Entscheidungsfindung Heizsystem

Diskutiere Entscheidungsfindung Heizsystem im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Zusammen, wir werden in Kürze ein älteres Haus sanieren. Im Zuge dieses Umbaus steht neben Dämmung (Dach/Fassade), neuen Fenstern/Türen,...

  1. PhGer

    PhGer

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    Hallo Zusammen,

    wir werden in Kürze ein älteres Haus sanieren. Im Zuge dieses Umbaus steht neben Dämmung (Dach/Fassade), neuen Fenstern/Türen, etc. auch die Erneuerung der Heizungsanlage an. Darum soll es nun gehen.

    Um mir eine Vorstellung davon zu machen was überhaupt notwendig/möglich ist, habe ich versucht mich ein wenig in das Thema einzulesen. Ich habe also angefangen mit der geplanten Innenaufteilung und den geplanten Dämmmaßnahmen eine Heizlastberechnung durchzuführen. Ich bin dabei auf eine reine Heizlast von ca. 8kW gekommen. Zusammen mit der Warmwasserbereitung und den Verteilungsverlusten wird es wohl auf einen Wärmeerzeuger mit ca. 11kW hinauslaufen. Verm. wird es eine Pellets-Anlage, ist aber noch nicht entschieden. Gas liegt nicht, Öl möchte ich nicht und Wärmepumpe sagt mir nicht zu.

    Hier soll es nun jedoch um das Heizsystem in den Räumen gehen:

    Ich habe zunächst für die einzelnen Räume die Heizlast berechnet und anschließend geschaut, wieviel der Boden- bzw. Wandflächen mit Fußboden- bzw. Wandheizung "belegt" werden könnte. Dabei bin ich auf folgende Zahlen gekommen:

    1) Fussbodenheizung

    Die meisten Räume liegen bei ca. 40W/m2, lediglich das Badezimmer benötigt eine etwas höhere Heizleistung von ca. 60W/m2. Meine Frage ist nun, ob sich mit diesen Werten eine Fußbodenheizung angenehm betreiben lässt. D.h. mit niedrigen Oberflächentemperaturen. Geplanter Fußbodenbelag ist hauptsächlich Parkett, in einzelnen Räumen (Küche,Bad) Fliesen oder Teppichboden (Kinderzimmer,Schlafzimmer). Sind diese Bodenbeläge in Ordnung oder macht man das eigentlich nicht? Im Badezimmer soll zusätzlich noch ein Handtuchheizkörper betrieben werden (an eigenem Heizkreis mit höherer Vorlauftemperatur).

    2) Wandheizung

    Hier liegt der Heizleistungsbedarf bei ca. 90W/m2 Wandfläche. Lediglich die Küche hat hier einen höheren Bedarf. Lässt sich damit eine Wandheizung angenehm betreiben?

    Was würden die Profis empfehlen? Mir geht es darum mir selbst darüber klar zuwerfen welches System für uns am besten geeignet ist. Installieren und genau berechnen muss dass letztendlich eh der Heizungsbauer.

    Danke an alle Helfer.

    Gruss
    PhGer
     
  2. OldBo

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  3. KM TGA

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    Warum sind immer alle darauf verschossen ob der Fragsteller "wirklich eine Heizlastberechnung" gemacht hat?!?

    Selbst wenn er die nicht gemacht hat, fließen später doch eh zu 95% die Volumenströme die sich ergeben aufgrund der nicht abgeglichenen Hydraulik.

    Er fragt nach Meinungen zum Wärmeverteilsystem. Mehr nicht.

    @PhGer

    Ich würde zur Fußbodenheizung tendieren, da aus meiner Sicht die Wärmeverteilung im Raum gleichmäßiger ist.
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Na ja, es wäre schon gut zu wissen, ob der TE die 40W/m2 nur gewürfelt hat.

    Wie war das noch? Opa sagte immer "nimm 100W/m2, das passt auf jeden Fall, und im Bad nimmste 150W/m2".

    Unterstellen wir also, dass die genannten 40W/m2 und 60W/m2 realistisch sind, dann kann er mit der FBH die mittl. Heizkreistemperatur in Richtung 30°C bringen, selbst wenn er nicht überall Fliesen als Oberbelag wählt. Selbst bei einem Parkettboden sollte eine VL Temp. von 35°C ausreichen.

