Dachdämmung bei (vorerst) nicht ausgebautem Spitzboden - wie?

Diskutiere Dachdämmung bei (vorerst) nicht ausgebautem Spitzboden - wie? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo Experten, ich will/muss den Trockenbau bei unserem EFH-Neubau selbst erledigen. Soweit eigentlich kein Problem, hab ich schon 2,3 mal bei...

  1. eckse

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    Hallo Experten,

    ich will/muss den Trockenbau bei unserem EFH-Neubau selbst erledigen. Soweit eigentlich kein Problem, hab ich schon 2,3 mal bei anderen gemacht.

    Allerdings habe ich eine Frage zur Dämmung - der Spitzboden wird erstmal nicht ausgebaut, bleibt also unbeheizt und soll nur als Abstellraum genutzt werden.

    Da ich aber einen späteren Ausbau vorsehen möchte, frage ich mich, ob ich nun - wie in den Plänen vorgesehen - die OG-Decke dämmen sollte, oder eben direkt die Dachflächen auf dem Spitzboden.

    Ist der unbeheizte Spitzboden evtl. ein Problem in Punkto Heizlast der darunter liegenden Räume? Kann ich die OG-Decke zusätzlich dämmen, oder bekome ich dann Feuchtigkeitsprobleme (Taupunkt)?

    Bin für jeden Rat dankbar!

    Gruß,
    eckse
     
  2. KPS.EF

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    Ein gern verdrängtes Kernproblem:

    Wenn der Spitzboden (nachträglich) in die beheizte Gebäudehülle integriert werden soll, ist auch er mit einer luftundurchlässigen Schicht (möglichst raumseitig der Dämmung) zu versehen und lückenlos an die Luftdichtheitsebene des darunter liegenden Geschosses anzuschließen.

    Da dies in der Praxis kaum gelingt ('mal Suchfunktion nutzen), stellen derartige Aktionen bereits seit vielen Jahren zu gern genutzten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Bauwirtschaft. An den durchschnittlich 400 € Sanierungskosten je m² Dachfläche erfreuen sich Gutachter, Rechtsanwälte, Sanierungbetriebe, Materialhersteller, Baumärkte, Transportunternehmen u.a. ...

    Das sichert Arbeitsplätze! :D
     
  3. eckse

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    Hallo KPS.EF

    Das ist ja genau der Grund, warum ich eigentlich direkt die Dachfläche komplett dämmen möchte und nicht die OG-Decke, oder habe ich dich falsch verstanden?

    Ich will den Spitzboden schon in die Gebäudehülle integrieren, ihn aber zunächst nicht beheizen - ist das machbar?
    Allerdings soll die Heizlast der darunter liegenden Räume nicht so stark erhöht werden, darum meine Frage nach der zusätzlichen Dämmung zwischen OG und Spitzboden.

    Falls das keine gute Idee ist - wie kann man es besser machen?

    Gruß,
    eckse
     
  4. #4 Rudolf Rakete, 30.07.2011
    Rudolf Rakete

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    Warum schreibst Du solch ein Kommentar welcher dem Fragesteller nicht viel bringt. Mitlerweile regen mich diese Selbstgefälligen nicht der Sache dienenden Kommentare hier auf.

    Gebt doch lieber Tipps wie er es richtig machen soll, ach so stimmt ja..... ist ja kein Selbstmachforum. Tschuldigung.
     
  5. eckse

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    Da wäre ich sehr dafür! :biggthumpup:

    Irgend Jemand kann mit doch sicher sagen, was die beste Lösung für mein Problem ist...
     
  6. KPS.EF

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    Wenn Du anders bauen möchtest als geplant, solltest Du eine Planänderung in Auftrag geben ... :think
     
  7. eckse

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    Ich möchte aber nur ungern mit der Hausbaufirma darüber diskutieren - wir haben zum einen schon SEHR viele Dinge zu besprechen, und zum anderen ist bei dieser Firma viel Inkompetenz am Start - darum wende ich mich hier an das Forum.

    So schwierig kann doch die Frage, was bei Dämmung der Dachflächen anstatt der OG-Decke zu beachten ist nicht sein, oder?
     
  8. lumo

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    Wenn Du zwischen den Sparren und der Kehlbalkendecke dämmen willst, wirst Du wahrscheinlich den Taupunkt in die Kehlbalkendecke legen.
     
  9. KPS.EF

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    Hallo @eckse,

    Ihr Vorhaben erfordert, die Kehlbalkendecke komplett in das beheizte Gebäudevolumen zu integrieren.

    Das bedeutet u.a. auch, dass die Luftdichtheitsschicht in der Dachschräge lückenlos "außen um die Kehlbalkendecke herum" zu führen wäre.

    Da dies nachträglich kaum möglich sein wird, sind Kondensationsprobleme die kaum ausbleibende Folge.

    Die Interimslösung, die beiden Geschossebenen jeweils für sich luftdicht auszubilden, führt dazu, dass die trennende Kehlbalkendecke selbst von Außenluft durchströmt werden kann ... und Kondenswasser im Deckenbauteil ausfällt.

    Siehe hierzu auch
    http://www.luftdicht.de/kehlbalkendecke/kehlbalkendecke.htm

    und die dort vorhandenen weiteren Verlinkungen.

    Da jeder Einzelfall unterschiedlich zu beurteilen ist, kann eine zufriedenstellende nachträgliche Änderung des Verlaufs der geforderten luftdichten Gebäudehülle kaum aus der Ferne (und somit auch nicht in einem Internet-Forum) allgemeingültig angeraten werden.

    Das ist und bleibt die Sache eines Planers vor Ort.
    (Derartige Planungsaktivitäten auf einen anderen Personenkreis zu verlagern, wäre auch aus Haftungsgründen äußerst bedenklich.)

