PU Schaum mit MDI

Diskutiere PU Schaum mit MDI im Baubiologie Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo, habe gestern gesehen, dass der Heizi bei uns im Haus PU Schaum mit MDI verwendet (Fischer Pistolenschaum PUP S 750), um die Anschluesse...

  1. #1 Spasssbremse, 15.01.2011
    Spasssbremse

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    Hallo,

    habe gestern gesehen, dass der Heizi bei uns im Haus PU Schaum mit MDI verwendet (Fischer Pistolenschaum PUP S 750), um die Anschluesse der Wasserbecken zu fixieren und um die Zu- und Fortluft der KWL abzudichten.

    Dieser Schaum beinhaltet wohl mehr als 1% MDI (Methylendiphenyldiisocyanat) enthaelt, das ab 01.12.2010 folgendermassen gekennzeichnet werden muss:
    "R40: Verdacht auf krebserzeugende Wirkung"

    Was ist davon zu halten?
    Gilt das nur bei der Verarbeitung oder auch spaeter in eingebautem Zustand?

    Wie ich jetzt gelesen habe, gilt das nur, wenn man dem Stoff in hohen Konzentrationen ausgesetzt wird. Dies ist man ja als Bauherr nicht wirklich.

    Unser Fensterbauer verwendete Wuerth PurLogic. Dieser enthaelt meines Wissens nach weniger als 1% MDI und muss nicht gekennzeichnet werden.

    Sollte man als Bauherr generell auf PU Schaum mit weniger als 1% MDI bestehen?
     
  2. Lukas

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    Du hast Angst vorm Dioxinei. Was soll das Huhn sagen?

    Du kannst bestehen, worauf Du willst. Konsequent wäre der Verzicht auf Schaum, um dann bei anderen Baustoffen vor dem gleichen/ähnlichen Problem zu stehen und andere noch nicht zu erahnen - zum Glück.

    Das Leben ist eine Krankheit mit garantiert tödlichem Ausgang. :D

    Gruß Lukas
     
  3. #3 Rudolf Rakete, 15.01.2011
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    Wie Lukas schon schrieb. Bei der Herstellung sovieler Produkte wird Isocyanat als Härter eingesetzt. Wenn Du das alles überprüfen möchtest dann viel Spaß. Dann kanst Du nur noch mit (unbehandeltem) Holz und Lehm, Stroh, Kuhscheiße bauen. (Mist in der Kuhsch. könnte ja mitlerweile Dioxin sein)

    Ich würde mir keine Gedanken machen. Isocyanat ist sehr reaktionsfreudig (deswegen ja auch krebseregend) und reagiert recht schnell aus. Die größte Gefahr besteht für diejenigen die damit regelmäßig arbeiten.
     
  4. #4 greentux, 15.01.2011
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    Kein Schaum funktioniert hier bisher ganz gut... Kuhscheisse und Stroh gabs noch nicht :)
     
  5. #5 Spasssbremse, 15.01.2011
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    Und womit sind eure Fenster abgedichtet?
     
  6. #6 greentux, 16.01.2011
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    Mal einfach bei www.khies.de ins Fachwissen schauen. Da steht alles. Gibt auch im FensterUnterforum einen Thread dazu.
    Der Bauschaum hat nicht die Aufgabe irgendwas abzudichten. Er dient lediglich der Dämmung. Und da wird heute Mineralwolle verwendet. Wir selber haben Hanf verwendet. Die äussere Dichtung wurde mit Kompribändern hergestellt.
     
  7. Lukas

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    Das ist so nicht richtig, aber auch bei khr nachzulesen.:)

    Gruß Lukas
     
  8. #8 Spasssbremse, 16.01.2011
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    Hm, Hanf? Damit haben wir frueher andere Sachen gemacht ;)

    Ich denke, im Allgemeinen wird hier auch uebertrieben.
    Wenn jemand jeden Tag 8 Stunden mit einem Stoff in Kontakt ist und es dann Krebsfaelle gibt, dann muss das Zeug noch lange nicht gefaehrlich sein, wenn es ausgehaertet in einem Haus verbaut ist.

