Gutes Mauerwerk? Worauf achten?

Diskutiere Gutes Mauerwerk? Worauf achten? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Zu 1) Durch den Einbau neuer, dichter Fenster mit besserer Dämmfähigkeit entfällt sowohl eine Zwangslüftung durch Fugenundichtigkeiten als auch...

  1. #21 Ralf Dühlmeyer, 27.01.2011
    Ralf Dühlmeyer

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    Zu 1)
    Durch den Einbau neuer, dichter Fenster mit besserer Dämmfähigkeit entfällt sowohl eine Zwangslüftung durch Fugenundichtigkeiten als auch eine Möglichkeit für die Luftfeuchte, relativ schadfrei auf dem Glas zu kondensieren.

    Daher steigt gleichzeitig die Luftfeuchte (weniger Luftwechsel) und das unbemerkte Kondensieren auf Wandoberflächen.
    Letzteres, weil die Wandoberflächen in Folge fehlender Aussendämmung eben recht kühl sind und so der Taupunkt eher erreicht wird.

    Man kann Fenster ohne Dämmung und KWL sanieren - ja. Es erfordert dann nur mehr Aufmerksamkeit und Disziplin der Nutzer in Sachen Wohn- und Lüftungsverhalten!

    Wer weder das eine noch das andere macht, bekommt Mitbewohner.
     
  2. #22 cocacola, 27.01.2011
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    Ok, das mit dem Kondensieren an kalten Stellen verstehe ich. Trotzdem verstehe ich die Aussage mit den Außendämmung (ohne KWL) nicht. Denn ich habe ja die gleiche Luftfeuchtigkeit im Haus. Oder etwas nicht? Irgendwo muss die ja hin! Angenommen die Luftfeuchtigkeit sucht sich jetzt nicht die kälteste Außenwand, sucht sie sich doch einfach die nächst kältere Stelle, oder?
     
  3. #23 nomadww, 27.01.2011
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    Bei gedämmten Außenwänden sind diese aber deutlich wärmer als ungedämmte Außenwände, wodurch der Taupunkt eben NICHT unterschritten wird (oder werden sollte) und die Luftfeuchtigkeit nicht an den Wänden kondensiert und dort zu Schimmel führt.

    Bei neuen Fenstern und Dämmung bleibt ja außer irgendwelchen Wärmebrücken nichts mehr zum kondensieren übrig. Deshalb versucht man ja auch möglichts wärmebrückenfrei zu bauen. Wenn es keine kalten Bauteile mehr gibt kondensiert auch nichts und die Feuchtigkeit bleibt in der Luft und kann "weggelüftet" werden.
     
  4. #24 cocacola, 27.01.2011
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    Kann oder MUSS weggelüftet werden? Ich verstehe so langsam was ihr sagen wollt. Irgendwie glaube ich aber, dass es in der Realität doch irgendwo Wärmebrücken gibt und ohne viel Lüften man dann ähnliche Probleme hervorruft. Oder reicht bei einem Haus ohne KWL aber mit Dämmung + guten Fenstern das Lüften einmal kurz am Morgen?
     
  5. #25 Ralf Dühlmeyer, 27.01.2011
    Ralf Dühlmeyer

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    Ist das SO schwer zu verstehen???

    1) Die alten Fenster sind undicht. Sowohl zwischen Flügel und Rahmen als auch zwischen Rahmen und Wand. Diese Undichtigkeit lässt nicht die Gardinen wehen, sorgt aber für einen konstanten Luftwechsel - auch dann, wenn alle Fenster zu sind und keiner zu Hause ist!
    Dieser Luftwechsel schafft in der schimmelträchtigen kalten Jahreszeit warme feuchte Luft aus dem und kühle "trockene" Luft in das Haus.
    Werden neue Fenster montiert, sind diese Undichtigkeiten weg. Ersatzweise müsstest Du 2 Fenster ein Stück weit offen lassen (ganz leicht gekippt).

    Da das keiner macht, ist die rel. Luftfeuchte nach dem Fensterwechsel bei gleichem Nutzerverhalten höher als vorher.
    Höhere Luftfeuchte = grösseres Tauwasserrisiko!!!

    2) Nehmen wir an, die ungedämmte Wand hat eine Oberflächentemperatur von 13 ° C. Die alten Fenster haben die rel.Luftfeuchte durch Undichte immer knapp unter dem kritischen 80%-Feuchtewert bei 13° Oberflächentemperatur gehalten, so wird nach einem Fenstertausch diese Feuchte ansteigen und da System kippen.
    Dämmt man zeitgleich die Wand, steigt die Oberflächentemperatur auf (z.B.) 16° C.
    Dadurch ist auch bei der höheren Luftfeuchte der 80%-Wert noch nicht erreicht - bei gleichem Nutzerverhalten geht es ohne Tauwasser =Schimmel ab.
     
