Fenster: Bessere Wärmedämmung - lohnt sich das?

Diskutiere Fenster: Bessere Wärmedämmung - lohnt sich das? im Fenster/Türen Forum im Bereich Neubau; Hallo, in unserem Neubau sollen standardmässig dreifachverglaste Fenster samt zwei mit Argon gefüllten Kammern mit Edelstahlabstandshalter (Uw...

  1. DaFunk

    DaFunk

    Dabei seit:
    07.02.2012
    Beiträge:
    89
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Chemiker
    Ort:
    BW
    Hallo,

    in unserem Neubau sollen standardmässig dreifachverglaste Fenster samt zwei mit Argon gefüllten Kammern mit Edelstahlabstandshalter (Uw min. 1,0 W/m2K - max. 0,9 W/m2K) verbaut werden.

    Ins Dach sollen Velux Dachflächenfenster (Uw = 1,2) kommen.

    Meine Frage ist nun:
    Wie kann ich übeschlägig berechnen, wieviel Heizenergie man pro Jahr einspart, wenn wir sowohl in die Wände besser gedämmte Fenster (Uw min. 0,9 W/m2K - max. 0,7 W/m2K) als auch ins Dach (Uw = 1,0) einbauen lassen würden?
     
  2. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Überschlägig kannst Du wie folgt rechnen.

    (1-(Uneu /Ualt))*100 -> Ergibt die Einsparung in %

    oder

    100 * (Ualt-Uneu) -> Ergibt die Einsparung in kWh/m2

    Uneu = der neue U-Wert in W/m2K
    Ualt = der ursprüngliche U-Wert in W/m2K

    Es gibt auch andere Ansätze für eine Schätzung, aber mit den o.g. "Formeln" kommst Du am leichtesten an´s Ziel. Ansonsten musst Du über so Dinge wie Gradtagszahlen rechnen.

    Gruß
    Ralf
     
  3. DaFunk

    DaFunk

    Dabei seit:
    07.02.2012
    Beiträge:
    89
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Chemiker
    Ort:
    BW
    Danke!

    Gilt diese Formel aufs Jahr?
     
  4. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Ja.

    Sorry, das hatte ich nicht noch einmal geschrieben, weil eingangs ja nach der jährlichen Einsparung gefragt war.

    Wie gesagt, das sind alles Faustformeln, da kommt es auf die zehnte Nachkommastelle sowieso nicht.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 kappradl, 20.02.2012
    kappradl

    kappradl Gast

    Ja, solange du die Fenster geschlossen hältst. Aber sie sagt nocht nicht viel aus. Energie verlierst du ja nicht nur durch die Fenster.
    Also sollte man betrachten (1-(Uneu /Ualt))*Calt,
    C ist der prozentuale Anteil der Fenster am Wärmeverlust des Hauses.
     
  6. DaFunk

    DaFunk

    Dabei seit:
    07.02.2012
    Beiträge:
    89
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Chemiker
    Ort:
    BW
    Richtig.

    Ich habe nun vorallem von den Fenster gesprochen, da wir an der sonstigen Dämmung (12 cm Styrodur + 24 cm Ytong 4 / 6) nicht mehr viel ändern wollen (Baufenster/Aussenmasse sind fest und wir wollen nicht innen auf Platz verzichten).
     
  7. #7 ReihenhausMax, 20.02.2012
    ReihenhausMax

    ReihenhausMax

    Dabei seit:
    25.09.2009
    Beiträge:
    1.973
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Softi
    Ort:
    Bremen
    Im Dach würde ich es mir überlegen, damit die Fenster am Rand wärmer sind und
    weniger/garnicht innen beschlagen. Kommt insgesamt sicherlich drauf an, wie
    der Fensteranteil ist, wo man fürs gleiche Geld mehr rausholen könnte oder
    ggf. die Scheiben einfach innen noch einen Tick wärmer sind, wenn der Ug Wert kleiner
    ist (unsere 0.5er Gläser im auf Neubauniveau renovierten 68er RMH rechnen sich
    höchstwahrscheinlich nicht).
     
  8. #8 Thomas Traut, 20.02.2012
    Thomas Traut

    Thomas Traut

    Dabei seit:
    27.10.2009
    Beiträge:
    2.006
    Zustimmungen:
    3
    Beruf:
    Dipl.-Bauing.
    Ort:
    Land Brandenburg
    Der Energiebedarf müsste sich folgendermaßen abschätzen können:

    Ausgangswerte:
    - Delta U = 1,1 (geplant) - 0,9 (angedacht) = 0,2 W/m²K
    - Innentemperatur 20 °C
    - Jahresmittel 9 °C ---> Delta T = 11 K
    - 260 Heiztage = 6.240 h

    Delta Energiebedarf = 0,2 * 11 * 6.240 / 1000 = 14,3 kWh/m²

    Bei einem Energiepreis von 7 Ct/kWh entspricht das einer Einsparung von 1 €/m².
     
