Warum werden Wärmepumpen so angepriesen, wie sieht die Gesamtbilanz an ?

Diskutiere Warum werden Wärmepumpen so angepriesen, wie sieht die Gesamtbilanz an ? im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Ich frage mich wieso Wärmepumpen aktuell so angepriesen werden. Mir kommt es immer so vor, wie man nur die Kosten oder Energieaufwände...

  1. #1 Roschee, 15.01.2011
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    Ich frage mich wieso Wärmepumpen aktuell so angepriesen werden.

    Mir kommt es immer so vor, wie man nur die Kosten oder Energieaufwände betrachtet die im Haue anfallen, aber der Strom der Wärmepumpen wird aktuell mehrheitlich aus Atomkraft oder Kohlekraft erzeugt ( Wirkungsgrad ~50% ). Und wenn ich dann eine Gesamtenergiebilanz ansehe, dann steht die Wärmepumpe nicht mehr so gut da. Zudem wird der Wärmepumpenstrom auch noch billiger angeboten. :mauer

    Aber viele Bauunternehmer schlagen einem nur Wärmepumpen vor.


    Kennt einer von Euch einen Artikel oder sonstiges, wo die Gesamtenergiebilanz der einzelnen Heizarten von A - Z mal aufgelistet sind und man dann wirklich sieht, wer besser wegkommt ?


    Gruss

    Roschee
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Davon gibt es Tausende im I-Net, und jeder biegt sich das so hin, wie es ihm in den Kram passt. Du kannst Dir eine "passende" Bilanz aussuchen.

    Jede Art der Energieerzeugung hat Vor- und Nachteile.
    Was ist mit den Schäden die durch Ölförderung, Transport entstehen?
    Was ist mit der Entsorgungsproblematik bei Kernenergie?
    Welche Probleme erzeugen wir durch die Verwertung nachwachsender Rohstoffe?

    Bei el. Strom haben wir zumindest mal den Vorteil, dass man diesen auf viele Arten erzeugen kann.

    Das hat schon seinen Grund. Wärmepumpen sorgen auch für eine Grundlast im Netz, und in Spitzenzeiten kann der Netzbetreiber die WP auch abschalten, und somit die Schwankungen ein wenig glätten.
    Ein Kraftwerk lässt sich nicht auf Knopfdruck ein- oder ausschalten, und starke Lastschwankungen sind Gift für Kraftwerke und deren Effizienz.

    Zum "Umweltgedanken" wäre zu sagen, dass Wärmepumpen ja Energie aus Luft, Erdreich, Wasser entziehen, und um diese Energie auf ein für unsere Häuser verwertbares Temperaturniveau zu bringen, ist eine Hilfsenergie erforderlich, im einfachsten Fall halt el. Strom.
    Optimal wäre es, wenn man diese Hilfsenergie wiederum vollständig aus regenerativen Energien gewinnen könnte. Das ist leider (noch?) nicht möglich. Dazu muss man nur mal die Energiemengen betrachten die benötigt werden, und deren zeitliche Verteilung.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 alex2008, 15.01.2011
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    Es gibt schlicht und einfach seitens der versch. Lobbyisten kein Interesse an einem umfassenden Vergleich.

    Die Infos musst dir also selbst zusammenstoppeln. Vergleiche nicht unbedingt einfach da Studien tw. um Jahre auseinanderliegen.

    Ein etwas älterer Vergleich hier:
    http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2003/1427/

    zur Stromversorgung, die "Erdgasstudie" von Greenpeace
    http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/energie/Zusammenfassung_der_Erdgasstudie.pdf

    und noch ein paar schweizer Studien betreffs Wärmepumpen
    Energetische Potenziale von Wärmepumpen


    und noch mehr zum selbst zusammensuchen:
    Datenbank des BFE
     
  4. #4 denkedran, 15.01.2011
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  5. papeFT

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    Die Frage von Roschee ist: "Ich frage mich wieso Wärmepumpen aktuell so angepriesen werden."
    Zwischen anbieten und real verkaufen liegen doch auch noch Welten!
    Ich würde mal die Frage stellen, warum all die klugen Denker noch kein System gefunden haben, dass mit der Energie auskommt, die ohne die vielen technischen Hilfsmittel und Verteilungssysteme zur Verfügung steht.
    Egal worüber man nachdenkt bei der Planung, immer wird Strom benötigt. Und selbst geringe Mengen Strom kann man in der Regel nur aus dem Netz beziehen, auch wenn man ihn selbst erzeugen sollte, da Produktionszeitpunkt und Verwendungszeitpunkt selten exakt zusammen fallen. Das Netz ist als "Zwischenspeicher" erforderlich. Wenn diese Abhängigkeit durchbrochen würde - wären wir dann weiter?
    Gruß papeFT
     
  6. #6 Mycraft, 15.01.2011
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    Tja ich habe zwar noch keine WP aber ich denke wenn man die Heizenergie die das Haus benötigt aus Erdwärme und nicht aus Gas oder Öl gewonnen wird.