  6. #26 cocacola, 28.01.2011
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    In der Theorie verstanden. Aber kommen wir mal zur Praxis. Von so 10-12 Leuten die ich kenne, die in den letzten 5 Jahren neu gebaut haben, haben 4 Schimmelprobleme. Kann jetzt natürlich Zufall sein, dass ich prozentual soviele kenne. Aber man bekommt ja auch im TV/Internet/etc. mit, dass das keine Einzelfälle sind. Wenn es nun so "einfach" ist, einfach Außendämmung und man bekommt keinen Schimmel. Wieso gibt es dann soviele Probleme? Oder hat da immer ein Handwerker Murks gemacht?

    Wie gesagt, ich bin ja der Dämmung im Grunde nicht abgeneigt, aber ich habe einfach keine Lust deutlich mehr Geld auszugeben und nachher deutlich mehr Probleme zu haben ;-)
     
  7. #27 Ralf Dühlmeyer, 28.01.2011
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    Man bekommt ja im TV/Internet.... mit..... - und macht daraus eine Hochrechnung. :mega_lol: :mega_lol:

    Stell Dir vor, ein Marsmännchen landet hier und will was über die Bewohner dieses Planeten wissen. Gelandet ist er vor einem Pornokino. Oder neben dem Dschungelcamp. Oder in Natbush

    Was denkt er über die Menschen?
     
  8. Baumal

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    im pornokino: merkwürdige art sich fortzupflanzen auf dem planeten
    im dschungelcamp: völligst verblödete bewohner auf dem planeten
    in natbush: wird er von farmern erschossen.....:yikes
     
  9. #29 cocacola, 28.01.2011
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    Vielleicht fehlt dir ja am frühen Morgen ja noch ein Kaffee :p aber ich habe ja eigentlich das geschrieben:

    Und das mit dem TV/Internet war darauf bezogen, dass es nicht nur meine "4 Leute" sind, die Schimmel haben.

    Aber klar, es ist immer einfacher, sich über wen lustig zu machen, als über Probleme fachlich zu diskutieren ;)
     
  10. #30 ReihenhausMax, 28.01.2011
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    Wäre natürlich schon interessant zu wissen, woran es bei den 4 Leuten
    liegt oder wenn die Profis hier mal erzählen können, was so die typischen
    bautechnischen Ursachen/Fehler sind. Wärmebrücken im Anschlußbereich von Fenstern und Türen, grob unzureichende Lüftung? Aufs Fernsehen etc. würde ich nichts geben, wie soll RTL & Co denn seine Quote bringen, wenn sie über ganz normale Häuser ohne Probleme berichten würden (mich würde ja auch mal interessieren, wie sich die in einer Woche sanierten "Traumhäuser" nach ein paar Jahren darstellen ;-)).
     
  11. #31 Ralf Dühlmeyer, 28.01.2011
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    Wo mache ich mich lustig???

    Ich habe Dir versucht, klar zu machen, welchen "Wert" solche Berichte haben, wenn es um % (oder besser 0/00) Sätze geht.

    Warum bei Dir 4 von 12 solche Probleme haben, kann Dir hier keiner sagen, weil es 1.000.000 Ursachen geben kann.
    Von
    * Vergessen, das Wohnverhalten dem neuen Haus anzupassen (umziehen ist wie Wäsche wechseln = :mauer)
    über
    * Wasserschaden
    bis
    * massiver Baupfusch
     
  12. #32 Viethps, 28.01.2011
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Nein, reicht kaum.
    Die Probleme bei Neubauten: Da meist beide Partner arbeiten müssen, um die Hütte zu finanzieren, ist man zu wenig vor Ort, um dann zu lüften, wenn es angebracht wäre.
    Ausserdem ist in den ersten Jahren ggf. noch jede Menge Baufeuchte in den Decken und Wänden vorhanden. Je nach Bauweise.

    Ausserdem stehen die Architekten nicht den ganzen Tag hinter den Ausführenden. Und beim Einbau von Dämmstoffen werden manchmal doch auch ziemlich Ahnungslose eingesetzt. Da nutzt es dann wieder mal nichts, wenn der AN ein Meisterbetrieb ist......
    Kältebrücken werden immer noch eingebaut. Leider.

    Bei altem Mauerwerk aus der Zeit vor dem Hochlochziegel kann man die Luftschicht schon zur Dämmung dazunehmen.

