Eingefärbter Antihydrit-Fliesestrich als Bodenbelagt - was beachten?

Diskutiere Eingefärbter Antihydrit-Fliesestrich als Bodenbelagt - was beachten? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, mein Mann und ich hatten vorgestern eine Sendung im Fernsehen gesehen, in der eine Familie in ihrem Neubau den Estrich als...

  1. #1 Linda2010, 12.04.2011
    Linda2010

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    Hallo zusammen,

    mein Mann und ich hatten vorgestern eine Sendung im Fernsehen gesehen, in der eine Familie in ihrem Neubau den Estrich als Bodenbelag haben herstellen lassen. Uns gefiel die ganze Sache und mein Mann lässt dieses Thema nicht mehr los. Zwischenzeitlich habe ich im Netz gelesen, dass man den Fliesestrich auch einfärben lassen kann, in unserem Fall gerne dunkelgrau.

    Welche Nachbehandlung steht nach dem Austrockenen des Estrichs noch an? Kann man die Gesamtkosten für den "bewohnbaren" Estrich mit einem Fliesenboden (Kosten für Fliesen, Material, Fliesenleger) vergleichen? Oder ist das sogar teurer?

    Wir haben nun mehrere Angebote für den Estrich reinbekommen. Ein mittelpreisiges lag bei 3100,- Euro für einen Antihydritestrich (4 cm) für 190 qm Grundfläche.

    Den eingefärbten Estrich würden wir fürca. 48 qm für Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Diele und Abstellkammer benötigen. Evtl. noch den Flur und Hobbyraum im Keller (+ 21 qm).

    Lg
    Linda

    LG
    Linda
     
  2. sepp

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    den estrich für die haushaltsmäßigen belastungen einigermaßen resistend zu bekommen, kostet doppelt bis 3-fach so viel wie der estrich selbst.
    wenn gespart wird, wirds sehr schnell unansehnlich.
     
  3. Eric

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    Und wie soll der Anhydrid-Estrich als oberflächenfertiger Belag dauerhaft gegen Feuchtigkeit und Verschmutzung geschützt werden: Öl, Wachs oder Epoxidharzbeschichtung?

    Öl und Wachs kannste gleich vergessen. Ein Anhydritestrich = Gips enthält oberflächennahe, ungebundene Anhydritteilchen und die führen durch nachträgliches Quellen zu Sprengtrichtern, wenn Feuchtigkeit aus der Raumluft, bei der Pflege, Verschüttung von Wasser, Getränken usw. in den Belag eindringt.

    Epoxidharzbeschichtung sollte man sich vorher ansehen, ob man die Oberfläche tatsächlich so haben will.

    Wenn Du mich fragst, eine ziemlich abwegige Idee. Wenn man gesehen hat, was damit passiert und darüber einen jahrelangen Prozeß führt, fällte es einem wie die Schuppen von den Augen. Was aber nicht heißt, daß jeder seine Erfahrung selbst machen muß.
     
  4. #4 Bananen Flanke, 12.04.2011
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    @Eric: Ist Anhydrit Estrich wirklich so empfindlich gegenüber Feuchtigkeit?

    Unser Estrichleger meinte, solange dieser nicht dauerhaft in Kontakt mit Wasser sei (z. B. bodengleiche Dusche) gäbe es da keine Probleme, ein bisschen (Spritz-)Wasser würde der schon vertragen.
     
  5. Eric

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    Ohne Epoxi-Beschichtung als Oberflächenversiegelung führt Anhydritestrich + ein " bisschen (Spritz-)Wasser " zum Schaden. Der Feuchteschutz mit Öl oder Wachs entspricht insofern nicht den aRdT.

    Ist ja auch irgendwie selbsterklärend: Das ist Gips und der hat verarbeitungsbedingt ungebundene Teilchen, die aufgrund ihres geringeren Gewichts aufschwimmen und sich oberflächennah ablagern. Kommen diese Teilchen in der Nutzungsphase mit Feuchtigkeit in Berührung quellen sie und sprengen die Oberfläche ab. Es entstehen Sprengtrichter.

    Das habe ich in einem Gutachten der MPA Koblenz bestätigt bekommen. Jetzt geht es nur noch um die Frage, ob der AG die Sprengtrichter durch mehr Pflege mit Wachs oder Öl hätte verhindern können bzw. der Verarbeiter auf die Abweichung von den aRdT und die Gefahr von Sprengtrichtern bei angeblich " zu wenig Öl / Wachs " hätte hinweisen müssen. Doof für den Verarbeiter ist nur, daß die Wachs- und Ölpflege mit erheblichen Mengen Wasser aufgebracht wird :e_smiley_brille02:

    Demnächst wirds entschieden und dann stelle ich das Ergebnis unter " Baubegriffe " ein.
     
  6. #6 Bananen Flanke, 12.04.2011
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    Dazu habe ich mal eine Frage:
    Mir ist schon ab und an mal ein wenig Wasser beim Entleeren des Entfeuchters auf den Estrich geschwappt.
    Da habe ich jetzt nichts unternommen und es ist auch danach schnell getrocknet.
    Von sowas wird doch nicht sofort ein kapitaler Schaden verursacht, oder?
     
  7. #7 Linda2010, 12.04.2011
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    Ok, wir dachten da an Epoxidharzbeschichtung. Aber wenn da 3fach so hohe Kosten entstehen, wie der Estrich eigentlich kostet, steht es für uns eh nicht mehr zur Debatte.

