Nicht die übliche Frage nach der Estrichart :-)

Diskutiere Nicht die übliche Frage nach der Estrichart :-) im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo Experten, ich brauche euren Rat bei der Wahl der Estrichart. Keine Bange, es ist nicht die übliche Zement- oder Calciumsulfatestrich...

  1. floyo

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    Hallo Experten,

    ich brauche euren Rat bei der Wahl der Estrichart.
    Keine Bange, es ist nicht die übliche Zement- oder Calciumsulfatestrich Frage ;)

    Naiv wie ich bin, ging ich bisher davon aus, dass es sich bei dem bei uns ausgeschriebenen Calciumsulfatestrich um einen Fließestrich handelt.
    Nun habe ich aber gelernt, dass es auch Calciumsulfatestrich gibt, der kein Fließestrich ist, sondern „konventionell“ eingebracht wird. :think

    Ein Vorteil von Fließestrichen soll ja die besserer Einbettung der Fußbodenheizungsrohre sowie die geringere Porösität des Estrichs und die daraus folgende bessere Wärmeabgabe der Fußbodenheizung sein.
    Wie ist dieser Vorteil zu bewerten? Ist das eher was für Nachkommafetischisten :deal oder ist die Verbesserung so groß, dass sich ein Umschwenken auf Fließestrich für mich lohnen würde?

    Noch zur Info:
    Der Wärmeerzeuger ist eine Luft/Wasser Wärmepumpe, ich strebe also möglichst niedrige Vorlauftemperaturen und eine geringe Spreizung an.

    Danke für eure Hilfe,
    Flo
     
  2. #2 Halbwissender, 01.07.2011
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    "Schnellere" Wärmeabgabe trifft es besser. Geringere Einbauhöhe + Geringere Dichte = geringere aufzuheizende Masse.

    Dadurch auch geringerer Wärmespeichereffekt = schnelleres abkühlen
     
  3. floyo

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    Hmm, dies Aussage, eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit würde lediglich die Aufheizzeit verzögern habe ich nun schon öfter gehört. Unter anderem auch, wenn es um Wahl des Bodenbelags geht.

    Nach meinem Verständnis ist das aber nicht ganz richtig. Nimmt die Wärmeleitfähigkeit ab, so muss die Vorlauftemperatur steigen um weiterhin die gleiche Leistung in den Raum abgeben zu können.
    Oder irre ich mich da?
    Bei einer Heizung mit Brenner ist wäre das wohl relativ egal, aber bei einer Luft/Wasser Wärmepumpe fällt der Wirkungsgrad mit steigender Vorlauftemperatur.

    Grüße,
    Flo
     
  4. #4 Halbwissender, 02.07.2011
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    Wärmeabgabe geschieht vorrangig über den Kontakt des Mörtels an die Rohre. Luftschichten (erfeuchte / plastische Estriche weisen bis zu 40 % Porenanteil am Rohr auf) sind ja bekanntlich Dämmschichten und verögern die Wärmeabgabe.

    Beispiel? Ein Kochtopf anfassen wenn Wasser drin kocht = Aua
    Ein Kochtopf auf 2 3 mm nahe kommen ohne zu berühren = weniger Aua

    Energie geht jedoch nicht verloren, also ist die Resultierende ein langsameres Aufheizen versus einer längeren Speicherfähigkeit.
     
  5. floyo

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    Danke für deine Antwort, aber

    ich hab das Gefühl, wir reden aneinander vorbei :biggthumpup:

    Klar, Energie geht nicht verloren. Das hat aber nichts mit meiner Frage zu tun, um es mal so direkt zu sagen.
    Mir geht es darum, dass bei einer "Isolierung" des Fußbodenheizungsrohres durch Lufteinschlüsse am Rohr und Poren im Estrich die Wärmeleitfähigkeit zwischen Heizungsrohr und Fußbodenoberfläche sinkt bzw. der Wärmewiderstand steigt. Um nun trotzdem die gleiche Wärmeleistung in meinen zu beheizenden Raum zu bekommen, muss ich die treibende "Kraft" dieses Wärmetransportes erhöhen. Und das ist die Temperaturdifferenz zwischen dem Wasser im Rohr und meiner Fußbodenoberfläche. Ich benötige also eine höhere Vorlauftemperatur.

    Bei Wärmepumpen, insbesondere bei Luft/Wasserwärmepumpen ist der Wirkungsgrad umso niedriger je höher die benötigte Wassertemperatur ist. Deswegen strebt man möglichst niedrige Vorlauftemperaturen an.