    Ausserdem darf man dann auch keinen Laserdrucker im Haus betreiben, das Dach nicht mit Glaswolle abdichten etc.

    Und wer weiss, was wir heute benutzen und was dann in 10 Jahren wieder krebserregend sein soll...

    Nachtrag:
    Habe uebrigens gerade bei Wikipedia gelesen, dass Mineralwolle auch im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen...
     
  9. #9 greentux, 16.01.2011
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    Was bei Wikipedia steht stimmt natürlich alles. MiWo haben wir nur in sehr homöopathischen Mengen im Haus. Ansonsten gibts eben Hanf, Flachs, etc. Das Dach ist mit Zellulose gedämmt (böse Druckerschwärze!).
    Muss eben jeder selber entscheiden, was wichtig ist am Haus.
     
  10. #10 Gast360547, 17.01.2011
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    toll

    Moin,

    Glaswolle aus jüngerer Zeit ist nach meinem Kenntnisstand nicht krebsgefährdend, da die Fasern immer quer zu Länge abbrechen, was bei Asbestfasern anders ist.
    Glas wird dann ausgehustet, Asbest verbleibt.

    Zellulose hat in vielen Fällen Borsalze als Imprägnierung. In Verbindung mit Wasser wird daraus Borsäure.

    Wie wird begründet, dass Miwo krebserregend sein soll?

    Grüße

    stefan ibold
     
  11. kehd

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    50% aller künstlich hergestellten Chemikalien und 50% aller in der Natur vorkommenden Stoffe sind krebsverdächtig. Gilt auch für Kaffeeinhaltsstoffe.
    Wenn es geräuchertes (oder gepökeltes) Fleisch nicht schon geben würde, wäre es lebensmittelrechtlich sich verboten. das gleiche gilt für Kochsalz. Dort ist der Abstand zwischen tödlicher Dosis und täglicher Aufnahme viel zu klein.
    Ich würd die Kuh auf der Weide lassen.
    Dort kann sie dann Dioxin verseuchtes Biofutter fressen.
    PS
    Falls jemand seinen Biobauern mit der Weide nebenan ärgern will, ein Feuer machen (Kamin geht natürlich auch). Wenn der Wind richtig steht, ordentlich Salz drüber schütten und das Gras und später dann das Fleisch analysieren lassen. Da nur Pikogrammengen (also ein millionstel von einem millionstel Gramm) erlaubt sind, liegt er sicher drüber.
    Schönes Lagerfeuer an Nord- oder Ostsee mit Treibholz ist da natürlich auch sehr probat.
     
  12. #12 greentux, 17.01.2011
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    Ja, man kann natürlich die Scheuklappen aufsetzen und sagen: ist halt so.
    Geht immer.
    Mit dem Borax lebe ich auch in meiner Wandfarbe :)
    So lange sich der Bauherr mit den Sachen beschäftigt und entscheidet "nehm ich / nehm ich nicht" ist das alles in Ordnung. Wenn aber einfach das Chemielabor eingebaut wird, ist es halt zumindest problematisch.
     
  13. Lukas

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    Warum ist das dann gleich pauschal "problematisch"?

    Simples Beispiel: Die derzeitige Dioxinhysterie.
    Selbst wenn man täglich ein Ei mit derzeit maximaler Dioxinbelastung essen würde, so wird man nicht alt genug, daß es zu einer relevanten Belastung kommen könnte.

    Natürlich ist es PAUSCHAL nicht falsch, sich so wenig wie möglich irgendwelchen Giften auszusetzen. Wer wird aber deshalb gleich das Atmen einstellen. :)

    Was am wenigsten erforscht und wohl auch einfach zu komplex ist, dürften Wechselwirkungen verschiedener Substanzen sein. Sowas kann in keinem Grenzwert einer Einzelsubstanz berücksichtigt sein und damit erübrigt sich eigentlich jeder, wie auch immer festgelegte, Grenzwert.

