Fassadenrisse 1J. nach Sanierung! Was wurde falsch gemacht? Wie geht man vor?

Diskutiere Fassadenrisse 1J. nach Sanierung! Was wurde falsch gemacht? Wie geht man vor? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Leute, leider fehlen mir die Argumente bei einer Diskussion mit dem Malerbetrieb, die bei mir für teures Geld die Fassade meiner...

  1. #1 Christian123, 20.03.2011
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    Hallo Leute,

    leider fehlen mir die Argumente bei einer Diskussion mit dem Malerbetrieb, die bei mir für teures Geld die Fassade meiner Jugendstilvilla saniert hat. Verkauft wurde mir nach ausgibiger Beratung elastische Farbe (Brillux Siliconfarbe 918), die Risse im Putz, Fensterbänken, Sockel sollten wegen Folgeschäden eigentlich dauerhaft weg sein, doch jetzt kommen sie sogar an anderer und alter Stelle nach einem Jahr wieder (s.Fotos). Der Sockel wurde mit Gewebeband neu verputzt und gestrichen. Die Risse im alten Putz wurden mit einer Art Kunstharz versiegelt. Was lief da falsch?

    Muss ich dies akzetieren, da die Bausubstanz arbeitet!? Welche Argumente bringe ich? was muss gemacht werden, damit die Risse dauerhaft weg sind? Was ist falsch gelaufen?

    Ich hatte mir eigentlich einen Malerbetrieb ausgesucht der sein Fach verstehen und auch nicht der günstigste, sondern mit sachlichen Argumenten überzeugen konnte und viele Altbauten saniert hat und dann sowas :(

    ...das Bildhochladen schlägt leider fehl daher der link zum foto:

    http://www.bilder-hochladen.net/files/hlkd-1-jpg.html
     
  2. #2 wasweissich, 20.03.2011
    wasweissich

    wasweissich Gast

    ist die kellerabdichtung auch saniert worden ??
     
  3. Netzer

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    Die Farbe kann da m.M. nach nichts dafür.
    Vielleicht hätte man eine verwenden können mit Faserzusätzen die feinere Risse zuschlämmt und etwas überbrückt. Aber selbst bei Verwendung eines solchen Produktes laß ich mir schriftlich unterschreiben dass ich jegliche Gewährleistungsansprüche ablehne.
    Wenn ich mir die Bilder ansehe,denk ich das die Probleme eher am Putz oder Mauerwerk entstehen.
     
  4. svjm

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    Guten Abend nach Hannover.

    Ich bin zwar nicht von diesem "Fach", aber die Beseitigung von Mängeln/Schäden setzt immer eine Ermittlung der Ursachen voraus.

    Wie ist denn Ihre Aussage zu verstehen, die Bausubstanz "arbeitet"? Auf Grund des Alters der Immobilie würde ich zunächst davon ausgehen, dass (mögliche) Setzungen abgeklungen sind.
    Natürlich können, z.B. durch Bauarbeiten, neue entstehen. Aber das ist von hier aus nicht zu beurteilen und für Sie nicht wirklich hilfreich.

    Was sagt den das Unternehmen dazu? Dies ist doch zunächst Ihr Ansprechpartner.

    Ein freundlicher Gruß
    svjm
     
  5. #5 Christian123, 22.03.2011
    Christian123

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    Hallo zusammen,
    vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich dachte, dass ev. ein offensichtlicher Fusch erkennbar wäre. Vielleicht noch mal ein paar details zur Sanierung.

    -der keller wurde nicht neu abgedichtet. Der erste Sockel ist roter Sandstein, der mit dem Sockel darüber gesandstrahlt wurde. nachdem die lockren Putzteile alle weg waren wurde dies mit Gewebe neu verputzt. Über nenneswerte Feuchtigkeit im Keller kann ich mich bislang nicht beklagen. O.K. dies ist kein Neubau und etwas muffiger ist es schon als im neubau, aber bislang gab es keine großen Probleme mit Feuchtigkeit.

    -der von "Netzer" genannte Faserzusatz wurde in der Tat erwähnt/angeboten und ist auch so viel ich weiß genutzt worden.

    -die Frage ist welche Ursachen nach 100J. die Risse im Grundputz haben können. In der Tat sollte nach 100jahren sich alles gesetzt haben, aber was verursacht dann die erneuten Risse nach der Versiegelung? Das Thema "Arbeiten" war jetzt meine Annahme. Die Risse im oberen "Haupthausputz" und Fensterbank wurde mit einer Art Harz versiegelt, scheinbar erfolglos oder falsch gemacht!? Was kann man da falsch machen? Bzw. was kann die Ursache der Risse sein?