    Mit freundlichem Gruß aus Erfurt

    KPS
     
  10. eckse

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    @ lumo
    Das ist genau das Problem, was ich mir auch vorstelle - entweder oder ist wahrscheinlich die Devise...


    @ KPS.EF
    Wenn ich das mal laienhaft zusammenfassen darf, dann bedeutet das, dass die Kehlbalkendecke nicht nur oben und unten abgedichtet werden muss, sondern auch noch außenherum, korrekt?
    Die ganze Decke müsste also luftdicht eingeschlossen werden... Das hört sich tatsächlich schwierig an!

    Danke auch für den Link - das werde ich mir heute Abend mal näher zu Gemüte führen.

    Gruß,
    eckse
     
  11. KPS.EF

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    ... prinzipiell lediglich "außen herum" ... dann könntest Du Dir die obere und untere Luftdichtheitsschicht schenken, da sie dann innerhalb der beheizten Hülle eh keinen Sinn mehr machen würden.

    KPS
     
  12. lumo

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    Dann hilft nur Rechnen! Dazu benötigst Du die U-Werte aller Bauteile (Kehlbalkendecke, Dach, ggf. Giebelwände und Fenster, Wärmebrücke durch den Kamin etc.) und die Flächen. Im Gleichgewicht ist der Wärmestrom in den Spitzboden (durch die Kehlbalkendecke) identisch zum Wärmestrom nach außen. Also,

    U_außen * Fläche_außen * (Temp_außen - Temp_Spitzboden) =
    U_innen * Fläche_innen * (T_Spitzboden - Temp-_innen)

    Nach DIN 4108 ist anzusetzen:

    Innentemperatur +20°
    Taupunktemperatur +12,5°
    Außentemperatur -5°

    wobei die Temperatur im Spitzboden größer als die Taupunkttemperatur sein muss.

    Da die Außenfläche typischerweise viel größer ist als die Fläche der Kehlbalkendecke, muss die Aussenfläche viel stärker gedämmt werden als die Kehlbalkendecke um den Taupunkt nicht in der Dämmung zu haben.

    In der Praxis wirst Du daher unter der Kehlbalkendecke die luftdichte Schicht brauchen und für den späteren Ausbau zusätzlich unter der Außendämmung im Dach.
     
  13. eckse

    eckse

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    Rechnen ist gut! ;-)
    Die einzelnen U-Werte hätte ich...

    Erstes Problem: Wie bekommt man mehrere Flächen mit Ihren U-Werten in die Formel - beispielsweise Dachfläche, Fenster und Giebelfläche?


    Das ergibt sich ja dann aus obiger Berechnung - grundsätzlich ja kein Problem, denn dann bleibt auch genug Platz für Einbauleuchten in der Decke ;,-)

    Müsste dann die Dampfsperre unter der Kehlbalkendecke (das meinst du doch mit "luftdichter Schicht", oder?) nicht wieder entfernt werden?
    Und um richtig praktisch zu werden: Da die Kehlbalkendecke ja erst entsteht und die Dachschräge auch ins OG runter geht, sollte am besten zuerst die Dachfläche mit Dampfsperre versehen werden, und zwar bis in eine Höhe über der Kehlbalkendecke, damit dann später von da aus wieder angesetzt werden kann - zwischen Decke und Dachsparren dürfte das schwierig werden...

    Irgendwie stehe ich gerade auf dem Schlauch - kann ich nicht einfach das Dach komplett (also im OG und im Spitzboden) mit Dampfsperre versehen und auch die Kehlbalkendecke zusätzlich von unten?

    @ KPS
    Dann wäre ja auch die Kehlbalkendecke "außen rum" dicht, oder?

    Danke für eure Hilfe!!

    Gruß,
    eckse
     
  14. lumo

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    Summe der Teilflächen* U-werte ????

    Ja, nur das Wort "einfach" würde ich streichen. Jeder Anschluss muss dicht sein, also auch um die Kehlbalken etc, siehe den Kommentar von KPS.EF

    Wenn man wirklich zeitnah ausbauen möchte, würde ich in der Kehlbalkendecke nicht dämmen, sondern dafür besser im Dach. Spart auch die gedämmte Bodentreppe etc.
     
  15. #15 Gast360547, 03.08.2011
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    hmm

    Moin,

    Da die Außenfläche typischerweise viel größer ist als die Fläche der Kehlbalkendecke, muss die Aussenfläche viel stärker gedämmt werden als die Kehlbalkendecke um den Taupunkt nicht in der Dämmung zu haben.


    Wo bitte soll denn der Taupunkt liegen wenn nicht in der Wärmedämmung?

    Grüße

    stefan ibold
     
  16. eckse

    eckse

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    Hallo,

    ich hatte lumo so verstanden, dass er den Taupunkt in der Dämmung der Kehlbalkendecke meinte - falls diese Dämmung dann keine Dampfsperre hätte, wäre das natürlich fatal...

    Gruß,
    eckse
     
  17. lumo

    lumo

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    Erst liegt in der Dämmung, Frage ist nur ob in der Dämmung im Dach oder ob in der Kehlbalkendecke. Meine Aussage war, dass er wahrscheinlich in der Kehlbalkendecke liegt. Um es zu wissen, muss man rechnen. Das sollte jeder können, der einen Wärmeschutznachweis berechnen kann.
     
  18. KPS.EF

    KPS.EF

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    Wobei die U-Wert-Berechnungen derartiger Sandwich-Konstruktionen letztlich wohl nur dann Sinn machen, wenn Luft- und Winddichtheit sicher gestellt sind.
     
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