    Für den Pelleter spielt das keine Rolle, aber wer weiß, was er in Zukunft verwenden möchte.

    Gruß
    Ralf
     
  5. PhGer

    PhGer

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    Hallo,

    ich habe eine Heizlastberechnung gemacht, und zwar ziemlich genau nach dem Vorgehen wie in dem PDF "Beispiel einer Heizlastberechnung" auf der Seite. Diese dient erstmal nur mir zur Orientierung was überhaupt möglich ist. Wenn ich zum Beispiel eine Heizlast von 500W für einen Raum mit 2qm für FBH nutzbarere (!) Bodenfläche habe, wird das verm. nichts werden (Nur ein Beispiel, Zahlen sind willkürlich aus der Luft gegriffen). Die Anlage später konkret zu planen und auszulegen ist dann Sache des Heizungsbauers.

    Gruss
    PhGer
     
  6. PhGer

    PhGer

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    Hallo,

    danke für deine Antwort.

    Naja, gewürfelt wurden sie nicht. Ich habe mich hingesetzt und gerechnet und die Zahlen sind dabei herausgekommen. Ich denke als Grundlage ist es genau genug, die konkrete Auslegung macht dann eh der HB.

    Genau *das* würde ich gerne vermeiden :-)

    Das ist doch mal eine Zahl mit der man etwas anfängt. Mir ging es mit der Frage auch um folgendes:

    Wir haben im Bekanntenkreis (zugegeben, alle keine Ahnung von Heiztechnik) diskutiert, wobei die Meinung aufkam, dass eine Wandheizung die angenehmste Art sei einen Raum zu heizen (im Vergl. zu Radiatoren/FBH). Außerdem wurde gesagt, FBH könne zu gesundheitlichen Problemen (Venenproblemen) führen. Das gilt/galt aber wohl nur für alte Heizsysteme wo hohe Oberflächentemperaturen erreicht werden mussten. Daher wollte ich für mich wissen, welche Vorlauf- und Oberflächentemperaturen in meinem Fall notwendig wären und welchen Einfluss das auf das Wohlbefinden hat.

    Verm. wird es eh noch einen entsprechenden Puffer zw. Kessel und Heizkreis geben da eventuell noch ein Wassergeführter Kamin dazu kommt. Aber du hast recht, man weiß nicht was die Zukunft bringt. Ich denke eine niedrige VL ist eh nicht verkehrt, runtermischen geht ja immer :-)

    Gruss
    PhGer
     
  7. R.B.

    R.B.

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    Das mit den Venen & Co. ist Schnee von gestern, und war auch schon vor Jahrzehnten nicht unbedingt richtig.

    Wer heute eine FBH dimensioniert, der arbeitet mit Oberflächentemperaturen knapp über der Raumtemperatur. Das ist "gefühlt kalt". Bei den typischen Raumtemperaturen und der o.g. mittl. Heizkreistemperatur, reden wir von Oberflächentemperaturen im Bereich 23-25°C.

    Genauere Zahlen kriegt man nur wenn man die FBH auch genau durchrechnet.

    So isses. Die paar Meter Rohr sind gleich versenkt, aber liegt erst einmal der Estrich, dann ist es zu spät für Änderungen.
    Ein geringer VA und niedrige Heizkreistemperaturen kommen Dir entgegen, wenn irgendwann einmal vielleicht eine WP angeschlossen werden soll, oder Solarthermie mit Heizungsunterstützung (vielleicht rechnet sich das irgendwann in der Zukunft), oder wer weiß, welche Möglichkeiten es in Zukunft noch geben wird.

    Bei einer Wandheizung hast Du meist das Problem, dass nicht ausreichend freie Fläche zur Verfügung steht. Irgendwo will man ja auch noch seine Schränke hinstellen, und mitten im Raum macht sich das nicht so gut. Deswegen werden die relativ kleinen Flächen mit höheren Temperaturen gefahren damit noch ausreichend Heizleistung zur Verfügung steht. Im Prinzip ist das auch nichts anderes als ein überdimensionierte Heizkörper.