    - gerade das Gewebeband im Sockel sollte doch Risse vermeiden, aber wenn das jetzt schon anfängt!? Was kann man da falsch machen? Selbst meine freistehene feuchte bröcklige selbstverputze Mauer weist nach 1 Jahr keine Rissmängel vor?

    Bevor ich den Maler anspreche wollte ich mir gerne ein paar Infos und Argumente im Vorfeld holen um zu sehen wie er sich ggf. rausreden will oder argumentiert. Ursachenanalyse ohne Vorort zu sein sind schwer, aber ich weiß auch nicht was man vorort mehr sehen könnte. Vielen Dank.

    Gruß
    Chris
     
  6. #6 Ralf Dühlmeyer, 22.03.2011
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    Ich habe das Gefühl, die Lernfähigkeit des Fragestellers ist begrenzt.
    Vor 2 Jahren fährt die Balkonsanierung mangels eigener Planung und Bauleitung gegen die Wand.
    Eine Konsequenz daraus wurde anscheinend nicht gezogen.

    Aber wir sollen aus ein paar zusammenhanglosen, wild übereinander geblendeten Fotos des gerissenen Ist-Zustands eine Analyse der Schadenursachen geben.

    Sorry - auf den Bildern sehe ich Risse. Irgendwo am Haus hats auch Risse gegeben. Sind das identische Stellen oder andere? Was genau wurde zur Risssanierung verwendet?
    Was war Ursache der alten Risse?
    Wo in H steht das Objekt? (Hintergrund der Frage: Es gibt Gegenden in H, da arbeitet der Boden jahreszeitabhängig)
    Aussenaufnahme des Hauses samt Umgebung - Baumbestand???(Auch Strassenbäume)
    usw usw usw
     
  7. #7 Christian123, 22.03.2011
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    zu den Rahmenbedingen.

    - Das Haus steht südlich von Hannover. Da der nachbar mit identsicher Bauweise+Verputzung keine Risse hat, schließe ich das Thema Bodenbewegung aus.

    - Große Bäume gibt es auch nicht im Umfeld, dtraße normal befahren ohne LKW, Anstand gut 10m.

    - hauptsächlich sind dies alte Risse die wieder neu gerissen sind und dies im Putz, in Fensterbänken, im Sockelkranz

    Aussage damals war zur harter Putz, zu schnell getrocknet, jahrelang nichts dran gemacht, kann vorkommen, aber kriegen wir mit einer kunstharzähnlichen dehnungsfähigen versiegelung und faserversetzten farbe wieder hin....... Der farblieferant war ebenfalls zur Untergrundbeschauung und beratung da.

    zuviel versprochen, falsch angegangen, ist nachbesserung durchsetzbar und sinnvoll oder auch nur makulatur oder muss man generell damit leben und kann nichts machen bzw. was wäre die richtige sanierungsansatz gewesen?

    Gruß
    Christian

    P.S. mein Balkon wurde übrings nach guten Tip eines anderen Forenmitgliedes vom Sachverständigen des Herstellers besichtet und die Mängel im Anschluss behoben. Der Sachverständige hat ebenfalls die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Soviel nochmal zur Anmerkung.....
     
  8. #8 Carden. Mark, 22.03.2011
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    so argumentier meine Frau auch immer.
    Und ich bekomme die Kriese.
    Denn nichts ist Gleich und wenig ist Vergleichbar.
     
  9. #9 Christian123, 22.03.2011
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    o.k. was sagt uns jetzt der beitrag. wenn hier alle sachverständige wären, bräuchte man kein forum und hätteman ist tot.

    vielleicht stelle ich die Frage mal so:

    - Wie saniert man mit welchen Mitteln fachgerecht Risse im Putz. Wie geht man typisch vor, es wird sicherlich keine zig Varianten geben?
    - sind diese überhaupt mit einem vertretbaren Aufwand dauerhaft zu bekämpfen oder muss man ggf. damit leben? Alternative ist sicherlich nicht ein 100J. altes aus mit gewebe neu zu verputzen um optisch ein vernüftiges ergebnis zu erhalten.
    - wie wird üblicherweise in der Branche oberflächlich gefuscht um ggf. das ganze kritisch zu hinterfragen? Wenn ich über Rost Spachtel habe ich nach kurzer Zeit auch nicht viel Spaß an der Arbeit

    Gruß
    Christian
     
  10. #10 Hundertwasser, 22.03.2011
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    Natürlich gibt es verschiedene Methoden Risse zu sanieren. Das geht mit einfachen Maßnahmen los wie Streichfüller die Risse verschlämmen, fasergefüllte Farrben die Risse überbrücken, elastische Farben die in geringem Maß Bewegungen mitmachen, Gewebespachtelungen, Streckmetall oder Totalabriss (auch dann sind die Risse weg, das Haus halt auch).