    Wer möchte sicher sein, daß bei der Begegnung zweier oder meherer "Ökobestandteile" nicht ein Gift herauskommt, welches ein Dioxin oder Isodingsbums locker in den Schatten stellt. :o

    Einen angenehmen Lebensabend, in wenig Angst,

    wünscht Lukas :)
     
  14. #14 Rudolf Rakete, 17.01.2011
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    Man läßt Versuchstiere extrem hohe Dosen inhalieren, wenn die dann Krebs bekommen gilt etwas als Krebsverdächtig. Bei den hohen Dosierungen bekommen die Tiere von fast allem Krebs.

    Die Menge macht das Gift.

    Ein Allergologe hat mir mal gesagt, im Grunde seien die Allergietest nur bedingt aussagekräftig, die Dosis der Allergene die unter die Haut gespritzt werden ist so hoch, dass fast jeder Mensch darauf reagiert.
     
  15. #15 greentux, 17.01.2011
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    Wenn mir der Handwerker Sachen einbaut, die man auf em Sondermüll entsorgen muß ohne mich darüber aufzuklären, finde zumindest ICH das problematisch.
    Das nicht alle so denken ist schon klar. Geiz ist geil und Schweinefleich für 6€/kg ist normal. Da muss man nicht stutzig werden.
     
  16. #16 dquadrat, 17.01.2011
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    naja, daß das verarbeiten von pu-schaum gesundheitsgefährlich sein soll, hab ich erst erfahren, als es vor ein paar tagen hieß, verkauf nur an fachfirmen und verarbeitung nur mit schutzausrüstung.
    da kann man keinen handwerker für verantwortlich machen, wenn dieser nicht ausdrücklich bewirbt, ökologische produkte zu verwenden.

    ich kauf im übrigen immer die billigsten lebensmittel und halte analogkäse und analogwurst für große zivilisatorische errungenschaften :biggthumpup:

    hoffentlich kommt bald das fleisch aus dem reagenzglas. rind ist immer so unverschämt teuer :frust
     
  17. Lukas

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    "Brust oder Keule":D

    Ich hocke z.B. in einer echten Zwickmühle.
    Es gibt keinen "Öko"-Parkettkleber, dem ich traue. Also tu ich mir und meinen Kunden die Isodingsbumse im PU-Kleber an.

    Der Fehler liegt leider schon viel früher.
    Natürlich könnte man ein Parkett auch halbwegs zuverlässig ohne PU verlegen. Aber nicht auf einem Estrich. Leider haben dies die Planeure nicht auf dem Schirm und mit der FBH wirds dann auch eng.

    Für mich würde die Lösung so aussehen, daß es keine FBH gibt und einen hölzernen Unterbau, auf dem das Parkett genagelt oder noch besser geschraubt wird.

    Gruß Lukas
     
  18. Julius

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    In einem Nachbarhaus war das Eiche-Parkett im EG (Verkaufraum) direkt mit in den Heißasphalt-Verbundestrich gelegt worden. Vermutlich Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts so ausgeführt.
    Hat rund 100 Jahre gehalten, bevor es dann beim Umbau entfernt wurde. Einzelne Bereiche (vor der Verkaufstheke) waren von 5cm auf unter 1cm Dicke abgelaufen gewesen....
    Aber gehalten hat das immer noch! :winken
     
  19. Lukas

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    Nachtrach!

    Da fällt mir noch das ein:

    Eine Kundin, voll ÖKO, beauftragte mich mit dem Aufarbeiten ihres Korkbodens, mit der Maßgabe, daß ich ein "Öko-Öl" eines bestimmten Herstellers draufschmieren solle.

    In dem Öl, welches ich gewöhnlich und am liebsten verarbeite, ist Testbenzin als Lösemittel enthalten. Das Ökozeug roch nach allen Zitrusfrüchten der Welt und es wurde mir übel.:o Das Testbenzin ruft bei mir keine solche Reaktion hervor. Mit Zitrusfrüchten habe ich sonst auch keine Probleme.

    Gruß Lukas
     
  20. Lukas

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    @Julius

    Solche Böden kenne ich auch. Sowas läuft aber wg. Bitumen heute auch eher nicht unter öko. Oder etwa doch?:)

    Gruß Lukas
     
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