Luftdichte Steckdosen - sorry schon wieder

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  1. #1 charlie2, 11.01.2012
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    http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?t=53653&highlight=steckdosen+luftdicht

    Diesen Faden hab ich mir bereits durchgelesen und komme zu dem Endergebnis: Steckdosen sind luftdicht auszuführen oder auch nicht.

    Mal ein konkretes Beispiel: Ich wohne in einem neuen Haus aus 2009 (Bauträgerhaus). Wir haben komplette Verrohrung der Elektroinstallation, u.a gehen bei jedem Fenster Rohre in die Rolllädenkästen für einen Elektroantrieb. Das war damals Standard und nicht von uns bestellt. Wir haben es als "Backup" aber gerne angenommen. Kein Thema.

    Letzten Winter habe ich festgestellt, dass es aus den Steckdosen an den Außenwänden zieht. Ich nehme an durch das Leerrohr in den Rollladenkasten. Ich habe das angemahnt und es kam ein Elektriker, der 2 Steckdosen abgedichtet hat. So erschien es ihm wohl ausreichend. Natürlich war danach die Witterung nicht mehr so, dass man es hätte testen können.

    In diesem Jahr stelle ich fest, dass es immer noch zieht. Sowohl bei den abgedichteten Steckdosen als auch bei vielen anderen an der Außenwand. Es zieht auch aus einem Lichtschalter, der über der bereits abgedichteten Steckdose liegt. Das habe ich bei Sturm getestet, da kann man ja auch nur mit Hand hinhalten was merken. Ich habe kein evtl. nötiges Messgerät und kann nicht sagen, wie stark der Zug ist. Aber mit der Luft aus dem Lichtschalter konnte man locker ein Feuerzeug ausblasen.

    Bauträger sagt natürlich, das ist so normal.
    BlowerDoorTest zum Bauabschluss ergab 0,69 und das reicht als Begründung der ausreichenden Luftdichtheit. Ein Schimmelproblem durch Kondensat sieht er nicht.


    Meine Fragen dazu sind natürlich:

    Erstens, wie ist das Kondensatproblem einzuordnen. Ist es eins oder nicht? Abgesehen vom Schimmel in diesem Zusammenhang: Kann denn durch Kondensat nicht auch die Elektroversorgung gestört werden? Wasser und Strom vertragen sich nach meiner Ansicht doch eher nicht so gut. Insofern ist eine Steckdose oder ein Schalter doch gerade ein eher vor Feuchtigkeit zu schützendes Bauteil, oder nicht? Oder ist das Kondensat zu wenig um hier Probleme zu machen?

    Zweitens: Müssen die Leerrohre zu den Rolladenkästen jetzt abgedichtet werden oder nicht? Es ist nun mal natürlich unangenehm, wenn es durch die Steckdosen zieht. Natürlich merkt man es nur im Winter oder bei Sturm aber immerhin ist der Winter ja die klassische Heizperiode (=Wärmeverlust plus Kondensatproblematik).

    Die zitierte DIN galt/gilt ja wohl erst ab 2011, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Danke, für etwas Aufklärung des Nebels.
     
  2. papeFT

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    Hallo Charlie, danke für Zitat der DIN. Gleiches Problem tauchte bei uns auch auf und wurde vom Elektriker nicht behoben, der spritzte zwar in alle Dosen Silikon hinein und behauptete, dass damit kein Luftzug mehr sein dürfe - aber: Pustekuchen!!!!!
    Das Problem ist scheinbar nicht nur die Kabelzuführung in die Dose sondern auch die Dose im Mauerwerk, ob richtig satt in Gips liegend oder nicht.
    Mit der Zugluft haben wir uns ein wenig abgefunden.
    Bin gespannt, wie sich die Sache bei euch löst.
     
  3. #3 Alfons Fischer, 17.01.2012
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    Meine persönliche Meinung:
    Leckagen können problematisch sein. Oder eben nicht.

    Beispiel:
    • befindet sich eine geringfügige Leckage in einem Bauteil mit hoher Feuchtetoleranz und hohem Austrocknungspotential und Austrocknungsreserve, wird sich eine geringfügige Leckage vermutlich nicht negativ auswirken.
    • die gleiche Leckage in einer feuchteempfindlichen Konstruktion ist aber ganz anders zu bewerten, weil sie ggf. längerfristig Schäden verursachen kann...

    Das Problem bei dieser Einschätzung ist: so eine Leckage kann nicht (oder vielleicht theoretisch nur extrem schwer) quantifiziert werden. Deshalb muss man sich auf die Einschätzung von jemanden verlassen, der ausreichend Erfahrung und Hintergrundwissen hat. Aber: Mauerwerkswände sind oftmals feuchtetechnisch sehr gutmütig...
     
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