Holzfassade "Stand der Technik" ?

Diskutiere Holzfassade "Stand der Technik" ? im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo Forum, als leidgeprüfter Bauherr bräuchte ich mal ein paar Informationen und ich hoffe, hier endlich ein paar Antworten zu finden....

  1. Mattes

    Mattes

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    Hallo Forum,

    als leidgeprüfter Bauherr bräuchte ich mal ein paar Informationen und ich hoffe, hier endlich ein paar Antworten zu finden.

    Also - unser EFH (Fertighaus - Holzständerwerk) ist im 1. und 2. OG mit einer Holzfassade ( Lärche ) in waagerechter Nut- / Federverbindung versehen. Die Fassadenbretter arbeiten witterungsbedingt derart, dass Nut- und Federverbindungen teilweise durch die Verdrehung der Bretter auseinanderbrechen und sich gegeneinander auseinandergedrückt haben. Teilweise sieht das ganze "Grottenschlecht" aus. Am Übergang des (verputzten) WDVS im EG zum Beginn der Holzfassade sind an der Unterseite der Hinterlattung umlaufend Lüftungsgitter verbaut, die durch die Verputzer in ihrer Breite am Lufteintritt teilweise bis auf 10-0 mm reduziert sind.

    Die Fassadebretter selber sind verdeckt geklammert; bewegen sich jedoch offensichtlich so, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt. Irgendwie scheint mir die Länge der Feder bzw. Tiefe der Nut mit 10mm unterdimensioniert. Jedenfalls scheinen die Fassadenbretter an der Hinterlattung "keinen Halt" zu haben.

    Weiterhin ist die Reaktion der einzelnen Fassadebretter auf Witterungseinflüsse scheinbar verschieden; ich habe mir die Stirnseiten mal genauer angesehen und festgestellt, dass der Grundsatz "Herzseite nach aussen" bei unserer Fassade tatsächlich nicht umgesetzt wurde.

    Ich stehe im Moment vor der schwierigen Entscheidung, einen teuren Rechtsstreit "anzunehmen" ... Neben anderen Fragen wäre es für mich wichtig zu wissen : Entspricht meine Fassade dem "Stand der Technik" bzw. welche Vorschriften kommen hier zur Anwendung.


    Danke,

    Mattes
     
  2. mls

    mls Bauexpertenforum

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    hast du schon mal mit dem hersteller geredet?
     
  3. Mattes

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    ... die beschränkt sich derzeit auf Kommunikation über unsere Anwälte.


    Leider.

    Mattes
     
  4. Mattes

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    achso : die Hinterlattung hat eine Stärke vom 20mm - ich lese immer davon, dass mindestens 30mm vorgeschrieben sind. Ist das so ?



    Mattes
     
  5. #5 Anfauglir, 17.01.2011
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    Das gilt so allgemein heute nicht mehr. Dieser "Grundsatz" hat verschiedene Hintergründe, einer ist die zu erwartende Verformung bei Trocknung.
    Da heute Bretter oft nach der Trockenkammer durch den Hobel wandern, wölben sie sich im Zustand der Ausgleichsfeuchte gelegentlich genau andersherum als erwartet.
    Ich habe vor Montage dann immer versucht das zu beurteilen, und gehofft, dass sich die gesamte Charge gleich verhält.

    Bei unsymmetrischen Profilen hat man als Verarbeiter eh keine Wahlmöglichkeit.


    Ganz unabhängig davon dürfte eine Fassade, die sich selbst zerlegt, wohl mangelhaft sein.
    Ursachen für zu starkes Arbeiten können z.B. falsche Holzquerschnitte, falsche Befestigung, schlechte Holzqualität und schlechte Wasserableitung sein.

    Ich persönlich bin bei Holzfassaden kein Fan von waagerecht, von Nut+Feder und von verdeckt geklammert.

    Sind die Mängel schon ordentlich angezeigt?
     
  6. Mattes

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    ja .... die sind schon vier oder fünf mal hier gewesen, haben nen :hammer: paar Nägel reingetackert; aber das Problem an sich bleibt.

    Ich bin wirklich kein streitbarer Mensch. Aber irgendwann ist genug - und jetzt muss ich sehr kurzfristig eine Entscheidung treffen.
     
  7. mls

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    also, anwalt ist dabei, hoffentlich "a guada", womöglich baurechtler?
    wenn´s noch mehr mängel gibt, dann erst recht eigenen technischen
    sachverstand bestellen.

    die fassade könnte man nach den regeln des bdz, ggfs. auch nach din 1052,
    din 18516 usw. beurteilen... manchmal gestaltet sich die entstehung
    belastbarer angaben für punktgenaue beweisfragen ziemlich langwierig,
    umso mehr, je einfacher etwas erscheint ;)
     
  8. #8 mausvommars, 20.12.2015
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    Hallo, ich hänge mich hier mal an. Bei unser Lärchenholzfassade in Stülpschalung wurde das mit der Herzseite nach außen auch nicht beachtet. Daher meine Frage, ob diese Regel immer noch ein Muss ist und nun ein Mangel vorliegt oder ob man da ein oder zwei Augen zudrücken kann.
     
  9. Taipan

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    Alte Tischlerregel: Immer rechts außen. Hat mit Verwitterung und "rund" werden zu tun.


    Klingt irgendwie komisch in der heutigen polit. Situation
     
  10. #10 saxofon, 12.03.2018
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    Um das Thema nochmal aufleben zu lassen:
    ich verstehe noch nicht ganz, warum überhaupt Bretter mit Nut und Fug für die Fassade genommen werden. Kann ich nicht angehängtes Profil nehmen? Vorteile wären mehr "Fleisch" an der Fuge, und einzelne Bretter könnten getauscht werden. Oder verwinden die Bretter dann zu stark?

    Mit was schraube ich denn die Bretter am besten an? Rostfreie Terassenschrauben mit Gewinde bis zum Kopf?
    Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass bei Hoztüren die Bretter an die Unterkonstruktion punktförmig geklebt werden können?
     

    Anhänge:

  11. #11 saxofon, 16.03.2018
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    Wenn keiner was dazu weiß, dann klär ich mich eben selbst auf: das Profil habe ich jetzt gefunden, heisst Wechselfalzbrett. Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung damit und sagt mir, ob sich das auch vertikal verlegen lässt?
     
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