Neue Drainage zur Reduktion der Wandfeuchte

Diskutiere Neue Drainage zur Reduktion der Wandfeuchte im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich lese schon seit ein paar Tagen mit, konnte aber bisher noch kein Thema entdecken, was konkret meine Frage beantwortet. Ich kaufe...

  1. Tatze

    Tatze

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    Hallo,

    ich lese schon seit ein paar Tagen mit, konnte aber bisher noch kein Thema entdecken, was konkret meine Frage beantwortet.

    Ich kaufe zur Zeit ein Haus mit Baujahr 1716. Das Haus hat den zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden und wurde im Anschluss umfassend saniert. In diesem Zug wurden auch die Außenwände getauscht (vorher Fachwerk, nun Ziegelhohlwand). Das Dach ist laut Gutachter ebenfalls in sehr gutem Zustand. Original ist im Grunde genommen nur das Fundament und die Teilunterkellerung. Alle Sanierungsarbeiten wurden "wertig", sprich Fachmännisch ausgeführt und entsprachen immer dem Stand der Technik. Man merkt dem Haus an, dass Geld für diese Arbeiten vorhanden war.

    Das Haus ist ein altes Wortschaftsgebäude mit typischer Wohnung am Ende, einer großen Diele mit Stallungen für Kühe und Kälber. Bis auf den Kuhlstall hat das Gebäude eine Betonbodenplatte. Die Platte und der Keller wurden mit Bruchstein gemauert. Der Boden des Kellers ist absolut trocken, nur die Wand ist feucht. Der Boden besteht aus Beton, welche Zusammensetzung er genau hat, kann ich nicht sagen.

    Auf der Ostseite des Gebäudes gibt es ein Problem mit Feuchtigkeit an der Kellerwand und dem unteren Teil der Außenwand. An dieser Seite verläuft seitlich zum Gebäude ein Straßengraben, welcher auf Länge des Hauses geschlossen ausgeführt ist. Ich konnte die Seite noch nicht öffnen (der Kaufprozess ist noch nicht abgeschlossen), um nach der genauen Ursache des Problems zu suchen. Ich möchte aber gerne auch nach Beseitigung der Ursache eine Drainage anbringen, um die Wand absolut trocken zu bekommen. Die Drainage kann weiter unten an den Straßengraben angeschlossen werden.

    Ich würde nun gerne etwas zum vorgehen beim anbringen der Drainage erfahren. Zuerst vorweg: Mir ist klar, das ich beim aufbuddeln maximal 2 - 2,50 Meter gleichzeitig öffnen darf, um die Stabilität des Hauses nicht zur gefährden. Zunächst wäre mir der Aufbau der Drainage an der Wand wichtig. Ich habe Beschreibungen für eine Anbringung bei Neubau gefunden.

    Ich beschreibe einfach mal, wie ich die Drainage anbringen würde und möchte um Korrektur meiner Ausführungen bitten. Falls alles Humbug ist, wäre ich über eine passende Beschreibung dankbar.

    So würde ich vorgehen:
    1. Ausheben der Erde bis zur Kellerunterkante auf 2,5m Breite
    2. Entfernen von eventuell vorhandenem Putz
    3. Neuen Putz "anklatschen" und grob verstreichen
    4. Putz austrocknen lassen
    5. Nun Glattputzen
    6. Putz erneut trocknen lassen
    7. Anstreichen mit Bitumen (Ich weiß nicht, wie das "Zeug" richtig heißt)
    8. Die Grube unten mit ca. 20 cm Sand bedecken
    9. Nun ein Sammel Drainage Rohr unten rein
    10. Bedecken mit 20cm Sand
    11. 50cm Kies oben drauf
    12. Und wieder mit Erde verfüllen

    Wie gesagt, wenn das Grundsätzlich falsch ist, bitte ich um Aufklärung, ansonsten um Korrektur.

    Interessant bei der schrittweisen Öffnung und Anbringung der Drainage ist sicherlich die Abstützung der bereits fertigen Drainage zum neu geöffneten Loch. Die neue Drainage wird u.U. auch nicht die Stützwirkung der dort schon wesentlich länger liegenden Erde haben. Muss ich bei der Abstützung noch wichtige Dinge beachten?