    Man kann schon einen Altbau mit schlankem Mauerwerk, dessen Raumaufteilung einem zusagt, so aufrüsten, daß man heutige Vorschriften erfüllt. Aber nur mit dem Ansatz, die alten Wände als Innenschale zu belassen und davor alles neu aufzubauen.

    Man muß sich nur im Klaren darüber sein, das solch eine Aktion leicht mal finanziell einem Neubau gleich kommt.
    Aber die Wände und Decken sind schon mal trocken. Meist.

    Joe
     
  13. #33 Ralf Dühlmeyer, 28.01.2011
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    Warum wird immer wieder so ein Halbwissen herumposaunt???
     
  14. #34 Gast360547, 28.01.2011
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    nix da

    Moin,

    1. Ausserdem stehen die Architekten nicht den ganzen Tag hinter den Ausführenden. Muss er auch nicht. Wenn er sein Fach versteht und seinen Job ernst nimmt, passt es auch ohne 8 Stunden Präsenz
    Und beim Einbau von Dämmstoffen werden manchmal doch auch ziemlich Ahnungslose eingesetzt. Da nutzt es dann wieder mal nichts, wenn der AN ein Meisterbetrieb ist......Dafür sollte es eine Bauleitung des Bauherren geben!!!!


    Ralf, da steckt ein Widerspruch in sich drin. Leider kann ich der Aussage, wonach auch Ahnunglose bei der Montage der WD eingesetzt werden, nicht vollumfänglich widersprechen.
    Und ebenso leider haben viele Deiner Kollegen nicht den Plan, wenn es um Bauphysik geht. Dafür habe ich im Moment ein ganz krasses Beispiel.

    @Colaman,
    Ihnen fehlen die wesentlichen Grundlagen in Sachen Bauen im Bestand und Erstellen eines Neubaus. Die Shithouse-Parolen von VOX und Co können Sie getrost in die Ecke stellen. Ähnlich sehe ich das mit den "ineinerwochesaniertenhäusern".

    Ihnen ist der Zusammenhang zwischen dem Einbau neuer Fenster und der Oberflächentemperierung der Innenseiten der Außenwände entgegen Ihrer Aussage, wonach Sie das allmählich verstehen, augenscheinlich nach wie vor nicht klar. Schon deshalb werden Sie an den Thekenparolen hängen bleiben.
    Die Antwortgeber haben sich nicht lustig über Sie gemacht, sie haben im Gegenteil mühsam versucht, Ihnen die wesentlichsten Punkte aufzuzeigen.

    Wie bereits oben erwähnt, verlagern Sie bei der Änderung nur eines Punktes (z. B. Austausch der Fenster) die Probleme auf eine andere Stelle/Ebene.
    Beispiel: Alte Fenster fungieren als Bautrockner, da an den Scheiben das Tauwasser ausfällt und durch Abwischen entsorgt wird.
    Neue Fenster sind im Bereich der Scheiben so temperiert, dass Tauwasser dort nicht mehr ausfällt. Der nunmehr kühlste Bereich ist die Fensterlaibung. Es entsteht Schimmel. Dem kann man nur entgegenwirken, wenn die Oberflächentemperatur ebenfalls erhöht wird. Und da setzt die Wärmedämmung ein.

    Putze und/Mauerwerke können nur für einen recht begrenzten Zeitraum Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Irgendwann muss die zugefügte Feuchtigkeit wieder kontrolliert abgeführt werden. Andernfalls fällt schlagartig Schimmel an.

    Die Schimmelprobleme bei Ihren Bekannten, haben, wie R. D. bereits ausführt, vielerlei Ursachen. Eine davon ist regelmäßig die nach meiner Auffassung erheblich zu kurze Bauzeit. Früher wurden Neubauten regelmäßig trockengewohnt. Heute - wo jeder meint, dass frische Luft einen Ozonschock gibt - werden die Häuser verwohnt. Lüften verschwendet nach der (vollkommen fehlerhaften) Philosophie Energie.

    Grüße

    stefan ibold
     
  15. R.B.

    R.B.

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    :28: Diesen Absatz sollte man einigen Leuten auf die Stirn meiseln.

    Ich wäre dafür, dass man Bauherren nach Fertigstellung ihrer Häuser in einen Kurs schickt, "wie bewohne ich mein Haus richtig". Damit könnte man viele Probleme schon im Vorfeld vermeiden.

    Damit möchte ich natürlich nicht sagen, dass es immer am Nutzerverhalten liegt. Baumängel und Planungsfehler sind immer möglich, gerade bei Umbauten oder Sanierungen von Gebäuden.

    Gruß
    Ralf
     
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