Solar & wassergeführter Ofen

Diskutiere Solar & wassergeführter Ofen im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Zusammen, wir sind gerade am planen unseres neuen Einfamilienhauses. Wir bauen ein Massivhaus (MZ7 Stein) vom Standard her werden wir...

  1. #1 Micha1893, 09.10.2011
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    Hallo Zusammen,

    wir sind gerade am planen unseres neuen Einfamilienhauses. Wir bauen ein Massivhaus (MZ7 Stein) vom Standard her werden wir wohl KfW55 / KfW40 erreichen.
    Es handelt sich also um ein gut gedämmtes Haus.

    Als Heizanlage plane wir eine Holz-Heizeinsatz (im EG) mit Wassertasche. Von der Leistung wir es wohl ein Ofen um die 10KW mit einem Wasseranteil von bis zu 70%.

    Aufs Dach kommt eine Solaranlage (15-20qm) die für das Warmwasser und zur Heizungsunterstützung sein soll. Wir wollen nur einen Speicher. Also ein Pufferspeicher mit integriertem Brauchwasserspeicher (Spirale im oberen Bereich).
    In den Pufferspeicher kommt noch ein elektrisches Heizregister, welches für den Notfall gedacht ist. Sollten wir keine Sonne und nicht mit Holz heizen wollen.

    Es müssen ca. 200qm Fläche beheizt werden. Wir haben im ganzen Haus nur Fußbodenheizung.

    Die Solaranlage kommt auf das Dach (Süd-West Ausrichtung). Hier haben wir insgesamt 40qm Platz. Der Rest wo nicht fürs Warmwasser gebraucht wird, bestücken wir mit PV-Modulen zur Stromerzeugung.

    Ich wollte mal fragen wer Erfahrungen mit solchen Heizkonzepten gemacht hat und mir vielleicht ein paar Tipps habt.
    Was meint ihr reicht die Leistung des Ofen?
    Wie groß sollte die Solarfläche sein?
    Wieviel Liter sollte der Pufferspeicher haben?

    Vielen Dank für Eure Hilfe

    Gruß

    Michael
     
  2. Bautz

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    Wenn das ein echtes EH55 wird, dürfte die Heizlast unter 6kw liegen. Wenn der Ofen 10kw schafft, sind noch ein paar Reserven fürs Nachbarhaus vorhanden. :D

    So klein wie möglich (IMHO). In den paar Wochen, in denen ein EH55 Heizung braucht, scheint die Sonne so gut wie gar nicht => der solare Beitrag zur Heizungsunterstützung ist dann mehr als mager.
     
  3. #3 fmw6502, 09.10.2011
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    um Sicherheit und angemessene Kosten bei der Auslegung zu bekommen hilft die gerne vorgeschlagene Heizlastberechnung nach EN12831.

    Die kannst Du für kleines Geld schon in der Planungsphase machen lassen.

    Gruß
    Frank Martin
     
  4. #4 papabaut, 10.10.2011
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    Das sehe ich nicht so. Wenn die Heizlast 6kW beträgt und der Kaminofen nominell 10kW Leistung bringt, müßte er 6/10 de Zeit an sein, also ca 14h täglich. Natürlich nur bei der Auslegungstemperatur.
    Ein Kaminofen sollte so dimensioniert sein, daß man in der zeit, die man zuhause ist, auch die notwendige Wärme für den tag erzeugen kann.

    Wenn man nur Solar und Kaminofen zur Wärmeerzeugung nutzt, sollte die Solaranlage so dimensioniert sein, daß man nicht im Sommer den Kaminofen für WW anschüren muß. Dazu gehört ein großer Puffer und eine großzügige Solaranlage um auch mal ein paar Tage ohne direkte Sonneneinstrahlung oder auch Wochen mit nur ein paar Sonennstunden pro Tag überstehen zu können.

    Helge
     
  5. R.B.

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    Der Kandidat hat 100 Punkte.

