Leerrohre

Diskutiere Leerrohre im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Gemeinde, nachdem ich hier schon fleißig passiv als Gast mitgelesen und natürlich auch schon viel gelernt habe, stellt sich mir dann doch...

  1. #1 macburrito, 05.02.2011
    macburrito

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    Hallo Gemeinde,

    nachdem ich hier schon fleißig passiv als Gast mitgelesen und natürlich auch schon viel gelernt habe, stellt sich mir dann doch eine Frage, die glaube ich noch nicht beantwortet wurde.

    Wenn ich es richtig verstanden habe und auch Geld keine übergeordnete Rolle spielt bei der Elektroinstallation, sollte man im Idealfall zu jeder Steckdose Leerrohre legen und diese dann entsprechend mit Sat-, Netzwerk-, IstY-, Steuer- und Stromleitungen bestücken. Idealerweise getrennt, zumindest die schlechter geschirmten Leitungen, von den NYM-Leitungen.

    Zu den Schalter- und Lampenanschlüssen werden wohl keine Leerrohre gelegt, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Aber nun zu meiner eigentlichen Fragen:
    Wie sieht es mit Telefonieschall und auch der Wärmedämmung aus, wenn alle diese Leerrohre im kalten HWR im Keller landen? Ist das energetisch bedenklich? Wie wird der Telefonieschall verhindert (zumindest im HWR, wo alle Rohre zusammenkommen)?

    Für KWLs gibt es ja Schalldämpfer, die das verhindern sollen, dass Schall sich von Raum zu Raum bzw. vom HWR zu allen Räumen ausbreitet, aber bei Leerrohren stellen ich mir das schwieriger vor. Ist das lösbar oder ist das nicht so schlimm wie ich mir das vorstelle?

    Gruß Gerhard
     
  2. #2 Steven82, 05.02.2011
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    Hi,
    wenn du zuviel Geld hast legst du zu jeder Steckdose Leerrohr.
    Macht meiner ansicht kein sinn, wenn du alles in 5x1,5 legst bist du auch auf
    der sicheren seite.
    Tel,Sat, EDV wird in Leerrohr auswechselbar gelegt, halt für die zukunft.
     
  3. #3 macburrito, 05.02.2011
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    du meinst eher nur zu den Stellen Leerrohr, wo später evtl. mal eine Satdose oder Netzwerkdose hinkommen soll.

    Wie sieht es denn dann mit einer später geplanten EIB Verkabelung aus? Die Leitungen sollte ich wahrscheinlich schonmal mit legen. Kann ich dafür ganz normale Cat.7 Leitungen nehmen oder sind die von speziellerer Art die Kabel?
     
  4. #4 Rudolf Rakete, 05.02.2011
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    Was durchaus interessant sein kann sind zusätzliche Leerohre z.B in den Keller. Im Wohnzimmer z.B kann das interessant sein, hinter dem Fernseher eine tote Dose von der aus ein Leerohr in den Keller oder unters Dach führt. Auch im Flur kann es sinnvoll sein, falls später mal eine Alarmanlage installiert wird........usw.
     
  5. #5 fmw6502, 05.02.2011
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    In unserem Technikkeller kommen alle 230V Leitungen von jeder Außlaßstelle (inkl. Lampen) in Installationsrohren an. Der Keller ist selber nicht beheizt, liegt aber innerhalb der thermischen Hülle, damit ist er nur etwas kühler als die anderen Räume. Daher energetisch kein Problem.

    Wir haben auch einige "Krachmacher" im Technikraum, speziell durch die Rohre hört man nichts - eher durch die Tür. Im Rohbau mit Leerrohr am Ohr war etwas hörbar ;)

    Gruß
    Frank Martin
     
  6. Julius

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    Sinnvollerweise schließt man raum- und vor allem stockwerkübergreifende Rohre mit speziellen Dichtungen um die innenliegenden Leitungen ab. Echte Leerrohre (also solche OHNE eingezogene Leitungen!) mit Stöpseln.
     