    Dann werden wir so verfahren, dass wir in der Küche einen Granitboden verlegen lassen. Im Esszimmer und Wohnzimmer wird Laminat verlegt.

    Schade eigentlich, denn ein dunkelgrau gefärbter glänzender Estrich fände ich persönlich sehr schön.
     
  8. Eric

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    Bisher offenbar noch nicht.

    Wenn Du ein Stück 20 x 20 cm Estrich raustrennst und mir zuschickst, laß ich es testen und sag Dir dann, ob und in welchem Ausmaß Du mit dem Entfeuchter weiter herumplanschen kannst.
     
  9. #9 maveric00, 13.04.2011
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    Hallo,

    zum Thema Empfindlichkeit vom Anhydrid-Estrich: Wir haben einen CA-Estrich (keinen Fließestrich), der über den Winter im Eingangsbereich noch nicht belegt war. Der immer wieder hereingetragene Schnee hat gereicht, dass er im Bereich des ersten Schrittes komplett zerstört wurde (zerbröselte in 1-3 cm große Stücke). Und das, obwohl wir immer die großen Klumpen aufgenommen und wieder 'rausgeschmissen haben. Wurde dann durch verharzen repariert.

    An anderen Stellen, wo der Estrich gelegentlich feucht geworden ist (Wasserhahn), ist bis auf eine leichte Verfärbung ins Helle nichts offensichtliches passiert - er erscheint nicht spröde und hält auch mein Gewicht, wie die Struktur aussieht kann ich allerdings nicht sagen. Ich denke, dass der Estrich ein paar mal nass werden darf, wenn er dabei an dieser Stelle nicht belastet wird. Regelmäßige Feuchte mit Belastung nimmt er jedoch definitiv übel.

    Als Konsequenz habe ich übrigens jetzt im Eingangsbereich bis zur (und inklusive) Schuhablage Lastogum unter den Fliesen.

    Schöne Grüße,
    Martin
     
  10. #10 Erdferkel, 13.04.2011
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    @Linda,
    warum muss es denn Anhydrit sein? Es gibt auch Zementestrich...

    Gruß,
    Erdferkel
     
  11. Lebski

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    Zementestrich kostet aber auch das 2-3 fache als eingefärbter Nutzestrich. Wenn es langt.

    Tut euch sowas nicht an, das ist was für Geschäfte, Galerien usw.
    Sicher kann das auch mal in einem entsprechenden Architektenhaus gemacht werden, aber selbst da haben wir negative Erfahrungen, dass der normale Hausbesitzer ein falsches Bild im Kopf hat. Da nutzt alle Aufklärung nix.
     
  12. #12 Linda2010, 13.04.2011
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    Anhydrit deshalb, weil günstiger und wir im ganzen Haus FBH verlegt wird.

    Es sieht zwar schön aus, aber ist letzen endlich doch nichts für uns. Es wird gefliest und im Wohnzimmer wird Laminat verlegt. Wenn der platt ist, schauen wir mal ob dann gefliest wird oder wir einfach ein neuen rein legen.

    Meinem Mann ging es auch zweitrangig um den Preis. Er dachte, er könne sich die Fliesen nebst Fliesenleger sparen ;-) Das wäre dann ja wohl ein Griff ins Klo gewesen... kostenmäßig :shades
     
  13. sniper

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  14. #14 bjoernn, 18.04.2011
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    Das CeFlo sieht ganz nett aus.
    Wo bekommt man das?
    Was kostet das ca.?
    Kann man CeFlo selbst "verlegen"?

    Schöne Grüße,
    Björn
     
  15. sniper

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    hallo bjoernn

    man bekommt es im fachhandel z.b. malereinkauf
    preise regional unterschiedlich
    anrühren, auskippen, breitspachteln, fertig:D
     
  16. #16 bjoernn, 18.04.2011
    bjoernn

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    Konnte auf die Schnelle keinen Online-Händler finden :(

    Muss man ServoArt® CeFlo nach dem Spachteln noch schleifen? Ist ServoArt® CeFlo auch im Bad geeignet?

    Schöne Grüße,
    Björn
     
  17. sniper

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  18. Eric

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    Warum schreibt der Hersteller denn nicht gleich, dass er für nix haftet und jeder selbst Schuld ist, wenn er den Mist verarbeitet.

    Lustig ist auch der Anwendungshinweis für einfache + mittlere/hohe Beanspruchung. Was der Hersteller darunter versteht, definiert er in einem workshop.

    Auf CAF solls auch anwendbar sein. Den Hinweis auf ein Sonderprodukt außerhalb der aRdT habe ich nicht gefunden. Aber ist ja auch egal: Risse sind ja angeblich eh kein Mangel.

    Mit Rissen, die angeblich kein Mangel sein sollen, ist es im Bad von vornherein ungeeignet, es sei denn es wird mit einer zusätzlichen EPU-Beschichtung versehen, womit die Kosten noch höher werden. Anwendernutzen ???
     
  19. Lukas

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    Hi Eric,

    da schießt Du wohl etwas übers Ziel hinaus.
    Diese Einschränkungen gelten nicht nur für dieses Produkt und sind größtenteils materialtypisch.

    Gruß Lukas
     
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