    Bei einem Kaminofen muss man etwas anders dimensionieren als bei einer Therme oder WP, denn man kann in den seltensten Fällen den Ofen ständig (24/7) betreiben.

    Wichtig ist die Heizlastermittlung trotzdem, denn man muss wissen was mit dem Aufstellraum passiert wenn der Ofen ständig geschürt wird.

    Gruß
    Ralf
     
  6. Bautz

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    Das sehe ich wiederum nicht so. :D
    Er bringt doch mit seinem 10kw-Ofen schon gut 3kw in den Aufstellraum. In der nächst größeren Leistungsklasse werden daraus dann schnell 5kw und mehr. Das dürfte - gerade in der Übergangszeit - im Aufstellraum für eine eher ungemütliche Wärme sorgen. Wenn's richtung EH40 geht, dann dürfte sich die typische Heizlast eines 40qm-Raums richtung 1kw oder sogar darunter bewegen - bei Auslegungs-Außentemperatur wohlgemerkt.

    Wenn's wirklich darum geht, Wärme auf Vorrat zu erzeugen, finde ich einen Holzvergaser geeigneter.

    OK, wenn es keine weiteren Wärmeerzeuger gibt, hast Du natürlich recht. Das hatte ich im ersten Überfliegen aus dem Beitrag nicht rausgelesen.
     
  7. #7 papabaut, 10.10.2011
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    Also noch einmal.

    Wenn das Haus eine Heizlast von 6kW hat, benötigt das Haus 144kWh am Tag.
    Angenommen, der Eigentümer kann morgends 2h und abends 5h mit dem Kaminofen heizen. Welche Leistung benötigt er? Ich tippe auf 144kWh/7h= 20,5kW! Den Wärmebedarf für das WW nicht einberechnet.

    Das dabei der Aufstellungsraum überhitzt, ist sehr wahrscheinlich. Aber auch das kann man grob abschätzen. Damit das klappt, muß der Anteil der Heizlast des Aufstellungsraumes zur Heizlast des Gebäudes größer sein als die Luftleistung des Ofens zur Gesamtleistung.

    Und bitte nicht glauben, daß die KWL die Wärme im Haus verteilt. Der Effekt ist aufgrund der geringen Wärmekapazität der Luft zu gering.

    Helge
     
  8. Bautz

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    Völlige Zustimmung. :biggthumpup:
    Problem ist nur: wie viele Kaminöfen kennst Du, die diese Anforderungen erfüllen!? Die mir bekannten Geräte pusten luftseitig wenigstens ein Drittel ihrer Leistung raus. Macht bei 20,5kw gut 6kw an die Luft. Das dürfte etwas sehr viel sein...
     
  9. #9 papabaut, 10.10.2011
    papabaut

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    Ich habe nicht gesagt, daß das funktioniert.

    Es kann, wenn man die Randbedingungen beachtet und sorgfältig plant.
    Eine Möglichkeit, die Luftleistung zu verteilen, wäre eine Überströmöffnung in das obere Stockwerk. So das man die Luft über dem Kaminofen in den Flur im OG bläßt und durch das Treppenhaus zurückströmt. Das Kostet aber Raumvolumen und hebt die akustische Trennung des Wohnzimmers zu den Schlafräumen auf. Mein Physikerbauch würde da aber auch schon auf einen Rohrdurchmesser von mehr als 30cm tippen um Lüftungsgeräusche zu vermeiden.

    Sinnvoller ist die Kombination eines Kaminofens mit einer schwach ausgelegten Wärmepumpe. Das wurde in einem andeen Thread behandelt.
     
