Baugrund im Moos (mit Überraschungen?)

Diskutiere Baugrund im Moos (mit Überraschungen?) im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Alle, vor einigen Wochen haben wir ein Grundstück entdeckt, das uns sehr gefallen würde. Leider sind die Bodenverhältnisse etwas...

  1. #1 BauNochMal, 14.06.2011
    BauNochMal

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    Hallo Alle,
    vor einigen Wochen haben wir ein Grundstück entdeckt, das uns sehr gefallen würde. Leider sind die Bodenverhältnisse etwas ungewöhnlich - es liegt in einem Moos. Um einen Altbestand zu sanieren, ließ der Eigentümer vor 12 Jahren ein Bodengutachten anfertigen. Dieses basiert auf 2 Bohrsondierungen bis in 6m Tiefe und 4 Sondierungen mit einer Rammsonde DPH in Tiefen zwischen 6-8m im Bereich des alten Bauwerks. Die Bohrsondierungen zeigten, das der Boden sich in 4 Schichten darstellen lässt:
    Schicht 1 besteht aus dunkelbraunen Torfen und reicht in eine Tiefe von 1,5 bis 1,7 Meter. Schicht 2 besteht aus Tonen und reicht bis 3m, bzw. 3.7m Tiefe, hier wurden mit der Rammsonde Schlagzahlen N10 von 0-1 in den oberen Schichten erreicht, danach 5-7.
    Schicht 3 besteht aus graufarbigen Sanden mit steinigen und kiesigen Beimengungen und reicht bis in Tiefen von 3,5, bzw. 4,7m. Die Rammsonde brachte hier N10-Werte von 5-8.
    Schicht 4 besteht aus graufarbigen Schluffe mit feinsandigen Beimengungen.
    Hier wurde mit der Rammsonde Wert von 6-8 erreicht.
    Das Grundwasserniveau lag bei 2,2-2,3m. In dieser Tiefe liegen die Tone der Schicht 2 an. Die unterlagernden Sande sind wahrscheinlich wasserführend, so das im Untersuchungsgebiet gespannte Grundwasserverhältisse vorliegen.
    Wir würden auf diesem Boden nach Abriss des Altbestandes ein Haus E+D (ohne Keller) mit einer Grundfläche von 100 qm und evtl. daran anschließend ein Garage mit Abstellraum von 40 qm errichten (lassen).
    Bevor wir dem Verkäufer zusagen, habe ich dazu aber folgende Fragen an die hier vertretenen Experten (in der Reihenfolge wie sie mir einfallen):
    • Sollen wir wegen der problematischen Bodenverhältnisse lieber nach was anderem umsehen?
    • Mit welchen Überraschungen müssen wir rechnen?
    • Wie muss die Bodenplatte und die darunterliegende Gründung aussehen?
      (Im BG wurde für das alte Bauwerk, das einfacher und sicher leichter gebaut ist, 3 Verfahren zur Gründung empfohlen:
      - Hochdruck-Injektion
      - Kleinbohrpfähle
      - Holzpfähle
      Beim ersten Vorschlag wurde hingewiesen, daß für die Baustelleneinrichtung Kosten von 10 bis 15 TEuro anfallen würden, beim zweiten Vorschlag 5 bis 10 TEuro (Stand: 1999)).
    • Welches dieser 3 Verfahren erscheint zweckmässig und beherrschbar und erlaubt evtl. eine Ausführung als Massivbau mit Ziegeln? Oder gibt es besser geeignete?
    • Wie teuer wäre eine "normale" Bodenplatte mit der Grösse 140 qm?
    • Wie teuer käme sie mit einer empfehlenswerten Gründungsmaßnahme?
    • Wenn wir das neue Haus leicht verschoben oder überhaupt bauen, empfiehlt sich die Anfertigung eines neuen BGs, oder?
    • Gespannte Grundwasserverhältnisse werden in Wikipedia im Zusammenhang mit "Artesischen Brunnen" erwähnt. Müssen darauf gefasst sein, daß das Haus bei Durchbohren der Tonschichten wegschwimmt? Muss zur Wasserhaltung ständig eine Pumpe aktiv sein?
    • Wie kann auf diesem Boden ein Fahrweg zur Garage angelegt werden?
    Schon mal vielen Dank für eure erhellenden und hilfreichen Antworten.

    Liebe Grüsse,
    Sly (alias BauNochMal)
     
  2. mls

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    das lässt sich nicht verallgemeinernd beantworten.

    mal abgesehen vom torf (organisches material muss weg) hängt´s intensiv
    von den bauwerkslasten und dem können und wollen des bgga und twp ab.

    hdi halte ich hier (erstmal) für käs (ich kenn den spruch "mit hdi geht alles"
    anders.. )
    kleinbohrpfähle .. in den 80ern steckengeblieben?
    holzpfähle? bei ausgeprägter wasserwechselzone? beständigkeit?
    das sind so echte expertentipps :yikes
     
  3. #3 BauNochMal, 16.06.2011
    Zuletzt bearbeitet: 16.06.2011
    BauNochMal

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    Hallo mls,
    danke für die schnelle Antwort.
    das lässt sich nicht verallgemeinernd beantworten.


    • Heißt das, das das Haus evtl. kleiner ausfallen muss, um die Tragfähigkeit des Untergrunds nicht zu überschreiten, wenn das Können
      des twp und bp nicht ausreicht?

    • Was wären sinnvollere Alternativen zu den vorgeschlagenen Verfahren?

    • Was passiert, wenn die 1,5m dicke Schicht 2 aus Ton mit Pfählen durchbrochen wird?

    • Macht es Sinn, einen Nachbarn mit einem neueren Haus zu fragen, was er beim Bau erlebt hat? (Die alten stehen schon länger und sind kleiner)

    Noch mal vielen Dank im voraus für die Antworten.
     
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