:
    1.413
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Wohnraumgestalter
    Ort:
    Wolfenbüttel
    Benutzertitelzusatz:
    Freigeist und Erfinder
    Huiii, so wird es wohl gemacht bei Versicherungen. Ärgern wir uns ständig mit rum. Nur weil der Schadenbeseitiger von der Versicherung (vom Sachbearbeiter der das schönste Geschenk zu Weihnachten hatte) geschickt wurde, heisst das nix. Das ist Vetternwirtschaft der miesesten Art.
    Nach einer Beschwerde bei der BaFin für genau diesen Fall mit anschliessendem Versicherungsbetrug habe ich mal einen "gehen" lassen..

    Schnapp Dir die gelben Seiten und such Dir einen regionalen Schadenbeseitiger. Finger weg von bundesweitem Service, die schei... auf Dich als Kunde....
     
  11. #11 BauherrinM, 12.01.2011
    BauherrinM

    BauherrinM

    Dabei seit:
    01.12.2009
    Beiträge:
    57
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Angestellte
    Ort:
    NRW
    mhh .. dann hab ich wohl mit meinem Glück gehabt.

    in meinen Augen sehr professionell und hat uns Gut beraten, die Firma kam auch regelmäßig vorbei und hat die Geräte geprüft und den Feuchtegehalt in den Wänden, Fußboden und der Raumluft gemessen, und danach entschieden wie lange die Geräte noch stehen müssen.

    Den Stromverbrauch haben sie exakt aufgeschrieben, so das ich die Mehrkosten anstandslos von der Versicherung bezahlt bekommen habe.
     
  12. #12 Maxpower, 12.01.2011
    Maxpower

    Maxpower

    Dabei seit:
    12.01.2011
    Beiträge:
    54
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Maler und Lackierer
    Ort:
    Bayreuth
    Welche Firma es trocknet ist eher egal. Das es richtig getrocknet, und dann auch tatsächlich trocken ist, ist hierbei die Hauptsache!
    Die Fussbodenheizung erschwert das ganze hier natürlich erheblich! Denn die Leitungen können (auch mit einer Wärmebildkamera) nie 100%ig geortet werden.
    es gibt für diesen Estrichaufbau warscheinlich nur zwei optimale Methoden zu trocknen.
    1. Überdruckverfahren: Die trockene Luft wird unter den Estrich (d.h. unter die Dämmung bzw. Folie/Speerbahn) geblasen, kann sich mit Wasser anreichern und kommt dann über Randfugenöffnungen wieder nach oben. Die feuchtigkeitsangereicherte Luft wird dann i.d.R. von Kondenstrocknern aufgenommen.
    2. Unterdruckverfahren: Die Feuchtigkeit wird über Bohrlöcher im Estrich rausgezogen. Das Wasser sammelt sich in einem Fass oder in einen sogennanten Wasserabscheider (Je nach Ausstattung der Firma und der Notwendigkeit.
    Der Rest der Luft wird per Abluftschlauch nach draussen befördert, gleichzeitig wird trockene Luft von draussen reingesaugt.

    Randfugen werden in beiden Fällen zu öffnen sein, das macht der Techniker gern selbst. So kann er den Luftstrom genau regulieren.

    Auch werden in beiden Fällen Kernbohrungen gemacht. Wenn eine Fussbodenheizung vorhanden ist, werden diese wohl nur etwa 1-2cm tief gesetzt. Der Rest wird mühsam rausgestemmt. Wichtig ist in jedem Fall das man bis zur Bodenplatte runter kommt.
    Wenn als Oberbelag Fliesen vorhanden sind und kein Ersatz zur Hand ist, kann man diese durch erwärmung schadensfrei entfernen. Das klappt so zu etwa 85% ;)

    Ich hoffe etwas Einblick gegeben zu haben!
     
