"Single"-häuser

Der Vertrag bezüglich des oben erwähnten Häuschens ist nicht zustande gekommen.

Tatsächlich geworden ist es nun ein kleines Fischerhaus, Baujahr 1907, in Hamburg-Finkenwerder. Das Haus ist sanierungsbedürftig. Wir haben uns für eine Komplettsanierung in Zusammenarbeit mit einem Architekten entschieden.

Das Haus hat nur 65m2, verteilt über 3 Ebenen. Es ist also wirklich SEHR klein, und die Herausforderung ist, aus den winzigen Flächen das Bestmögliche herauszuholen. Die Grundrisse können mangels tragender Innenwände fast nach Belieben gestaltet werden wie bei einem Neubau. Ganz frei sind wir aber nicht, da wir aus Kostengründen die bestehenden Treppen erhalten wollen.

Das Umfeld ist historisch gewachsen und dicht bebaut. Von den Nachbargebäuden ist das Haus zum Teil nur durch sehr schmale Gänge getrennt (0,8m!).

Anbei ein par Fotos, und, zur Diskussion , Entwürfe der Grundrisse.







Wir möchten die ursprüngliche Fassadengestaltung des Gebäudes von 1907 wiederherstellen, inkl. Fenstergestaltung und Stuck. Auf dem Bauamt haben wir erfreulicherweise noch eine Zeichnung mit dem Originalzustand gefunden. Gleichzeitig soll das Gebäude, soweit wie möglich, von Außen gedämmt werden. Auf der Südseite müssen wir auf eine Innendämmung zurückgreifen, da die engen baulichen Verhältnisse keine Außendämmung zulassen.

Geheizt werden soll mit Gas in Kombination mit Solarthermie und einem Pufferspeicher. Außerdem wollen auch die Möglichkeit schaffen, später noch einen Kaminofen einzubinden.

 

Das Dachgeschoss wird sehr hell werden, Kinderzimmer und Bad im 1. immerhin noch normal, bei der Wohnküche versuchen wir die Situation so weit zu optimieren wie es geht (2 Fenster zusätzlich zum IST-Zustand, offene Gestaltung.

Aber es stimmt schon, ein Wintergarten ist diesmal nicht drin

Anbei noch die fehlenden Ansichten S + N ..

 

Also, erstmal vielen Dank für die zahlreichen Anmerkungen!

Warum haben wir uns für dieses Häuschen entschieden? Meine Frau und ich haben kein Auto, und wollen auch keins. Also haben wir ein Haus mit möglichst zentraler Lage und guter Verkehrsanbindung gesucht. Wir beide sind lediglich Normalverdiener. Von hier aus können wir unsere Arbeitsplätze mit der Kombination Fahrrad / Hafenfähre in 30 bzw. 45 min erreichen. Das ist für Hamburg schon wirklich gut! Freie Baugrundstücke oder für uns bezahlbare "normale" Häuser gibt es in diesem engen Abstand zur Innenstadt praktisch nicht. In unser Freizeit sind wir gerne an den Elbstränden in Blankenese, oder machen Waldspaziergänge im Klövensteen. Diese schönen Ecken sind ebenfalls von hier aus prima per Fähre & Rad zu erreichen. Was fehlt, ist der Garten. In dieser Hinsicht sind wir also einen echten Kompromiss eingegangen. Dafür haben wir etwas gewonnen, was es in Hamburg ansonsten kaum noch gibt - ein Umfeld mit vielen Kinder auf der Straße, echter Nachbarschaft, und gleichzeitig praktisch ohne Autoverkehr. 2 von 3 unser direkten Nachbarn sind Kunstmaler, und es gibt viele junge Familien, alles "duzt" sich.