  7. #7 macburrito, 06.02.2011
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    Moin,

    @fmw6502
    d.h. jede Leitung kommt separat im Keller an und wird dann erst im Keller verschaltet (Lampen, schaltbare Steckdosen, Rolladensteuerung etc.)?
    oder hast du pro Raum eine Stelle wo die Installationsrohre ankommen und von da dann in den Technikkeller gehen?
    Mit thermischer Hülle meinst du Keller mit WDVS oder?

    @Julius
    das klingt schalltechnisch sinnvoll. Welche speziellen Dichtungen müsste ich verwenden und sind diese wieder lösbar, wenn jetzt noch ein Kabel hinzukäme?

    @Rudolf Rakete
    ja so ungefähr meinte ich das, für Bewegungsmelder (Alarmanlage) oder Kamera (Art Babyphone (innen im Kinderzimmer) bzw. POE-Aussenkameras) und natürlich die üblichen SAT- und Netzwerkdosen, falls sich die Räume mal funktionell ändern.

    Gruß
    Gerhard
     
  8. #8 fmw6502, 06.02.2011
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    ja, wir haben eine Zentralverkabelung, alle 230 V Leitungen laufen erstmal im Schaltschrank zusammen. Dort wird dann fröhlich verschaltet oder mit Elektronik aufgerüstet. Damit gibt es keine Unterputzverteilerdosen mehr und man jederzeit kreativ werden ;)

    Siehe zB hier

    Der Schaltschrank hängt im Technikraum, der gem. EnEV als "über Raumverbund" beheizt gilt, da Wohnkeller und natürlich Dämmung außenherum. Anders gesagt, der Keller ist innerhalb der thermischen Hülle.

    Gruß
    Frank Martin
     
  9. #9 david1880, 15.02.2011
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    @ fmw6502 WOW!!! :respekt

    das ist mal ein zählerschrank!!

    über die E-installation habe ich mir auch gedanken gemacht...

    wie ich hörte sind "abzweigdosen" nicht mehr stand der technik, heute werden aussschließlich "tiefe" steckdosen usw. verwendet, also eine direkte verkabelung hinter der dose.

    weiterhin denke ich, dass man 5 x 1,5 auf der sicheren seite ist.

    dort wo telefon oder dsl hin soll würde ich cat.7 legen, das passt auf jeden fall.

    ich würde auch die decken um ca. 7 cm abhängen, dann bist du für spätere änderungen bei deiner beleuchtung flexibler.
     
  10. #10 loennermo, 15.02.2011
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    Hallo Frank Martin,

    kannst Du ungefähr beziffern, was das mehr gekostet hätte im Vergleich zur Verkabelung in tiefen Dosen? Also ohne die Elektronik, die Du unten im Keller gesetzt hast?
     
  11. #11 fmw6502, 16.02.2011
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    So richtig beziffern kann ich es nicht, da wir keine Alternativangebote hatten und aus den Mischkalkulationen nicht so schlau werde.

    Machen wir mal eine grobe Mehraufwandsabschätzung unter folgenden Annahmen:
    • durchschnittliche Leitungslänge bis zum Verteilerschrank 10m
    • mit normaler Verteilung in den Räumen werden ca. 20 Leitungen inkl. außen benötigt
    • Verdrahtung in Verteilerschrank ist gleich aufwendig zu Verteilerdosen

    Wir haben rund 80 Leitungen, d.h. 60 Leitungen mehr. Das ergibt dann an zu vergütenden Mehraufwand:
    • 600m Installationsrohr, Material und Verlegung
    • 600m Leitungen, Material und Verlegung
    • leicht aufwendigere Planung - braucht mehr Platz und größere Öffnungen zum Verteilerschrank
    • Verteilerschrank 'ne Nummer größer
    • Dreistockklemmen (aus Industrieschaltschränken) - könnte auch klassisch verknüpelt werden
    • Innovationszuschlag - "hamma noch nie gemacht, ist sehr aufwendig" :mauer

    Finanziell kann ich das schlecht bewerten, aber vielleicht können die Profielektriker die Abschätzung überprüfen/ergänzen und eine grobe finanzielle Aufwandsmehrabschätzung geben.

