Empfehlung für Luft Wasser Wärmepumpe

Die billigen LWP sind üblicherweise Importe aus Asien, vorzugsweise aus China. Die funktionieren auch, wenn auch manchmal die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig ist. Bei manchen Billigmodellen fehlen auch Funktionen die, zumindest in meinen Augen, Standard und somit notwendig sind. Ursprünglich waren/sind das alles Klimageräte, und an die Anforderungen an eine Heizung, wie bei uns üblich, denkt da kaum jemand.

Das Hauptproblem dürfte aber der Service sein. Die Verkäufer verkaufen heute Waschmaschinen, morgen Wärmepumpen, und übermorgen Rasenmäher. Fachkompetenz oder Service darf man da nicht erwarten. Wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant, dann musst Du Dich selbst damit rumschlagen.

Ich habe keine Probleme mit solchen WP, aber einem "Laien" würde ich so etwas nicht empfehlen.

Wenn´s unbedingt eine LWP sein soll, dann gibt es jedoch auch Markengeräte zu akzeptablen Preisen, und da ist der Service auf jeden Fall gesichert.

Gruß
Ralf

 

Eine andere Frage:

Was würdet ihr nehmen eine LWP von Vaillant oder Vissmann? Oder kochen die alle mit Wasser?

 

dass kommt ganz darauf an welche Leistung du benötigst.
Ohne gescheite Konzeption der Anlage inkl. WW-Bereitung und der FBH kannst mit den Geräten der beiden Hersteller egal von wem auf die Schnauze fallen oder sehr zufrieden sein.

Und schließlich gibts noch etliche andere Hersteller die vielleicht ein besser ins Konzept passendes Gerät haben.

 

gibt es denn schon eine Heizlastberechnung?
Oder ist alles übern dicken Daumen gepeilt?

Es ist eben ein Unterschied ob der Heizstab der WP schon bei -2° oder erst ab -10° unter die Arme greifen muss.

 

Also ich habe mal mit 8KW rechnen lassen.Also eine ganz genaue nach EnEv gibt es noch nicht.Aber trotzdem finde ich die Umterschiede heftig.

 

Da bist Du auf dem Holzweg.

Eine Heizlastermittlung wird nach EN12831 erstellt. Damit hat man eine Planungsgrundlage. Alles andere ist Kaffeesatzleserei und führt Dich nicht weiter.

Nachdem hier schon alle möglichen Hersteller genannt wurden, möchte ich trotzdem noch einmal darauf hinweisen, dass wir hier keine Diskussion über einzelne Produkte führen werden.

Es ist auch völlig sinnfrei hier zu schreiben "Schau mal nach xxx oder yyy" wenn nicht einmal die Planungsgrundlagen bekannt sind. Eine Wärmepumpe ist kein Wunderwerk deutscher Ingenieurskunst. Alle WP die ich bisher gesehen, gemessen, oder sonstwie unter der Kur hatte, funktionierten genau so wie in den technischen Unterlagen beschrieben. Wenn nicht, dann passten die Rahmen(Mess-)bedingungen nicht, oder die Kisten waren defekt.

Man sollte sich als Endkunde jedoch nicht nur mit den technischen Daten auseinandersetzen, das wäre an sich Aufgabe des Planers, sondern vor allen Dingen mit der Bedienung der Anlage und deren Funktionsumfang. Da gibt es teils erhebliche Unterschiede mit denen man später täglich zu kämpfen hat. Ob die Kiste unter Messbedingungen ein Zehntel mehr oder weniger COP hat, spielt für die Praxis so gut wie keine Rolle. Da kann ich später unter Realbedingungen mehr kaputt machen als das Zehntel sparen könnte.

Gruß
Ralf

 

natürlich kann man sich eine Pumpe aussuchen. Dann geht man anschließend zu seinem Häuschenplaner und sagt:
Das Häuschen darf nicht mehr als x kw Heizlast haben.

Von diesem Vorschlag wird der Planer so begeistert sein wie ein Schalke-Fan von einem Clubpräsidenten Uli Hoeneß

 

Ok dann werdenich mal die Heizlast berechnen lassen diese Woche.

 

Nicht vergessen die entsprechenden Vorgaben zu machen, also die gewünschte Raumtemperatur. Nicht dass nach "Standard" mit 19°C gerechnet wird.

Gruß
Ralf

 

Es gibt doch offenbar auch "heizstabfreie Auslegungen". Oder kann man das nur bei Sole-WP vernünftig machen? Bei mir hiesse das, statt 9 eben 14kW Nennleistung installieren.
Anscheinend ist eine ordentliche Split-LWP selbst mit Heizstab ausgelegt aber immer teurer (Invest) als die o.g. Invertergeräte?! Dann ist der Fall klar, was die Leistung angeht.

 

Richtig, doch dann hat man während der Übergangszeit mit einer sehr hohen Heizleistung zu kämpfen. Das führt worst case zu extrem kurzen Laufzeiten (Takten).

Mal ein Beispiel. Die Daten hatte ich gerade auf dem Tisch.

LWP Typ 15kW:

AT -10°C, Heizleistung 9,7kW (VL 35°C, Spreizung 5K)
AT - 5°C, Heizleistung 11kW
AT 0°C, Heizleistung 12,5kW
AT +10°C, Heizleistung 17,5kW
AT +20°C, Heizleistung 23,0kW

Bei AT+20°C kommt wohl nur WW Erzeugung in Frage, aber bei AT +10°C liegt die Heizlast des Gebäudes wohl um die 3kW, während die LWP mehr als 17kW an Heizleistung liefert. Den Überschuß von 14kW muss man in den Griff kriegen. Selbst bei 0°C liefert die LWP grob 8kW mehr als notwendig.

Wenn dann noch auf einen Puffer verzichtet wird, läuft die Kiste innerhalb von Sekunden im eigenen Saft und geht durch die Decke.

In solchen Situationen kann eine Inverter ihre Vorteile ausspielen. Bei größeren Anlagen werden dann WP mit mehrere Kompressoren eingesetzt, oder mehrere LWP als Kaskade, wobei je nach Bedarf die Anzahl der aktivierten Kompressoren gewählt wird.

Gruß
Ralf

 

Wobei man dann mit den Anlagenmehrkosten die nächsten Jahrzehnte den Strommehrbedarf des Heizstabeinsatzes bezahlen könnte...
Daher ist bei LWP in aller Regel eine Auslegung MIT Heizstab (oder anderer Zusatz-Wärmequelle) sinnvoll.

 

Die Mehrkosten sind, je nach LWP, überschaubar. Aber Du hast Recht, wenn ich die Anlage so auslege, dass beispielsweise 5% des Jahresheizbedarfs über den Heizstab gedeckt werden müssen, dann lohnt es sich nicht darüber nachzudenken.

Gruß
Ralf