  13. #13 Maxpower, 12.01.2011
    Maxpower

    Maxpower

    Dabei seit:
    12.01.2011
    Beiträge:
    54
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Maler und Lackierer
    Ort:
    Bayreuth
    Welche Firma es trocknet ist eher egal. Das es richtig getrocknet, und dann auch tatsächlich trocken ist, ist hierbei die Hauptsache!
    Die Fussbodenheizung erschwert das ganze hier natürlich erheblich! Denn die Leitungen können (auch mit einer Wärmebildkamera) nie 100%ig geortet werden.
    es gibt für diesen Estrichaufbau warscheinlich nur zwei optimale Methoden zu trocknen.
    1. Überdruckverfahren: Die trockene Luft wird unter den Estrich (d.h. unter die Dämmung bzw. Folie/Speerbahn) geblasen, kann sich mit Wasser anreichern und kommt dann über Randfugenöffnungen wieder nach oben. Die feuchtigkeitsangereicherte Luft wird dann i.d.R. von Kondenstrocknern aufgenommen.
    2. Unterdruckverfahren: Die Feuchtigkeit wird über Bohrlöcher im Estrich rausgezogen. Das Wasser sammelt sich in einem Fass oder in einen sogennanten Wasserabscheider (Je nach Ausstattung der Firma und der Notwendigkeit.
    Der Rest der Luft wird per Abluftschlauch nach draussen befördert, gleichzeitig wird trockene Luft von draussen reingesaugt.

    Randfugen werden in beiden Fällen zu öffnen sein, das macht der Techniker gern selbst. So kann er den Luftstrom genau regulieren.

    Auch werden in beiden Fällen Kernbohrungen gemacht. Wenn eine Fussbodenheizung vorhanden ist, werden diese wohl nur etwa 1-2cm tief gesetzt. Der Rest wird mühsam rausgestemmt. Wichtig ist in jedem Fall das man bis zur Bodenplatte runter kommt.
    Wenn als Oberbelag Fliesen vorhanden sind und kein Ersatz zur Hand ist, kann man diese durch erwärmung schadensfrei entfernen. Das klappt so zu etwa 85% ;)

    Ich hoffe etwas Einblick gegeben zu haben!
     
Thema: Wasserschaden im (Wohn-)keller - was tun?
Besucher kamen mit folgenden Suchen
  1. wasserschaden betonkeller

    ,
  2. wasser keller Fußbodenheizung

    ,
  3. wasser unter estrich fußbodenheizung

    ,
  4. fussbodenheizung Wasser im keller
Die Seite wird geladen...

Wasserschaden im (Wohn-)keller - was tun? - Ähnliche Themen

  1. Sind das Wasserschäden oder Lackspuren bzw. Pfusch vom Parkettleger?

    Sind das Wasserschäden oder Lackspuren bzw. Pfusch vom Parkettleger?: Sind das Wasserschäden vom Mieter oder Lackspuren bzw. Pfusch vom Parkettleger? Der Parkettboden wurde 2016 gelegt. Es sieht für mich irrgendwie...
  2. Fassade an Außentreppe mit Wasserschaden

    Fassade an Außentreppe mit Wasserschaden: Hallo, unsere neue Außentreppe hat einen Winter hinter sich und wurde neu gebaut / frisch verfliest. Nun läuft das Wasser an der Fassade runter...
  3. Alten Wasserschaden nachvollziehen

    Alten Wasserschaden nachvollziehen: Guten Tag, ich hätte folgende Frage: Kann man an Hand von dem Bild in etwas nachvollziehen, wie hoch das Wasser unter der Duschwanne gestanden...
  4. Wasserschaden 3 Jahre alte Dusche ?!

    Wasserschaden 3 Jahre alte Dusche ?!: Hallo, nach nicht mal 3 jahren musste ich die silikonfuge der Dusche in unserem Neubau rausmachen, weil diese an mehreren stellen brüchig und...
  5. Wasserschaden hinter Fließen wegen offenem Dübel?

    Wasserschaden hinter Fließen wegen offenem Dübel?: Hallo Alle, ich habe folgendes Problem: Schimmel bei Fließenfugen in der Dusche (siehe Bild): [ATTACH] Einen Schimmel-Hotspot sehe ich bei...