Geplante Wärmebrücke?

Diskutiere Geplante Wärmebrücke? im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Liebe Bauexperten, da es mir an Know-How fehlt, möchte ich euch bitten, folgendes Detail zu bewerten: [IMG] Unter dem Ziegelstein (T14)...

  1. #1 stevenstorm, 20.01.2012
    stevenstorm

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    Liebe Bauexperten,

    da es mir an Know-How fehlt, möchte ich euch bitten, folgendes Detail zu bewerten:
    [​IMG]

    Unter dem Ziegelstein (T14) befindet sich direkt die Bodenplatte.
    Unter dem Estrich sind 11cm Dämmung, dann kommt die Bodenplatte.

    Lt. Architekt ist das so geplant, d.h. so gewollt.

    Kann/darf das so bleiben?

    Grüße
    Steve
     
  2. Bruno

    Bruno

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    Wie kalt wird die Bodenplatte, i.E.
    - Gebäude unterkellert ja/nein?
    - BoPla seitlich gedämmt bzw. Streifenfundament/Frostschürze gedämmt?

    Ist der T14 außen überdämmt?

    Dämmung zwischen äußerer Fensterbank und T14?

    Welcher Belag kommt innen drauf?
     
  3. #3 stevenstorm, 21.01.2012
    stevenstorm

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    Antworten

    Hallo Bruno,

    ich versuche alle Fragen zu beantworten:

    - das Haus ist nicht unterkellert
    - eine Fensterbank gibt es nicht (bodentiefe Fenster). Außen wurde so eine Art Alufolie aufgeklebt (ca. 2mm stark, Unterseite bitumiert).
    - der T14 wurde außen mit einem 140mm WDVS gedämmt
    - das Streifenfundament wurde m.W. nicht gedämmt
    - Bodenbelag: Teppich

    Grüße,
    Steve
     
  4. #4 Gast036816, 21.01.2012
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    kannst du eine detailzeichnung zu dem punkt einstellen?
     
  5. Bruno

    Bruno

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    Gleicher Wunsch.

    Ganz komme ich nicht klar. Wenn der Ziegel 140 mm WDVS hat, muss nach dem Foto eine Perimeterdämmung ca. 100 mm im Sockelbereich vorhanden sein. Um 140 mm springt der Sockel nicht zurück. Dann wäre die Frage, ob der T14 unter der Türschwelle 10 cm nach außen durch die Perimeterdämmung vorspringt oder ob er wie in folgender Darstellung überdämmt ist.

    [​IMG]
     
  6. Bruno

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    Was außen auf die 10 cm vor der Türschwelle draufkommt wäre auch noch interessant. Ich vermute eine Alu-Fensterbank oder Naturstein. Man wird wohl nicht auf die Dämmung treten müssen. Das hatte ich in Antwort 1 mit äußerer Fensterbank gemeint.
     
  7. Bruno

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    Kritisch - nicht aus dämmtechnischen Gründen - wird es übrigens am Übergang T14 / Estrich. Da entsteht ein Versatz, weil die Trittschalldämmung in ein zwei Jahren etwas nachgeben wird. Entweder der Teppich hält es aus oder man muss mal nacharbeiten.

    [​IMG]
     
  8. #8 stevenstorm, 21.01.2012
    stevenstorm

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    Vielen Dank für den Input. Es handelt sich um das Haus meiner Schwiegereltern.
    Eine Detailzeichnung kann ich noch nicht vorlegen, werde sie aber vom Architekten einforden. Meine Schwiegereltern haben lediglich die Grundrisse bekommen (vereinbart sind die LP 1-9).

    Auf die Türschwelle kommen voraussichtlich Terrassenplatten.

    Ob es eine Perimeterdämmung gibt, erfrage ich nächste Woche.
    Hier ist ein Bild von der Außenseite:
    [​IMG]
     
  9. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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  10. #10 stevenstorm, 27.01.2012
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    Hier sind nun endlich die Detailzeichnungen:

    [​IMG]
    [​IMG]

    Es sind lt. Aussage des Architekten diese beiden Varianten möglich, wobei meine Schwiegereltern die untere bevorzugen.

