Bitte um Tipps für Firmenneugründung

Hallo, zunächst vielen Dank für die vielen Antworten.

Wie es aussieht, werde ich wohl nicht drum herum kommen, im kommenden Sommersemester auch mal Baustellen zu besuchen bzw. meinem Schwager unentgeltlich auszuhelfen, um das Handwerk näher kennen zu lernen.

Sicher fragt sich der eine oder andere, warum ich auf diese Putzidee so sehr versessen bin und dieses Vorhaben nicht einfach aufgebe und das Studium durchziehe. Kurz gesagt, ist das Risiko auf beiden Seiten gleich hoch. Ich kenne einen Haufen Akademiker, die völlig enttäuscht im Arbeitsamt hocken, weil sie keinen Job finden und sich stattdessen im Amt demütigen lassen, damit sie Miete, Krankenversicherung und Lebensunterhalt gesponsort bekommen. Dazu gehören Sozialpädagogen, Juristen, Maschienenbauer u.ä., Lehrer, Betriebswirte on mass. Ich denke, dass Illusionen auf beiden Seiten gleich groß sein können, wie auch bei sehr vielen Studenten, deren Erwartungen nicht erfüllt werden, insbesondere dann nicht, wenn sie die Uni verlassen.

Das ist aber nicht der Hauptgrund, warum ich das Studium unterbrechen werde, sondern viel mehr, dass ich mit dem nicht glücklich bin, was ich dort an der Uni treibe. Mir gefällt die Selbständigkeit einfach besser, weshalb ich das Risiko gerne in Kauf nehme, damit evtl. auch zu scheitern.
Beispielsweise hatte ich zuvor die Wäscherei eines Bekannten für einige Monate betrieben. Im ersten Monat wurde mir beigebracht, wie man richtig mangelt usw., was auch das Schwierigste in dem Geschäft ist, da alles andere maschinell abläuft. Dann fuhr er in Urlaub und ich musste mit allem allein fertig werden. Es gab einige Notfälle in seiner Abwesenheit, doch lässt sich das lösen, wenn ein "Meister" angerufen werden kann. Leider konnten wir uns bei der Abstandssumme nicht einigen, weshalb ich seinen Laden nicht übernommen habe. Jedenfalls habe ich dort auch Rechnugen geschrieben und die waren soweit OK, dass der Steuerberater meine St.erklärung abgeben konnte und das Finanzamt auch zufrieden war.

In dem jetzigen Fall mit der Putzfirma trägt mein Schwager die Veranwortung dafür, dass alles glatt läuft auf der Baustelle und das traue ich ihm auch zu. Er wird öfter von Bauleitern gerufen, damit er die Probearbeiten anfertigt, damit sie den Auftrag überhaupt bekommen. Nach dem, was ich bisher erfahren konnte, gibt es in Hamburg keinen Meisterzwang im Putzgewerk. Und sollte dies dennoch der Fall sein, lässt sich sicher ein pensionierter Meister finden, der uns gegen ein monatliches Entgelt betreut.

Ich nehme auch den Rat von R.B. ernst. Die Kostenfrage ist kein Pappenstiel. Jedoch entsteht immer nur soviel Aufwand, wie man ihn betreibt. Ich habe nicht vor, einen Vollzeitbuchhalter einzustellen, dass kann am Anfang auch eine erfahrene 400 € Tippse machen, die es bei der ARGE haufenweise gibt. Der Anwalt betreut meine Familie seit 15 Jahren und auch zu Freundschaftspreisen. Mein Steuerberater berät mich umsonst und Geld sieht er nur, wenn er die Steuererklärung macht und Werbeleute erzeugen keine laufenden Kosten in vernichtender Höhe, was ich selber weiß, da ich auch in der Branche gearbeitet habe. Mindestens Logo- und Webdesign kriegen wir schon finanziert. Wie erwähnt, bekommt mein Schwager aus seinen Kreisen und von bekannten Bauleitern Aufträge angeboten, weshalb keine großflächig angelegte Akquisestrategie nötig ist, da das unsere Kapazitäten ohnehin übertreffen würde.

Es ist nur so, dass diese aktuelle Idee vielversprechend sein kann, wenn wir es schaffen, die Grundproblematik zu lösen. Deshalb bitte ich um kurze Tipps, was ich euren Erfahrungen nach zu Beginn aus meiner Situation heraus anstellen kann, um eine gesunde Basis für dieses Geschäft zu schaffen und mit dem Betrieb zu wachsen.

Vielen Dank nochmals an alle.

Netten Gruß
Allan