  10. #10 Svenson, 10.10.2011
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    Wir haben in unserem Haus auch einen wassergeführten Pelletsofen mit 6 kW Leistung, der unseren Restwärmebedarf decken soll. Im Normalbetrieb werden lediglich 15 % an die Raumluft abgegeben, der Rest wandert in den Schichtenspeicher (minus Verluste). Integriert sind kleine Schamottschiebetüren, die man vor das Sichtfenster schieben kann. Dann soll - so die Angaben des Herstellers - sich die Abstrahlung auf 5 % verringern. Den Ofen gibt es auch mit 12 kW Leistung.
    Weiter ist es nicht all zu schwierig, Öfen mit einer 80/20 Verteilung oder besser zu finden.
    In der leider eingestellten Zeitschrift Haus+Energie findet sich in der Ausgabe Jan/Febr 2010 eine Markübersicht über Pelletsöfen. Die Ausgaben stehen dort alle noch im Archiv zur Verfügung (Achtung! 7 MB pro Ausgabe)
    Gruß
    Sven
     
  11. flo79

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    @ svenson. Ja so kleine Pelletöfen gibts von Westfeuer oder Calimax. Allerdings gehts in dem Thread ja um Kaminöfen, also mit Stückholz. Da gibts nicht so kleine Modelle die 80% oder mehr ans Wasser angeben.

    Problem bei modernen Häusern mit normalgroßen Wohnzimmern is das diese dann zu warm werden und nicht soviel in den Puffer geht.

    Gruß Flo
     
  12. #12 Svenson, 10.10.2011
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    Hallo Flo,
    ich glaube, Du hast Recht. Habe am Anfang wohl "Holz-Heizeinsatz (im EG) mit Wassertasche" leicht überlesen und fehlinterpretiert.
     
  13. #13 jens17071980, 10.10.2011
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    Wichtig ist auch wie letztendlich der Ofen gebaut ist. Man kann auch Einsätze in Richtung Grundofen konzipieren. Nachteil ist das sie sehr groß(viel Dämmung) bzw auch teurer werden. Es geht ja darum das wenn du das ding um 18:00 Uhr anfeuerst und um 11:00 Uhr ins Bett gehst, und es um 12:00 dann 35 Grad im Wohzimmer hat, ist wurscht. Nicht aber wenn es schon um 19:30 Uhr so heis ist.

    Wir machen es jetzt auch so, Kamineinsatz von Leda 14 kw (9 w 5 l) dann komplett mit schamottplatten doppelt ummantelt und nach 5 cm Luftschicht mit 10,5 cm Totziegeln nochmal ummauert. Außerdem ist es förderlich wenn, wie oben auch schon beschrieben der Aufstellraum sehr offen gehalten ist
     
  14. #14 Micha1893, 10.10.2011
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    Hallo Zusammen,

    erst einmal vielen Dank für die Beiträge. Hab schon gesehen, um eine Heizlast berechnung komme ich nicht herum. Kann mir jemand sagen was der Spaß kostet. Gibt es vielleicht sogar im Internet eine gute Adresse?
    Wir möchten die Heizanalge ansonsten selber machen. Verrohren ist kein Thema und Steuerung und Regeln bekomme ich als Elektrotechniker auch hin.
    Nur bei der Auslegung der Anlage brauch ich Unterstützung. Der Ofen steht im Wohnzimmer / Esszimmer. Wohzimmer / Eßzimmer / und Küche sind recht offen, da dürfte sich die Wärme schon verteilen.
    An meinem Heizsystem gibt es nichts zu rütteln. Mein Dad hat einen Wald und meine Frau kommt aus der Solarbranche. Eine Wärmepumpe kommt aktuell nicht in Frage. Es wird aber geplant, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Wärmepumpe nach gerüstet werden kann.
    Hat jemand mehr Erfahrung mit einem solchen System?
     
  15. #15 fmw6502, 10.10.2011
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  16. #16 passivbauer, 10.10.2011
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    Wir setzen gerade ein ähnliches Konzept um - allerding Heizlast um die 6 KW bei ähnlicher Wohnfläche. Die Lüftungsanlage mit WRG hat die Heizlast von ca. 11 auf 6 kw reduziert. Die oben beschribene Technik sagt weitere bailiche Angaben - insbesondere Südfensterflächen - nur recht wenig aus.
     
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