    Qualifizierte Aussagen wie dein spezielles Problem zu beseitigen ist sprengt jedoch die Möglichkeiten dieses Forums. Abgesehen davon ist die Brillux 918 vieles, aber sicher nicht elastisch. Deinen Bildern nach zu urteilen wurde auch kein Streichfüller verwendet, aber da wird die Glaskugel langsam trübe. Soll heissen: Da muss ein Fachmann vor Ort ran, evtl. Rissbewegungen feststellen durch Gipsmarken o.ä., dann Maßnahmen vorschlagen.

    Gerade die von dir verworfene Methode: Alternative ist sicherlich nicht ein 100J. altes aus mit gewebe neu zu verputzen um optisch ein vernüftiges ergebnis zu erhalten. könnte übrigens zielführend sein (man beachte den Konjunktiv).
     
  11. #11 Carden. Mark, 23.03.2011
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    Was sagt uns der Beitrag?
    Ganz einfach, nichts ist so einfach wie der Laie es Anfangs vermutet.
    Jeder Riss hat eine Ursache.
    Die ist zu ermitteln oder z.m. von geschulten Auge abzuschätzen.
    Daraufhin ist das Sanierungskonzept abzustellen.

    oder bezogen auf meinen Einwand:
    Auch zwei identische Häuser, direkt neben einander, können verschiedenen Bauphysikalischen Grundlagen unterliegen, auf verschiedenartigen Boden (ja ist möglich) gegründet und mit verschiedenen Materialien erstellt worden sein.
    Es braucht manchmal nicht viel - und der Riss kommt.
     
  12. #12 Ralf Dühlmeyer, 23.03.2011
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    Das sagt doch klar und deutlich, dass sich die Risse noch bewegen. Denn ein alter Riss (Bombenschaden aus dem WWII z.B.) kann mit Farbe zugeschlämmt werden ohne wieder so massiv aufzugehen.

    Bei meinen Schwiegereltern hat das Haus beim grossen Grundbruch hier nur einen dicken Riss bekommen, die Nachbarhäuser wurden abgerissen.

    Sagt also GAR nichts aus, was beim Nachbarn ist.

    Wer Risse loswerden will, muss vorher klären, welche Ursache diese haben und ob diese Ursache noch akut ist.
    Ist sie noch akut, gibts nur 2 Möglichkeiten:
    * Ursache abstellen (Meist sehr teuer)
    * Mit den Rissen leben
     
  13. #13 Christian123, 26.04.2011
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    Hallo heute war der Chef vom Malerunternehmen da,
    "natürlich" lässt er mich nicht alleine stehen und bessert das ganze aus.Es wundert ihn, dass alles überhaupt noch so gut aussieht, da kennt er andere gebäude.....

    In seiner Kernaussage sagte er jedoch, dass der Sandsteinunterbau mit kapilarwirkung die feuchtigkeit nach oben treibt und ganz klar salpetersäue unter der abbröckelung zu sehen ist (weißer feiner schaumähnl. zeug). sofern dies aber nur bei wenigen stellen der Fall ist, stände ein ausschachten und komplettes freilegen in keinem verhältnis zum nutzen und man solle damit leben. man soll zusehen das haus ringsherum vom grünzeug freizuhalten, mehr könne man so nicht machen.

    Zu den den rissen im sockelrahmen sagte er, dass selbst neue betonteile reißen würden, da sich das haus wegen dem sandstein und untergrund sich noch bewegt. meine frage warum dann nicht der gasamte putz reiß da er vom flächenverbund viel großer ist sagte er der putz könne besser arbeiten. Das ganze mit vollelastischer farbe zustreichen wäre tötlich, da sonst keine atmung mehr im mauerwerk ist. Heute würde man auch anders bauen....

    Fazit: er bessert die stellen im Juni/juli nach der Trocknung oberflächlich aus inkl. der risse die wir zukünftig beobachten sollen und regelmäßig nacharbeiten müssen. da sich das ganze im Rahmen hält, wären diese jedoch bedenkenlos. War jetzt meine Erwartungshaltung zu hoch oder will man sich hier stück für stück aus der gewährleistung mit günstigen nacharbeiten rausziehen bzw. rausreden?
     
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