    Falls ich wichtige Eckdaten vergessen habe, liefere ich diese natürlich nach. Auch einzelne Hinweise sind Willkommen.
     
  2. Tatze

    Tatze

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    Hallo,

    ich habe mal eine kleine Zeichnung zusammengebaut. Könntet ihr mir bitte sagen, ob ich beim Aufbau Fehler gemacht habe? Ob die Außenwand tatsächlich so weit nach unten geht kann ich erst sagen, sobald ich die Hauswand geöffnet habe, ich würde aber auf jedenfall darauf achten, dass die Oberkante des Drainagerohrs unterhalb der Kellerbodenunterkante liegt.

    Ggf. wäre noch eine Kiesung oben sinnvoll, allerdings wird die an der Hausseite wegen der Nähe zur Straße etwas problematisch.
     
  3. Hfrik

    Hfrik

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    Nun, die erst Frage wird sein, ist es aufsteigende kapillare Feuchte, manchmal sich aufstauende Feuchte, oder anstehendes Grundwasser.
    Bei ersterem hilft ein Drainagerohr nix. bei letzterem wäre so wie ich heir schon mitgelesen habe, das Wasser ableiten nicht immer zulässig.
    Ansonsten bedenken: die Aussenwand wird auch von unten und von innen nass.
    Das könnte dann dazu führen, dass mann im Bereich der Bodenplatte (genaues sagt Dir der Fachmann) ein Blech als Abdichtung einschlagen müsste, oder mit Injektionsverfahren die Wand abdichtet - dann könnte aber ggf. das Fundament völlig unberührt bleiben.
    Nach dem 2. WK hat man allerdings über dem Fundament (und über der Erde) üblicherweise sowiso schon eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit eingebaut. (ist die beschädigt, oder fehlt die hier?)
    soll auch der Keller trocken werden wirds aufwändiger vor allem da bei Teilunterkellerung ein Teil der zu dichtenden Wände ja unter dem Haus liegen.
    Vielleicht doch ein Fall für einen Planer?
     
  4. Tatze

    Tatze

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    Hallo,

    ich hatte einen Gutachter da, der sich das ganze angeschaut hat. Der Keller muss nicht trocken werden, wichtig wäre nur, dass die Feuchtigkeit nicht über die Bodenplatte des EG zieht. Laut Gutachter würde wäre eine Drainage und vorallem Abdichtung von außen die Ideale Sanierungsmaßnahme. Der Kellerboden ist trocken (der Gutachter hat die Feuchtigkeit gemessen). Die Vermutung liegt nahe, dass der Betonboden im Rahmen der Sanierungsarbeiten nach dem Krieg betoniert wurde.

    Das auf meine Zeichnung bezogen unterhalb der Kellerbetonplatte von links Wasser unter die Wand ziehen kann stimmt natürlich. Ein Blech als Abdichtung wird schwierig, weil keine durchgehende Fuge vorhanden ist. Eine Einspritzung ist extrem teuer soweit ich das sehe und muss auch nicht zwingend zum Erfolg führen. Ich würde mir diese Optionen aber als zweiten Schritt offen halten, falls die Drainage nicht zum gewünschten Erfolg führt.

    Die Einleitung in den Straßengraben ist problemlos möglich, das Haus steht außerhalb der Ortschaft und die Behörden haben bereits grünes Licht gegeben. Es handelt sich hier ja auch nur um Sickerwasser.

    Ich würde übrigens vermuten, dass es sich um anstehendes Grundwasser handelt. Auf dem Grundstück ist ein Brunnen vorhanden, der Wasserstand im Brunnen liegt etwa 3 Meter unter dem Bodenniveu. Das Grundstück ist ansonsten auch nach Starkregen aber nicht matschig, sondern trocknet schnell ab.

    Mich würde vorrangig interessieren, ob die Abdichtung wie beschrieben fachgerecht wäre oder ob ich wichtige Schritte vergessen habe. Auch würde mich die konkrete Vorgehensweise betreffend der Abstützung interessieren. Auch wäre interessant, ob und wie ich das wieder aufgefüllte Erdreich verdichten muss, um eine ausreichende Stützwirkung zu erzielen bzw. die Festigkeit des Bodens wiederherzustellen.
     
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