    Dafür dann nur eine eine Pumpe laufen muss, dann ist es definitiv die sauberere Art der Energieerzeugung, auch wenn der Strom dafür aus Atomkraft etc. kommt.
     
  7. #7 wasweissich, 15.01.2011
    wasweissich

    wasweissich Gast

    mit einem kleinblockheizkraftwerk ist man auch in einem durchaus effizienten bereich , und stellt den wärmepumpennachbarn auch noch strom zur verfügung , zu einer zeit , wenn der gebraucht wird .
     
  8. #8 Mycraft, 15.01.2011
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    Tja aber auch da bin ich auf Öl oder Gas als Energielieferant angewiesen...da kann man ja auch gleich ne einfache Brennwerttherme nehmen...
     
  9. #9 wasweissich, 15.01.2011
    wasweissich

    wasweissich Gast

    eben nicht , und dein WP strom kommt ja aus gas , öl , kohle , uran ... oder vom BHK nachbarn ..
     
  10. H.PF

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    Nein, du steckst halt 1 Teil Energie rein und holst 3 Teile Energie wieder raus... Ist effektiver als eine Direktheizung
     
  11. #11 Mycraft, 15.01.2011
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    ja der WP Stom kommt auch aus den fosillen Brennmitteln, aber ist eben effizienter als ein BKW und ich bin eben auf nichts anderes angewisen und habe keine weiteren laufenden Kosten ausser die für den Strom, die ich ja eh bezahlen muss...
     
  12. papeFT

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    Und auf welche Weise ist dieses 1 Teil Energie gewonnen worden? Und wie ist es zu mir gekommen? Welcher Anteil der mal angenommen 4000 kWh im Jahr dienen wirklich der Erwärmung, welcher geht in den reinen Betrieb und das Drumherum? Wenn jemand in seinem Wohnzimmer ein Lagerfeuer anzündet, dann kommt diese Energie ungekürzt dem Raumvolumen zu. (Abzüglich öfter Lüften).
     
  13. Julius

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    Ganz grob gesagt gehen auf dem Weg des Stroms vom Kraftwerk bis zur WP etwa zwei Drittel verloren. Wenn die WP nun eine JAZ von 3 hat, ist ein Nullsummenspiel [(x/3)*3=x], ist sie besser, wird tatsächlich im Saldo Umgebungsenergie hinzugewonnen.

    Deswegen sind viele WP im Endeffekt (über alles) nicht effektiver als ein Gas-Brennwertkessel.
    Nur hat der Strom den Vorteil, auch aus Kohle, Wasserkraft, Wind, Kernkraft etc. stammen zu können.
     
  14. #14 greentux, 15.01.2011
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    Vermutlich werden die BTs an einer WP mehr verdienen als an der Gastherme + Solar. Oder es ist generell "einfacher" einzubauen...
     
  15. #15 alex2008, 15.01.2011
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    tja Julius kleiner Denkfehler?

    vom Kraftwerk bis an die Steckdose gehen mit Sicherheit keine 2/3 verloren.
    Höchstens von der Lagerstätte bis zur Steckdose, und dass ist bei modernen Gaskraftwerken auch nicht der Fall.

    Und ein Gas-Brennwertkessel erreicht auch keine 100% und benötigt auch noch ein klein wenig Strom zum Betrieb.
    http://www.delta-q.de/cms/de/projekte/dbu_brennwertkessel.html

    und etwas allg. rund um Heizung und EnEv etc.
    http://www.delta-q.de
     
  16. Julius

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    Bezogen auf den Primärenergiegehalt (darum ging es hier) und die harte Realität (z.B. Kraftwerke öfters im Teillastbetrieb) stimmt das nach meiner bescheidenen Kenntnis sehr wohl!

    Also, woher nimmst Du die ausgewiesene "Sicherheit", daß dem nicht so sei???
    Sehe grad meinen "Denkfehler" nicht. Aber Du kannst das sicher näher erläutern!

    Vielleicht war es etwas zu vereinfacht formuliert (allerdings sollte es für den Fragesteller ja bewußt einfach sein). Gemeint sind selbstverständlich nicht die reinen Verteilverluste, sondern den Löwenanteil machen notwendigerweise die Umwandlungsverluste aus.
     
  17. #17 alex2008, 16.01.2011
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    Tja Julius nach Deiner Rechnung hat die Gasheizung allerdings einen Wirkungsgrad von 100%

    Und dass ist Unsinn!
     
  18. #18 capslock, 17.01.2011
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    Ideal wäre es, den Kompressor der Wärmepumpe mit einem kleinen Diesel, Gas- oder Stirling-Motor anzutreiben...
     
  19. #19 demichve, 18.01.2011
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    Noch besser Photovoltaik mit Akku für die Nacht.
     
  20. Julius

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    Findest Du?
    Dann verrate ich Dir das Geheimnis, daß Gas-Brennwertkessel sogar Wirkungsgrade über 100% erreichen können. Nämlich bezogen auf den Heizwert. Das kommt dann - bezogen auf den Brennwert - schon recht nah an die 100%!

    Aber freut mich, daß Du Deinen vorigen Einwand nicht mehr aufrechterhältst.
     
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