Zur Frage zur Einrichtung - wir könnten es uns durchaus vorstellen, die Wohnküche wie gezeichnet einzurichten. Alternativ würde ich unter diesen räumlichen Bedingungen auf auf Sofa/Sessel komplett zu verzichten, den Tisch fensternah (SW-Ecke) plazieren und nur 2, 3 "Sitzsäcke" im Raum zu verteilen. Da macht meine Regierung aber nicht mit Das Sofa ist an der S-Wand untergebracht, weil es an der N-Wand im Weg stehen würde und weitere Alternativen nicht vorhanden sind. Zum gelegentlichen Ferngucken werden wir uns auf's Sofa hocken und einen kleinen dezenten Beamer an der Decke verwenden, der auf eine Leinwand projeziert, die bei Bedarf vor das Fenster in der Nordwand kommt. Einen echten Fernseher lassen wir aus Platzgründen weg.

Fand ich mal spannend - diese Küche von ca 1860 (?) befindet sich in unserem Nachbarhaus



Unsere unmittelbare Umgebung:







Nur wenig weiter sieht es aber schon so aus



oder so



und Fischer gibt es hier auch noch



Auf dem Weg ins Büro:



Wir freuen uns total auf die Renovierung. Ich werde berichten.

 

Hallo Marion,

ich gebe Dir im Grunde recht. Die Idee, Licht über ein offenes Treppenhaus vom Dach bis ins EG zu bringen hatte ich selbst auch schon. Dann bräuchten wir aber weniger raumgreifende, besser positionierte neue Treppen. Das würde uns von den Kosten an unsere Grenzen bringen.

Es kann sein, daß wir eine solche Variante trotzdem noch verwirklichen werden. Die Außendämmung auf der Nordseite können wir nur mit Zustimmung des Nachbarn vornehmen, da die Grundstücksgrenze mit der Außenseite der Wand identisch ist. Sollte der Nachbar seine Zustimmung verweigern, bleibt nur noch eine Innendämmung. Dann müssten wir uns von den Bestandstreppen sowieso verabschieden.

Im Augenblick hoffen wir wegen der Kosten auf die Zustimmung des Nachbarn. Im DG nehmen wir an der Treppe ein Stück des Fußboden weg (ist schon so in der Zeichnung), damit das Licht vom Dachfenster bis in's OG kann. Auch von unten dürfte etwas Licht nach oben kommen, in Summe sollte es reichen.

Ganz offen wollen wir das Haus nicht gestalten, weil wir gerne mit bei offenen Fenstern schlafen, auch in der kalten Jahreszeit. Dicht sind bei uns die Schlafzimmerfenster nachts eigentlich nur bei deutlichen Minusgraden. Thermisch sollte das Schlafzimmer also einigermaßen vom übrigen Haus abgekoppelt sein. Das Haus wird als 85er Effizienzhaus ausgelegt. Man kann sich natürlich fragen, welchen Sinn ein Effizienzhaus bei Leuten macht, die ohnehin kaum heizen. Auf der anderen Seite: Wenn schon eine Totalsanierung, dann richtig. Vielleicht wollen wir es im Alter ja auch einmal warm haben.

Das Gäste-WC und das Sofa sind ein Wunsch meiner Frau. Wir haben ziehmlich viel Besuch. Bis dato wohnen wir auf 38m2 in einer Mietwohnung. Besucher müssen sich auf unserm Bett niederlassen. Meiner Frau wäre es wichtig, daß wir zukünftig eine halbwegs normale Sitzgelegenheit anbieten können - dieser Argumentation kann ich mich nicht verweigern.


@mls: kein Tiltundshift, aber eine kleine weitwinkelige Leica VLux

 

Nachtrag: Man sollte als Bauherr die aktuelle Planung kennen. Habe grad gesehen, daß der Architekt auch im OG bereits einen Teil des Fußbodens an der Treppe "virtuell entfernt" hat. Es gibt also bereits eine Sichtverbindung vom Dachfenster bis zum Fußboden EG. Vielleicht nicht unbedingt das, was man als echte "offene Gestaltung" bezeichnen würde, aber immerhin.

Ich werde die nächsten 2 Tage wahrscheinlich offline sein. Es gibt Zeichnungen, die die angedachten Veränderungen gegenüber dem Bestand genau darstellen. Wenn ich heute dazu nicht mehr dazu kommen sollte, stelle ich sie Dienstag oder Mittwoch ein.