Detail Bodenplatte/Porotonmauerwerk

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  1. Gast

    Gast Gast

    Hallo,

    Muss man bei einem nichtunterkellerten Haus die Stirnseite der Bodenplatte dämmen, wenn die Außenwand einschalig aus 36,5cm Poroton (T16) besteht und auf der Bodenplatte ein schwimmender Estrich mit ca. 8cm Wäda (o40) geplant ist??
    Hoffe auf Hilfe,
    Grüße aus Berlin, Corinna
     
  2. MAB

    MAB Gast

    Nöö

    Nicht im Sinne von gesetzlichem müssen. Aber die paar Mark tun auch nicht weh und bringen etwas mehr Sicherheit.
    Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, da zog die Dämmung auf einmal Tauwasser. Allerdings kamen da auch ein paar Ausführungsfehler dazu.
     
  3. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    Ja ich würd das schon dämmen

    ABER wie sieht die Abdichtung in diesem Bereich aus ... normalerweise würde ich da OHNE Plattenüberstand arbeiten/abdichten und beim Verfüllen der Baugrube einfach lose eine Perimeterdämmung vor den Plattenrand stellen ?

    MfG
     
  4. mls

    mls Bauexpertenforum

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    wärmebrückenreduzierung ...

    ist angesagt. über die nicht gedämmte bopl.kante verschwindet -pi x daumen - 3...5-mal soviel wärme, wie über 1 m²-wand.
    die dämmung sollte rd. 1m in den boden reichen.

    bei e. bopl. im erdreich wär der wärmeverlust geringer und e. dämmung entbehrlich.
     
  5. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    o´ Mann

    man merkt das ich vor mirherkrankle ... KLAR da stand (steht) "nicht unterkellerte Bodenplatte" sorry natürlich wie mls (!)

    MfG
     
  6. Bruno

    Bruno

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    Tauwasser oder Schimmel entstehen bei dem guten Mauerwerk nicht, weil die Oberflächentemperatur innen nicht unter 12,5°C absinkt. Ohne Dämmung friert die Bodenplatte auf über 1 m Breite durch. So wirkt sich die Dämmung (gelb) auf die 0°-Isotherme aus:
     
  7. Gast

    Gast Gast

    Hallo Bruno,

    vielen Dank für die tolle Grafik/Simulation.

    In dem von mir beschriebenen Fall reicht das Erdreich bis zur OK Fertigfußboden, d.h. die Stirnseite der Bodenplatte liegt nicht frei. Das Haus ist noch nach der "alten" WschVO berechnet und zudem fußbodenbeheizt. Das mit dem Tauwasseranfall sehe ich auch als unproblematisch an. Wichtig ist für uns vor allem die Frage, ob das Fehlen einer Dämmung als Mangel angesehen werden kann, da es evtl. nicht dem Stand der Technik entspricht (wir sind die Planer). Haben diesbezüglich nichts gefunden (auch nicht in der DIN 4108 Bbl.2).
    Wie sieht es nach der neuen EnEV aus?

    Wie sind Eure Erfahrungen, könnt Ihr uns weiterhelfen, vielen Dank im Voraus,
    Grüße aus Berlin von Corinna
     
  8. Bruno

    Bruno

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    Das Ganze ist sicher ein Grenzfall. In DIN 4108 Bbl.2 gibt es kein vergleichbares Detail. Hilfsweise könnte vielleicht Bild 7 herangezogen werden. Bild 7 zeigt eine Randdämmung der Bodenplatte (hier Kellerdecke) in dem Bereich, der der Außenluft ausgesetzt ist. Randdämmungen zur Außenluft könnte man deshalb als Stand der Technik ansehen, eine Abweichung davon als Mangel. Da wir aber komplett im Boden sind, ist eine Dämmung nicht mehr aus DIN 4108 Bbl.2 abzuleiten.

    Die EnEV schreibt die Anwendung der Details aus DIN 4108 Bbl.2 im Übrigen nur beim vereinfachten Berechnungsverfahren vor, aber man kann auch anders berechnen.

    Ohne Dämmung liegt hier eine Wärmebrücke vor, die aber nicht zu kritischen Zuständen an der Innenwand (Schimmelpilzkriterium der DIN 4108) führt. Man könnte wieder argumentieren, es ist mit einfachen Mitteln möglich, die Wärmebrücke zu vermindern, also wieder Stand der Technik, Abweichung ein Mangel. Ich würde aber den guten Mauerziegel als ausreichende Minimierung der Wärmebrücke ansehen, also kein Mangel.

    Wieviel der Ziegel bringt, sieht man in folgender Grafik, bei der ich genau hingesehen habe (incl. Estrich). Mit einem Hochlochziegel Hlz 1200 (Lamda 0,50) ist mit und ohne Bodenplattenranddämmung das Schimmelpilzkriterium 12,5°C nicht erfüllt, die Randdämmung bringt nur 0,8° Verbesserung. Mit Poroton T16 gibt es keine Probleme, auch ohne Randdämmung.

    Wieviel Wärmeverluste ohne Dämmung zusätzlich auftreten, kann ich ohne aufwändige Berechnung nicht sagen. Das Argument 'Tauwasser in der Dämmung' von MAB ist übrigens beachtlich. Kann die Feuchtigkeit der Raumluft entlang der Estrichranddämmung bis auf die Bodenplatte diffundieren (schlampige Ausführung), kann es hier zu Tauwasserausfall kommen. Mit äußerer Dämmung ist das Risiko wesentlich vermindert, da die Bodenplatte wärmer ist.
     
  9. MAB

    MAB Gast

    Genau

    Ich hab ja oben beschrieben, daß noch andere Mängel hinzukamen. Ist also nicht ganz vergleichbar.
    Ich sehe es auch so, daß es bei richtiger Ausführung der übrigen Ausführung nicht als Mangel zu bezeichnen ist.
    Mir gibt allerdings die Fußbodenheizung zu denken. Je nachdem wie die verlegt ist, kann da ganz schön Wärme abfließen.
    Nur sehe ich das Problem insofern nicht, als daß hier ja ohne Problem nachträglich eine Perimeterdämmung angebracht werden kann.
     
  10. Gast

    Gast Gast

    Hallo Bruno,

    danke für die prompte Antwort. Wenn man die verschiedenen Fälle in den Grafiken vergleicht, fällt auf, dass die Stirnseitendämmung nur wenige Zehntelgrad Verbesserung bringt. Stellt sich die Frage, ob die Dämmung dann wirklich lohnt.

    Aber mit den Grafiken weiß man wenigstens, über welche Größenordnungen man spricht.

    Mit welchem Programm sind die Beispiele gerechnet?


    Grüße aus Berlin von Corinna
     
  11. Bruno

    Bruno

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    Hallo Corinna,

    ich benutze das kostenlose Therm 2.1, siehe Link:
    http://windows.lbl.gov/software/therm/therm.html

    Das Programm ist spartanisch und erledigt bei mir nur den Berechnungs-Part. Die Geometrie erstelle ich mit CAD und importiere. Zum Beschriften verwende ich Photoshop, zum Animieren ein Sharewaretool.
     
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