Schallschutz/Problem mit hellhöriger Wohnung

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  1. #1 barbara3, 15.03.2012
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    Problem mit hellhöriger Wohnung

    Hallo, im August 2010 bin ich in eine schöne Eigentumswohnung (Haus Baujahr 1985) gezogen, die aber leider, wie sich herausstellte, etwas hellhörig ist (andere Eigentümer in der Anlage finden das auch, wir haben mal auf der Eigentümerversammlung gesprochen) Ich selbst kann damit klarkommen, bin nicht soo empfindlich und mit den anderen Eigentümern kann man sich eigentlich auch verständigen, das sind ganz vernünftige Leute. Das Problem ist, daß ein Teil der Wohnungen vermietet ist und manche Mieter bei jedem kleinen Geräusch einen Mordsterror veranstalten. Ich hab das einfach satt (vor allem wechseln die Mieter öfter und bei jedem fängts von vorne an).

    Ich könnte finanziell ein bißchen was investieren, um den Schallschutz zu verbessern, aber natürlich soll es etwas Sinnvolles sein. Wenn ich jetzt einen Trockenbauer oder so anrufe, dann sagt der einfach: Schallschutzdecke, aber hilft das? Und ich will auch nicht 10 cm Höhe an den Zimmern verlieren (5 ist die Schmerzgrenze, lieber weniger).

    Ich schildere hier einfach mal diverse Symptome, vielleicht kann ja jemand sie irgendwie zuordnen und mir einen Rat geben, wie und was ich ich anfangen soll.
    Die Wohnung unter meiner ist übrigens von einer Arztpraxis belegt (der Arzt ist der Eigentümer) und die Dachgeschosswohnung über meiner gehört Leuten, die sie vermietet haben. Diese Dachgeschosswohnung ist anders als meine geschnitten, die Küche liegt z.B. über meinem Wohnzimmer, ihr Schlafzimmer über meiner Küche)
    •Rascheln mit z.B. einer Plastiktüte in der Nähe des Fußbodens ist in der unteren und oberen Wohnung zu hören
    •Die Wohnung hat keine Fußbodenheizung, aber trotzdem sind die Fliesen in Küche und Diele in der Heizperiode deutlich warm (was mir eigentlich sehr gut gefällt) – kann es sein, daß in den Decken Heizrohre und Wänden (manchmal sind auch die Wände in der Diele angenehm warm) verlaufen, die irgendwie Schall weiterleiten?
    •Es gibt eine Acrylfuge zwischen Wand und Decke (zur Vorbeugung gegen Risse in der Tapete – es gab Wandrisse (laut begutachtendem Architekt infolge Setzung des Gebäudes vor ca. 15 Jahren), dort wurde der Putz teilweise abgeschlagen und erneuert und anschließend tapeziert und aus irgend einem Grund in den Übergang zwischen tapezierter Wand und Decke Acryl zu elastischen Versorgung aufgebracht – der Architekt hatte es empfohlen (die Wände sind mit Vlies-Raufaser tapeziert und mit matter Latexfarbe gestrichen). Kann es sein, daß dadurch irgendwie eine Schallbrücke entstanden ist?
    •Ein Parkettboden (Eiche, massiv, festverklebt, wunderschön) im Wohnzimmer war vorhanden, liegt schon seit 20 Jahren, ist auch überall von der Wand mindestens 1 cm getrennt – kann es durch das Neuversiegeln (ich hab es aufarbeiten lassen vor dem Einzug) lauter geworden sein? Bzw., als das Parkett neu versiegelt wurde, wurden die Fußleisten entfernt und es war zu sehen, daß der Zwischenraum zwischen Holz und Wand mit Zigarettenstummeln (!!!) angefüllt war – hatten die womöglich eine schalldämmende Funktion (ich habe natürlich darauf bestanden, daß sie entfernt werden). Außerdem war in den Ecken des Erkers nochmal je etwas Holzwolle (oder so) zwischen Wand und Parkett gestopft, das jetzt auch weg ist. Kann es sein, daß das Parkett dadurch irgendwie hellhöriger ist?
    •Laufe nur barfuß oder mit weichen Filzhausschuhen, trotzdem ist in der unteren Wohnung ein „tapsen“ zu hören (und ich hör das von der Nachbarin über mir auch, mich stört es allerdings nicht)
    •Das Gebäude hat im Wohnzimmer einen großen Erker, mit einem Fenster, die Fensterbank ist anscheinend hellhörig (Rascheln beim Aufnehmen von trockenen Blättern von einer Topfpflanze ist in der oberen Wohnung zu hören, auch Zuziehen von Vorhängen). Wenn die Nachbarin dort oben in der Ecke ihren Fernseher anschaltete, „röhrte“ es furchtbar (sie hat ihn inzwischen woanders aufgestellt, da sich auch andere Nachbarn darüber beschwert hatten).
    •Schubladenschließen in unterer und oberer Wohnung sind bei mir zu hören (meins wahrscheinlich auch dort); wenn in der Arztpraxis unter mir die Rollschubladen von den Karteischränken zugeknallt werden, ist es so zu hören, als wäre das Ganze bei mir in der Wohnung. Auch Badezimmergeräusche (Wasserlaufen, Klappern am Waschbecken, wenn dort Sachen hingelegt werden ) und Geschirrklappern, z.B. beim Ausräumen der Spülmaschinen sind gut zu hören (gnädigerweise aber keine Toilettengeräusche)
    •Küche und Diele bei sind gefliest (auch schon seit 20 Jahren), mit leicht unebenen Fliesen, irgendein graues Zeug (das auch in den Fugen ist) ist bis zur Wand verstrichen (ohne Sockel, was aber grade so sehr gut aussieht, finde ich) – ist das richtig so? Oder wurde dadurch eine Schallbrücke nach unten hergestellt?
    •Husten und Niesen aus der oberen Wohnung ist bei mir zu hören und umgekehrt
    •Gesprochene Sprache in der Wohnung oben ist bei mir nicht zu verstehen (man hört höchstens mal so ein Murmeln).
    •Das Parkett in der Wohnung über mir ist, wie ich bei einem Besuch dort mal sehen konnte, durchgängig durch die ganze Wohnung von Raum zu Raum verlegt und im Treppenhaus (allerdings komischerweise nicht bei mir in der Wohnung) ist ein deutliches Trommelgeräusch zu hören, wenn in der Wohnung jemand im Flur herumläuft (es gibt da so einen Bereich, der über meiner Abstellkammer und Gästetoilette liegt). Ist dieser Fußboden vielleicht falsch verlegt?

    Das ist jetzt leider ein ziemlich langer Post. Vielleicht kann ja jemand aus diesem Sammelsurium schlau werden – ich würde mich über jeden Hinweis sehr freuen.
     
  2. Ruppi

    Ruppi

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    Es hört sich alles in allem nicht gut an. Wie soll man das aber beurteilen, ohne es sich mal live angesehen zu haben?

    Ich würde für die nächste Eigentümerversammlung folgenden Punkt auf die Tagesordnung setzten lassen:
    -bekannte Schallproblematik im Haus. Beauftragung eines Sachverständigen mit Schwerpunkt Schallschutz im Hochbau. Begutachtung der Situation. Erarbeitung von Lösungsvorschlägen. Durchführung verbessernder Maßnahmen.

    Alleine kannst Du in einer WEG eh nichts entscheiden. Und wenn Du selber einen SV beauftragst, musst Du den auch erst mal selber zahlen. Da würd ich dann schon möglichst die Gemeinschaft dran partizipieren lassen.
     
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