    Ich betrachte eine Wandheizung eher als Ergänzung in kritischen Räumen, wie beispielsweise dem Badezimmer, wo die FBH Fläche meist nicht ausreicht. Wird diese nur als Ergänzung betrieben, dann genügen der WH auch die FBH Temperaturen.

    Gruß
    Ralf
     
  8. KM TGA

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    Die Oberflächentemperatur beträgt maximal 29°C. Die Vorlauftemperatur hängt zum einen von der Dicke deines Estrichs ab und zum zweiten von der Wärmemenge die du in den Raum einbringen möchtest. Du kannst später aber an der Stellschraube Massenstrom etwas drehen und Vorlauftemperatur.

    Die Mehrkosten für einen geringeren Verlegeabstand tun dir nicht weh, und du bist auf der sicheren Seite.
     
  9. PhGer

    PhGer

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    Hallo Ralf,

    Wunderbar, das klingt schonmal zielführend.

    Okay, danke. Also ganz klar Richtung FBH gehen wenn die Zahlen sowohl WH als auch FBH zulassen würden.

    Gruss
    PhGer
     
  10. PhGer

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    Das ist auch so ein Punkt. Wenn man sich nicht informiert hat man als Laie von VA doch keine Ahnung. Wenn der HB dann sagt "Da machen wir 30cm, dann brauchen Sie nicht soviel Rohr zu bezahlen" werde ich jetzt wenigstens hellhörig.

    Gruss
    PhGer
     
  11. OldBo

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    Oha, ich ahne Fürchterliches. Hoffentlich bist Du nachher nicht schlauer. Aber auch der Ratschlag, einfach engere Verlegeabstände zu nehmen, halte ich auch nicht für zielführend.

    Mich interessiert einmal, wie Du zu den U-Werten (k-Zahlen) für die Heizlastberechnung in Deinem Altbau gekommen bist?

    Hoffentlich fällt es Dir nicht zu schwer, die Ratschläge aus diesem Forum mit denen aus einem anderen Forum in Einklang zu bringen ;)

    Gruß

    Bruno
     
  12. PhGer

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    Hallo Bruno,

    Was ahnst du denn :-) Mir geht es einfach um zwei Dinge

    1) Wissen was unter den gegebenen Randbedingungen möglich ist
    2) Wissen warum manche Dinge so gemacht werden wie sie gemacht werden

    Wenn der HB nachher argumentieren kann warum ein VA von 30cm iO ist, ist das ja kein Problem. Nur ein "das machen wir schon immer so" lässt mein Chef auch nicht gelten. Und ich möchte von meinem HB eben auch wissen warum er etwas so macht wie er es macht. Ich habe dann auch kein Problem mit einer Aussage ala "Meine Erfahrung als HB sagt mir, dass ..."

    Naja, ich hab geschaut wie der Aufbau des Bestands ist (Material, Stärke) und habe dann die von unserem Architekten in der Vorplanung veranschlagten Dämmmaßnahmen entsprechend "eingearbeitet". Tabellen etc. gibts ja im Netz bzw. bei den Herstellern. Für eine grobe Planung sollte das meiner Meinung nach ausreichen.

    Bisher nicht. Bei meinen anderen Fragen fande ich beide Foren sehr hilfreich. Aber wenn das hier nicht gerne gesehen wird dass man gleichzeitig mehere Leute fragt tut es mir leid, dann werde ich das in Zukunft nicht mehr machen.

    Gruss
    PhGer
     
  13. OldBo

    OldBo

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    Es kann nie schaden, mehrere Meinungen einzuholen. Da wird keiner etwas gegen haben :D
     
  14. PhGer

    PhGer

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    Noch was anderes: Angenommen die Werte (Heizleistung/Fläche) passt, würdest du auch FBH mit Oberbelag Parkett (verklebt) als okay ansehen?

    Danke&Gruss
    PhGer
     
  15. #15 magellan, 09.12.2011
    magellan

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    wieso mehrere Meinungen ? Es sind doch im wesentlichen die gleichen Leute die sich hier rumtreiben :e_smiley_brille02:

    Dieses Forum hier ist bzgl Heiztechnik eine kleine Untermenge des HTD.

    Gruß

    mag
     
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Entscheidungsfindung Heizsystem

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