    Meine Frage ist nun, ob die Unterschiede zwischen "konventionell" eingebrachtem Estrich und Fließestrich so groß sind, dass ich deswegen auf einen Fließestrich wechseln sollte oder ob das vernächlässigt werden kann.

    Ich hoffe, nun ist klarer, worum es mir geht :D

    Grüße,
    Flo
     
  6. #6 Halbwissender, 04.07.2011
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    Test

    Ich hoffe man erkennt was?
     
  7. #7 Halbwissender, 04.07.2011
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    Oben = CT konventionell

    Mitte = CAF

    Unten = CAF mit Klimaboden (dünnere Rohre = weniger Estrichstärke)

    Schneller ist CAF, ob das für die WP günstig ist? Keine Ahnung :mega_lol:

    Dazu reicht mein Halbwissen nicht, nur der CAF ist deutlich flinker in der Reaktion...
     
  8. floyo

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    Ok, danke schon mal :bierchen:
    Kann mir einer der versammelten Experten denn jetzt vielleicht noch helfen, unser Halbwissen zum Vollwissen auszubauen? ;)

    Grüße,
    Flo
     
  9. #9 coroner, 04.07.2011
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    Auch ich kann lediglich gefährliches Halbwissen hinzufügen.
    Meine Verwunderung war nämlich letzten Winter genauso, als an einem
    endlich milden Tag unser CAF eingebracht wurde und der -entgegen meiner Annahme - konventionell und eben nicht ein Fließestrich war.

    Mir wurde dies damals so erklärt, dass ein konventioneller CAF gegenüber einem
    Fließestrich den Vorteil hat, dass sich wesentlich weniger Wasser darin befindet.
    Letztlich muss nach dem hydr. Abbinden auch weniger heraustrocknen und es
    ist mit kürzeren Trocknungszeiten bis zur Verlegereife zu rechnen.

    Da uns zeitlich etwas der Schuh drückte war mir das ziemlich einerlei...
    (Aber wir hatten auch nur wenig FBH und ich musste mich mit deiner Fragestellung nicht plagen)

    Vielleicht kommt ja noch Lebski dazu... das ist doch sein Gebiet :shades
     
  10. #10 Halbwissender, 04.07.2011
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    Ganz so ist es nicht

    der Großteil des im CAF enthaltenen Überschusswassers wird bereits wenige Tage nach Einbau wieder weg sein ( denn der Großteil des "Flüssigmachers" ist nicht Wasser sondern Zusätze). Der Rest wird zur Kristallbildung benötigt bei der Umwandlung zu CaSo4 1/2 2H2O.

    Ich meinte eher das es einen nicht Halbwissenden bei der Vorteilsabwägung zwischen schnellerer Reaktion und Wärmespeicherfähigen Masse bei einer Wärmepumpe bedarf. :mega_lol:

    Da ist eher der OldBo oder der Kaiser der Sanis gefragt
     
  11. R.B.

    R.B.

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    Dann war es ein CA und kein CAF.

    Mit Hinblick auf die FBH ist die Frage weniger ob CA oder CT, sondern vielmehr, ob man auf einen Fließestrich setzen sollte. Hier bin ich für den Fließestrich, weil die Wärmeleitzahl im Schnitt um 0,2-0,4W/mK besser ausfällt als bei konventionellem Estrich.

    Betrachtet man die Daten der "üblichen" Estrichsorten, dann könnte man meinen, CAF hätte die Nase leicht vorne. Es gibt aber noch so viele Mittelchen und "Geheimrezepte", dass man Sonderausführungen wohl etwas kritisch begutachten muss.

    Um das Verhalten des Estrich für Heizzwecke zu beurteilen, muss man aber weitere Daten untersuchen.(Wärmeeindringkoeffizient etc.). Zudem macht es einen Unterschied ob man den statischen Zustand rechnet, oder das dynamische Verhalten. Abschließend muss man sich noch die Frage stellen, ob man überhaupt eine reaktionsschnelle FBH benötigt. Ich wüßte jetzt keinen Grund warum eine reaktionsschnelle FBH nötig wäre. Im Winter wird geheizt, und zwar ständig. Die Temperaturschwankungen sind somit gering.

    Im Vergleich zum oben genannten Unterschied, zwischen Fließestrich und konventionellem Estrich, spielt aber der Oberbelag eine größere Rolle. Ob Fliesen oder 20mm Eichendielen mit Teppich, das macht schon einen Unterschied. ;)

    Gruß
    Ralf
     
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