    Die zur Zeit "verbaute" müsste die erste Variante sein.
     
  11. #11 Gast036816, 28.01.2012
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    Gast036816 Gast

    ein wunschdetail, das nicht funktioniert und so darf nicht gebaut werden.

    wie Bruno es beschrieben hat, es wird einen riss und einen versatz im estrich innen geben.

    die dämmung außen ist zu gering.

    das zinkblech mit dem knubbelschen darunter funktioniert nicht.

    außen fehlt eine rinne.

    fensterprofile sind idealisiert, geglättet dargestellt.
     
  12. #12 Thomas Traut, 28.01.2012
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    Der Ziegel unter dem Fenster ist großer Murks! Das lambda 0,14 ist nämlich nur horizontal vorhanden. Vertikal (von der Bodenplatte bis OK Fußboden) ist beim Hochlochziegel nicht viel Dämmwirkung zu erwarten, so dass Brunos Isothermenverlauf nicht mal die wirklichen Temperaturen erfassen dürfte.
     
  13. Julius

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    Ich (nur Laie) verstehe schon gar nicht, welchen Zweck dieser Ziegel dort überhaupt erfüllen soll. Außer, jede Menge Probleme zu schaffen...
     
  14. Bruno

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    Ein wichtiger Einwand. Auf die anisotrope Wärmeleitung von Hochlochziegeln weist vor allem gerne die Porenbetonkonkurrenz hin. Exakte Werte für Lamda in z-Richtung (vertikal) für existierende Ziegelsteinmodelle sind kaum zu bekommen. Die Porenbeton-Literatur spricht von Verschlechterungen zwischen 50 und 100%, also vertikal bis zum doppelten Lamda.

    In meiner weiter oben eingestellten Grafik habe ich versucht, den Effekt über ein Lamda von 0,18 zu kompensieren. Hier noch eine Grafik mit einem Stein, der horizontal 0,12 und vertikal 0,20 aufweist (Modell mit Therm iterativ entwickelt, Ziegelscherbe Lamda 0,45 + stehende Luftschichten). Auch hier ergibt sich am Anschluss Boden/Stock eine Temperatur von 13,4°C. Ungefähr richtig ist/war der Isothermenverlauf also schon. Passt nur nicht zur tatsächlichen Ausführung, die inzwischen eingestellt ist. Vielleicht gehe ich nochmal ran, wenn ich Zeit finde.

    [​IMG]
     
  15. #15 stevenstorm, 28.01.2012
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    Vielen, vielen Dank für Eure Mühe!

    @Bruno
    Danke für die aufschlussreichen Simulationen!

    Der Architekt wurde bereits auf das Problem hingewiesen, sieht aber insbesondere in Bezug auf die Dämmung keinerlei Probleme, da sich unter dem Stein ein 80cm Streifenfundament befindet :mauer

    Gibt es Möglichkeiten, das Problem mit halbwegs akzeptablem Aufwand zu lösen?
     
  16. #16 Gast036816, 28.01.2012
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    die einstellung und gedanken vom architekten muss man nicht beantworten, das kommentiert sich selbst.

    hackt von außen vorsichtig zwei spalten in den ziegel unter dem fensterrahmen, stützt das fenster provisorisch ab, z. b. mit holzkeilen. hackt dann die ziegellage ganz raus, das fenster mit einer stabilen und wärmegedämmten konstruktion unterstützen, z. b. alublech mit steinwolle, darauf kann die äußere abdichtung geklebt werden. die bodenfuge innen dampfdicht verschliessen. den bodenaufbau wie geplant ergänzen und die estrichfuge alt/neu verharzen.

    vergesst die rinne außen nicht!

    ps - für solch ein detail hätte mir mein bauko-prof. im studium eine abfuhr erteilt.
     
  17. #17 stevenstorm, 29.01.2012
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    Vielen Dank :bierchen:
     
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