    Gruß
    Frank Martin
     
  12. Julius

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    Was Du so hörst...
    Mit dem "Stand der Technik" (den man sowieso meiden sollte!), hat das aber gar nichts zu tun.

    Nicht ausschließlich, sondern überwiegend.
    Aber jede der beiden Varianten hat Vor- und Nachteile.

    Sicher in Bezug worauf?

    Richtig.

    Sehr elegant, aber auch sehr aufwendig. Und wenn schon, dann gleich um etwas mehr (abhängig auch vom Steinmaß).
     
  13. #13 david1880, 21.02.2011
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    @ Julius:

    mit der Verkabelung ob tiefe Steckdosen, oder Verteilerdosen, das sei mal egal... ich denke, dass tiefe Steckdosen besser sind..

    mit 5x 1,5 ist man doch flexibler als mit 3x 1,5, oder?

    Decken abhängen, ist sicherlich aufwändig, das stimmt, aber man hat es später einfacher.

    wenn ich überlege, dass ich pro Aussparung für die Einbaustrahler ca 25 Euro zahlen müsste, dann ist Decke abhängen doch schon eine Alternative.
    Mit ein Paar Kumpels ist das auch recht schnell erledigt.
     
  14. Julius

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    Mag sein, daß Du das denkst.

    Ich hingegen weiß, daß bei Verzicht auf Abzweigdosen meist deutlich höhere Gesamtlängen entstehen (von der Vielzahl hintereinandergeschalteter Klemmstellen teils fraglicher Ausführung ganz abgesehen), was je nach Absicherung dazu führt daß 1,5er-Leitung nicht mehr reicht, sondern 2,5er verwendet werden muß (Spannungsfall!).

    Von "besser" kann also ME keine Rede sein, nur von anders.


    Bei der Decke ist es ja nicht mit dem Abhängen getan, sondern das ganze Rohgebäude müßte entsprechend höher ausgeführt werden, sonst verringert sich die effektive Netto-Raumhöhe! Ob das zulässig oder akzeptabel ist, hängt vom Einzelfall ab.

    Diese Deine Kostenüberlegung hat etwas für sich.
    Und deutlich flexibler ist man sowohl bei der Verlegung von Leitungen mit Reserveadern als auch bei abgehängten Decken - richtig!
     
  15. #15 david1880, 21.02.2011
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    @ mit der Raumhöhe hast Du recht, dass muss jeder für sich wissen, ich hätte eine Raumhöhe mit 7cm abgehängter Decke von ca. 2,45, das ist für mich o.k.
     
  16. #16 Skeptiker, 21.02.2011
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    Bevor jetzt alle schreiben, was für sie ok ist und was nicht: Die Mindestraumhöhe für Aufenthaltsräume steht in D in den Landesbauordnungen. Die Musterbauordnung verlangt 2,4 m, manche auch mehr. In B sind's bspw. 2,5 m. Da wären dann 2,45 defintiv nicht ok! :shades
     
  17. Hfrik

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    Also in Hessen sinds wohl 2,2m, in BW 2,3m, in Dachräumen auch nur 2,2m.
    Wenn die Quelle stimmt:
    http://www.hahn-immobilien.net/page/artikel/artikelid/40

    Allerdings sind mir grössere Raumhöhen auch lieber - Masse über 2,5m scheinen ja so langsam wieder in Mode zu kommen.
     
  18. #18 david1880, 21.02.2011
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    bei uns im Saarland müssen gem. Landesbauverordnung §45 Aufenthaltsräume, die Raumhöhe von min. 2,40 Meter haben.

    lt. Plan habe ich eine lichte Raumhöhe von 2,64, abzgl. Estich, Fußbodenheizung und ca. 7cm abgehängter Decke komme ich auf ca.
    2,45 ungrad + - 2 bis 3 cm... also passt das -hoffentlich :bierchen:
     
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