  9. #9 Eumeltier, 20.02.2012
    Eumeltier

    Eumeltier

    Dabei seit:
    30.01.2008
    Beiträge:
    593
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl.-Ing. Elektrotechnik
    Ort:
    Brandenburg
    Das ist doch Kokolores - Du mußt doch den Außentemperatur-Mittelwert über Deine Heiztage nehmen, nicht den Jahresmittelwert...

    Wobei mit 260 Heiztage eh ziemlich hoch vorkommen.

    Gruß,
    Martin
     
  10. DaFunk

    DaFunk

    Dabei seit:
    07.02.2012
    Beiträge:
    89
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Chemiker
    Ort:
    BW
    Ich hoffe, das kann man lesen...
     
  11. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Wir können es fast beliebig kompliziert machen. :D

    Rechne mit jährlich 15-20kWh/m2 und alles wird gut.

    Gruß
    Ralf
     
  12. DaFunk

    DaFunk

    Dabei seit:
    07.02.2012
    Beiträge:
    89
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Chemiker
    Ort:
    BW
    jo, über deine pi mal daumen-formel bin ich auch auf 20kWh/m2 gekommen.
     
  13. #13 Thomas Traut, 20.02.2012
    Thomas Traut

    Thomas Traut

    Dabei seit:
    27.10.2009
    Beiträge:
    2.006
    Zustimmungen:
    3
    Beruf:
    Dipl.-Bauing.
    Ort:
    Land Brandenburg
    Da haste Recht. Ich habe mal aus Eigeninteresse Potsdam herausgegriffen. Da müssten so um die 6 - 7 °C für 9 Monate außer Juni - August rauskommen. Beim Ansatz 6,5 °C kommen 16,8 kWh raus, also bei 7 Ct 1,18 €/m²a.

    Langjähriges Mittel für Potsdam 267 Tage. Da kann ja jetzt jeder seine Klimadaten einsetzen. Oder einfach die 15 - 20 kWh von Ralf.
     
  14. #14 Eumeltier, 20.02.2012
    Eumeltier

    Eumeltier

    Dabei seit:
    30.01.2008
    Beiträge:
    593
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl.-Ing. Elektrotechnik
    Ort:
    Brandenburg
    Aber ist das mit den Heiztagen nicht auch Blödsinn?

    Wohne ich in einer Papierhütte, muß ich schon bei 17 Grad heizen. Wohne ich im "normalen" Haus, heize ich ab 14 Grad. Beim Niedrigenergiehaus dann ab 8 Grad und beim Passivhaus schalte ich meine Notheizung bei -10 Grad ein...?

    Bzw. andersherum, man müßte in die Betrachtung mit einbeziehen, welche Grundheizung im Haus eh schon stattfindet durch Menschen, Kochen und andere (Elektro-)Geräte...
     
  15. #15 ReihenhausMax, 20.02.2012
    ReihenhausMax

    ReihenhausMax

    Dabei seit:
    25.09.2009
    Beiträge:
    1.973
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Softi
    Ort:
    Bremen
    Wenn Du bei Ages die Heizgrenztemperatur angibst, ändern sich auch die Heiztage,
    aber für die Zwecke hier kann man das wohl ignorieren. Die Energiepreisentwicklung
    kennt ja auch keiner so genau.
     
  16. #16 Thomas Traut, 20.02.2012
    Thomas Traut

    Thomas Traut

    Dabei seit:
    27.10.2009
    Beiträge:
    2.006
    Zustimmungen:
    3
    Beruf:
    Dipl.-Bauing.
    Ort:
    Land Brandenburg
    Nein, wenn nur die Fenster betrachtet werden. Die Energieverluste durch die Fenster werden nur durch den U-Wert definiert. Jetzt kannst Du es noch kompliziert machen und die solaren Gewinne mit einrechnen. Da dürften in der Regel die Unterschiede noch geringer werden. Schließlich hat eine Einfachverglasung (siehe Gewächshaus) die größten Gewinne.

    Die Effekte durch Wärmespeicherung und Amplitudendämpfung betreffen eher Wände, Decken, Fußböden.
     
  17. #17 Eumeltier, 21.02.2012
    Eumeltier

    Eumeltier

    Dabei seit:
    30.01.2008
    Beiträge:
    593
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl.-Ing. Elektrotechnik
    Ort:
    Brandenburg
    Ja, im Prinzip hast Du recht, ich meine aber was anderes.

    Wenn mein Haus bei 10 Grad einen Wärmebedarf von 1KW hat, 2KW Wärme aber "in Grundlast" erzeugt werden, dann bringt es mir gar nichts, wenn ich jetzt bessere Fenster hätte und der Wärmebedarf nur bei 0.75KW liegen würde.

    Somit ändert sich doch auch die Anzahl der "effektiven Heiztage", oder nicht?

    Sicherlich ist der Wärmeverlust durch die Fenster vorhanden, aber die "Abfallenergie" ist ja sowieso da.

    Gruß,
    Martin
     
  18. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Leistung und Energie nicht verwechseln. Was meinst Du mit "Grundlast"? Wenn unter den genannten Bedingungen der Wärmeerzeuger 2kW (Leistung) liefert, dann würde er takten und über die Zeit (ein/aus) dafür sorgen, dass in einer Stunde nur 1kWh an Wärme produziert wird. Wäre der Wärmebedarf nur 0,75kW, dann wäre er über eine längere Zeit aus, so dass in der Stunde nur 0,75kWh erzeugt werden.

    Im zweiten Fall würde er also 0,25kWh einsparen weil er diese erst gar nicht erzeugen muss.

    Wer´s ganz genau wissen will, der müsste jetzt über die Art des Wärmeerzeugers nachdenken, und schauen ob und wie sich der Wirkungsgrad während des Taktens verhält. Wie wir wissen (oder auch nicht) hat beispielsweise ein Ölkessel während des Startvorgangs einen schlechteren Wirkungsgrad (bis sich die Verbrennung stabilisiert hat etc.). Je mehr Takte, um so mehr Phasen mit schlechtem Wirkungsgrad.
    Aber dann sind wir schon bei der 2. Nachkommstelle am Optimieren.

    Gruß
    Ralf
     
  19. Hfrik

    Hfrik

    Dabei seit:
    10.09.2009
    Beiträge:
    1.131
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    dipl. Ing
    Ort:
    70771
    Naja, rechne das mal wirklich genau. WEnn deine sowiso anfallende Grundlast grösser ist als der Wärmebedarf, hast Du ein Nullenergiehaus, und könntest die Heizung verschrotten. Dafür muss aber schon alles ganz ganz optmal gedämmt sein und die Wärmerückgewinnung bei der Lüftung mus sehr sehr gut sein, und die Lufdichtheit sowiso allererste Sahne.
     
  20. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Was verstehst Du unter "Grundlast"?

    Gruß
    Ralf
     
Thema:

Fenster: Bessere Wärmedämmung - lohnt sich das?

Die Seite wird geladen...

Fenster: Bessere Wärmedämmung - lohnt sich das? - Ähnliche Themen

  1. Trockenbauplatte auf Mauerwerk neben Fenster

    Trockenbauplatte auf Mauerwerk neben Fenster: Guten Tag! Ich habe eine Frage zu folgender Situation. Wir sind grade dabei, unser neu gekauftes EFH aus BJ1938 zu renovieren. Das EFH ist außen...
  2. Bei welchem Fenster besserer Schallschutz vermutet?

    Bei welchem Fenster besserer Schallschutz vermutet?: Hallo. Ich habe die Möglichkeit in 2 Wohnungen mit verschiedenen Fenstertypen einzuziehen. Beide Wohnungen liegen im selben Haus, haben aber...
  3. Schücofenster mit und ohne Schall - welche besser?

    Schücofenster mit und ohne Schall - welche besser?: Hallo zusammen, ich benötige neue Fenster für unseren Altbau (Bj. 1955, 24er Stein teils Bims, teils rote Backsteine). Das Dach kommt jetzt...
  4. WDVS mit Fenstertausch - neue Fenster nach aussen oder besser doch nicht...?

    WDVS mit Fenstertausch - neue Fenster nach aussen oder besser doch nicht...?: Hallo zusammen! Die Planung meines Renovierungsprojekts ist leider an der der Fenster / Rollokästen Frage bedrohlich ins Stocken geraten....
  5. Welches Angebot neuer Fenster ist besser???

    Welches Angebot neuer Fenster ist besser???: Hallo Zusammen, Ich hoffe ich finde hier Hilfe. Mein Freund und ich haben uns vor einem Jahr ein Häuschen gekauft. Dieses wollen wir mit...